Auszug des Vortrages “Das eigene Potential entwickeln” – DVD zum Vortrag bald erhältlich

DSC_0471Am vergangenen Mittwochabend hielt der Ehrwürdige Meister Thich Thien Son in der Pagode Phat Hue einen Vortrag mit dem Thema „Das eigene Potential entwickeln und entfalten – Transformation von Ängsten in Lebensfreude“. Er machte in seinem Vortrag grundlegende Ängste zum Thema, die Menschen daran hindern, ihr Potenzial zu entfalten und ihr Leben in einer Weise zu leben, dass sie erfüllt. Auszüge aus dem Vortrag. (Die Folien des Vortrages gibt es hier! Das zur Ansicht benötigte Programm ist “Powerpoint”).

DSC_0467Diese 3 Ängste sind die Angst davor, verlassen zu werden, die Angst minderwertig zu sein und die Angst, abgelehnt zu werden. Natürlich wollen wir alle ein angstfreies, entspanntes und glückliches Leben führen – doch oft lassen wir unser Leben, mehr oder weniger bewusst, von solchen Ängsten steuern.

Der Ehrw. Thich Thien Son sprach über die Herkunft dieser Ängste und wie sie seit dem unser Leben beeinträchtigen. Im Folgenden sollen einige Aspekte dieser Ängste dargestellt werden. Noch gründlicher und anschaulicher werden die Ängste in ihrer Entstehung und Entwicklung durch den Ehrw. Thich Thien Son auf der DVD zum Vortrag besprochen, den Sie in Kürze in der Pagode Phat Hue und im Zentrum Buddhas Weg erwerben können.

Verlustangst

DSC_0473Menschen, die Angst davor haben, verlassen zu werden, haben in ihrer Lebensbiographie prägende Erfahrungen mit dem Thema des Verlustes gemacht und sind seit dem in unterschiedlichen Kontexten darauf fokussiert, Kontakte und Verbindungen zu erhalten – denn vor dem Verlust von Kontakten fürchten sie sich. Es geht hierbei viel um die Extreme Vertrauen und Misstrauen. Menschen, die eine starke Verlustangst in sich tragen, brauchen das Vertrauen der Menschen um sie herum und fürchten sich sehr vor einem Vertrauensbruch. Da sie in ihrem Leben prägende Erfahrungen von Verlust bewältigen mussten, entwickelten diese Menschen ein starkes Gespür dafür, was andere Menschen brauchen – denn so können sie den Menschen um sie herum helfen, nützlich sein und damit verhindern, dass sie verlassen werden. Ihre Funktion, ihre Unterstützung und Hilfe, die sie anbieten können, stellen eine sichere und stabile Verbindung her. Dadurch sind sie sehr davon abhängig, Kontakte zu halten, zu helfen, Verbindungen zu füttern und zu nähren – dabei vernachlässigen und vergessen sie ihre eigenen Bedürfnisse und sehen nicht, wonach sie sich selbst wirklich sehnen.

Minderwertigkeitsangst

Menschen, die Angst davor haben, minderwertig zu sein, fürchten sich davor, als nicht gut genug gesehen zu werden. Leistung und Fakten sind in der Welt dieser Menschen von großer Bedeutung. Sie können einen positiven Wert für sich selbst größtenteils über Leistung, Arbeit, Produktivität und Wissen kreieren. Solche Menschen haben in ihrem Leben oft zu hören und zu spüren bekommen, dass sie die Dinge, die sie tun, nicht gut genug machen. Dass es nie ausreichte, egal wie sie sich anstrengten. Sie lernten dadurch nicht, in sich oder aus sich heraus einen positiven Selbstwert zu erkennen, sondern lernten, dass die Leistung, die man vollbringt, den Selbstwert ausmacht. Da diese Menschen davon überzeugt sind, dass ihr Selbstwert nicht aus ihnen heraus entsteht, sondern außerhalb ihres Körpers und Geistes, brauchen Menschen mit Minderwertigkeitsangst ein klares Konstrukt von „Gut“ und „Schlecht“, „Richtig“ und „Falsch“. Denn nur wenn sie sich „normal“, „ordentlich“ und „angemessen“ verhalten und engagieren, können sie die Leistung, die in ihrem Geit als „gut“ bewertet wird, erbringen. Menschen mit Minderwertigkeitsangst sind dadurch sehr intellektuelle, rationale und auf Fakten bezogene Menschen, die es schwer haben, aus ihren einmal gelernten und als „richtig“ empfundenen Welten herauszutreten. Flexibilität, Spontaneität und Offenheit können diese Personen durchaus leben – allerdings nur, wenn es in einem Rahmen geschieht, in dem sie sich sicher genug fühlen können. Während Menschen mit Verlustangst ihre Sicherheit in Verbindungen und Kontakten suchen, finden Personen die Angst vor Minderwertigkeit haben ihre Sicherheit also in Leistungen, Wissen und Normen, die sie versuchen einzuhalten.

Ablehnungsangst

Ein Mensch, der sich vor dem Gefühl der Ablehnung fürchtet, hat in seiner Lebensbiographie vermehrt gespürt, nicht gesehen und nicht so akzeptiert zu werden, wie er ist – dabei sehen sich diese Personen innerlich unglaublich nach dem Gefühl von Einheit und Verbundenheit. Da in der Vergangenheit jedoch so schmerzvolle Erfahrungen der Ablehnung und des Abgewiesen werden stattgefunden haben, scheuen sie sich davor, eine wirklich offene und enge Verbindung zu Menschen einzugehen. Denn sie lernten durch ihre unangenehmen Erfahrungen der Ablehnung, genau zu erkennen, wo die Gefahr einer weiteren Ablehnung lauern könnte. Diese Person haben dabei einen messerscharfen Geist entwickelt, mit dem sie Personen und Situationen auf mögliche Ablehnungen hin scannen. Im Gegensatz zu den Personen mit Verlustangst können Ablehnungsängstler durchaus gut alleine zurechtkommen und finden sogar ein Stück Sicherheit darin, Raum und Zeit nur für sich selbst zu haben – denn wer für sich ist, kann nicht mehr abgelehnt werden. Trotzdem bleibt stets die Sehnsucht nach Verbindung, wodurch diese Menschen oft zwischen Nähe zu einer besonderen Person und der Einsamkeit hin und her pendeln.

Das interessanteste aber war, die Vorstellung, dass jeder die Möglichkeit hat, aus diesem angstbehafteten Leben auszubrechen und tatsächlich glücklich zu sein. Anhand des Angstkreislaufs wurden Beispiele vorgestellt, so dass die meisten Teilnehmer den eigenen Angsttyp herausfinden konnten. Sie haben somit die Möglichkeit bekommen, sich intensiv damit auseinanderzusetzten und sich bewusst darüber zu werden, warum sie wie in den unterschiedlichsten Situationen reagieren. Erst wenn man sich dessen bewusst ist, ist man in der Lage, etwas zu verändern.
Der Ehrw. Thich Thien Son erklärte nun genau, auf welche Weise sich die einzelnen Angsttypen in der Interaktion verhalten: Wie lenken die Ängste uns in Interaktionen und Beziehungen? Welche Themen liegen den einzelnen Ängsten zugrunde? Hierbei wurden sehr anschauliche Darstellungen vorgetragen, sodass jeder Teilnehmer sich schnell wiederfinden und ein persönliches Verständnis dieser Ängste erlangen konnte.

Ein besonders wichtiger Punkt nun war die „Heilung“ dieser Ängste. Nur durch eine Heilung der Angst kann man sein Leben mehr und mehr selbst steuern und dadurch das Potential, die persönlichen Visionen und Ziele in die Tat umsetzen:

DSC_0489In mehreren Schritten erläuterte der Ehrw. Thich Thien Son eine Heilung, die „Rückwärts“ von statten geht. Auch hierzu ist der gesamte Vortrag auf der DVD in Kürze erhältlich. Hier nur ein Auszug: Der Ablehnungsängstler muss in der Interaktion aus dem Gefühl der Ohnmacht heraus und in sich selbst Vertrauen, Respekt und Wertschätzung finden. Dadurch findet er die Einheit, nach der er sich sehnt in sich selbst. Der Verlustängstler muss in der Interaktion aus der Zerstörung heraus – das bedeutet, er muss Respekt für sich selbst aufbauen und die Gleichwertigkeit mit Anderen spüren. Der Minderwertängstler muss lernen, Andere zu respektieren und sich durch seine Leistungen und sein Wissen nicht über sie zu stellen. Macht und Wert muss er versuchen nicht außerhalb von sich, sondern in sich selbst zu finden und diese Macht dann positiv zu nutzen.

Der Überblick den der Ehrwürdige Meister Thich Thien Son über die Ängste gegeben hat, konnte den Zuhörerinnen und Zuhörern verdeutlichen, wie die Ängste uns daran hindern, unser Potential zu entfalten. Um das Potential zu entfalten, muss man sich jedoch diesen Ängsten stellen, sie untersuchen und Bewegung in das festgefahrene System bringen, das wir bereits seit so langer Zeit am Leben erhalten, um uns sicher zu fühlen. Dadurch erkennen wir auch das Potential, das tatsächlich in unseren Ängsten steckt: Sie sind die Tür zum Leben – wenn wir sie bewältigen und erkennen, dass die Ängste oftmals nicht wirklich sind, sondern nur geistige Faktoren oder Konstruktionen, Gewohnheiten aus der Vergangenheit – dann gehen wir den Weg, uns von den Fesseln der Angst zu befreien und uns dem Leben zu öffnen.

Die DVD „Das eigene Potential entwickeln und entfalten – Transformation von Ängsten in Lebensfreude“ ist in Kürze in der Pagode Phat Hue und in unserem Zentrum Buddhas Weg erhältlich.

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21. März 2011

4 Kommentare to Auszug des Vortrages “Das eigene Potential entwickeln” – DVD zum Vortrag bald erhältlich

  1. Hallo

    mich würde der Vortrag auf DVD sehr interessieren. Kann ich diese auch per E-Mail bestellen??

    Danke im voraus für die Antwort
    und
    freundliche Grüße
    Beatrix

  2. Beatrix on April 2nd, 2011
  3. Liebe Beatrix,

    leider bieten wir momentan keinen Online- oder E-Mail-Verkauf an. Am besten wäre es, wenn man sich den Vortrag bei einem Besuch in der Pagode Phat Hue oder im Kloster Buddhas Weg kauft – wenn man sowieso zur Behandlung, Meditation oder zu einem Seminar dort ist.

    Liebe Grüße

    Hue Ngo

  4. admin on April 4th, 2011
  5. Hallo,

    ich habe mir gerade den Vortrag “Das eigene Potential entwickeln” vom März 2011 angeschaut. Es wurde dort erwähnt, dass einige der Folien zu dem Vortrag auf der Internetseite hinterlegt werden sollen zum herunterladen. Leider kann ich sie nicht finden. Können sie mir helfen?

    Vielen Dank und liebe Grüße

    Sybille

  6. Sybille Alt-Schulz on Februar 10th, 2013
  7. Die Folien sind nun zum Download bereit in dem oben stehenden Artikel.

  8. admin on März 5th, 2013

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