Klosterleben

Arbeitsalltag im Kloster

„Vor der Erleuchtung: Holz hacken und Wasser tragen.
Nach der Erleuchtung: Holz hacken und Wasser tragen.“

Im Zen-Buddhismus hat alltägliche Arbeit einen hohen Stellenwert. So arbeiten wir in der Küche und in der Verwaltung, machen sauber oder waschen, pflegen unsere Webseite oder organisieren Veranstaltungen.
Das Klosterleben beginnt morgens um 5.30 Uhr mit Meditation und Rezitation, nach dem Frühstück gehen wir unseren täglichen Arbeiten mit festgelegten Pausen nach und am Abend studieren und meditieren wir.
Unser Tag endet um 22.00 Uhr.

Wir arbeiten und wir meditieren, beide Aktivitäten sehen wir nicht als Gegensatz, denn immer geht es darum, unsere Wahrnehmung zu schulen und unsere Täuschungen zu erkennen. Die tiefe Ruhe der Meditation bildet die Grundlage für mehr Klarheit. Mit Aufmerksamkeit achten wir dann auf unsere Gefühle, Gedanken, Handlungen und Strukturen. Alle Aktivitäten können wir zur Entwicklung von Weisheit und Mitgefühl nutzen.

Unser Tagesablauf:

05:15 – 06:15 Uhr Morgenglocke, Gedicht & Meditation

06:15 – 07:00 Uhr Vietnamesische buddhistische Rezitation

07:00 – 08:00 Uhr – Frühstücksdienst oder freie Zeit

08:00 – 08:45 Uhr Frühstück und Abwasch

09:00 – 09:45 Uhr Arbeit oder individuelle Praxis

12:00 – 13:00 Uhr Mittagessen und Abwasch

13:00 – 14:00 Uhr Mittagspause

14:00 – 18:00 Uhr Arbeit oder individuelle Praxis

18:00 – 18:45 Uhr Abendessen (optional)

19:00 – 19:45 Uhr Putzen

20:00 – 22:00 Uhr Freie Zeit oder individuelle Praxis

——ab 22:00 Uhr Bettruhe

Entwicklung der Sangha (der Klostergemeinschaft)

Nachdem der historische Buddha die Erleuchtung erlangt hatte, ging er nach Sarnath, einer Stadt unweit von Bodhgaya, in der er seine erste Lehrrede über den edlen achtfachen Pfad und die vier edlen Wahrheiten hielt. Er wählte diesen Ort, da er wusste, dass er dort die 5 Asketen antreffen würde, mit denen er einst gemeinsam intensiv praktiziert hatte. Nachdem er ihnen seine Erkenntnisse dargelegt hatte, wandten sie sich von ihrem bisherigen Weg harter Askese ab und wurden seine ersten Schüler. Damit war die Sangha Buddhasgegründet. Nach und nach wurden mehr Menschen in die Sangha aufgenommen, bald traten auch die ersten Frauen der Gemeinschaft bei – Mönche und Nonnen praktizierten zusammen das Dharma.

Der Sangha-Körper ist eine Gemeinschaft. Er gibt uns die Möglichkeit, Dharma zu praktizieren und die Befreiung zu erlangen. Die Mitglieder einer Sangha haben die Pflicht, ihr erlangtes Wissen zu verbreiten und das Rad des Dharmas weiterzudrehen. Das höchste Gebot der Sanghagemeinschaft ist die Harmonie. Das beinhaltet, dass man sich gegenseitig respektiert und den andern gegenüber Toleranz praktiziert.
Konflikte und Streitereien sind in Gruppen durchaus normal und treten in vielen Situationen auf. Doch Mitglieder einer Sangha bemühen sich intensiv, einen heilsamen Umgang mit solchen Situationen zu erlernen.
Da eine egozentrische Lebensweise für die Klostergemeinschaft nicht förderlich ist, gibt es entsprechende Regeln. Diese Regeln zeigen auf, wie sich ein Mönch/ eine Nonne in der Gemeinschaft zu verhalten hat, wovon er/sie loslassen soll und in welcher Weise ein einfaches, bescheidenes Leben zu führen ist.
Das Klosterleben unterstützt Mönche und Nonnen darin, ihr Ego loszulassen, deswegen sollen Sangha-Mitglieder ihre Privatsphäre so gering wie möglich halten. So hat der Buddha den Mönchen und Nonnen nur 5 Dinge gewährt, die sie als ihr Eigentum bei sich tragen durften: ihre Roben, eine Bettelschale, ein Sieb, eine Decke für die Lagerstätte und Medizin.

Zu Buddhas Zeit wanderten die Mönche noch von Ort zu Ort und verbreiteten so das Dharma. Nur während der Regenzeit hielten sich die Mönche 3 Monate lang an einem festen Platz auf und befolgten Buddhas besondere Anweisungen für diese Zeit.
Später ließen sich einige Mönche an festen Plätzen nieder, um intensiv zu praktizieren und einen engen Kontakt zur Laiengemeinschaft aufnehmen zu können. Dadurch entwickelten sich Zentren der Dharmapraxis, diese können den Menschen der Umgebung ein tiefes Verständnis des Dharmas vermitteln.
Die Laien sehen seitdem ihre Verpflichtung in der Verpflegung und weiteren Unterstützung der Mönche und Nonnen, so dass Menschen, die sich ganz dem Dharma widmen wollen, intensiv praktizieren können, sich in ihrer Praxis weiterentwickeln und sich von den geistigen Befleckungen zu befreien vermögen. Die Laien wiederum erhalten durch die Angebote des Klosters einen tiefgründigen Zugang zum Buddhismus.
Laien und Ordinierte unterhalten das Kloster und übernehmen dabei ganz bestimmt Aufgaben. Es gibt Aufgaben, die nur von Mönchen und Nonnen ausgeführt werden dürfen, und Aufgaben, welche den Laien übertragen werden.

Der ehemals einfach gehaltene Aufenthaltsort der Mönche entwickelte sich bis heute zu einer komplexen Klosterstruktur mit Vorratskammern, Küchen, Schlafräumen und –sälen, Buddhahallen, Meditationshalle, Büroräumen und weiteren Einrichtungen, die man für einen geregelten Ablauf benötigt. Man braucht eine Verwaltung mit Buchhaltung, Einkauf und dergleichen mehr.
Klostergemeinschaften, die umfangreiche Dharmaarbeit leisten, Belehrungen sowie Events organisieren und eine intensive Zusammenarbeit von Ordinierten und Laien praktizieren, kann man in ihrer Organisationsstruktur ohne weiteres mit Unternehmen vergleichen – mit dem bedeutsamen Unterschied, dass Ordensgemeinschaften nicht auf Profit aus sind, sondern ihre Bemühungen der Dharmapraxis, der Dharmaverbreitung und der Wohltätigkeitsarbeit gelten.

Die Regeln der Ordensgemeinschaft

Die Ordensregeln heißen patimoka. Sie sollen der Gemeinschaft der Ordinierten einen Schutz bieten, so dass sie ihrer täglichen Achtsamkeitspraxis nachkommen können. Die Regeln gewähren eine heilsame Lebensausrichtung, die sich positiv auf den Weg zur Befreiung auswirkt. Die Patimokas werden zweimal im Monat rezitiert, jeweils zu Neu- und Vollmond. Dadurch sollen Mönche und Nonne sich immer wieder an sie zu erinnern.

In der Mahayana-Tradition muss ein vollordinierter Mönch 250 Gelübde einhalten. Vier dieser Gelübde sind so grundlegend, dass ihr Bruch den sofortigen Ausschluss aus der Klostergemeinschaft zur Folge hat.

Hier werden die o.g. 4 Regeln kurz erläutert:

Keine sexuellen Handlungen begehen
Durch sexuellen Umgang –in welcher Form auch immer- stimulieren wir unser Verlangen. Wir gewöhnen uns daran, unser Verlangen auszuleben und kreieren somit mehr und mehr die Anhaftung an sinnliche Befriedigung und damit gleichzeitig die Anhaftung an ein Selbst.

Keinen Diebstahl begehen
Mit Diebstahl ist jede Bereicherung gemeint, die der Stärkung des Egos dient. Diebstahl unterstützt die unheilsame Tendenz, das Ego über Besitz zu definieren. Wer jedoch glaubt, sein Ego durch Eigentum sichern und erhalten zu können, ist auf dem falschen Weg.

Nicht töten
Durch das Einhalten dieses Gelübdes, sollen negative Gedanken und Gefühle in uns aufgelöst werden. Fügen wir anderen Wesen Schaden zu oder nehmen wir ihnen gar das Leben, erzeugen wir in uns und in anderen Groll und Hass. Das Einhalten des Gelübdes dagegen hält uns rein – wir kreieren keine negativen karmischen Energien mehr.

Keine falschen Vorstellungen erzeugen
Man darf nicht behaupten, übersinnliche Kräfte oder Fähigkeiten zu besitzen, wiewohl man sie gar nicht hat. Erklärt ein Mönch, die volle Erleuchtung erlangt zu haben, ohne wirklich von allen Befleckungen des Geistes befreit zu sein, verstößt er gegen dieses Gelübde. Mit solchen Lügen und Täuschungen werden Menschen auf eine unheilsame Art zum Buddhismus gebracht.

Alle anderen Regeln seien hier nur zusammengefasst erwähnt:
Sie sollen dazu dienen, die Gemeinschaft aufrecht zu erhalten und Konflikte zu lösen. Dabei werden alltägliche Dinge im Detail angesprochen. (So z. B. wie man sich an seinem Essensplatz verhält, wie man Nahrung zu sich nimmt, wie man mit Kleidung und Medizin umgeht, wie man sitzt, wie man steht, wie man liegt oder wie man schläft.) Oberstes Prinzip ist die Harmonie in der Sangha und die Friedfertigkeit.

<h3>Arbeitsalltag im Kloster</h3>
<em>„Vor der Erleuchtung: Holz hacken und Wasser tragen.
Nach der Erleuchtung: Holz hacken und Wasser tragen.“</em>

Im Zen-Buddhismus hat alltägliche Arbeit einen hohen Stellenwert. So arbeiten wir in der Küche und in der Verwaltung, machen sauber oder waschen, pflegen unsere Webseite oder organisieren Veranstaltungen.
Das Klosterleben beginnt morgens um 5.00 Uhr mit Meditation und Rezitation, nach dem Frühstück gehen wir unseren täglichen Arbeiten mit festgelegten Pausen nach und am Abend studieren und meditieren wir.
Unser Tag endet um 22.15 Uhr.

Wir arbeiten und wir meditieren, beide Aktivitäten sehen wir nicht als Gegensatz, denn immer geht es darum, unsere Wahrnehmung zu schulen und unsere Täuschungen zu erkennen. Die tiefe Ruhe der Meditation bildet die Grundlage für mehr Klarheit. Mit Aufmerksamkeit achten wir dann auf unsere Gefühle, Gedanken, Handlungen und Strukturen. Alle Aktivitäten können wir zur Entwicklung von Weisheit und Mitgefühl nutzen.
<h3>Tagesablauf:</h3>
05:00 – 06:00 Uhr     Morgenglocke, Gedicht &amp; Meditation

06:00 – 06:45 Uhr     Surangama Sutra Rezitation

07:00 – 08:00 Uhr    – Frühstücksdienst
- Fahrdienst Schule
- persönl. Workout

08:00 – 08:45 Uhr     Frühstück und Abwasch

09:00 – 09:45 Uhr     Sangha Arbeitsbesprechung

10:00 – 11:30 Uhr     Buddhistischer Unterricht (Buddhahalle)

12:00 – 13:00 Uhr     Mittagessen und Abwasch

13:00 – 14:00 Uhr     Mittagspause

14:00 – 17:00 Uhr     individuelle Arbeit

17:00 – 18:00 Uhr     Niederwerfungen, Medizinbuddha Mantra Rezitation

18:00 – 19:00 Uhr     Sitz Meditation

18:00 – 18:45Uhr      (Abendessen-optional)

19:00 – 19:45 Uhr    Arbeitsmeditation (Putzen) Pagode

20:00 – 21:30 Uhr    Abendunterricht

21:30 – 22:15 Uhr    Abendmeditation

ab 22:15 Uhr            Kraft der Stille (abendliches Schweigen)