Spirituelle Motivation – Ehrw. Bikshuni Thubten Chodron
Die Ehrw. Thubten Chodron hielt heute im Rahmen der Dienstagsmeditation einen Vortrag über die verschiedenen Arten von Motivation. Sind wir uns eigentlich im Klaren darüber, warum wir was wie und wann tun? Warum gehen wir jeden Tag zur Arbeit? Warum hetzen wir ständig von einem Termin zum nächsten? Warum behandeln wir manche Personen gut und manche nicht?
Thubten Chodron zeigte den interessierten Anwesenden, in wie vielen Situationen wir uns einmal fragen sollten, wie unsere wirkliche Motivation aussieht. Gerade bei spiritueller Motivation ist es wichtig, sich genau darüber im Klaren zu sein, warum man sich mit Buddhas Lehre auseinandersetzt. „Wollen wir heute Abend hier sein, um uns nur gut zu fühlen? Oder gibt es eine tiefere Motivation, die unter der Oberfläche sitzt?“
Es zeigte sich, dass beinahe alle unsere Handlungen darauf ausgerichtet sind, dass es uns jetzt gut geht. Wir investieren oftmals die Hälfte unserer Zeit, in der wir wach sind, Geld anzuhäufen. Thubten Chodron zeigte aber auf ihre humorvolle und erfrischende Art und Weise, wie kurzsichtig diese Gewohnheit ist: „Manch einer wird vielleicht sagen: ‚Klar, Geld macht mich auf jeden Fall glücklich: Ich kann Urlaub machen, in die Bar gehen, ein schönes Abend essen in einem Restaurant zu mir nehmen, Filme gucken, mir einen neuen Computer kaufen, auch wenn es der fünfte dieses Jahr ist…’, unsere primäre Motivation sollte jedoch nicht die sein, Geld für solche Dinge heranzuschaffen.“ Thubten Chodron gab daher allen Anwesenden eine Hausaufgabe auf, „für die man nicht einmal das Bett verlassen muss – ist das nicht toll?“ Um die eigene Motivation von kurzfristigen, materiellen und eigensüchtigen Aspekten zu reinigen – „clean up your act“ – sollen wir uns jeden Morgen vor dem Aufstehen die drei wichtigsten Motivationen unseres Handelns für den Tag aufzählen:
„Niemandem Schaden, Freundlich sein und die Erleuchtung zum Wohle aller Wesen erlangen – habt ihr diese drei Motivationen tief in eurem Geist gespeichert, werden sie auf längere Zeit euer Handeln beeinflussen. Euer ganzes Leben kann dadurch beeinflusst werden, ebenso eure Beziehungen zu anderen Menschen.“
Wenn wir morgens im Bett liegen und uns als wichtigste Motivation für den Tag nur die Arbeit, der Gang zum Supermarkt oder ähnliches einfällt, sollen wir uns daran erinnern, die drei Motivationen ins Gedächtnis zu rufen. Wenn man sich diese drei Motivationen an den Wecker, den Badezimmerspiegel und an den Kühlschrank klebt, werden wir immer daran erinnert.
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