MN101 – Bei Devadaha

Majjhima Nikàya 101

 

Bei Devadaha (Devadaha Sutta)

1. So habe ich gehört. Einmal hielt sich der Erhabene im Land der Sakyer, bei
einer Stadt der Sakyer namens Devadaha auf. Dort richtete sich der Erhabene
folgendermaßen an die Bhikkhus: „Ihr Bhikkhus.“ – „Ehrwürdiger Herr“, erwiderten
sie. Der Erhabene sagte dieses:

2. „Ihr Bhikkhus, es gibt einige Mönche und Brahmanen, die eine Lehrmeinung
und Ansicht wie diese vertreten: ,Was diese Person auch immer fühlt, ob
Angenehmes oder Schmerz oder Weder-Schmerz-noch-Angenehmes, all jenes
wird durch das, was in der Vergangenheit getan wurde, verursacht 1). Indem man
also durch Askese vergangene Handlungen vernichtet und indem man keine neuen
Handlungen begeht, wird es künftig keine Folgen mehr geben. Mit Abwesenheit
künftiger Folgen ist die Vernichtung von Handlung gegeben. Mit Vernichtung
von Handlung ist die Vernichtung des Leidens gegeben. Mit der Vernichtung des
Leidens ist die Vernichtung von Gefühl gegeben. Mit der Vernichtung von Gefühl
wird sich jegliches Leid erschöpfen.‘ So sprechen die Nigaõñhas, ihr
Bhikkhus.“

3. „Ich gehe zu den Nigaõñhas, die so sprechen und ich sage: ,Werte Nigaõñhas,
ist es wahr, daß ihr eine Lehrmeinung und Ansicht wie diese vertretet: ›Was
diese Person auch immer fühlt, ob Angenehmes oder Schmerz oder Weder-
Schmerz-noch-Angenehmes, all jenes wird durch das, was in der Vergangenheit
getan wurde, verursacht. Indem man also durch Askese vergangene Handlungen
vernichtet und indem man keine neuen Handlungen begeht, wird es künftig keine
Folgen mehr geben. Mit Abwesenheit künftiger Folgen ist die Vernichtung
von Handlung gegeben. Mit Vernichtung von Handlung ist die Vernichtung des
Leidens gegeben. Mit der Vernichtung des Leidens ist die Vernichtung von Gefühl
gegeben. Mit der Vernichtung von Gefühl wird sich jegliches Leid erschöpfen.‹?‘
Falls die Nigaõñhas, wenn sie so befragt werden, dies zugeben und ,Ja‘
sagen, dann sage ich zu ihnen:“

4. „,Aber, Freunde, wißt ihr denn, daß ihr in der Vergangenheit existiertet, und
daß es nicht der Fall ist, daß ihr nicht existiertet?‘ – ,Nein, Freund.‘ – ,Aber,
Freunde, wißt ihr denn, daß ihr in der Vergangenheit üble Handlungen ausübtet
und euch ihrer nicht enthieltet?‘ – ,Nein, Freund.‘ – ,Aber, Freunde, wißt ihr
denn, daß ihr diese und jene üble Handlung ausübtet?‘ – ,Nein, Freund.‘ – ,Aber,
Freunde, wißt ihr denn, daß sich so und so viel Leid bereits erschöpft hat, oder
daß sich so und so viel Leid noch erschöpfen muß, oder daß, wenn sich so und so
viel Leid erschöpft hat, sich dann alles Leid erschöpft haben wird?‘ – ,Nein,
Freund.‘ – ,Aber, Freunde, wißt ihr denn, was das Überwinden unheilsamer Zustände
und was die Pflege heilsamer Zustände hier und jetzt ist?‘ – ,Nein, Freund.‘“

5. „,Also, Freunde, es scheint, daß ihr nicht wißt, daß ihr in der Vergangenheit
existiertet, und daß es nicht der Fall ist, daß ihr nicht existiertet; oder daß ihr in
der Vergangenheit üble Handlungen begingt und euch ihrer nicht enthieltet; oder
daß ihr diese und jene üble Handlung ausübtet; oder daß sich so und so viel Leid
bereits erschöpft hat, oder daß sich so und so viel Leid noch erschöpfen muß,
oder daß, wenn sich so und so viel Leid erschöpft hat, sich dann alles Leid erschöpft
haben wird; oder was das Überwinden unheilsamer Zustände und was
die Pflege heilsamer Zustände hier und jetzt ist. Nachdem das so ist, ziemt es
sich für die ehrwürdigen Nigaõñhas nicht zu verkünden: ›Was diese Person auch
immer fühlt, ob Angenehmes oder Schmerz oder Weder-Schmerz-noch-Angenehmes,
all jenes wird durch das, was in der Vergangenheit getan wurde, verursacht.
Indem man also durch Askese vergangene Handlungen vernichtet und indem
man keine neuen Handlungen begeht, wird es künftig keine Folgen mehr geben.
Mit Abwesenheit künftiger Folgen ist die Vernichtung von Handlung gegeben.
Mit Vernichtung von Handlung ist die Vernichtung des Leidens gegeben. Mit der
Vernichtung des Leidens ist die Vernichtung von Gefühl gegeben. Mit der Vernichtung
von Gefühl wird sich jegliches Leid erschöpfen.‹‘“

6. „,Wenn, werte Nigaõñhas, ihr wüßtet, daß ihr in der Vergangenheit existiertet,
und daß es nicht der Fall ist, daß ihr nicht existiertet; oder daß ihr in der
Vergangenheit üble Handlungen begingt und euch ihrer nicht enthieltet; oder daß
ihr diese und jene üble Handlung ausübtet; oder daß sich so und so viel Leid
bereits erschöpft hat, oder daß sich so und so viel Leid noch erschöpfen muß,
oder daß, wenn sich so und so viel Leid erschöpft hat, sich dann alles Leid erschöpft
haben wird; oder was das Überwinden unheilsamer Zustände und was
die Pflege heilsamer Zustände hier und jetzt ist; wenn das der Fall wäre, würde
es sich für die ehrwürdigen Nigaõñhas ziemen zu verkünden: ›Was diese Person
auch immer fühlt, ob Angenehmes oder Schmerz oder Weder-Schmerz-noch-
Angenehmes, all jenes wird durch das, was in der Vergangenheit getan wurde,
verursacht. Indem man also durch Askese vergangene Handlungen vernichtet
und indem man keine neuen Handlungen begeht, wird es künftig keine Folgen
mehr geben. Mit Abwesenheit künftiger Folgen ist die Vernichtung von Handlung
gegeben. Mit Vernichtung von Handlung ist die Vernichtung des Leidens
gegeben. Mit der Vernichtung des Leidens ist die Vernichtung von Gefühl gegeben.
Mit der Vernichtung von Gefühl wird sich jegliches Leid erschöpfen.‹‘“

7. „,Werte Nigaõñhas, angenommen, ein Mann würde von einem Pfeil, dick
bestrichen mit Gift, verwundet, und aufgrund dessen würde er schmerzhafte,
quälende, bohrende Gefühle fühlen. Dann brächten seine Freunde und Gefährten,
seine Verwandten und Angehörigen, einen Wundarzt herbei. Dieser Wundarzt
würde mit einem Messer um die Wundöffnung herumschneiden, den Pfeil
mit einer Sonde abtasten, den Pfeil herausziehen, und ein medizinisches Ätzmittel
auf die Wundöffnung bringen, und bei jeder Maßnahme würde der Mann
schmerzhafte, quälende, bohrende Gefühle fühlen. Bei späterer Gelegenheit, als
die Wunde verheilt und mit Haut bedeckt war, wäre der Mann gesund und glücklich,
unabhängig, sein eigener Herr, er könnte gehen, wohin er will. Er könnte
vielleicht denken: ›Damals wurde ich von einem Pfeil, dick bestrichen mit Gift,
verwundet, und aufgrund dessen fühlte ich schmerzhafte, quälende, bohrende
Gefühle. Dann brachten meine Verwandten und Angehörigen, einen Wundarzt
herbei. Dieser Wundarzt schnitt mit einem Messer um die Wundöffnung herum,
tastete den Pfeil mit einer Sonde ab, zog den Pfeil heraus, und brachte ein medizinisches
Ätzmittel auf die Wundöffnung, und bei jeder Maßnahme fühlte ich
schmerzhafte, quälende, bohrende Gefühle. Aber jetzt, da die Wunde verheilt
und mit Haut bedeckt ist, bin ich gesund und glücklich, unabhängig, mein eigener
Herr, und kann gehen, wohin ich will.‹‘“

8. „,Ebenso, werte Nigaõñhas, wenn ihr wüßtet, daß ihr in der Vergangenheit
existiertet, und daß es nicht der Fall ist, daß ihr nicht existiertet; oder daß ihr in
der Vergangenheit üble Handlungen begingt und euch ihrer nicht enthieltet; oder
daß ihr diese und jene üble Handlung ausübtet; oder daß sich so und so viel Leid
bereits erschöpft hat, oder daß sich so und so viel Leid noch erschöpfen muß,
oder daß, wenn sich so und so viel Leid erschöpft hat, sich dann alles Leid erschöpft
haben wird; oder was das Überwinden unheilsamer Zustände und was
die Pflege heilsamer Zustände hier und jetzt ist; wenn das der Fall wäre, würde
es sich für die ehrwürdigen Nigaõñhas ziemen zu verkünden: ›Was diese Person
auch immer fühlt, ob Angenehmes oder Schmerz oder Weder-Schmerz-noch-
Angenehmes, all jenes wird durch das, was in der Vergangenheit getan wurde,
verursacht. Indem man also durch Askese vergangene Handlungen vernichtet
und indem man keine neuen Handlungen begeht, wird es künftig keine Folgen
mehr geben. Mit Abwesenheit künftiger Folgen ist die Vernichtung von Handlung
gegeben. Mit Vernichtung von Handlung ist die Vernichtung des Leidens
gegeben. Mit der Vernichtung des Leidens ist die Vernichtung von Gefühl gegeben.
Mit der Vernichtung von Gefühl wird sich jegliches Leid erschöpfen.‹‘“

9. „,Aber, werte Nigaõñhas, da ihr nicht wißt, daß ihr in der Vergangenheit
existiertet, und daß es nicht der Fall ist, daß ihr nicht existiertet; oder daß ihr in
der Vergangenheit üble Handlungen begingt und euch ihrer nicht enthieltet; oder
daß ihr diese und jene üble Handlung ausübtet; oder daß sich so und so viel Leid
bereits erschöpft hat, oder daß sich so und so viel Leid noch erschöpfen muß,
oder daß, wenn sich so und so viel Leid erschöpft hat, sich dann alles Leid erschöpft
haben wird; oder was das Überwinden unheilsamer Zustände und was
die Pflege heilsamer Zustände hier und jetzt ist. Nachdem das so ist, ziemt es
sich für die ehrwürdigen Nigaõñhas nicht zu verkünden: ›Was diese Person auch
immer fühlt, ob Angenehmes oder Schmerz oder Weder-Schmerz-noch-Angenehmes,
all jenes wird durch das, was in der Vergangenheit getan wurde, verursacht.
Indem man also durch Askese vergangene Handlungen vernichtet und indem
man keine neuen Handlungen begeht, wird es künftig keine Folgen mehr geben.
Mit Abwesenheit künftiger Folgen ist die Vernichtung von Handlung gegeben.
Mit Vernichtung von Handlung ist die Vernichtung des Leidens gegeben. Mit der
Vernichtung des Leidens ist die Vernichtung von Gefühl gegeben. Mit der Vernichtung
von Gefühl wird sich jegliches Leid erschöpfen.‹‘“

10. „Nach diesen Worten sagten die Nigaõñhas zu mir: ,Freund, der Nigaõñha
Nàtaputta ist allwissend, allsehend und behauptet, auf folgende Weise vollständiges
Wissen und Schauung zu haben: ›Ob ich gehe oder stehe oder schlafe oder
wache, Wissen und Schauung sind mir ständig und ununterbrochen gegenwärtig.‹
Er sagt: ›Nigaõñhas, ihr habt in der Vergangenheit üble Handlungen begangen;
erschöpft sie, indem ihr euch in durchbohrender Strenge übt. Und wenn ihr
euch hier und jetzt in Körper, Sprache und Geist zügelt, bedeutet das, keine üblen
Handlungen für die Zukunft zu begehen. Indem man also durch Askese vergangene
Handlungen vernichtet und indem man keine neuen Handlungen begeht,
wird es künftig keine Folgen mehr geben. Mit Abwesenheit künftiger Folgen ist
die Vernichtung von Handlung gegeben. Mit Vernichtung von Handlung ist die
Vernichtung des Leidens gegeben. Mit der Vernichtung des Leidens ist die Vernichtung
von Gefühl gegeben. Mit der Vernichtung von Gefühl wird sich jegliches
Leid erschöpfen.‹ Wir billigen dies und nehmen es an, und somit sind wir
zufrieden.‘“

11. „Nach diesen Worten sagte ich den Nigaõñhas: ,Es gibt fünf Dinge, werte
Nigaõñhas, die sich hier und jetzt auf zwei verschiedene Weisen zeigen können.
Welche fünf? Vertrauen, Billigung, mündliche Überlieferung, begründetes Erdenken
und reflektives Annehmen einer Ansicht. Diese fünf Dinge können sich
hier und jetzt auf zwei verschiedene Weisen zeigen. Was für ein Vertrauen zu
einem Lehrer, der über die Vergangenheit spricht, haben die ehrwürdigen
Nigaõñhas dabei, was für eine Billigung, was für eine mündliche Überlieferung,
was für ein begründetes Erdenken, was für ein reflektives Annehmen einer Ansicht?‘
Während ich so sprach, ihr Bhikkhus, sah ich keinerlei zulässige Verteidigung
ihres Standpunktes seitens der Nigaõñhas.“

12. „Wiederum, ihr Bhikkhus, sagte ich zu den Nigaõñhas: ,Was meint ihr,
werte Nigaõñhas? Wenn intensives Streben, intensives Bemühen vorhanden ist,
fühlt ihr dann schmerzhafte, quälende, bohrende Gefühle aufgrund intensiven
Strebens? Aber wenn kein intensives Streben, kein intensives Bemühen vorhanden
ist, fühlt ihr dann keinerlei schmerzhafte, quälende, bohrende Gefühle aufgrund
intensiven Strebens?‘
,Wenn intensives Streben, intensives Bemühen vorhanden ist, Freund Gotama,
dann fühlen wir schmerzhafte, quälende, bohrende Gefühle aufgrund intensiven
Strebens, aber wenn kein intensives Streben, kein intensives Bemühen vorhanden
ist, dann fühlen wir keinerlei schmerzhafte, quälende, bohrende Gefühle
aufgrund intensiven Strebens.‘“

13. „,Es scheint also, werte Nigaõñhas, daß, wenn intensives Streben, intensives
Bemühen vorhanden ist, ihr schmerzhafte, quälende, bohrende Gefühle aufgrund
intensiven Strebens fühlt; aber wenn kein intensives Streben, kein intensives
Bemühen vorhanden ist, fühlt ihr keinerlei schmerzhafte, quälende, bohrende
Gefühle aufgrund intensiven Strebens. Nachdem das so ist, ziemt es sich für die
ehrwürdigen Nigaõñhas nicht zu verkünden 2): ›Was diese Person auch immer fühlt,
ob Angenehmes oder Schmerz oder Weder-Schmerz-noch-Angenehmes, all jenes
wird durch das, was in der Vergangenheit getan wurde, verursacht. Indem
man also durch Askese vergangene Handlungen vernichtet und indem man keine
neuen Handlungen begeht, wird es künftig keine Folgen mehr geben. Mit Abwesenheit
künftiger Folgen ist die Vernichtung von Handlung gegeben. Mit Vernichtung
von Handlung ist die Vernichtung des Leidens gegeben. Mit der
Vernichtung des Leidens ist die Vernichtung von Gefühl gegeben. Mit der Vernichtung
von Gefühl wird sich jegliches Leid erschöpfen.‹‘“

14. „,Falls, werte Nigaõñhas, schmerzhafte, quälende, bohrende Gefühle aufgrund
intensiven Strebens gegenwärtig wären, wenn intensives Streben, intensives
Bemühen vorhanden ist, und schmerzhafte, quälende, bohrende Gefühle
aufgrund intensiven Strebens immer noch gegenwärtig wären, auch wenn intensives
Streben, intensives Bemühen nicht vorhanden ist; wenn es so wäre, dann
würde es sich für die ehrwürdigen Nigaõñhas ziemen zu verkünden: ›Was diese
Person auch immer fühlt, ob Angenehmes oder Schmerz oder Weder-Schmerznoch-
Angenehmes, all jenes wird durch das, was in der Vergangenheit getan
wurde, verursacht. Indem man also durch Askese vergangene Handlungen vernichtet
und indem man keine neuen Handlungen begeht, wird es künftig keine
Folgen mehr geben. Mit Abwesenheit künftiger Folgen ist die Vernichtung von
Handlung gegeben. Mit Vernichtung von Handlung ist die Vernichtung des Leidens
gegeben. Mit der Vernichtung des Leidens ist die Vernichtung von Gefühl
gegeben. Mit der Vernichtung von Gefühl wird sich jegliches Leid erschöpfen.‹‘“

15. „,Aber, werte Nigaõñhas, nachdem ihr, wenn intensives Streben, intensives
Bemühen vorhanden ist, schmerzhafte, quälende, bohrende Gefühle aufgrund
intensiven Strebens fühlt, aber wenn kein intensives Streben, kein intensives
Bemühen vorhanden ist, ihr keinerlei schmerzhafte, quälende, bohrende Gefühle
aufgrund intensiven Strebens fühlt, fühlt ihr daher lediglich die schmerzhaften,
quälenden, bohrenden Gefühle eures selbst-auferlegten Strebens, und es geschieht
aufgrund von Unwissenheit, Nicht-Wissen und Verblendung, daß ihr irrtümlicherweise
die Ansicht vertretet: ›Was diese Person auch immer fühlt, ob Angenehmes
oder Schmerz oder Weder-Schmerz-noch-Angenehmes, all jenes wird
durch das, was in der Vergangenheit getan wurde, verursacht. Indem man also
durch Askese vergangene Handlungen vernichtet und indem man keine neuen
Handlungen begeht, wird es künftig keine Folgen mehr geben. Mit Abwesenheit
künftiger Folgen ist die Vernichtung von Handlung gegeben. Mit Vernichtung
von Handlung ist die Vernichtung des Leidens gegeben. Mit der Vernichtung des
Leidens ist die Vernichtung von Gefühl gegeben. Mit der Vernichtung von Gefühl
wird sich jegliches Leid erschöpfen.‹‘ Während ich so sprach, ihr Bhikkhus,
sah ich keinerlei zulässige Verteidigung ihres Standpunktes seitens der Nigaõñhas.“

16. „Wiederum, ihr Bhikkhus, sagte ich zu den Nigaõñhas: ,Was meint ihr,
werte Nigaõñhas? Ist es möglich, daß eine Handlung, deren Ergebnis hier und
jetzt gefühlt werden muß, durch Streben und Bemühen zu einer Handlung werden
kann, deren Ergebnis im nächsten Leben gefühlt werden muß?‘ – ,Nein,
Freund.‘ – ,Aber ist es möglich, daß eine Handlung, deren Ergebnis im nächsten
Leben gefühlt werden muß, durch Streben und Bemühen zu einer Handlung werden
kann, deren Ergebnis hier und jetzt gefühlt werden muß?‘ – ,Nein, Freund.‘“

17. „,Was meint ihr, werte Nigaõñhas? Ist es möglich, daß eine Handlung,
deren Ergebnis als angenehm gefühlt werden muß, durch Streben und Bemühen
zu einer Handlung werden kann, deren Ergebnis als schmerzhaft gefühlt werden
muß?‘ – ,Nein, Freund.‘ – ,Aber ist es möglich, daß eine Handlung, deren Ergebnis
als schmerzhaft gefühlt werden muß, durch Streben und Bemühen zu einer
Handlung werden kann, deren Ergebnis als angenehm gefühlt werden muß?‘ –
,Nein, Freund.‘“

18. „,Was meint ihr, werte Nigaõñhas? Ist es möglich, daß eine Handlung,
deren Ergebnis gereift gefühlt werden muß, durch Streben und Bemühen zu einer
Handlung werden kann, deren Ergebnis ungereift gefühlt werden muß?‘ –
,Nein, Freund.‘ – ,Aber ist es möglich, daß eine Handlung, deren Ergebnis
ungereift gefühlt werden muß, durch Streben und Bemühen zu einer Handlung
werden kann, deren Ergebnis gereift gefühlt werden muß?‘ – ,Nein, Freund.‘“

19. „,Was meint ihr, werte Nigaõñhas? Ist es möglich, daß eine Handlung,
deren Ergebnis in großem Maße gefühlt werden muß, durch Streben und Bemühen
zu einer Handlung werden kann, deren Ergebnis in geringem Maße gefühlt
werden muß?‘ – ,Nein, Freund.‘ – ,Aber ist es möglich, daß eine Handlung, deren
Ergebnis in geringem Maße gefühlt werden muß, durch Streben und Bemühen
zu einer Handlung werden kann, deren Ergebnis in großem Maße gefühlt
werden muß?‘ – ,Nein, Freund.‘“

20. „,Was meint ihr, werte Nigaõñhas? Ist es möglich, daß eine Handlung,
deren Ergebnis gefühlt werden muß, durch Streben und Bemühen zu einer Handlung
werden kann, deren Ergebnis nicht gefühlt werden muß?‘ – ,Nein, Freund.‘
– ,Aber ist es möglich, daß eine Handlung, deren Ergebnis nicht gefühlt werden
muß 3), durch Streben und Bemühen zu einer Handlung werden kann, deren Ergebnis
gefühlt werden muß?‘ – ,Nein, Freund.‘“

21. „,Es scheint also, werte Nigaõñhas, daß es unmöglich ist, daß eine Handlung,
deren Ergebnis hier und jetzt gefühlt werden muß, durch Streben und Bemühen
zu einer Handlung werden kann, deren Ergebnis im nächsten Leben gefühlt
werden muß, und unmöglich, daß eine Handlung, deren Ergebnis im nächsten
Leben gefühlt werden muß, durch Streben und Bemühen zu einer Handlung werden
kann, deren Ergebnis hier und jetzt gefühlt werden muß; unmöglich, daß
eine Handlung, deren Ergebnis als angenehm gefühlt werden muß, durch Streben
und Bemühen zu einer Handlung werden kann, deren Ergebnis als schmerzhaft
gefühlt werden muß, und unmöglich, daß eine Handlung, deren Ergebnis als
schmerzhaft gefühlt werden muß, durch Streben und Bemühen zu einer Handlung
werden kann, deren Ergebnis als angenehm gefühlt werden muß; unmöglich,
daß eine Handlung, deren Ergebnis in einer gereiften Persönlichkeit gefühlt
werden muß, durch Streben und Bemühen zu einer Handlung werden kann, deren
Ergebnis in einer unreifen Persönlichkeit gefühlt werden muß, und unmöglich,
daß eine Handlung, deren Ergebnis in einer unreifen Persönlichkeit gefühlt
werden muß, durch Streben und Bemühen zu einer Handlung werden kann, deren
Ergebnis in einer gereiften Persönlichkeit gefühlt werden muß; unmöglich,
daß eine Handlung, deren Ergebnis in großem Maße gefühlt werden muß, durch
Streben und Bemühen zu einer Handlung werden kann, deren Ergebnis in geringem
Maße gefühlt werden muß, und unmöglich, daß eine Handlung, deren Ergebnis
in geringem Maße gefühlt werden muß, durch Streben und Bemühen zu
einer Handlung werden kann, deren Ergebnis in großem Maße gefühlt werden
muß; unmöglich, daß eine Handlung, deren Ergebnis gefühlt werden muß, durch
Streben und Bemühen zu einer Handlung werden kann, deren Ergebnis nicht
gefühlt werden muß, und unmöglich, daß eine Handlung, deren Ergebnis nicht
gefühlt werden muß, durch Streben und Bemühen zu einer Handlung werden
kann, deren Ergebnis gefühlt werden muß. Nachdem das so ist, ist das Streben
der ehrwürdigen Nigaõñhas fruchtlos, ist ihr Bemühen fruchtlos.‘“

22. „So sprechen die Nigaõñhas, ihr Bhikkhus. Und weil die Nigaõñhas so
sprechen, lassen sich zehn Dinge berechtigterweise aus ihren Behauptungen ableiten,
die Grundlagen schaffen, sie zu tadeln 4):
(1) „Wenn das Angenehme und der Schmerz, die die Wesen fühlen, von Taten
in der Vergangenheit verursacht werden, dann müssen die Nigaõñhas sicherlich
schlechte Taten in der Vergangenheit vollbracht haben, da sie jetzt solch schmerzhafte,
quälende, bohrende Gefühle fühlen.“
(2) „Wenn das Angenehme und der Schmerz, die die Wesen fühlen, durch die
Schöpfungsakte eines Höchsten Gottes verursacht werden, dann sind die
Nigaõñhas sicherlich von einem üblen Höchsten Gott erschaffen worden, da sie
jetzt solch schmerzhafte, quälende, bohrende Gefühle fühlen.“
(3) „Wenn das Angenehme und der Schmerz, die die Wesen fühlen, durch
Zufall und die Natur verursacht werden, dann haben die Nigaõñhas sicherlich
großes Pech, da sie jetzt solch schmerzhafte, quälende, bohrende Gefühle fühlen.“
(4) „Wenn das Angenehme und der Schmerz, die die Wesen fühlen, durch die
Klassenzugehörigkeit 5) verursacht werden, dann gehören die Nigaõñhas sicherlich
einer schlechten Klasse an, da sie jetzt solch schmerzhafte, quälende, bohrende
Gefühle fühlen.“
(5) „Wenn das Angenehme und der Schmerz, die die Wesen fühlen, durch das
Streben hier und jetzt verursacht werden, dann streben die Nigaõñhas sicherlich
schlecht hier und jetzt, da sie jetzt solch schmerzhafte, quälende, bohrende Gefühle
fühlen.“
(6) „Wenn das Angenehme und der Schmerz, die die Wesen fühlen, von Taten
in der Vergangenheit verursacht werden, dann sind die Nigaõñhas zu tadeln; wenn
nicht, dann sind die Nigaõñhas dennoch zu tadeln.“
(7) „Wenn das Angenehme und der Schmerz, die die Wesen fühlen, durch die
Schöpfungsakte eines Höchsten Gottes verursacht werden, dann sind die
Nigaõñhas zu tadeln; wenn nicht, dann sind die Nigaõñhas dennoch zu tadeln.“
(8) „Wenn das Angenehme und der Schmerz, die die Wesen fühlen, durch
Zufall und die Natur verursacht werden, dann sind die Nigaõñhas zu tadeln; wenn
nicht, dann sind die Nigaõñhas dennoch zu tadeln.“
(9) „Wenn das Angenehme und der Schmerz, die die Wesen fühlen, durch die
Klassenzugehörigkeit verursacht werden, dann sind die Nigaõñhas zu tadeln; wenn
nicht, dann sind die Nigaõñhas dennoch zu tadeln.“
(10) „Wenn das Angenehme und der Schmerz, die die Wesen fühlen, durch
das Streben hier und jetzt verursacht werden, dann sind die Nigaõñhas zu tadeln;
wenn nicht, dann sind die Nigaõñhas dennoch zu tadeln.“
„So sprechen die Nigaõñhas, ihr Bhikkhus. Und weil die Nigaõñhas so sprechen,
lassen sich diese zehn Dinge berechtigterweise aus ihren Behauptungen
ableiten, die Grundlagen schaffen, sie zu tadeln. Somit ist ihr Streben fruchtlos,
ist ihr Bemühen fruchtlos.“

23. „Und auf welche Weise ist Streben fruchtbringend, ihr Bhikkhus, auf welche
Weise ist Bemühen fruchtbringend? Ihr Bhikkhus, da wird ein Bhikkhu nicht
vom Schmerz überwältigt und überwältigt sich nicht selbst mit Schmerz; und er
gibt das Angenehme, das sich in Einklang mit dem Dhamma befindet, nicht auf,
und doch wird er von diesem Angenehmen nicht betört. Er weiß: ,Wenn ich mich
entschlossen anstrenge, wird diese spezielle Quelle des Leidens in mir aufgrund
jenes entschlossenen Bemühens versiegen; und wenn ich mit Gleichmut zusehe,
wird diese spezielle Quelle des Leidens in mir versiegen, während ich Gleichmut
entfalte 6).‘ Er strengt sich entschlossen in Bezug auf jene spezielle Quelle
des Leidens an, die in ihm aufgrund jenes entschlossenen Bemühens versiegt;
und er entfaltet Gleichmut in Bezug auf jene spezielle Quelle des Leidens, die in
ihm versiegt, während er Gleichmut entfaltet. Wenn er sich entschlossen anstrengt,
versiegt in ihm diese oder jene Quelle des Leidens aufgrund jenes entschlossenen
Bemühens; somit hat sich jenes Leiden in ihm erschöpft. Wenn er mit Gleichmut
zusieht, versiegt in ihm diese oder jene Quelle des Leidens während er
Gleichmut entfaltet; somit hat sich jenes Leiden in ihm erschöpft.“

24. „Angenommen, ihr Bhikkhus, ein Mann liebte eine Frau, durch intensive
Gier und Leidenschaft geistig an sie gefesselt. Er könnte jene Frau bei einem
anderen Mann stehen sehen, im Gespräch, scherzend und lachend. Was meint
ihr, ihr Bhikkhus? Würden nicht Kummer, Klagen, Schmerz, Trauer und Verzweiflung
in jenem Manne aufsteigen, wenn er jene Frau bei einem anderen
Mann stehen sieht, im Gespräch, scherzend und lachend?“
„Ja, ehrwürdiger Herr. Warum ist das so? Weil jener Mann jene Frau liebt,
durch intensive Gier und Leidenschaft geistig an sie gefesselt; deshalb würden
Kummer, Klagen, Schmerz, Trauer und Verzweiflung in ihm aufsteigen, wenn er
sie bei einem anderen Mann stehen sieht, im Gespräch, scherzend und lachend.“

25. „Dann, ihr Bhikkhus, könnte der Mann denken: ,Ich liebe jene Frau, durch
intensive Gier und Leidenschaft geistig an sie gefesselt; deshalb steigen Kummer,
Klagen, Schmerz, Trauer und Verzweiflung in mir auf, wenn ich sie bei
einem anderen Mann stehen sehe, im Gespräch, scherzend und lachend. Wie
wäre es, wenn ich Gier und Begierde bezüglich dieser Frau aufgeben würde?‘ Er
würde dann Gier und Begierde bezüglich dieser Frau aufgeben. Bei späterer
Gelegenheit könnte er jene Frau bei einem anderen Mann stehen sehen, im Gespräch,
scherzend und lachend. Was meint ihr, ihr Bhikkhus? Würden Kummer,
Klagen, Schmerz, Trauer und Verzweiflung in jenem Manne aufsteigen, wenn er
jene Frau bei einem anderen Mann stehen sieht, im Gespräch, scherzend und
lachend?“
„Nein, ehrwürdiger Herr. Warum ist das so? Weil jener Mann jene Frau nicht
mehr begehrt; deshalb würden Kummer, Klagen, Schmerz, Trauer und Verzweiflung
nicht in ihm aufsteigen, wenn er sie bei einem anderen Mann stehen sieht,
im Gespräch, scherzend und lachend.“

26. „Ebenso, ihr Bhikkhus, wird ein Bhikkhu nicht vom Schmerz überwältigt
und überwältigt sich nicht selbst mit Schmerz; und er gibt das Angenehme, das
sich in Einklang mit dem Dhamma befindet, nicht auf, und doch wird er von
diesem Angenehmen nicht betört. Er weiß: ,Wenn ich mich entschlossen anstrenge,
wird diese spezielle Quelle des Leidens in mir aufgrund jenes entschlossenen
Bemühens versiegen; und wenn ich mit Gleichmut zusehe, wird diese spezielle
Quelle des Leidens in mir versiegen, während ich Gleichmut entfalte.‘ Er strengt
sich entschlossen in Bezug auf jene spezielle Quelle des Leidens an, die in ihm
aufgrund jenes entschlossenen Bemühens versiegt; und er entfaltet Gleichmut in
Bezug auf jene spezielle Quelle des Leidens, die in ihm versiegt, während er
Gleichmut entfaltet. Wenn er sich entschlossen anstrengt, versiegt in ihm diese
oder jene Quelle des Leidens aufgrund jenes entschlossenen Bemühens; somit
hat sich jenes Leiden in ihm erschöpft. Wenn er mit Gleichmut zusieht, versiegt
in ihm diese oder jene Quelle des Leidens während er Gleichmut entfaltet; somit
hat sich jenes Leiden in ihm erschöpft. Auf solche Weise, ihr Bhikkhus, ist das
Streben fruchtbringend, und das Bemühen ist fruchtbringend.“

27. „Wiederum, ihr Bhikkhus, erwägt da ein Bhikkhu: ,Während ich nach
dem für mich Angenehmen lebe, nehmen unheilsame Geisteszustände in mir zu
und heilsame Geisteszustände nehmen ab; aber wenn ich mich in dem bemühe,
was schmerzhaft ist, nehmen unheilsame Geisteszustände in mir ab und heilsame
Geisteszustände nehmen zu. Wie wäre es, wenn ich mich in dem bemühte,
was schmerzhaft ist?‘ Er bemüht sich in dem, was schmerzhaft ist. Wenn er dies
tut, nehmen unheilsame Geisteszustände in ihm ab und heilsame Geisteszustände
nehmen zu. Zu einem späteren Zeitpunkt bemüht er sich nicht in dem, was
schmerzhaft ist. Warum ist das so? Der Zweck, für den sich jener Bhikkhu in
dem bemühte, was schmerzhaft ist, wurde erfüllt; aus diesem Grund bemüht er
sich zu einem späteren Zeitpunkt nicht in dem, was schmerzhaft ist 7).“

28. „Angenommen, ihr Bhikkhus, ein Pfeilschmied erwärmt und erhitzte einen
Pfeilschaft zwischen zwei Flammen, um ihn gerade und formbar zu machen,
dann würde er ihn zu einem späteren Zeitpunkt nicht noch einmal erwärmen und
erhitzen, um ihn gerade und formbar zu machen. Warum ist das so? Der Zweck,
für den jener Pfeilschmied den Pfeil erwärmt und erhitzt und ihn gerade und
formbar machte, wurde erfüllt; aus diesem Grund würde er den Pfeilschaft zu
einem späteren Zeitpunkt nicht noch einmal erwärmen und erhitzen, um ihn gerade
und formbar zu machen.“

29. „Ebenso, ihr Bhikkhus, erwägt da ein Bhikkhu: ,Während ich nach dem
für mich Angenehmen lebe, nehmen unheilsame Geisteszustände in mir zu und
heilsame Geisteszustände nehmen ab; aber wenn ich mich in dem bemühe, was
schmerzhaft ist, nehmen unheilsame Geisteszustände in mir ab und heilsame
Geisteszustände nehmen zu. Wie wäre es, wenn ich mich in dem bemühte, was
schmerzhaft ist?‘ Er bemüht sich in dem, was schmerzhaft ist. Wenn er dies tut,
nehmen unheilsame Geisteszustände in ihm ab und heilsame Geisteszustände
nehmen zu. Zu einem späteren Zeitpunkt bemüht er sich nicht in dem, was
schmerzhaft ist. Warum ist das so? Der Zweck, für den sich jener Bhikkhu in
dem bemühte, was schmerzhaft ist, wurde erfüllt; aus diesem Grund bemüht er
sich zu einem späteren Zeitpunkt nicht in dem, was schmerzhaft ist. Auch auf
solche Weise, ihr Bhikkhus, ist das Streben fruchtbringend, und das Bemühen ist
fruchtbringend.“

30. „Wiederum, ihr Bhikkhus, erscheint da ein Tathàgata in der Welt, ein Verwirklichter,
ein vollständig Erleuchteter, vollkommen im wahren Wissen und
erhaben im Verhalten, vollendet, Kenner der Welten, unvergleichlicher Meister
bezähmbarer Menschen, Lehrer himmlischer und menschlicher Wesen, ein Erwachter,
ein Erhabener. Er erläutert diese Welt mit ihren Màras und Brahmàs, er
erläutert diese Generation mit ihren Mönchen und Brahmanen, ihren Prinzen
und dem Volk, was er mit höherer Geisteskraft selbst verwirklicht hat. Er lehrt
das Dhamma, das gut am Anfang, gut in der Mitte und gut am Ende ist, mit der
richtigen Bedeutung und der richtigen Ausdrucksweise, er enthüllt ein heiliges
Leben, das äußerst vollkommen und rein ist.“

31. „Ein Haushälter oder Sohn eines Haushälters oder jemand, der in einer
anderen Familie geboren wird, hört jenes Dhamma. Wenn er das Dhamma hört,
erlangt er Vertrauen in den Tathàgata. Im Besitz jenes Vertrauens erwägt er: ,Das
Leben eines Haushälters ist eng und staubig; das Leben in der Hauslosigkeit ist
weit und offen. Während man zu Hause wohnt, ist es nicht leicht, das heilige
Leben zu führen, das zutiefst vollkommen und rein ist, wie eine polierte Muschel.
Angenommen, ich rasiere mir das Kopfhaar und den Bart ab, ziehe die
gelbe Robe an und ziehe vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit.‘ Bei
späterer Gelegenheit rasiert er sich das Kopfhaar und den Bart ab, zieht die gelbe
Robe an und zieht vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit, wobei er ein
kleines oder großes Vermögen, einen kleinen oder großen Verwandtenkreis aufgibt.“

32. „Nachdem er so in die Hauslosigkeit gezogen ist und die Übung und Lebensweise
der Bhikkhus auf sich genommen hat, enthält er sich davon, Lebewesen
zu töten, indem er es aufgegeben hat, Lebewesen zu töten; Stock und Waffen
beiseite gelegt, sanft und freundlich, lebt er voll Mitgefühl für alle Lebewesen.
Er enthält sich davon, das zu nehmen, was ihm nicht gegeben wurde, indem er es
aufgegeben hat zu nehmen, was nicht gegeben wurde; indem er nur nimmt, was
gegeben wurde, nur erwartet, was gegeben wurde, indem er nicht stiehlt, weilt er
in Reinheit. Indem er die Unkeuschheit aufgegeben hat, lebt er in Keuschheit,
lebt er losgelöst von der gewöhnlichen Praxis des Geschlechtsverkehrs und er
enthält sich davon.“
„Er enthält sich davon, die Unwahrheit zu sagen, indem er es aufgegeben hat,
die Unwahrheit zu sagen; er spricht die Wahrheit, hält sich an die Wahrheit, ist
vertrauenswürdig und verläßlich, er ist einer, der die Welt nicht täuscht. Er enthält
sich davon, gehässig zu sprechen, indem er es aufgegeben hat, gehässig zu
sprechen; er verbreitet nicht woanders, was er hier gehört hat, um jene Menschen
von den Menschen hier zu entzweien, auch verbreitet er nicht hier, was er woanders
gehört hat, um diese Menschen von jenen Menschen dort zu entzweien;
somit ist er einer, der diejenigen vereint, die vorher entzweit waren, einer, der
Freundschaft fördert, Eintracht genießt, sich über Eintracht freut, an Eintracht
Entzücken findet, jemand, der Worte äußert, die Eintracht säen. Er enthält sich
des Gebrauchs grober Worte, indem er den Gebrauch grober Worte aufgegeben
hat; er äußert Worte, die sanft, gefällig und liebenswert sind, die zu Herzen gehen,
höflich sind, nach denen es viele verlangt, die vielen angenehm sind. Er
enthält sich der Schwatzhaftigkeit, indem er die Schwatzhaftigkeit aufgegeben
hat; er redet zur rechten Zeit, sagt, was den Tatsachen entspricht, redet über das,
was gut ist, spricht über das Dhamma und die Disziplin; zur rechten Zeit sagt er
Worte, die wert sind, festgehalten zu werden, vernünftig, gemäßigt und heilsam.“
„Er enthält sich davon, Saatgut und Pflanzen zu beschädigen. Er übt sich darin,
nur zu einer Tageszeit zu essen, indem er sich davon enthält, nachts und außerhalb
der angemessenen Zeit zu essen. Er enthält sich des Tanzens, Singens,
Musizierens und des Besuchs von Theateraufführungen. Er enthält sich davon,
Schmuck zu tragen, sich mit Parfüm herauszuputzen und sich mit Kosmetik zu
verschönern. Er enthält sich hoher und breiter Betten. Er enthält sich davon, Gold
und Silber anzunehmen. Er enthält sich davon, ungekochtes Getreide anzunehmen.
Er enthält sich davon, rohes Fleisch anzunehmen. Er enthält sich davon,
Frauen und Mädchen anzunehmen. Er enthält sich davon, Sklaven und Sklavinnen
anzunehmen. Er enthält sich davon, Ziegen und Schafe anzunehmen. Er enthält
sich davon, Geflügel und Schweine anzunehmen. Er enthält sich davon,
Elefanten, Rinder, Pferde und Stuten anzunehmen. Er enthält sich davon, Felder
und Ländereien anzunehmen.Er enthält sich davon, Botengänge zu verrichten
und Botschaften zu übermitteln. Er enthält sich des Kaufens und Verkaufens. Er
enthält sich davon, falsche Gewichte, falsche Metalle und falsche Maße zu verwenden.
Er enthält sich des Schwindelns, Täuschens, Betrügens und der Hinterlist.
Er enthält sich der Körperverletzung, des Mordens, Fesselns, der Wegelagerei,
des Plünderns und der Gewalt.“

33. „Er begnügt sich mit Roben, um seinen Körper zu schützen, und mit
Almosenspeise, um seinen Magen zu füllen, und wohin er auch geht, nimmt er
nur diese mit. Gerade so wie ein Vogel, der, wohin er auch fliegt, nur mit seinen
Flügeln als Gepäck fliegt, so begnügt sich auch der Bhikkhu mit Roben, um
seinen Körper zu schützen, und mit Almosenspeise, um seinen Magen zu füllen,
und wohin er auch geht, nimmt er nur diese mit. Weil er diese Ansammlung edler
Sittlichkeit besitzt, erlebt er in sich eine Glückseligkeit, die ohne Tadel ist.“

34. „Wenn er mit dem Auge eine Form sieht, klammert er sich nicht an ihre
Zeichen und ihr Erscheinungsbild. Da üble, unheilsame Geisteszustände der Gier
und der Trauer in ihn eindringen könnten, wenn er den Sehsinn unkontrolliert
ließe, übt er sich in dessen Kontrolle, er beschützt den Sehsinn, er beschäftigt
sich mit der Kontrolle des Sehsinns. Wenn er mit dem Ohr einen Klang hört,
klammert er sich nicht an seine Zeichen und sein Erscheinungsbild. Da üble,
unheilsame Geisteszustände der Gier und der Trauer in ihn eindringen könnten,
wenn er den Hörsinn unkontrolliert ließe, übt er sich in dessen Kontrolle, er
beschützt den Hörsinn, er beschäftigt sich mit der Kontrolle des Hörsinns. Wenn
er mit der Nase einen Geruch riecht, klammert er sich nicht an seine Zeichen und
sein Erscheinungsbild. Da üble, unheilsame Geisteszustände der Gier und der
Trauer in ihn eindringen könnten, wenn er den Geruchsinn unkontrolliert ließe,
übt er sich in dessen Kontrolle, er beschützt den Geruchsinn, er beschäftigt sich
mit der Kontrolle des Geruchsinns. Wenn er mit der Zunge einen Geschmack
schmeckt, klammert er sich nicht an seine Zeichen und sein Erscheinungsbild.
Da üble, unheilsame Geisteszustände der Gier und der Trauer in ihn eindringen
könnten, wenn er den Geschmacksinn unkontrolliert ließe, übt er sich in dessen
Kontrolle, er beschützt den Geschmacksinn, er beschäftigt sich mit der Kontrolle
des Geschmacksinns. Wenn er mit dem Körper ein Berührungsobjekt fühlt,
klammert er sich nicht an seine Zeichen und sein Erscheinungsbild. Da üble,
unheilsame Geisteszustände der Gier und der Trauer in ihn eindringen könnten,
wenn er den Berührungssinn unkontrolliert ließe, übt er sich in dessen Kontrolle,
er beschützt den Berührungssinn, er beschäftigt sich mit der Kontrolle des
Berührungssinns. Wenn er mit dem Geist ein Geistesobjekt erfährt, klammert er
sich nicht an seine Zeichen und sein Erscheinungsbild. Da üble, unheilsame Geisteszustände
der Gier und der Trauer in ihn eindringen könnten, wenn er den
Geistsinn unkontrolliert ließe, übt er sich in dessen Kontrolle, er beschützt den
Geistsinn, er beschäftigt sich mit der Kontrolle des Geistsinns. Weil er diese edle
Sinneskontrolle besitzt, erlebt er in sich eine Glückseligkeit, die unbesudelt ist.“

35. „Er wird einer, der wissensklar handelt beim Hingehen und Zurückgehen;
der wissensklar handelt beim Hinschauen und Wegschauen; der wissensklar handelt
beim Beugen und Strecken der Glieder; der wissensklar handelt beim Tragen
der Robe und beim Umhertragen der äußeren Robe und der Schale; der
wissensklar handelt beim Essen, Trinken, Kauen und Schmecken; der wissensklar
handelt beim Entleeren von Kot und Urin; der wissensklar handelt beim
Gehen, Stehen, Sitzen, Einschlafen, Aufwachen, beim Reden und Schweigen.“

36. „Weil er diese Ansammlung edler Sittlichkeit, diese edle Sinneskontrolle
und diese edle Achtsamkeit und Wissensklarheit besitzt, zieht er sich an eine
abgeschiedene Lagerstätte zurück: in einen Wald, an den Fuß eines Baumes, auf
einen Berg, in eine Schlucht, in eine Berghöhle, an eine Leichenstätte, in ein
Dschungeldickicht, auf ein freies Feld, auf einen Strohhaufen.“

37. „Nach der Rückkehr von seiner Almosenrunde, nach seiner Mahlzeit, setzt
er sich mit gekreuzten Beinen und gerade aufgerichtetem Oberkörper hin und
hält die Achtsamkeit vor sich gegenwärtig. Indem er die Habgier nach weltlichen
Dingen überwindet, verweilt er mit einem Herzen, das frei ist von Habgier;
er läutert seinen Geist von Habgier. Indem er Übelwollen und Haß überwindet,
verweilt er mit einem Geist, der frei ist von Übelwollen, der Mitgefühl empfindet
für das Wohlergehen aller Lebewesen; er läutert seinen Geist von Übelwollen
und Haß. Indem er Trägheit und Mattheit überwindet, verweilt er frei von
Trägheit und Mattheit, lichten Geistes, achtsam und wissensklar; er läutert seinen
Geist von Trägheit und Mattheit. Indem er Rastlosigkeit und Gewissensunruhe
überwindet, verweilt er ausgeglichen, mit einem Geist, der inneren Frieden
hat; er läutert seinen Geist von Rastlosigkeit und Gewissensunruhe. Indem er
den Zweifel überwindet, verweilt er dem Zweifel entronnen, ohne Unsicherheit
in Bezug auf heilsame Geisteszustände; er läutert seinen Geist vom Zweifel.“

38. „Nachdem er so diese fünf Hindernisse, diese Unvollkommenheiten des
Herzens, die die Weisheit schwächen, überwunden hat, tritt er ganz abgeschieden
von Sinnesvergnügen, abgeschieden von unheilsamen Geisteszuständen, in
die erste Vertiefung ein, die von anfänglicher und anhaltender Hinwendung des
Geistes begleitet ist, und verweilt darin, mit Verzückung und Glückseligkeit, die
aus der Abgeschiedenheit entstanden sind. Auch auf solche Weise, ihr Bhikkhus,
ist das Streben fruchtbringend, ist das Bemühen fruchtbringend.“

39. „Wiederum, ihr Bhikkhus, mit der Stillung der anfänglichen und anhaltenden
Hinwendung des Geistes (zum Meditationsobjekt) tritt ein Bhikkhu in die
zweite Vertiefung ein, die innere Beruhigung und Einheit des Herzens enthält,
ohne anfängliche und anhaltende Hinwendung des Geistes, und verweilt darin,
mit Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Konzentration entstanden sind.
Auch auf solche Weise, ihr Bhikkhus, ist das Streben fruchtbringend, ist das
Bemühen fruchtbringend.“

40. „Wiederum, ihr Bhikkhus, mit dem Verblassen der Verzückung, in Gleichmut
verweilend, achtsam und wissensklar, voll körperlich erlebter Glückseligkeit,
tritt ein Bhikkhu in die dritte Vertiefung ein, von der die Edlen sagen:
,Glückselig verweilt derjenige, der voll Gleichmut und Achtsamkeit ist‘, und
verweilt darin. Auch auf solche Weise, ihr Bhikkhus, ist das Streben fruchtbringend,
ist das Bemühen fruchtbringend.“

41. „Wiederum, ihr Bhikkhus, mit dem Überwinden von Glück und Schmerz
und dem schon früheren Verschwinden von Freude und Trauer, tritt ein Bhikkhu
in die vierte Vertiefung ein, die aufgrund von Gleichmut Weder-Schmerzhaftesnoch-
Angenehmes und Reinheit der Achtsamkeit in sich hat, und verweilt darin.
Auch auf solche Weise, ihr Bhikkhus, ist das Streben fruchtbringend, ist das
Bemühen fruchtbringend.“

42. „Wenn sein konzentrierter Geist auf solche Weise geläutert, klar, makellos,
der Unvollkommenheit ledig, gefügig, nutzbar, stetig und unerschütterlich
ist, richtet er ihn auf das Wissen von der Erinnerung an frühere Leben. Er erinnert
sich an viele frühere Leben, das heißt, an eine Geburt, zwei Geburten, drei
Geburten, vier Geburten, fünf Geburten, zehn Geburten, zwanzig Geburten, dreißig
Geburten, vierzig Geburten, fünfzig Geburten, hundert Geburten, tausend
Geburten, hunderttausend Geburten, viele Äonen, in denen sich das Weltall zusammenzog,
viele Äonen, in denen sich das Weltall ausdehnte, viele Äonen, in
denen sich das Weltall zusammenzog und ausdehnte: ,Dort wurde ich soundso
genannt, war von solcher Familie, mit solcher Erscheinung, solcherart war meine
Nahrung, so mein Erleben von Glück und Schmerz, so meine Lebensspanne;
und nachdem ich von dort verschieden war, erschien ich woanders wieder; auch
dort wurde ich soundso genannt, war von solcher Familie, mit solcher Erscheinung,
war meine Nahrung solcherart, so mein Erleben von Glück und Schmerz,
so meine Lebensspanne; und nachdem ich von dort verschieden war, erschien
ich hier wieder.‘ So erinnert er sich an viele frühere Leben mit ihren Aspekten
und Besonderheiten. Auch auf solche Weise, ihr Bhikkhus, ist das Streben fruchtbringend,
ist das Bemühen fruchtbringend.“

43. „Wenn sein konzentrierter Geist auf solche Weise geläutert, klar, makellos,
der Unvollkommenheit ledig, gefügig, nutzbar, stetig und unerschütterlich
ist, richtet er ihn auf das Wissen vom Sterben und Wiedererscheinen der Wesen.
Er sieht mit dem Himmlischen Auge, das geläutert und dem menschlichen überlegen
ist, die Wesen sterben und wiedererscheinen, niedrige und hohe, schöne
und häßliche, in Glück und Elend. Er versteht, wie die Wesen ihren Handlungen
gemäß weiterwandern: ,Diese geschätzten Wesen, die sich mit Körper, Sprache
und Geist übel benommen haben, die die Edlen geschmäht haben, die falsche
Ansichten hatten und diesen in ihren Taten Ausdruck verliehen, sind bei der Auflösung
des Körpers, nach dem Tode in Umständen, die von Entbehrungen geprägt
sind, wiedererschienen, an einem unglücklichen Bestimmungsort, in
Verderbnis, ja sogar in der Hölle; aber jene geschätzten Wesen, die sich mit Körper,
Sprache und Geist wohl benommen haben, die die Edlen nicht geschmäht
haben, die richtige Ansichten hatten und diesen in ihren Taten Ausdruck verliehen,
sind bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode an einem glücklichen
Bestimmungsort wiedererschienen, ja sogar in der himmlischen Welt.‘ So sieht
er mit dem Himmlischen Auge, das geläutert und dem menschlichen überlegen
ist, die Wesen sterben und wiedererscheinen, niedrige und hohe, schöne und häßliche,
in Glück und Elend, und er versteht, wie die Wesen ihren Handlungen
gemäß weiterwandern. Auch auf solche Weise, ihr Bhikkhus, ist das Streben
fruchtbringend, ist das Bemühen fruchtbringend.“

44. „Wenn sein konzentrierter Geist auf solche Weise geläutert, klar, makellos,
der Unvollkommenheit ledig, gefügig, nutzbar, stetig und unerschütterlich
ist, richtet er ihn auf das Wissen von der Vernichtung der Triebe. Er versteht der
Wirklichkeit entsprechend: ,Dies ist Dukkha.‘ Er versteht der Wirklichkeit entsprechend:
,Dies ist der Ursprung von Dukkha.‘ Er versteht der Wirklichkeit
entsprechend: ,Dies ist das Aufhören von Dukkha.‘ Er versteht der Wirklichkeit
entsprechend: ,Dies ist der Weg, der zum Aufhören von Dukkha führt.‘ Er versteht
der Wirklichkeit entsprechend: ,Dies sind die Triebe.‘ Er versteht der Wirklichkeit
entsprechend: ,Dies ist der Ursprung der Triebe.‘ Er versteht der
Wirklichkeit entsprechend: ,Dies ist das Aufhören der Triebe.‘ Er versteht der
Wirklichkeit entsprechend: ,Dies ist der Weg, der zum Aufhören der Triebe führt.‘“

45. „Wenn er so weiß und sieht, ist sein Geist vom Sinnestrieb befreit, vom
Werdenstrieb und vom Unwissenheitstrieb. Wenn er so befreit ist, kommt das
Wissen: ,Er ist befreit.‘ Er versteht: ,Geburt ist zu Ende gebracht, das heilige
Leben ist gelebt, es ist getan, was getan werden mußte, darüber hinaus gibt es
nichts mehr.‘ Auch auf solche Weise, ihr Bhikkhus, ist das Streben fruchtbringend,
ist das Bemühen fruchtbringend.“

46. „So spricht der Tathàgata, ihr Bhikkhus. Und weil der Tathàgata so spricht,
gibt es zehn berechtigte Grundlagen, ihn zu preisen:
(1) „Wenn das Angenehme und der Schmerz, die die Wesen fühlen, von Taten
in der Vergangenheit verursacht werden, dann muß der Tathàgata sicherlich gute
Taten in der Vergangenheit vollbracht haben, da er jetzt solch triebfreie angenehme
Gefühle fühlt.“
(2) „Wenn das Angenehme und der Schmerz, die die Wesen fühlen, durch die
Schöpfungsakte eines Höchsten Gottes verursacht werden, dann muß der
Tathàgata sicherlich von einem guten Höchsten Gott erschaffen worden sein, da
er jetzt solch triebfreie angenehme Gefühle fühlt.“
(3) „Wenn das Angenehme und der Schmerz, die die Wesen fühlen, durch
Zufall und die Natur verursacht werden, dann muß der Tathàgata sicherlich ausgesprochenes
Glück haben, da er jetzt solch triebfreie angenehme Gefühle fühlt.“
(4) „Wenn das Angenehme und der Schmerz, die die Wesen fühlen, durch die
Klassenzugehörigkeit verursacht werden, dann muß der Tathàgata sicherlich einer
guten Klasse angehören, da er jetzt solch triebfreie angenehme Gefühle fühlt.“
(5) „Wenn das Angenehme und der Schmerz, die die Wesen fühlen, durch das
Streben hier und jetzt verursacht werden, dann muß der Tathàgata hier und jetzt
sicherlich gut streben, da er jetzt solch triebfreie angenehme Gefühle fühlt.“
(6) „Wenn das Angenehme und der Schmerz, die die Wesen fühlen, von Taten
in der Vergangenheit verursacht werden, dann ist der Tathàgata zu preisen; wenn
nicht, dann ist der Tathàgata dennoch zu preisen.“
(7) „Wenn das Angenehme und der Schmerz, die die Wesen fühlen, durch die
Schöpfungsakte eines Höchsten Gottes verursacht werden, dann ist der Tathàgata
zu preisen; wenn nicht, dann ist der Tathàgata dennoch zu preisen.“
(8) „Wenn das Angenehme und der Schmerz, die die Wesen fühlen, durch
Zufall und die Natur verursacht werden, dann ist der Tathàgata zu preisen; wenn
nicht, dann ist der Tathàgata dennoch zu preisen.“
(9) „Wenn das Angenehme und der Schmerz, die die Wesen fühlen, durch die
Klassenzugehörigkeit verursacht werden, dann ist der Tathàgata zu preisen; wenn
nicht, dann ist der Tathàgata dennoch zu preisen.“
(10) „Wenn das Angenehme und der Schmerz, die die Wesen fühlen, durch
das Streben hier und jetzt verursacht werden, dann ist der Tathàgata zu preisen;
wenn nicht, dann ist der Tathàgata dennoch zu preisen.“
„So spricht der Tathàgata, ihr Bhikkhus. Und weil der Tathàgata so spricht,
gibt es diese zehn berechtigten Grundlagen, ihn zu preisen.“
Das ist es, was der Erhabene sagte. Die Bhikkhus waren zufrieden und entzückt
über die Worte des Erhabenen.

Anmerkungen:
1) Auf den ersten Blick scheint diese Ansicht der Jains der Position des Buddhismus
bezüglich Kamma zu entsprechen. Kamma aber nur auf Handlungen der
Vergangenheit zu beziehen und gegenwärtige Handlung außer Acht zu lassen,
führt automatisch zu einem Determinismus, der eine Entscheidungsmöglichkeit
zu Heilsamem oder Unheilsamem im gegenwärtigen Augenblick verneint.
Darüberhinaus sprach der Buddha auch von Gefühlen, die weder kammisch aktiv,
noch kammisches Ergebnis sind.
2) Die Nigaõñhas widersprechen sich selbst, da sie die schmerzhaften Gefühle auf
ihre gegenwärtige Handlung zurückführen.
3) Handlung, die nicht zur Reife gelangt, z.B. weil das unmittelbare Kamma der
Arahantschaft dazwischen kommt.
4) Es folgt eine Methodik weisen Erwägens, die unabhängig vom eigenen Glaubensstandpunkt
(wie zum Beispiel Theismus oder dem Fatalismus von Makkhali
Gosàla), unabhängig von der eigenen Verwirklichung, zu dem heilsamen Schluß
führt, daß Askese kein Mittel zur Läuterung ist.
5) Innerhalb der sechs Klassen der Geburt nach Gosàlas Theorie, vgl. M60.
6) Dies bezieht sich auf die Praxis der Einsichtmeditation. Sie ist zwar immer auf
das Ziel endgültiger Vernichtung von Dukkha gerichtet, aber auch auf dem Weg
dorthin kann der Meditierende spezielle Fälle unheilsamer Geisteszustände, sowie
deren Ursprung im eigenen Geist entdecken. Das auf der Grundlage mitfühlender
Motivation erfolgende Loslassen demonstriert die Vier Edlen Wahrheiten
sozusagen im kleinen Maßstab. Dies führt zum Anwachsen von Weisheit und
verbessert die Praxisbedingungen für ein Verwirklichen des Achtfachen Pfades.
„Dukkha“ wird hier nicht, wie sonst meistens der Fall, unübersetzt gelassen:
„Schmerz“ soll den Zusammenhang mit den schmerzhaften Gefühlen selbstauferlegter
Askese verdeutlichen; „Leid“ verdeutlicht die Textsymmetrie zur Auffassung
der Nigaõñhas.
7) Diese Passage bezieht sich auf die Praxis milder Askese (dhutaòga), die der Buddha
erlaubt hat. Diese Praktiken können unterstützende Bedingungen zur Überwindung
von Befleckungen sein, sind aber keine Maßnahme zur Reinwaschung
von altem Kamma.