MN133 – Mahà Kaccàna und Eine glücksverheißende Nacht

Majjhima Nikàya 133

Mahà Kaccàna und Eine glücksverheißende Nacht
(Mahàkaccànabhaddekaratta Sutta)

1. So habe ich gehört. Einmal hielt sich der Erhabene bei Ràjagaha, im Park der
heißen Quellen auf. Da ging der ehrwürdige Samiddhi, als die Abenddämmerung
nahte, zu den heißen Quellen, um seine Glieder darin zu baden. Nach dem
Bad kam er aus dem Wasser heraus und stand mit nur einer Robe bekleidet da,
um sich die Glieder abzutrocknen. Zu fortgeschrittener Nacht trat da ein bestimmtes
Himmelswesen von eindrucksvoller Erscheinung, das das gesamte
Gebiet der heißen Quellen erhellte, an den ehrwürdigen Samiddhi heran. Zur
Seite stehend sagte das Himmelswesen zu ihm:

2. „Bhikkhu, erinnerst du dich an die Zusammenfassung und Darlegung von
,Einer, der eine glücksverheißende Nacht hatte‘?“
„Freund, ich erinnere mich nicht an die Zusammenfassung und Darlegung
von ,Einer, der eine glücksverheißende Nacht hatte‘. Aber, Freund, erinnerst du
dich an die Zusammenfassung und Darlegung von ,Einer, der eine glücksverheißende
Nacht hatte‘?“
„Bhikkhu, auch ich erinnere mich nicht an die Zusammenfassung und Darlegung
von ,Einer, der eine glücksverheißende Nacht hatte‘. Aber, Bhikkhu, erinnerst
du dich an die Verse von ,Einer, der eine glücksverheißende Nacht hatte‘?“
„Freund, ich erinnere mich nicht an die Verse von ,Einer, der eine glücksverheißende
Nacht hatte‘. Aber, Freund, erinnerst du dich an die Verse von ,Einer,
der eine glücksverheißende Nacht hatte‘?“
„Bhikkhu, auch ich erinnere mich nicht an die Verse von ,Einer, der eine glücksverheißende
Nacht hatte‘. Bhikkhu, lerne die Zusammenfassung und Darlegung
von ,Einer, der eine glücksverheißende Nacht hatte‘. Bhikkhu, meistere die Zusammenfassung
und Darlegung von ,Einer, der eine glücksverheißende Nacht
hatte‘. Bhikkhu, behalte die Zusammenfassung und Darlegung von ,Einer, der
eine glücksverheißende Nacht hatte‘ im Gedächtnis. Bhikkhu, die Zusammenfassung
und Darlegung von ,Einer, der eine glücksverheißende Nacht hatte‘ ist
heilbringend, sie gehört zu den Grundlagen des heiligen Lebens.“
Das ist es, was von dem Himmelswesen gesagt wurde, das daraufhin auf der
Stelle verschwand.“

3. Danach, als die Nacht vorüber war, ging der ehrwürdige Samiddhi zum
Erhabenen. Nachdem er ihm gehuldigt hatte, setzte er sich seitlich nieder, erzählte
dem Erhabenen, was vorgefallen war, und sagte: „Es wäre gut, ehrwürdiger
Herr, wenn der Erhabene mich die Zusammenfassung und Darlegung von
,Einer, der eine glücksverheißende Nacht hatte‘ lehren würde.“

4. „Dann, Bhikkhu, höre zu und verfolge aufmerksam, was ich sagen werde.“
– „Ja, ehrwürdiger Herr“, erwiderte der ehrwürdige Samiddhi. Der Erhabene
sagte:

5. „Man lass’ Vergangenes nicht aufersteh’n,
Auf Künftiges man nicht die Hoffnung bau’;
Denn das Vergangene liegt hinter uns,
Das Künftige ist noch nicht angelangt.
Statt dessen, einsichtsvoll erkenne man,
Was in der Gegenwart entstanden ist;
Man wisse es und sicher sei man sich,
Unüberwältigt, unerschütterlich.
Die Anstrengung, erfolgen muß sie heut’;
Vielleicht kommt morgen schon der Tod, wer weiß?
Nicht Schachern kann man mit der Sterblichkeit,
Nicht hält‘s den Tod und seine Horden fern,
Doch einer, der da voller Eifer weilt,
Ganz ohne nachzulassen, Tag und Nacht –
Er ist es, so der Buddha hat’s gesagt,
Mit einer Nacht, die ihm nur Glück verheißt.“

6. Das ist es, was der Erhabene sagte. Nach diesen Worten erhob sich der Vollendete
von seinem Sitz und ging in seine Unterkunft.

7. Danach, kurz nachdem der Erhabene gegangen war, erwogen die Bhikkhus:
„Nun, Freunde, hat sich der Erhabene von seinem Sitz erhoben und ist in seine
Unterkunft gegangen, nachdem er in Kürze eine Zusammenfassung gegeben hat,
ohne die Bedeutung im Einzelnen zu erläutern. Wer wird dies jetzt im Einzelnen
erläutern?“ Dann erwogen sie: „Der ehrwürdige Mahà Kaccàna wird vom Lehrer
gepriesen und von seinen weisen Gefährten im heiligen Leben in Wertschätzung
gehalten. Er ist fähig, die Bedeutung im Einzelnen zu erläutern.
Angenommen, wir gingen zu ihm und fragten ihn nach der Bedeutung von diesem.“

8. Dann gingen die Bhikkhus zum ehrwürdigen Mahà Kaccàna und tauschten
Grußformeln mit ihm aus. Nach diesen höflichen und freundlichen Worten setzten
sie sich seitlich nieder und sie erzählten ihm, was stattgefunden hatte, und
fügten hinzu: „Der ehrwürdige Mahà Kaccàna erläutere es uns.“

9. (Der ehrwürdige Mahà Kaccàna erwiderte:) „Freunde, es ist so, als ob ein
Mann, der Kernholz benötigt, Kernholz sucht, sich auf die Suche nach Kernholz
macht, dächte, daß Kernholz bei den Ästen und Blättern eines großen Baumes,
der voller Kernholz dasteht, zu suchen sei, nachdem er das Wurzelwerk und den
Stamm übergangen hatte. Und so ist es mit euch, ehrwürdige Herren, daß ihr
denkt, daß ich über die Bedeutung von diesem befragt werden sollte, nachdem
ihr den Erhabenen übergangen habt, als ihr dem Lehrer Angesicht zu Angesicht
gegenüberstandet. Denn der Erhabene weiß, indem er weiß; er sieht, indem er
sieht; er ist das Auge, er ist das Wissen, er ist das Dhamma, er ist der Heilige; er
ist derjenige, der ausspricht, der verkündet, der Bedeutung erhellt, der das Todlose
gibt, der Herr des Dhamma, der Tathàgata. Das war der Zeitpunkt, an dem
ihr den Erhabenen nach der Bedeutung hättet fragen sollen. Wie er es euch gesagt
hätte, so hättet ihr es euch merken sollen.“

10. „Gewiß, Freund Kaccàna, der Erhabene weiß, indem er weiß; er sieht,
indem er sieht; er ist das Auge, er ist das Wissen, er ist das Dhamma, er ist der
Heilige; er ist derjenige, der ausspricht, der verkündet, der Bedeutung erhellt,
der das Todlose gibt, der Herr des Dhamma, der Tathàgata. Das war der Zeitpunkt,
an dem wir den Erhabenen nach der Bedeutung hätten fragen sollen. Wie
er es uns gesagt hätte, so hätten wir es uns merken sollen. Doch der ehrwürdige
Mahà Kaccàna wird vom Lehrer gepriesen und von seinen weisen Gefährten im
heiligen Leben in Wertschätzung gehalten. Der ehrwürdige Mahà Kaccàna ist
fähig, die Bedeutung dieser Zusammenfassung im Einzelnen zu erläutern, die
vom Erhabenen in Kürze gegeben wurde, ohne die Bedeutung im Einzelnen zu
erläutern. Der ehrwürdige Mahà Kaccàna erläutere es uns, ohne es beschwerlich
zu finden.“

11. „Dann hört zu, Freunde, und verfolgt aufmerksam, was ich sagen werde.“
– „Ja, Freund“, erwiderten die Bhikkhus. Der ehrwürdige Mahà Kaccàna sagte
dies:

12. „Freunde, als sich der Erhabene von seinem Sitz erhob und in seine Unterkunft
ging, nachdem er eine Zusammenfassung in Kürze gegeben hatte, ohne die

Bedeutung im Einzelnen zu erläutern, nämlich:
,Man lass’ Vergangenes nicht aufersteh’n,
Auf Künftiges man nicht die Hoffnung bau’;
Denn das Vergangene liegt hinter uns,
Das Künftige ist noch nicht angelangt.
Statt dessen, einsichtsvoll erkenne man,
Was in der Gegenwart entstanden ist;
Man wisse es und sicher sei man sich,
Unüberwältigt, unerschütterlich.
Die Anstrengung, erfolgen muß sie heut’;
Vielleicht kommt morgen schon der Tod, wer weiß?
Nicht Schachern kann man mit der Sterblichkeit,
Nicht hält’s den Tod und seine Horden fern,
Doch einer, der da voller Eifer weilt,
Ganz ohne nachzulassen, Tag und Nacht –
Er ist es, so der Buddha hat’s gesagt,
Mit einer Nacht, die ihm nur Glück verheißt’,
da verstand ich die Bedeutung dessen im Einzelnen folgendermaßen.“

13. „Auf welche Weise, Freunde, läßt man Vergangenes auferstehen? Während
man denkt ,Mein Auge war so in der Vergangenheit und Formen waren
so1)‘, ist das Bewußtsein in Gier und Begierde danach verstrickt. Weil das Bewußtsein
in Gier und Begierde danach verstrickt ist, ergötzt man sich daran.
Wenn man sich daran ergötzt, läßt man Vergangenes auferstehen. Während man
denkt ,Mein Ohr war so in der Vergangenheit und Klänge waren so‘, ist das
Bewußtsein in Gier und Begierde danach verstrickt. Weil das Bewußtsein in Gier
und Begierde danach verstrickt ist, ergötzt man sich daran. Wenn man sich daran
ergötzt, läßt man Vergangenes auferstehen. Während man denkt ,Meine Nase
war so in der Vergangenheit und Gerüche waren so‘, ist das Bewußtsein in Gier
und Begierde danach verstrickt. Weil das Bewußtsein in Gier und Begierde danach
verstrickt ist, ergötzt man sich daran. Wenn man sich daran ergötzt, läßt
man Vergangenes auferstehen. Während man denkt ,Meine Zunge war so in der
Vergangenheit und Geschmäcker waren so‘, ist das Bewußtsein in Gier und Begierde
danach verstrickt. Weil das Bewußtsein in Gier und Begierde danach verstrickt
ist, ergötzt man sich daran. Wenn man sich daran ergötzt, läßt man
Vergangenes auferstehen. Während man denkt ,Mein Körper war so in der Vergangenheit
und Berührungsobjekte waren so‘, ist das Bewußtsein in Gier und
Begierde danach verstrickt. Weil das Bewußtsein in Gier und Begierde danach
verstrickt ist, ergötzt man sich daran. Wenn man sich daran ergötzt, läßt man
Vergangenes auferstehen. Während man denkt ,Mein Geist war so in der Vergangenheit
und Geistesobjekte waren so‘, ist das Bewußtsein in Gier und Begierde
danach verstrickt. Weil das Bewußtsein in Gier und Begierde danach verstrickt
ist, ergötzt man sich daran. Wenn man sich daran ergötzt, läßt man Vergangenes
auferstehen. Auf solche Weise läßt man Vergangenes auferstehen.“

14. „Auf welche Weise läßt man Vergangenes nicht auferstehen? Während
man denkt ,Mein Auge war so in der Vergangenheit und Formen waren so‘, ist
das Bewußtsein nicht in Gier und Begierde danach verstrickt. Weil das Bewußtsein
nicht in Gier und Begierde danach verstrickt ist, ergötzt man sich nicht daran.
Wenn man sich nicht daran ergötzt, läßt man Vergangenes nicht auferstehen.
Während man denkt ,Mein Ohr war so in der Vergangenheit und Klänge waren
so‘, ist das Bewußtsein nicht in Gier und Begierde danach verstrickt. Weil das
Bewußtsein nicht in Gier und Begierde danach verstrickt ist, ergötzt man sich
nicht daran. Wenn man sich nicht daran ergötzt, läßt man Vergangenes nicht auferstehen.
Während man denkt ,Meine Nase war so in der Vergangenheit und
Gerüche waren so‘, ist das Bewußtsein nicht in Gier und Begierde danach verstrickt.
Weil das Bewußtsein nicht in Gier und Begierde danach verstrickt ist,
ergötzt man sich nicht daran. Wenn man sich nicht daran ergötzt, läßt man Vergangenes
nicht auferstehen. Während man denkt ,Meine Zunge war so in der
Vergangenheit und Geschmäcker waren so‘, ist das Bewußtsein nicht in Gier und
Begierde danach verstrickt. Weil das Bewußtsein nicht in Gier und Begierde
danach verstrickt ist, ergötzt man sich nicht daran. Wenn man sich nicht daran
ergötzt, läßt man Vergangenes nicht auferstehen. Während man denkt ,Mein
Körper war so in der Vergangenheit und Berührungsobjekte waren so‘, ist das
Bewußtsein nicht in Gier und Begierde danach verstrickt. Weil das Bewußtsein
nicht in Gier und Begierde danach verstrickt ist, ergötzt man sich nicht daran.
Wenn man sich nicht daran ergötzt, läßt man Vergangenes nicht auferstehen.
Während man denkt ,Mein Geist war so in der Vergangenheit und Geistesobjekte
waren so‘, ist das Bewußtsein nicht in Gier und Begierde danach verstrickt.
Weil das Bewußtsein nicht in Gier und Begierde danach verstrickt ist,
ergötzt man sich nicht daran. Wenn man sich nicht daran ergötzt, läßt man
Vergangenes nicht auferstehen. Auf solche Weise läßt man Vergangenes nicht
auferstehen.‘“

15. „Auf welche Weise baut man seine Hoffnung auf Künftiges? Während
man denkt ,Vielleicht wird mein Auge in der Zukunft so sein und Formen so‘,
richtet man seinen Geist darauf aus, das zu bekommen, was man noch nicht
bekommen hat. Weil man sein Herz so ausrichtet, ergötzt man sich daran. Wenn
man sich daran ergötzt, baut man seine Hoffnung auf Künftiges. Während man
denkt ,Vielleicht wird mein Ohr in der Zukunft so sein und Klänge so‘, richtet
man seinen Geist darauf aus, das zu bekommen, was man noch nicht bekommen
hat. Weil man sein Herz so ausrichtet, ergötzt man sich daran. Wenn man sich
daran ergötzt, baut man seine Hoffnung auf Künftiges. Während man denkt ,Vielleicht
wird meine Nase in der Zukunft so sein und Gerüche so‘, richtet man
seinen Geist darauf aus, das zu bekommen, was man noch nicht bekommen hat.
Weil man sein Herz so ausrichtet, ergötzt man sich daran. Wenn man sich daran
ergötzt, baut man seine Hoffnung auf Künftiges. Während man denkt ,Vielleicht
wird meine Zunge in der Zukunft so sein und Geschmäcker so‘, richtet man
seinen Geist darauf aus, das zu bekommen, was man noch nicht bekommen hat.
Weil man sein Herz so ausrichtet, ergötzt man sich daran. Wenn man sich daran
ergötzt, baut man seine Hoffnung auf Künftiges. Während man denkt ,Vielleicht
wird mein Körper in der Zukunft so sein und Berührungsobjekte so‘, richtet man
seinen Geist darauf aus, das zu bekommen, was man noch nicht bekommen hat.
Weil man sein Herz so ausrichtet, ergötzt man sich daran. Wenn man sich daran
ergötzt, baut man seine Hoffnung auf Künftiges. Während man denkt ,Vielleicht
wird mein Geist in der Zukunft so sein und Geistesobjekte so‘, richtet man seinen
Geist darauf aus, das zu bekommen, was man noch nicht bekommen hat.
Weil man sein Herz so ausrichtet, ergötzt man sich daran. Wenn man sich daran
ergötzt, baut man seine Hoffnung auf Künftiges. Auf solche Weise baut man
seine Hoffnung auf Künftiges.“

16. „Auf welche Weise baut man nicht seine Hoffnung auf Künftiges? Während
man denkt ,Vielleicht wird mein Auge in der Zukunft so sein und Formen
so‘, richtet man seinen Geist nicht darauf aus, das zu bekommen, was man noch
nicht bekommen hat. Weil man sein Herz nicht so ausrichtet, ergötzt man sich
nicht daran. Wenn man sich nicht daran ergötzt, baut man nicht seine Hoffnung
auf Künftiges. Während man denkt ,Vielleicht wird mein Ohr in der Zukunft so
sein und Klänge so‘, richtet man seinen Geist nicht darauf aus, das zu bekommen,
was man noch nicht bekommen hat. Weil man sein Herz nicht so ausrichtet,
ergötzt man sich nicht daran. Wenn man sich nicht daran ergötzt, baut man nicht
seine Hoffnung auf Künftiges. Während man denkt ,Vielleicht wird meine Nase
in der Zukunft so sein und Gerüche so‘, richtet man seinen Geist nicht darauf
aus, das zu bekommen, was man noch nicht bekommen hat. Weil man sein Herz
nicht so ausrichtet, ergötzt man sich nicht daran. Wenn man sich nicht daran
ergötzt, baut man nicht seine Hoffnung auf Künftiges. Während man denkt ,Vielleicht
wird meine Zunge in der Zukunft so sein und Geschmäcker so‘, richtet
man seinen Geist nicht darauf aus, das zu bekommen, was man noch nicht bekommen
hat. Weil man sein Herz nicht so ausrichtet, ergötzt man sich nicht daran.
Wenn man sich nicht daran ergötzt, baut man nicht seine Hoffnung auf
Künftiges. Während man denkt ,Vielleicht wird mein Körper in der Zukunft so
sein und Berührungsobjekte so‘, richtet man seinen Geist nicht darauf aus, das
zu bekommen, was man noch nicht bekommen hat. Weil man sein Herz nicht so
ausrichtet, ergötzt man sich nicht daran. Wenn man sich nicht daran ergötzt, baut
man nicht seine Hoffnung auf Künftiges. Während man denkt ,Vielleicht wird
mein Geist in der Zukunft so sein und Geistesobjekte so‘, richtet man seinen
Geist nicht darauf aus, das zu bekommen, was man noch nicht bekommen hat.
Weil man sein Herz nicht so ausrichtet, ergötzt man sich nicht daran. Wenn man
sich nicht daran ergötzt, baut man nicht seine Hoffnung auf Künftiges. Auf solche
Weise baut man nicht seine Hoffnung auf Künftiges.“

17. „Auf welche Weise ist man in Bezug auf gegenwärtig entstandene Zustände
überwältigt? In Bezug auf das Auge und Formen, die beide gegenwärtig entstanden
sind, ist das Bewußtsein in Gier und Begierde nach dem, was gegenwärtig
entstanden ist, verstrickt. Weil das Bewußtsein in Gier und Begierde verstrickt
ist, ergötzt man sich daran. Wenn man sich daran ergötzt, ist man in Bezug auf
gegenwärtig entstandene Zustände überwältigt. In Bezug auf das Ohr und Klänge,
die beide gegenwärtig entstanden sind, ist das Bewußtsein in Gier und Begierde
nach dem, was gegenwärtig entstanden ist, verstrickt. Weil das Bewußtsein
in Gier und Begierde verstrickt ist, ergötzt man sich daran. Wenn man sich daran
ergötzt, ist man in Bezug auf gegenwärtig entstandene Zustände überwältigt. In
Bezug auf die Nase und Gerüche, die beide gegenwärtig entstanden sind, ist das
Bewußtsein in Gier und Begierde nach dem, was gegenwärtig entstanden ist,
verstrickt. Weil das Bewußtsein in Gier und Begierde verstrickt ist, ergötzt man
sich daran. Wenn man sich daran ergötzt, ist man in Bezug auf gegenwärtig entstandene
Zustände überwältigt. In Bezug auf die Zunge und Geschmäcker, die
beide gegenwärtig entstanden sind, ist das Bewußtsein in Gier und Begierde nach
dem, was gegenwärtig entstanden ist, verstrickt. Weil das Bewußtsein in Gier
und Begierde verstrickt ist, ergötzt man sich daran. Wenn man sich daran ergötzt,
ist man in Bezug auf gegenwärtig entstandene Zustände überwältigt. In Bezug
auf den Körper und Berührungsobjekte, die beide gegenwärtig entstanden sind,
ist das Bewußtsein in Gier und Begierde nach dem, was gegenwärtig entstanden
ist, verstrickt. Weil das Bewußtsein in Gier und Begierde verstrickt ist, ergötzt
man sich daran. Wenn man sich daran ergötzt, ist man in Bezug auf gegenwärtig
entstandene Zustände überwältigt. In Bezug auf den Geist und Geistesobjekte,
die beide gegenwärtig entstanden sind, ist das Bewußtsein in Gier und Begierde
nach dem, was gegenwärtig entstanden ist, verstrickt. Weil das Bewußtsein in
Gier und Begierde verstrickt ist, ergötzt man sich daran. Wenn man sich daran
ergötzt, ist man in Bezug auf gegenwärtig entstandene Zustände überwältigt.
Auf solche Weise ist man in Bezug auf gegenwärtig entstandene Zustände überwältigt.“

18. „Auf welche Weise ist man in Bezug auf gegenwärtig entstandene Zustände
unüberwältigt? In Bezug auf das Auge und Formen, die beide gegenwärtig
entstanden sind, ist das Bewußtsein nicht in Gier und Begierde nach dem, was
gegenwärtig entstanden ist, verstrickt. Weil das Bewußtsein nicht in Gier und
Begierde verstrickt ist, ergötzt man sich nicht daran. Wenn man sich nicht daran
ergötzt, ist man in Bezug auf gegenwärtig entstandene Zustände unüberwältigt.
In Bezug auf das Ohr und Klänge, die beide gegenwärtig entstanden sind, ist das
Bewußtsein nicht in Gier und Begierde nach dem, was gegenwärtig entstanden
ist, verstrickt. Weil das Bewußtsein nicht in Gier und Begierde verstrickt ist,
ergötzt man sich nicht daran. Wenn man sich nicht daran ergötzt, ist man in Bezug
auf gegenwärtig entstandene Zustände unüberwältigt. In Bezug auf die Nase
und Gerüche, die beide gegenwärtig entstanden sind, ist das Bewußtsein nicht in
Gier und Begierde nach dem, was gegenwärtig entstanden ist, verstrickt. Weil
das Bewußtsein nicht in Gier und Begierde verstrickt ist, ergötzt man sich nicht
daran. Wenn man sich nicht daran ergötzt, ist man in Bezug auf gegenwärtig
entstandene Zustände unüberwältigt. In Bezug auf die Zunge und Geschmäcker,
die beide gegenwärtig entstanden sind, ist das Bewußtsein nicht in Gier und Begierde
nach dem, was gegenwärtig entstanden ist, verstrickt. Weil das Bewußtsein
nicht in Gier und Begierde verstrickt ist, ergötzt man sich nicht daran. Wenn
man sich nicht daran ergötzt, ist man in Bezug auf gegenwärtig entstandene Zustände
unüberwältigt. In Bezug auf den Körper und Berührungsobjekte, die beide
gegenwärtig entstanden sind, ist das Bewußtsein nicht in Gier und Begierde
nach dem, was gegenwärtig entstanden ist, verstrickt. Weil das Bewußtsein nicht
in Gier und Begierde verstrickt ist, ergötzt man sich nicht daran. Wenn man sich
nicht daran ergötzt, ist man in Bezug auf gegenwärtig entstandene Zustände
unüberwältigt. In Bezug auf den Geist und Geistesobjekte, die beide gegenwärtig
entstanden sind, ist das Bewußtsein nicht in Gier und Begierde nach dem,
was gegenwärtig entstanden ist, verstrickt. Weil das Bewußtsein nicht in Gier
und Begierde verstrickt ist, ergötzt man sich nicht daran. Wenn man sich nicht
daran ergötzt, ist man in Bezug auf gegenwärtig entstandene Zustände
unüberwältigt. Auf solche Weise ist man in Bezug auf gegenwärtig entstandene
Zustände unüberwältigt.“

19. „Freunde, als sich der Erhabene von seinem Sitz erhob und in seine Unterkunft
ging, nachdem er eine Zusammenfassung in Kürze gegeben hatte, ohne die
Bedeutung im Einzelnen zu erläutern, nämlich:

,Man lass’ Vergangenes nicht aufersteh’n,
Auf Künftiges man nicht die Hoffnung bau’;
Denn das Vergangene liegt hinter uns,
Das Künftige ist noch nicht angelangt.
Statt dessen, einsichtsvoll erkenne man,
Was in der Gegenwart entstanden ist;
Man wisse es und sicher sei man sich,
Unüberwältigt, unerschütterlich.
Die Anstrengung, erfolgen muß sie heut’;
Vielleicht kommt morgen schon der Tod, wer weiß?
Nicht Schachern kann man mit der Sterblichkeit,
Nicht hält’s den Tod und seine Horden fern,
Doch einer, der da voller Eifer weilt,
Ganz ohne nachzulassen, Tag und Nacht –
Er ist es, so der Buddha hat’s gesagt,
Mit einer Nacht, die ihm nur Glück verheißt’,

da verstand ich die Bedeutung dieser Zusammenfassung im Einzelnen so. Nun,
Freunde, wenn ihr es wünscht, geht zum Erhabenen und fragt ihn nach der Bedeutung
von diesem. Wie es euch der Erhabene erklärt, so solltet ihr es euch
merken.“

20. Da waren die Bhikkhus entzückt und erfreut über die Worte des ehrwürdigen
Mahà Kaccàna, erhoben sich von ihren Sitzen und gingen zum Erhabenen.
Nachdem sie ihm gehuldigt hatten, setzten sie sich seitlich nieder und erzählten
dem Erhabenen alles, was stattgefunden hatte, nachdem er gegangen war, und
fügten hinzu: „Dann, ehrwürdiger Herr, gingen wir zum ehrwürdigen Mahà
Kaccàna und fragten ihn nach der Bedeutung. Der ehrwürdige Mahà Kaccàna
erläuterte uns die Bedeutung mit diesen Ausdrücken, diesen Bemerkungen und
dieser Ausdrucksweise.“

21. „Mahà Kaccàna ist weise, ihr Bhikkhus, Mahà Kaccàna besitzt große Weisheit.
Wenn ihr mich nach der Bedeutung von diesem gefragt hättet, hätte ich es
euch genauso erklärt, wie es von Mahà Kaccàna erklärt worden ist. So ist die
Bedeutung von diesem, und so solltet ihr es euch merken.“
Das ist es, was der Erhabene sagte. Die Bhikkhus waren zufrieden und entzückt
über die Worte des Erhabenen.

Anmerkungen:
1) Egal, ob es in der Begrifflichkeit der fünf Daseinsgruppen ausgedrückt wird (wie
in M131, 132 und 134) oder in der Begrifflichkeit der Sinnesgrundlagen – es
geht immer um das, woran der Weltling anhaftet, was ihm als seine Welt erscheint.