MN147 – Die kürzere Lehrrede vom Rat an Ràhula

Majjhima Nikàya 147

Die kürzere Lehrrede vom Rat an Ràhula
(Cúlaràhulovàda Sutta)

1. So habe ich gehört. Einmal hielt sich der Erhabene bei Sàvatthã im Jeta Hain,
dem Park des Anàthapindika auf.

2. Während sich der Erhabene allein in der Meditation befand, erschien da
folgender Gedanke in seinem Herzen: „Die Geisteszustände, die in Befreiung
heranreifen, sind in Ràhula herangereift. Angenommen, ich würde ihn weiter zur
Vernichtung der Triebe führen.“
Dann, als es Morgen war, kleidete sich der Erhabene an, nahm seine Schale
und äußere Robe und ging um Almosen nach Sàvatthã hinein. Als er um Almosen
in Sàvatthã umhergegangen war und nach seinem Mahl von seiner Almosenrunde
zurückgekehrt war, richtete er sich folgendermaßen an den ehrwürdigen
Ràhula:
„Nimm dein Sitztuch mit, Ràhula; laß uns zum Hain der Blinden Männer gehen,
um den Tag zu verbringen.“
„Ja, ehrwürdiger Herr“, sagte der ehrwürdige Ràhula, er nahm sein Sitztuch
und lief dicht hinter dem Erhabenen her.
Bei jener Gelegenheit folgten viele tausende von Devas dem Erhabenen,
die dachten: „Heute wird der Erhabene den ehrwürdigen Ràhula weiter zur
Vernichtung der Triebe führen.“ Dann betrat der Erhabene den Hain der Blinden
Männer und setzte sich am Fuß eines bestimmten Baums auf einem vorbereiteten
Sitz nieder. Und der ehrwürdige Ràhula huldigte dem Erhabenen
und setzte sich seitlich nieder. Dann sagte der Erhabene zum ehrwürdigen
Ràhula:

3. „Ràhula, was meinst du? Ist das Auge unvergänglich oder vergänglich?“ –
„Vergänglich, ehrwürdiger Herr.“ – „Ist das, was vergänglich ist, Leid oder
Glück?“ – „Leid, ehrwürdiger Herr.“ – „Ist das, was vergänglich, leidvoll und
der Veränderung unterworfen ist, geeignet, so betrachtet zu werden: ,Dies ist
mein, dies bin ich, dies ist mein Selbst‘?“ – „Nein, ehrwürdiger Herr.“
„Ràhula, was meinst du? Sind Formen unvergänglich oder vergänglich?“ –
„Vergänglich, ehrwürdiger Herr.“ – „Ist das, was vergänglich ist, Leid oder
Glück?“ – „Leid, ehrwürdiger Herr.“ – „Ist das, was vergänglich, leidvoll und
der Veränderung unterworfen ist, geeignet, so betrachtet zu werden: ,Dies ist
mein, dies bin ich, dies ist mein Selbst‘?“ – „Nein, ehrwürdiger Herr.“
„Ràhula, was meinst du? Ist Sehbewußtsein unvergänglich oder vergänglich?“
– „Vergänglich, ehrwürdiger Herr.“ – „Ist das, was vergänglich ist, Leid oder
Glück?“ – „Leid, ehrwürdiger Herr.“ – „Ist das, was vergänglich, leidvoll und
der Veränderung unterworfen ist, geeignet, so betrachtet zu werden: ,Dies ist
mein, dies bin ich, dies ist mein Selbst‘?“ – „Nein, ehrwürdiger Herr.“
„Ràhula, was meinst du? Ist Sehkontakt unvergänglich oder vergänglich?“ –
„Vergänglich, ehrwürdiger Herr.“ – „Ist das, was vergänglich ist, Leid oder
Glück?“ – „Leid, ehrwürdiger Herr.“ – „Ist das, was vergänglich, leidvoll und
der Veränderung unterworfen ist, geeignet, so betrachtet zu werden: ,Dies ist
mein, dies bin ich, dies ist mein Selbst‘?“ – „Nein, ehrwürdiger Herr.“
„Ràhula, was meinst du? Sind irgendein Gefühl, irgendeine Wahrnehmung,
irgendwelche Gestaltungen, irgendein Bewußtsein, die mit Sehkontakt als Bedingung
entstehen, unvergänglich oder vergänglich?“ – „Vergänglich, ehrwürdiger
Herr.“ – „Ist das, was vergänglich ist, Leid oder Glück?“ – „Leid, ehrwürdiger
Herr.“ – „Ist das, was vergänglich, leidvoll und der Veränderung unterworfen ist,
geeignet, so betrachtet zu werden: ,Dies ist mein, dies bin ich, dies ist mein
Selbst‘?“ – „Nein, ehrwürdiger Herr.“

4. „Ràhula, was meinst du? Ist das Ohr unvergänglich oder vergänglich?“ –
„Vergänglich, ehrwürdiger Herr.“ – „Ist das, was vergänglich ist, Leid oder
Glück?“ – „Leid, ehrwürdiger Herr.“ – „Ist das, was vergänglich, leidvoll und
der Veränderung unterworfen ist, geeignet, so betrachtet zu werden: ,Dies ist
mein, dies bin ich, dies ist mein Selbst‘?“ – „Nein, ehrwürdiger Herr.“
„Ràhula, was meinst du? Sind Klänge unvergänglich oder vergänglich?“ –
„Vergänglich, ehrwürdiger Herr.“ – „Ist das, was vergänglich ist, Leid oder
Glück?“ – „Leid, ehrwürdiger Herr.“ – „Ist das, was vergänglich, leidvoll und
der Veränderung unterworfen ist, geeignet, so betrachtet zu werden: ,Dies ist
mein, dies bin ich, dies ist mein Selbst‘?“ – „Nein, ehrwürdiger Herr.“
„Ràhula, was meinst du? Ist Hörbewußtsein unvergänglich oder vergänglich?“
– „Vergänglich, ehrwürdiger Herr.“ – „Ist das, was vergänglich ist, Leid oder
Glück?“ – „Leid, ehrwürdiger Herr.“ – „Ist das, was vergänglich, leidvoll und
der Veränderung unterworfen ist, geeignet, so betrachtet zu werden: ,Dies ist
mein, dies bin ich, dies ist mein Selbst‘?“ – „Nein, ehrwürdiger Herr.“
„Ràhula, was meinst du? Ist Hörkontakt unvergänglich oder vergänglich?“ –
„Vergänglich, ehrwürdiger Herr.“ – „Ist das, was vergänglich ist, Leid oder
Glück?“ – „Leid, ehrwürdiger Herr.“ – „Ist das, was vergänglich, leidvoll und
der Veränderung unterworfen ist, geeignet, so betrachtet zu werden: ,Dies ist
mein, dies bin ich, dies ist mein Selbst‘?“ – „Nein, ehrwürdiger Herr.“
„Ràhula, was meinst du? Sind irgendein Gefühl, irgendeine Wahrnehmung,
irgendwelche Gestaltungen, irgendein Bewußtsein, die mit Hörkontakt als Bedingung
entstehen, unvergänglich oder vergänglich?“ – „Vergänglich, ehrwürdiger
Herr.“ – „Ist das, was vergänglich ist, Leid oder Glück?“ – „Leid, ehrwürdiger
Herr.“ – „Ist das, was vergänglich, leidvoll und der Veränderung unterworfen ist,
geeignet, so betrachtet zu werden: ,Dies ist mein, dies bin ich, dies ist mein
Selbst‘?“ – „Nein, ehrwürdiger Herr.“

5. „Ràhula, was meinst du? Ist die Nase unvergänglich oder vergänglich?“ –
„Vergänglich, ehrwürdiger Herr.“ – „Ist das, was vergänglich ist, Leid oder
Glück?“ – „Leid, ehrwürdiger Herr.“ – „Ist das, was vergänglich, leidvoll und
der Veränderung unterworfen ist, geeignet, so betrachtet zu werden: ,Dies ist
mein, dies bin ich, dies ist mein Selbst‘?“ – „Nein, ehrwürdiger Herr.“
„Ràhula, was meinst du? Sind Gerüche unvergänglich oder vergänglich?“ –
„Vergänglich, ehrwürdiger Herr.“ – „Ist das, was vergänglich ist, Leid oder
Glück?“ – „Leid, ehrwürdiger Herr.“ – „Ist das, was vergänglich, leidvoll und
der Veränderung unterworfen ist, geeignet, so betrachtet zu werden: ,Dies ist
mein, dies bin ich, dies ist mein Selbst‘?“ – „Nein, ehrwürdiger Herr.“
„Ràhula, was meinst du? Ist Riechbewußtsein unvergänglich oder vergänglich?“
– „Vergänglich, ehrwürdiger Herr.“ – „Ist das, was vergänglich ist, Leid
oder Glück?“ – „Leid, ehrwürdiger Herr.“ – „Ist das, was vergänglich, leidvoll
und der Veränderung unterworfen ist, geeignet, so betrachtet zu werden: ,Dies ist
mein, dies bin ich, dies ist mein Selbst‘?“ – „Nein, ehrwürdiger Herr.“
„Ràhula, was meinst du? Ist Riechkontakt unvergänglich oder vergänglich?“
– „Vergänglich, ehrwürdiger Herr.“ – „Ist das, was vergänglich ist, Leid oder
Glück?“ – „Leid, ehrwürdiger Herr.“ – „Ist das, was vergänglich, leidvoll und
der Veränderung unterworfen ist, geeignet, so betrachtet zu werden: ,Dies ist
mein, dies bin ich, dies ist mein Selbst‘?“ – „Nein, ehrwürdiger Herr.“
„Ràhula, was meinst du? Sind irgendein Gefühl, irgendeine Wahrnehmung,
irgendwelche Gestaltungen, irgendein Bewußtsein, die mit Riechkontakt als Bedingung
entstehen, unvergänglich oder vergänglich?“ – „Vergänglich, ehrwürdiger
Herr.“ – „Ist das, was vergänglich ist, Leid oder Glück?“ – „Leid, ehrwürdiger
Herr.“ – „Ist das, was vergänglich, leidvoll und der Veränderung unterworfen ist,
geeignet, so betrachtet zu werden: ,Dies ist mein, dies bin ich, dies ist mein
Selbst‘?“ – „Nein, ehrwürdiger Herr.“

6. „Ràhula, was meinst du? Ist die Zunge unvergänglich oder vergänglich?“ –
„Vergänglich, ehrwürdiger Herr.“ – „Ist das, was vergänglich ist, Leid oder
Glück?“ – „Leid, ehrwürdiger Herr.“ – „Ist das, was vergänglich, leidvoll und
der Veränderung unterworfen ist, geeignet, so betrachtet zu werden: ,Dies ist
mein, dies bin ich, dies ist mein Selbst‘?“ – „Nein, ehrwürdiger Herr.“
„Ràhula, was meinst du? Sind Geschmäcker unvergänglich oder vergänglich?“
– „Vergänglich, ehrwürdiger Herr.“ – „Ist das, was vergänglich ist, Leid oder
Glück?“ – „Leid, ehrwürdiger Herr.“ – „Ist das, was vergänglich, leidvoll und
der Veränderung unterworfen ist, geeignet, so betrachtet zu werden: ,Dies ist
mein, dies bin ich, dies ist mein Selbst‘?“ – „Nein, ehrwürdiger Herr.“
„Ràhula, was meinst du? Ist Schmeckbewußtsein unvergänglich oder vergänglich?“
– „Vergänglich, ehrwürdiger Herr.“ – „Ist das, was vergänglich ist, Leid
oder Glück?“ – „Leid, ehrwürdiger Herr.“ – „Ist das, was vergänglich, leidvoll
und der Veränderung unterworfen ist, geeignet, so betrachtet zu werden: ,Dies ist
mein, dies bin ich, dies ist mein Selbst‘?“ – „Nein, ehrwürdiger Herr.“
„Ràhula, was meinst du? Ist Schmeckkontakt unvergänglich oder vergänglich?“
– „Vergänglich, ehrwürdiger Herr.“ – „Ist das, was vergänglich ist, Leid
oder Glück?“ – „Leid, ehrwürdiger Herr.“ – „Ist das, was vergänglich, leidvoll
und der Veränderung unterworfen ist, geeignet, so betrachtet zu werden: ,Dies ist
mein, dies bin ich, dies ist mein Selbst‘?“ – „Nein, ehrwürdiger Herr.“
„Ràhula, was meinst du? Sind irgendein Gefühl, irgendeine Wahrnehmung,
irgendwelche Gestaltungen, irgendein Bewußtsein, die mit Schmeckkontakt als
Bedingung entstehen, unvergänglich oder vergänglich?“ – „Vergänglich, ehrwürdiger
Herr.“ – „Ist das, was vergänglich ist, Leid oder Glück?“ – „Leid, ehrwürdiger
Herr.“ – „Ist das, was vergänglich, leidvoll und der Veränderung unterworfen
ist, geeignet, so betrachtet zu werden: ,Dies ist mein, dies bin ich, dies ist mein
Selbst‘?“ – „Nein, ehrwürdiger Herr.“

7. „Ràhula, was meinst du? Ist der Körper unvergänglich oder vergänglich?“
– „Vergänglich, ehrwürdiger Herr.“ – „Ist das, was vergänglich ist, Leid oder
Glück?“ – „Leid, ehrwürdiger Herr.“ – „Ist das, was vergänglich, leidvoll und
der Veränderung unterworfen ist, geeignet, so betrachtet zu werden: ,Dies ist
mein, dies bin ich, dies ist mein Selbst‘?“ – „Nein, ehrwürdiger Herr.“
„Ràhula, was meinst du? Sind Berührungsobjekte unvergänglich oder vergänglich?“
– „Vergänglich, ehrwürdiger Herr.“ – „Ist das, was vergänglich ist,
Leid oder Glück?“ – „Leid, ehrwürdiger Herr.“ – „Ist das, was vergänglich, leidvoll
und der Veränderung unterworfen ist, geeignet, so betrachtet zu werden:
,Dies ist mein, dies bin ich, dies ist mein Selbst‘?“ – „Nein, ehrwürdiger Herr.“
„Ràhula, was meinst du? Ist Berührungsbewußtsein unvergänglich oder vergänglich?“
– „Vergänglich, ehrwürdiger Herr.“ – „Ist das, was vergänglich ist,
Leid oder Glück?“ – „Leid, ehrwürdiger Herr.“ – „Ist das, was vergänglich, leidvoll
und der Veränderung unterworfen ist, geeignet, so betrachtet zu werden:
,Dies ist mein, dies bin ich, dies ist mein Selbst‘?“ – „Nein, ehrwürdiger Herr.“
„Ràhula, was meinst du? Ist Berührungskontakt unvergänglich oder vergänglich?“
– „Vergänglich, ehrwürdiger Herr.“ – „Ist das, was vergänglich ist, Leid
oder Glück?“ – „Leid, ehrwürdiger Herr.“ – „Ist das, was vergänglich, leidvoll
und der Veränderung unterworfen ist, geeignet, so betrachtet zu werden: ,Dies ist
mein, dies bin ich, dies ist mein Selbst‘?“ – „Nein, ehrwürdiger Herr.“
„Ràhula, was meinst du? Sind irgendein Gefühl, irgendeine Wahrnehmung,
irgendwelche Gestaltungen, irgendein Bewußtsein, die mit Berührungskontakt
als Bedingung entstehen, unvergänglich oder vergänglich?“ – „Vergänglich, ehrwürdiger
Herr.“ – „Ist das, was vergänglich ist, Leid oder Glück?“ – „Leid, ehrwürdiger
Herr.“ – „Ist das, was vergänglich, leidvoll und der Veränderung
unterworfen ist, geeignet, so betrachtet zu werden: ,Dies ist mein, dies bin ich,
dies ist mein Selbst‘?“ – „Nein, ehrwürdiger Herr.“

8. „Ràhula, was meinst du? Ist der Geist unvergänglich oder vergänglich?“ –
„Vergänglich, ehrwürdiger Herr.“ – „Ist das, was vergänglich ist, Leid oder
Glück?“ – „Leid, ehrwürdiger Herr.“ – „Ist das, was vergänglich, leidvoll und
der Veränderung unterworfen ist, geeignet, so betrachtet zu werden: ,Dies ist
mein, dies bin ich, dies ist mein Selbst‘?“ – „Nein, ehrwürdiger Herr.“
„Ràhula, was meinst du? Sind Geistesobjekte unvergänglich oder vergänglich?“
– „Vergänglich, ehrwürdiger Herr.“ – „Ist das, was vergänglich ist, Leid
oder Glück?“ – „Leid, ehrwürdiger Herr.“ – „Ist das, was vergänglich, leidvoll
und der Veränderung unterworfen ist, geeignet, so betrachtet zu werden: ,Dies ist
mein, dies bin ich, dies ist mein Selbst‘?“ – „Nein, ehrwürdiger Herr.“
„Ràhula, was meinst du? Ist Geistbewußtsein unvergänglich oder vergänglich?“
– „Vergänglich, ehrwürdiger Herr.“ – „Ist das, was vergänglich ist, Leid
oder Glück?“ – „Leid, ehrwürdiger Herr.“ – „Ist das, was vergänglich, leidvoll
und der Veränderung unterworfen ist, geeignet, so betrachtet zu werden: ,Dies ist
mein, dies bin ich, dies ist mein Selbst‘?“ – „Nein, ehrwürdiger Herr.“
„Ràhula, was meinst du? Ist Geistkontakt unvergänglich oder vergänglich?“ –
„Vergänglich, ehrwürdiger Herr.“ – „Ist das, was vergänglich ist, Leid oder
Glück?“ – „Leid, ehrwürdiger Herr.“ – „Ist das, was vergänglich, leidvoll und
der Veränderung unterworfen ist, geeignet, so betrachtet zu werden: ,Dies ist
mein, dies bin ich, dies ist mein Selbst‘?“ – „Nein, ehrwürdiger Herr.“
„Ràhula, was meinst du? Sind irgendein Gefühl, irgendeine Wahrnehmung,
irgendwelche Gestaltungen, irgendein Bewußtsein, die mit Geistkontakt als Bedingung
entstehen, unvergänglich oder vergänglich?“ – „Vergänglich, ehrwürdiger
Herr.“ – „Ist das, was vergänglich ist, Leid oder Glück?“ – „Leid, ehrwürdiger
Herr.“ – „Ist das, was vergänglich, leidvoll und der Veränderung unterworfen ist,
geeignet, so betrachtet zu werden: ,Dies ist mein, dies bin ich, dies ist mein
Selbst‘?“ – „Nein, ehrwürdiger Herr.“

9. „Wenn er so sieht, Ràhula, wird ein wohlunterrichteter edler Schüler ernüchtert
gegenüber dem Auge, ernüchtert gegenüber Formen, ernüchtert gegenüber
Sehbewußtsein, ernüchtert gegenüber Sehkontakt, ernüchtert gegenüber
jeglichem Gefühl, jeglicher Wahrnehmung, jeglichen Gestaltungen, jeglichem
Bewußtsein, die mit Sehkontakt als Bedingung entstehen.“
„Er wird ernüchtert gegenüber dem Ohr, ernüchtert gegenüber Klängen, ernüchtert
gegenüber Hörbewußtsein, ernüchtert gegenüber Hörkontakt, ernüchtert
gegenüber jeglichem Gefühl, jeglicher Wahrnehmung, jeglichen Gestaltungen,
jeglichem Bewußtsein, die mit Hörkontakt als Bedingung entstehen.“
„Er wird ernüchtert gegenüber der Nase, ernüchtert gegenüber Gerüchen, ernüchtert
gegenüber Riechbewußtsein, ernüchtert gegenüber Riechkontakt, ernüchtert
gegenüber jeglichem Gefühl, jeglicher Wahrnehmung, jeglichen Gestaltungen,
jeglichem Bewußtsein, die mit Riechkontakt als Bedingung entstehen.“
„Er wird ernüchtert gegenüber der Zunge, ernüchtert gegenüber Geschmäkkern,
ernüchtert gegenüber Schmeckbewußtsein, ernüchtert gegenüber
Schmeckkontakt, ernüchtert gegenüber jeglichem Gefühl, jeglicher Wahrnehmung,
jeglichen Gestaltungen, jeglichem Bewußtsein, die mit Schmeckkontakt
als Bedingung entstehen.“
„Er wird ernüchtert gegenüber dem Körper, ernüchtert gegenüber Berührungsobjekten,
ernüchtert gegenüber Berührungsbewußtsein, ernüchtert gegenüber
Berührungskontakt, ernüchtert gegenüber jeglichem Gefühl, jeglicher Wahrnehmung,
jeglichen Gestaltungen, jeglichem Bewußtsein, die mit Berührungskontakt
als Bedingung entstehen.“
„Er wird ernüchtert gegenüber dem Geist, ernüchtert gegenüber Geistesobjekten,
ernüchtert gegenüber Geistbewußtsein, ernüchtert gegenüber Geistkontakt,
ernüchtert gegenüber jeglichem Gefühl, jeglicher Wahrnehmung,
jeglichen Gestaltungen, jeglichem Bewußtsein, die mit Geistkontakt als Bedingung
entstehen.“

10. „Wenn er ernüchtert wird, wird er begierdelos. Durch Begierdelosigkeit
ist er befreit. Wenn er befreit ist, kommt das Wissen: ,Er ist befreit.‘ Er versteht:
,Geburt ist zu Ende gebracht, das heilige Leben ist gelebt, es ist getan, was getan
werden mußte, darüber hinaus gibt es nichts mehr.‘“
Das ist es, was der Erhabene sagte. Der ehrwürdige Ràhula war zufrieden und
entzückt über die Worte des Erhabenen. Während nun diese Lehrrede vorgetragen
wurde, wurde der Geist des ehrwürdigen Ràhula durch Nicht-Anhaften von
den Trieben befreit. Und in jenen vielen tausenden von Devas erschien die flekkenlose,
reine Schau des Dhamma: „Alles, was dem Ursprung unterworfen ist,
ist dem Aufhören unterworfen1).“

Anmerkungen:
1) Laut MA erhielt der ehrwürdige Ràhula diese Unterweisung kurz nach seiner
vollen Ordination, also im Alter von 20 Jahren. Die Devas, die den Stromeintritt
erlangten, sollen Gefährten des ehrwürdigen Ràhula aus früheren Leben gewesen
sein.