MN75 – An Màgandiya

Majjhima Nikàya 75

 

An Màgandiya (Màgandiya Sutta)

1. So habe ich gehört. Einmal hielt sich der Erhabene im Lande Kuru bei einer
Stadt der Kurus namens Kammàsadhamma auf, auf einer Grasstreu in der Feuerkammer
eines Brahmanen, der zum Bhàradvàja-Klan gehörte.

2. Als es Morgen war, zog sich der Erhabene an, nahm seine Schale und äußere
Robe und ging um Almosen nach Kammàsadhamma hinein. Nachdem er in
Kammàsadhamma um Almosen umhergegangen war und von seiner Almosenrunde
zurückgekehrt war, ging er nach seinem Mahl zu einem bestimmten Hain,
um den Tag zu verbringen. Nachdem er den Hain betreten hatte, setzte er sich am
Fuße eines Baumes nieder, um den Tag zu verbringen.

3. Da ging der Wanderasket Màgandiya, während er zum Zwecke körperlicher
Ertüchtigung umher ging und wanderte, zur Feuerkammer des Brahmanen,
der zum Bhàradvàja-Klan gehörte. Dort sah er eine Grasstreu vorbereitet, und
nachdem er sie gesehen hatte, fragte er den Brahmanen: „Für wen ist diese Grasstreu
in Meister Bhàradvàjas Feuerkammer vorbereitet worden? Es scheint das
Bett eines Mönchs zu sein.“

4. „Meister Màgandiya, da gibt es den Mönch Gotama, den Sohn der Sakyer,
der einen Sakyer-Klan verließ, um in die Hauslosigkeit zu ziehen. Nun eilt Meister
Gotama ein guter Ruf voraus, der folgendes besagt: ,Jener Erhabene ist ein
Verwirklichter, ein vollständig Erleuchteter, vollkommen im wahren Wissen und
erhaben im Verhalten, vollendet, Kenner der Welten, unvergleichlicher Meister
bezähmbarer Menschen, Lehrer himmlischer und menschlicher Wesen, ein Erwachter,
ein Erhabener.‘ Dieses Bett ist für jenen Meister Gotama vorbereitet
worden.“

5. „In der Tat, Meister Bhàradvàja, es ist ein schlimmer Anblick für uns, wenn
wir das Bett jenes Zerstörers von Wachstum 1), Meister Gotama, sehen.“
„Gib acht, was du sagst, Màgandiya, gib acht, was du sagst! Viele gebildete
Adelige, gebildete Brahmanen, gebildete Haushälter und gebildete Mönche haben
volles Vertrauen zu Meister Gotama, und sind von ihm im edlen wahren
Weg, im Dhamma, das heilsam ist, geschult worden.“
„Meister Bhàradvàja, sogar wenn wir jenen Meister Gotama von Angesicht
zu Angesicht sähen, würden wir ihm ins Gesicht sagen: ,Der Mönch Gotama ist
ein Zerstörer des Wachstums.‘ Warum ist das so? Weil jenes in unseren Schriften
steht.“
„Wenn Meister Màgandiya nichts dagegen hat, kann ich dieses Meister Gotama
erzählen?“
„Meister Bhàradvàja sei unbesorgt. Erzähle ihm genau das, was ich gesagt
habe.“

6. Währenddessen hörte der Erhabene mit dem Himmlischen Ohr, welches
geläutert und dem menschlichen überlegen ist, diese Unterhaltung zwischen dem
Brahmanen aus dem Bhàradvàja-Klan und dem Wanderasketen Màgandiya. Dann,
als es Abend war, erhob sich der Erhabene von der Meditation, ging zur Feuerkammer
des Brahmanen und setzte sich auf der vorbereiteten Grasstreu nieder.
Da ging der Brahmane aus dem Bhàradvàja-Klan zum Erhabenen und tauschte
Grußformeln mit ihm aus. Nach diesen höflichen und freundlichen Worten setzte
er sich seitlich nieder. Der Erhabene fragte ihn: „Bhàradvàja, hattest du irgendeine
Unterhaltung mit dem Wanderasketen Màgandiya über diese Grasstreu?“
Nach diesen Worten erwiderte der Brahmane vor Ehrfurcht erstarrt, mit zu
Berge stehenden Haaren: „Wir wollten Meister Gotama von genau dieser Sache
erzählen, aber Meister Gotama ist uns zuvorgekommen.“

7. Aber diese Erörterung zwischen dem Erhabenen und dem Brahmanen aus
dem Bhàradvàja-Klan wurde nicht zu Ende gebracht, denn da kam der Wanderasket
Màgandiya, während er zum Zwecke körperlicher Ertüchtigung umher ging
und wanderte, zur Feuerkammer des Brahmanen und ging auf den Erhabenen zu.
Er tauschte Grußformeln mit dem Erhabenen aus, und nach diesen höflichen und
freundlichen Worten setzte er sich seitlich nieder. Der Erhabene sagte zu ihm:

8. „ Màgandiya, das Auge ist in Formen verliebt, liebt Formen, erfreut sich an
Formen; jenes ist vom Tathàgata gezähmt, behütet, beschützt und kontrolliert
worden, und er lehrt das Dhamma für dessen Kontrolle. Geschah es in Bezug auf
dieses, daß du sagtest: ,Der Mönch Gotama ist ein Zerstörer des Wachstums‘?“
„Es geschah in Bezug auf dieses, Meister Gotama, daß ich sagte: ,Der Mönch
Gotama ist ein Zerstörer des Wachstums.‘ Warum ist das so? Weil jenes in unseren
Schriften steht.“
„Das Ohr ist in Klänge verliebt, liebt Klänge, erfreut sich an Klängen; jenes
ist vom Tathàgata gezähmt, behütet, beschützt und kontrolliert worden, und er
lehrt das Dhamma für dessen Kontrolle. Geschah es in Bezug auf dieses, daß du
sagtest: ,Der Mönch Gotama ist ein Zerstörer des Wachstums‘?“
„Es geschah in Bezug auf dieses, Meister Gotama, daß ich sagte: ,Der Mönch
Gotama ist ein Zerstörer des Wachstums.‘ Warum ist das so? Weil jenes in unseren
Schriften steht.“
„Die Nase ist in Gerüche verliebt, liebt Gerüche, erfreut sich an Gerüchen;
jenes ist vom Tathàgata gezähmt, behütet, beschützt und kontrolliert worden,
und er lehrt das Dhamma für dessen Kontrolle. Geschah es in Bezug auf dieses,
daß du sagtest: ,Der Mönch Gotama ist ein Zerstörer des Wachstums‘?“
„Es geschah in Bezug auf dieses, Meister Gotama, daß ich sagte: ,Der Mönch
Gotama ist ein Zerstörer des Wachstums.‘ Warum ist das so? Weil jenes in unseren
Schriften steht.“
„Die Zunge ist in Geschmäcker verliebt, liebt Geschmäcker, erfreut sich an
Geschmäckern; jenes ist vom Tathàgata gezähmt, behütet, beschützt und
kontrolliert worden, und er lehrt das Dhamma für dessen Kontrolle. Geschah es in
Bezug auf dieses, daß du sagtest: ,Der Mönch Gotama ist ein Zerstörer des Wachstums‘?“
„Es geschah in Bezug auf dieses, Meister Gotama, daß ich sagte: ,Der Mönch
Gotama ist ein Zerstörer des Wachstums.‘ Warum ist das so? Weil jenes in unseren
Schriften steht.“
„Der Körper ist in Berührungsobjekte verliebt, liebt Berührungsobjekte, erfreut
sich an Berührungsobjekten; jenes ist vom Tathàgata gezähmt, behütet, beschützt
und kontrolliert worden, und er lehrt das Dhamma für dessen Kontrolle.
Geschah es in Bezug auf dieses, daß du sagtest: ,Der Mönch Gotama ist ein
Zerstörer des Wachstums‘?“
„Es geschah in Bezug auf dieses, Meister Gotama, daß ich sagte: ,Der Mönch
Gotama ist ein Zerstörer des Wachstums.‘ Warum ist das so? Weil jenes in unseren
Schriften steht.“
„Der Geist ist in Geistesobjekte verliebt, liebt Geistesobjekte, erfreut sich an
Geistesobjekten; jenes ist vom Tathàgata gezähmt, behütet, beschützt und kontrolliert
worden, und er lehrt das Dhamma für dessen Kontrolle. Geschah es in
Bezug auf dieses, daß du sagtest: ,Der Mönch Gotama ist ein Zerstörer des Wachstums‘?“
„Es geschah in Bezug auf dieses, Meister Gotama, daß ich sagte: ,Der Mönch
Gotama ist ein Zerstörer des Wachstums.‘ Warum ist das so? Weil jenes in unseren
Schriften steht.“

9. „Was meinst du, Màgandiya? Da hat sich vielleicht jemand früher mit Formen,
die mit dem Auge erfahrbar sind, die erwünscht, begehrt, angenehm und
liebenswert sind, die mit Sinnesgier verbunden sind und Begierde hervorrufen,
vergnügt. Bei einer späteren Gelegenheit, nachdem er den Ursprung, das Verschwinden,
die Befriedigung, die Gefahr und das Entkommen im Falle der Formen
der Wirklichkeit entsprechend kennt, könnte er das Begehren nach Formen
überwunden haben, das Fieber nach Formen entfernt haben, und ohne Durst, mit
einem Geist, der inneren Frieden hat, verweilen. Was würdest du zu ihm sagen,
Màgandiya?“ – „Nichts, Meister Gotama.“
„Was meinst du, Màgandiya? Da hat sich vielleicht jemand früher mit Klängen,
die mit dem Ohr erfahrbar sind, die erwünscht, begehrt, angenehm und liebenswert
sind, die mit Sinnesgier verbunden sind und Begierde hervorrufen,
vergnügt. Bei einer späteren Gelegenheit, nachdem er den Ursprung, das Verschwinden,
die Befriedigung, die Gefahr und das Entkommen im Falle der Klänge
der Wirklichkeit entsprechend kennt, könnte er das Begehren nach Klängen
überwunden haben, das Fieber nach Klängen entfernt haben, und ohne Durst,
mit einem Geist, der inneren Frieden hat, verweilen. Was würdest du zu ihm
sagen, Màgandiya?“ – „Nichts, Meister Gotama.“
„Was meinst du, Màgandiya? Da hat sich vielleicht jemand früher mit Gerüchen,
die mit der Nase erfahrbar sind, die erwünscht, begehrt, angenehm und
liebenswert sind, die mit Sinnesgier verbunden sind und Begierde hervorrufen,
vergnügt. Bei einer späteren Gelegenheit, nachdem er den Ursprung, das Verschwinden,
die Befriedigung, die Gefahr und das Entkommen im Falle der Gerüche
der Wirklichkeit entsprechend kennt, könnte er das Begehren nach Gerüchen
überwunden haben, das Fieber nach Gerüchen entfernt haben, und ohne Durst,
mit einem Geist, der inneren Frieden hat, verweilen. Was würdest du zu ihm
sagen, Màgandiya?“ – „Nichts, Meister Gotama.“
„Was meinst du, Màgandiya? Da hat sich vielleicht jemand früher mit Geschmäckern,
die mit der Zunge erfahrbar sind, die erwünscht, begehrt, angenehm
und liebenswert sind, die mit Sinnesgier verbunden sind und Begierde
hervorrufen, vergnügt. Bei einer späteren Gelegenheit, nachdem er den Ursprung,
das Verschwinden, die Befriedigung, die Gefahr und das Entkommen im Falle
der Geschmäcker der Wirklichkeit entsprechend kennt, könnte er das Begehren
nach Geschmäckern überwunden haben, das Fieber nach Geschmäckern entfernt
haben, und ohne Durst, mit einem Geist, der inneren Frieden hat, verweilen. Was
würdest du zu ihm sagen, Màgandiya?“ – „Nichts, Meister Gotama.“
„Was meinst du, Màgandiya? Da hat sich vielleicht jemand früher mit
Berührungsobjekten, die mit dem Körper erfahrbar sind, die erwünscht, begehrt,
angenehm und liebenswert sind, die mit Sinnesgier verbunden sind und Begierde
hervorrufen, vergnügt. Bei einer späteren Gelegenheit, nachdem er den Ursprung,
das Verschwinden, die Befriedigung, die Gefahr und das Entkommen im
Falle der Berührungsobjekte der Wirklichkeit entsprechend kennt, könnte er das
Begehren nach Berührungsobjekten überwunden haben, das Fieber nach
Berührungsobjekten entfernt haben, und ohne Durst, mit einem Geist, der inneren
Frieden hat, verweilen. Was würdest du zu ihm sagen, Màgandiya?“ – „Nichts,
Meister Gotama.“

10. „Màgandiya, früher, als ich ein Leben zu Hause führte, vergnügte ich mich,
versorgt und ausgestattet mit den fünf Strängen sinnlichen Vergnügens: mit Formen,
die mit dem Auge erfahrbar sind, die erwünscht, begehrt, angenehm und
liebenswert sind, die mit Sinnesgier verbunden sind und Begierde hervorrufen;
mit Klängen, die mit dem Ohr erfahrbar sind, die erwünscht, begehrt, angenehm
und liebenswert sind, die mit Sinnesgier verbunden sind und Begierde hervorrufen;
mit Gerüchen, die mit der Nase erfahrbar sind, die erwünscht, begehrt, angenehm
und liebenswert sind, die mit Sinnesgier verbunden sind und Begierde
hervorrufen; mit Geschmäckern, die mit der Zunge erfahrbar sind, die erwünscht,
begehrt, angenehm und liebenswert sind, die mit Sinnesgier verbunden sind und
Begierde hervorrufen; mit Berührungsobjekten, die mit dem Körper erfahrbar sind,
die erwünscht, begehrt, angenehm und liebenswert sind, die mit Sinnesgier verbunden
sind und Begierde hervorrufen. Ich hatte drei Paläste, einen für die Regenzeit,
einen für den Winter und einen für den Sommer. Ich hielt mich die vier
Monate der Regenzeit über im Regenzeit-Palast auf, vergnügte mich mit Musikern,
die alle Frauen waren, und ich ging nicht zum unteren Palast hinunter.“
„Bei einer späteren Gelegenheit, nachdem ich den Ursprung, das Verschwinden,
die Befriedigung, die Gefahr und das Entkommen im Falle der Sinnes-
vergnügen der Wirklichkeit entsprechend kannte, überwand ich das Begehren
nach Sinnesvergnügen, entfernte ich das Fieber nach Sinnesvergnügen, und ich
verweile ohne Durst, mit einem Geist, der inneren Frieden hat. Ich sehe andere
Wesen, die nicht frei von Sinnesbegierde sind, die vom Begehren nach Sinnesvergnügen
verzehrt werden, die vor Fieber nach Sinnesvergnügen brennen, die
in Sinnesvergnügen schwelgen, und ich beneide sie nicht, auch ergötze ich mich
nicht daran. Warum ist das so? Màgandiya, weil es eine Freude gibt, abseits von
Sinnesvergnügen, abseits von unheilsamen Geisteszuständen, welche himmlische
Glückseligkeit übertrifft. Da ich mich an jenem erfreue, beneide ich nicht,
was geringer ist, auch ergötze ich mich nicht daran.“

11. „Angenommen, Màgandiya, ein Haushälter oder Sohn eines Haushälters
wäre reich, mit großem Reichtum und Besitz, und weil er mit den fünf Strängen
sinnlichen Vergnügens versorgt und ausgestattet ist, könnte er sich mit Formen,
die mit dem Auge erfahrbar sind, die erwünscht, begehrt, angenehm und liebenswert
sind, die mit Sinnesgier verbunden sind und Begierde hervorrufen, vergnügen;
mit Klängen, die mit dem Ohr erfahrbar sind, die erwünscht, begehrt,
angenehm und liebenswert sind, die mit Sinnesgier verbunden sind und Begierde
hervorrufen; mit Gerüchen, die mit der Nase erfahrbar sind, die erwünscht,
begehrt, angenehm und liebenswert sind, die mit Sinnesgier verbunden sind und
Begierde hervorrufen; mit Geschmäckern, die mit der Zunge erfahrbar sind, die
erwünscht, begehrt, angenehm und liebenswert sind, die mit Sinnesgier verbunden
sind und Begierde hervorrufen; mit Berührungsobjekten, die mit dem Körper
erfahrbar sind, die erwünscht, begehrt, angenehm und liebenswert sind, die
mit Sinnesgier verbunden sind und Begierde hervorrufen. Nachdem er sich mit
Körper, Sprache und Geist richtig verhalten hat, könnte er bei der Auflösung des
Körpers, nach dem Tode an einem glücklichen Bestimmungsort wiedererscheinen,
in der himmlischen Welt im Gefolge der Götter der Dreiunddreißig; und
dort würde er sich vergnügen, umgeben von einer Gruppe von Nymphen im
Nandana-Hain, versorgt und ausgestattet mit den fünf Strängen himmlischer
Sinnesvergnügen. Angenommen, er sähe einen Haushälter oder Sohn eines
Haushälters, der sich vergnügt, versorgt und ausgestattet mit den fünf Strängen
menschlicher Sinnesvergnügen. Was meinst du, Màgandiya? Würde jener junge
Gott, der sich vergnügt, umgeben von einer Gruppe von Nymphen im Nandana-
Hain, versorgt und ausgestattet mit den fünf Strängen himmlischer Sinnesvergnügen,
jenen Haushälter oder Sohn eines Haushälters um die fünf Stränge
menschlicher Sinnesvergnügen beneiden, oder würde er zu menschlichen Sinnesvergnügen
zurückkehren?“
„Nein, Meister Gotama. Warum nicht? Weil himmlische Sinnesvergnügen
vortrefflicher und erhabener als menschliche Sinnesvergnügen sind.“

12. „Ebenso, Màgandiya, vergnügte ich mich früher, als ich ein Leben zu Hause
führte, versorgt und ausgestattet mit den fünf Strängen sinnlichen Vergnügens:
mit Formen, die mit dem Auge erfahrbar sind, die erwünscht, begehrt, angenehm
und liebenswert sind, die mit Sinnesgier verbunden sind und Begierde hervorrufen;
mit Klängen, die mit dem Ohr erfahrbar sind, die erwünscht, begehrt, angenehm
und liebenswert sind, die mit Sinnesgier verbunden sind und Begierde hervorrufen;
mit Gerüchen, die mit der Nase erfahrbar sind, die erwünscht, begehrt,
angenehm und liebenswert sind, die mit Sinnesgier verbunden sind und Begierde
hervorrufen; mit Geschmäckern, die mit der Zunge erfahrbar sind, die erwünscht,
begehrt, angenehm und liebenswert sind, die mit Sinnesgier verbunden
sind und Begierde hervorrufen; mit Berührungsobjekten, die mit dem Körper
erfahrbar sind, die erwünscht, begehrt, angenehm und liebenswert sind, die mit
Sinnesgier verbunden sind und Begierde hervorrufen. Ich hatte drei Paläste, einen
für die Regenzeit, einen für den Winter und einen für den Sommer. Ich hielt
mich die vier Monate der Regenzeit über im Regenzeit-Palast auf, vergnügte
mich mit Musikern, die alle Frauen waren, und ich ging nicht zum unteren Palast
hinunter.“
„Bei einer späteren Gelegenheit, nachdem ich den Ursprung, das Verschwinden,
die Befriedigung, die Gefahr und das Entkommen im Falle der Sinnesvergnügen
der Wirklichkeit entsprechend kannte, überwand ich das Begehren
nach Sinnesvergnügen, entfernte ich das Fieber nach Sinnesvergnügen, und ich
verweile ohne Durst, mit einem Geist, der inneren Frieden hat. Ich sehe andere
Wesen, die nicht frei von Sinnesbegierde sind, die vom Begehren nach Sinnesvergnügen
verzehrt werden, die vor Fieber nach Sinnesvergnügen brennen, die
in Sinnesvergnügen schwelgen, und ich beneide sie nicht, auch ergötze ich mich
nicht daran. Warum ist das so? Màgandiya, weil es eine Freude gibt, abseits von
Sinnesvergnügen, abseits von unheilsamen Geisteszuständen, welche himmlische
Glückseligkeit übertrifft. Da ich mich an jenem erfreue, beneide ich nicht,
was geringer ist, auch ergötze ich mich nicht daran.“

13. „Angenommen, Màgandiya, es gäbe einen Leprakranken mit Wunden und
Blasen an den Gliedern, der, von Würmern zerfressen, mit den Fingernägeln den
Schorf von seinen wunden Stellen kratzte und seinen Körper zur Erleichterung
über einer Grube mit brennender Holzkohle einbrannte. Dann würden seine Freunde
und Gefährten, seine Angehörigen und Verwandten einen Arzt herbeischaffen,
um ihn zu behandeln. Der Arzt würde eine Medizin für ihn zubereiten, und
mit Hilfe dieser Medizin würde der Mann von der Lepra geheilt, und er würde
gesund und glücklich sein, unabhängig, sein eigener Herr, in der Lage zu gehen,
wohin es ihm beliebt. Dann könnte er einen anderen Leprakranken sehen, mit
Wunden und Blasen an den Gliedern, der, von Würmern zerfressen, mit den Fingernägeln
den Schorf von seinen wunden Stellen kratzte und seinen Körper zur
Erleichterung über einer Grube mit brennender Holzkohle einbrannte. Was meinst
du, Màgandiya? Würde jener Mann jenen Leprakranken um seine Grube mit
brennender Holzkohle oder um den Gebrauch von Medizin beneiden?“
„Nein, Meister Gotama. Warum ist das so? Weil im Krankheitsfalle Medizin
zubereitet werden muß, und wenn es keine Krankheit gibt, es nicht nötig ist,
Medizin zuzubereiten.“

14. „Ebenso, Màgandiya, vergnügte ich mich früher, als ich ein Leben zu Hause
führte, versorgt und ausgestattet mit den fünf Strängen sinnlichen Vergnügens:
mit Formen, die mit dem Auge erfahrbar sind, die erwünscht, begehrt, angenehm
und liebenswert sind, die mit Sinnesgier verbunden sind und Begierde hervorrufen;
mit Klängen, die mit dem Ohr erfahrbar sind, die erwünscht, begehrt, angenehm
und liebenswert sind, die mit Sinnesgier verbunden sind und Begierde
hervorrufen; mit Gerüchen, die mit der Nase erfahrbar sind, die erwünscht, begehrt,
angenehm und liebenswert sind, die mit Sinnesgier verbunden sind und
Begierde hervorrufen; mit Geschmäckern, die mit der Zunge erfahrbar sind, die
erwünscht, begehrt, angenehm und liebenswert sind, die mit Sinnesgier verbunden
sind und Begierde hervorrufen; mit Berührungsobjekten, die mit dem Körper
erfahrbar sind, die erwünscht, begehrt, angenehm und liebenswert sind, die mit
Sinnesgier verbunden sind und Begierde hervorrufen. Ich hatte drei Paläste, einen
für die Regenzeit, einen für den Winter und einen für den Sommer. Ich hielt mich
die vier Monate der Regenzeit über im Regenzeit-Palast auf, vergnügte mich mit
Musikern, die alle Frauen waren, und ich ging nicht zum unteren Palast hinunter.“
„Bei einer späteren Gelegenheit, nachdem ich den Ursprung, das Verschwinden,
die Befriedigung, die Gefahr und das Entkommen im Falle der Sinnesvergnügen
der Wirklichkeit entsprechend kannte, überwand ich das Begehren
nach Sinnesvergnügen, entfernte ich das Fieber nach Sinnesvergnügen, und ich
verweile ohne Durst, mit einem Geist, der inneren Frieden hat. Ich sehe andere
Wesen, die nicht frei von Sinnesbegierde sind, die vom Begehren nach Sinnesvergnügen
verzehrt werden, die vor Fieber nach Sinnesvergnügen brennen, die
in Sinnesvergnügen schwelgen, und ich beneide sie nicht, auch ergötze ich mich
nicht daran. Warum ist das so? Màgandiya, weil es eine Freude gibt, abseits von
Sinnesvergnügen, abseits von unheilsamen Geisteszuständen, welche himmlische
Glückseligkeit übertrifft. Da ich mich an jenem erfreue, beneide ich nicht,
was geringer ist, auch ergötze ich mich nicht daran.“

15. „Angenommen, Màgandiya, es gäbe einen Leprakranken mit Wunden und
Blasen an den Gliedern, der, von Würmern zerfressen, mit den Fingernägeln den
Schorf von seinen wunden Stellen kratzte und seinen Körper zur Erleichterung
über einer Grube mit brennender Holzkohle einbrannte. Dann würden seine Freunde
und Gefährten, seine Angehörigen und Verwandten einen Arzt herbeischaffen,
um ihn zu behandeln. Der Arzt würde Medizin für ihn zubereiten, und mit
Hilfe dieser Medizin würde der Mann von der Lepra geheilt, und er würde gesund
und glücklich sein, unabhängig, sein eigener Herr, in der Lage zu gehen,
wohin es ihm beliebt. Dann würden ihn zwei starke Männer an den Armen pakken
und in Richtung einer Grube mit brennender Holzkohle schleppen. Was meinst
du, Màgandiya? Würde dieser Mann seinen Körper drehen und winden?“
„Ja, Meister Gotama. Warum ist das so? Weil die Berührung jenes Feuers in
der Tat schmerzhaft ist, heiß und sengend.“
„Was meinst du, Màgandiya? Ist die Berührung jenes Feuers nur jetzt schmerzhaft,
heiß und sengend oder war die Berührung jenes Feuers auch früher schon
schmerzhaft, heiß und sengend?“
„Meister Gotama, die Berührung jenes Feuers ist jetzt schmerzhaft, heiß und
sengend und sie war auch früher schon schmerzhaft, heiß und sengend. Denn als
jener Mann ein Leprakranker war, mit Wunden und Blasen an den Gliedern, der,
von Würmern zerfressen, mit den Fingernägeln den Schorf von seinen wunden
Stellen kratzte, waren seine Sinne beeinträchtigt; daher, obwohl die Berührung
des Feuers in Wirklichkeit schmerzhaft war, nahm er sie fälschlicherweise als
angenehm wahr.“

16. „Ebenso, Màgandiya, war die Berührung von Sinnesvergnügen in der Vergangenheit
schmerzhaft, heiß und sengend; in der Zukunft wird die Berührung
von Sinnesvergnügen schmerzhaft, heiß und sengend sein; und jetzt in der Gegenwart
ist die Berührung von Sinnesvergnügen schmerzhaft, heiß und sengend.
Aber diese Wesen, die nicht frei von Begehren nach Sinnesvergnügen sind, die
vom Begehren nach Sinnesvergnügen verzehrt werden, die vor Fieber nach Sinnesvergnügen
brennen, haben Sinne, die beeinträchtigt sind; daher, obwohl die Berührung
der Sinnesvergnügen in Wirklichkeit schmerzhaft ist, nehmen sie sie
fälschlicherweise als angenehm wahr.“

17. „Angenommen, Màgandiya, es gäbe einen Leprakranken mit Wunden und
Blasen an den Gliedern, der, von Würmern zerfressen, mit den Fingernägeln den
Schorf von seinen wunden Stellen kratzte und seinen Körper zur Erleichterung
über einer Grube mit brennender Holzkohle einbrannte; je mehr er den Schorf
abkratzt und seinen Körper einbrennt, desto fauliger, übelriechender und stärker
infiziert würden seine wunden Stellen werden, und doch würde er ein gewisses
Maß an Befriedigung und Vergnügen daran finden, seine wunden Stellen zu kratzen.
Ebenso, Màgandiya, schwelgen Wesen, die nicht frei von Sinnesbegierde
sind, die vom Begehren nach Sinnesvergnügen verzehrt werden, die vor Fieber
nach Sinnesvergnügen brennen, dennoch in Sinnesvergnügen; je mehr solche
Wesen in Sinnesvergnügen schwelgen, desto mehr wächst ihr Begehren nach
Sinnesvergnügen an, und desto mehr werden sie von ihrem Fieber nach Sinnesvergnügen
verbrannt, und doch finden sie ein gewisses Maß an Befriedigung
und Vergnügen bedingt durch die fünf Stränge sinnlichen Vergnügens.“

18. „Was meinst du, Màgandiya? Hast du jemals einen König oder königlichen
Minister gesehen oder von ihm gehört, der sich vergnügte, versorgt und
ausgestattet mit den fünf Strängen sinnlichen Vergnügens, der, ohne das Begehren
nach Sinnesvergnügen zu überwinden, ohne das Fieber nach Sinnesvergnügen
zu entfernen, in der Lage war, frei von Durst, mit einem Geist, der inneren Frieden
hat, zu verweilen, oder der in der Lage ist oder sein wird, so zu verweilen?“
– „Nein, Meister Gotama.“
„Gut, Màgandiya. Auch ich habe niemals einen König oder königlichen Minister
gesehen oder von ihm gehört, der sich vergnügte, versorgt und ausgestattet
mit den fünf Strängen sinnlichen Vergnügens, der, ohne das Begehren nach Sinnesvergnügen
zu überwinden, ohne das Fieber nach Sinnesvergnügen zu entfernen,
in der Lage war, frei von Durst, mit einem Geist, der inneren Frieden hat, zu
verweilen, oder der in der Lage ist oder sein wird, so zu verweilen. Im Gegenteil,
Màgandiya, jene Mönche oder Brahmanen, die frei von Durst, mit einem Geist,
der inneren Frieden hat, verweilten oder verweilen oder verweilen werden, tun
dies alle, nachdem sie den Ursprung, das Verschwinden, die Befriedigung, die
Gefahr und das Entkommen im Falle der Sinnesvergnügen der Wirklichkeit entsprechend
kennen, und es geschieht nachdem sie das Begehren nach Sinnesvergnügen
überwunden haben und das Fieber nach Sinnesvergnügen entfernt
haben, daß sie ohne Durst, mit einem Geist, der inneren Frieden hat, verweilten,
verweilen oder verweilen werden.“

19. An dieser Stelle äußerte der Erhabene dieses:

„Das größte Gut ist die Gesundheit,
Nibbàna ist das größte Glück,
Der beste Pfad ist der Achtfache,
Der sicher zum Todlosen führt.“

Nach diesen Worten sagte der Wanderasket Màgandiya zum Erhabenen: „Es ist
wunderbar, Meister Gotama, es ist erstaunlich, wie gut jenes von Meister Gotama
ausgedrückt worden ist:
,Das größte Gut ist die Gesundheit,
Nibbàna ist das größte Glück.‘
Auch wir haben dies schon von früheren Wanderasketen in der Tradition der
Lehrer gehört, und wir stimmen dem zu, Meister Gotama.“
„Aber, Màgandiya, wenn du jenes von früheren Wanderasketen in der Tradition
der Lehrer gehört hast, was ist jene Gesundheit, was ist jenes Nibbàna?“
Nach diesen Worten, rieb der Wanderasket Màgandiya seine Glieder und sagte:
„Dies ist jene Gesundheit, Meister Gotama, dies ist jenes Nibbàna; denn jetzt
bin ich gesund und glücklich und nichts bereitet mir Leid 2).“

20. „Màgandiya, angenommen, es gäbe einen blind geborenen Mann, der dunkle
und helle Formen nicht sehen könnte, der blaue, gelbe, rote oder rosa Formen
nicht sehen könnte, der Ebenes und Unebenes nicht sehen könnte, der die Sterne
oder Sonne und Mond nicht sehen könnte. Er könnte einen Mann mit gutem
Augenlicht sagen hören: ,Meine Herren, gut ist in der Tat ein weißes Tuch, hübsch,
fleckenlos und sauber!‘ und er würde sich auf die Suche nach einem weißen
Tuch machen. Dann würde ihn ein Mann mit einem schmutzigen, besudelten
Kleidungsstück so betrügen: ,Guter Mann, hier ist ein weißes Tuch für dich,
hübsch, fleckenlos und sauber.‘ Und er würde es annehmen und anziehen, und
weil er damit zufrieden wäre, würde er solche Worte der Zufriedenheit äußern:
,Meine Herren, gut ist in der Tat ein weißes Tuch, hübsch, fleckenlos und sauber!‘
Was meinst du, Màgandiya? Als jener blind geborene Mann jenes schmutzige,
besudelte Kleidungsstück annahm, es anzog, und, weil er damit zufrieden
war, solche Worte der Zufriedenheit äußerte: ,Meine Herren, gut ist in der Tat ein
weißes Tuch, hübsch, fleckenlos und sauber!‘ – handelte er so, weil er wußte und
sah, oder aus Vertrauen in den Mann mit dem guten Augenlicht?“
„Ehrwürdiger Herr, er würde so gehandelt haben, ohne zu wissen und zu sehen,
aus Vertrauen in den Mann mit dem guten Augenlicht.“

21. „Ebenso, Màgandiya, sind die Wanderasketen anderer Sekten blind und
ohne Schauung. Sie kennen Gesundheit nicht, sie sehen Nibbàna nicht, und doch
äußern sie dieses Gedicht so:
,Das größte Gut ist die Gesundheit,
Nibbàna ist das größte Glück.‘
Dieses Gedicht wurde von den früheren Verwirklichten, vollständig Erleuchteten
so geäußert:
„Das größte Gut ist die Gesundheit,
Nibbàna ist das größte Glück,
Der beste Pfad ist der Achtfache,
Der sicher zum Todlosen führt.“
Jetzt ist es allmählich unter Weltlingen geläufig geworden. Und obwohl dieser
Körper, Màgandiya, eine Krankheit, ein Geschwür, ein Stachel, ein Unglück, ein
Leid ist, sagst du in Bezug auf diesen Körper: ,Dies ist jene Gesundheit, Meister
Gotama, dies ist jenes Nibbàna.‘ Du besitzt nicht jene edle Schauung, Màgandiya,
mit deren Hilfe du Gesundheit kennen und Nibbàna sehen könntest.“

22. „Ich habe folgendes Vertrauen in Meister Gotama: ,Meister Gotama ist
fähig, mich das Dhamma auf eine Weise zu lehren, daß es mir möglich wird,
Gesundheit zu kennen und Nibbàna zu sehen.‘“
„Màgandiya, angenommen, es gäbe einen blind geborenen Mann, der dunkle
und helle Formen nicht sehen könnte, der blaue, gelbe, rote oder rosa Formen
nicht sehen könnte, der Ebenes und Unebenes nicht sehen könnte, der die Sterne
oder Sonne und Mond nicht sehen könnte. Dann würden seine Freunde und Gefährten,
seine Angehörigen und Verwandten einen Arzt herbeischaffen, um ihn
zu behandeln. Der Arzt würde eine Medizin für ihn zubereiten, und doch würde
mit Hilfe jener Medizin die Sehkraft des Mannes nicht entstehen oder geläutert
werden. Was meinst du, Màgandiya, würde jener Arzt Erschöpfung und Enttäuschung
ernten?“ – „Ja, Meister Gotama.“ – „Ebenso, Màgandiya, wenn ich dich
das Dhamma so lehren würde: ,Dies ist jene Gesundheit, dies ist jenes Nibbàna‘,
könnte es sein, daß du Gesundheit nicht kennst und Nibbàna nicht siehst, und das
wäre ermüdend und beschwerlich für mich.“

23. „Ich habe folgendes Vertrauen in Meister Gotama: ,Meister Gotama ist
fähig, mich das Dhamma auf eine Weise zu lehren, daß es mir möglich wird,
Gesundheit zu kennen und Nibbàna zu erkennen.‘“
„Màgandiya, angenommen, es gäbe einen blind geborenen Mann, der dunkle
und helle Formen nicht sehen könnte, der blaue, gelbe, rote oder rosa Formen
nicht sehen könnte, der Ebenes und Unebenes nicht sehen könnte, der die Sterne
oder Sonne und Mond nicht sehen könnte. Er könnte einen Mann mit gutem
Augenlicht sagen hören: ,Meine Herren, gut ist in der Tat ein weißes Tuch, hübsch,
fleckenlos und sauber!‘ und er würde sich auf die Suche nach einem weißen
Tuch machen. Dann würde ihn ein Mann mit einem schmutzigen, besudelten
Kleidungsstück so betrügen: ,Guter Mann, hier ist ein weißes Tuch für dich,
hübsch, fleckenlos und sauber.‘ Und er würde es annehmen und anziehen. Dann
würden seine Freunde und Gefährten, seine Angehörigen und Verwandten einen
Arzt herbeischaffen, um ihn zu behandeln. Der Arzt würde eine Medizin für ihn
zubereiten – Brechmittel und Abführmittel, Salben und Gegen-Salben und Nasenbehandlung
– und mit Hilfe jener Medizin würde die Sehkraft des Mannes entstehen
und geläutert werden. Zusammen mit dem Entstehen seiner Sehkraft würde
sein Verlangen und seine Begierde nach jenem schmutzigen, besudelten Kleidungsstück
überwunden; dann könnte er vor Empörung und Feindschaft gegenüber
jenem Mann brennen und er könnte folgendermaßen erwägen, wie er ihn
töten könnte: ,Ich bin in der Tat lange von diesem Mann mit diesem schmutzigen,
besudelten Kleidungsstück überlistet, hintergangen und betrogen worden,
als er zu mir sagte: ›Guter Mann, hier ist ein weißes Tuch für dich, hübsch, flekkenlos
und sauber.‹‘“

24. „Ebenso, Màgandiya, wenn ich dich das Dhamma so lehren würde: ,Dies
ist jene Gesundheit, dies ist jenes Nibbàna‘, könnte es sein, daß du Gesundheit
kennst und Nibbàna siehst. Zusammen mit dem Entstehen deiner Schauung, könnte
dein Verlangen und deine Begierde nach den fünf Daseinsgruppen, an denen
angehaftet wird, überwunden werden. Dann könntest du vielleicht denken: ,Ich
bin in der Tat lange von diesem Geist überlistet, hintergangen und betrogen worden.
Denn wenn ich angehaftet habe, war da nur Form, an der ich angehaftet
habe, nur Gefühl, an dem ich angehaftet habe, nur Wahrnehmung, an der ich
angehaftet habe, nur Gestaltungen, an denen ich angehaftet habe, nur Bewußtsein,
an dem ich angehaftet habe. Mit meinem Anhaften als Bedingung ist Werden;
mit Werden als Bedingung ist Geburt; mit Geburt als Bedingung ist Altern
und Tod, Sorge, Klagen, Schmerz, Trauer und Verzweiflung. So ist der Ursprung
dieser ganzen Masse von Dukkha.‘

25. „Ich habe folgendes Vertrauen in Meister Gotama: ,Meister Gotama ist
fähig, mich das Dhamma auf eine Weise zu lehren, daß es mir möglich wird,
Gesundheit zu kennen und Nibbàna zu sehen.‘“
„Dann, Màgandiya, verkehre mit aufrechten Menschen. Wenn du mit aufrechten
Menschen verkehrst, wirst du das wahre Dhamma hören. Wenn du das wahre
Dhamma hörst, wirst du dem wahren Dhamma gemäß üben. Wenn du dem wahren
Dhamma gemäß übst, wirst du für dich selbst wissen und sehen: ,Dieses sind
Krankheiten, Geschwüre und Stacheln; aber diese Krankheiten, Geschwüre und
Stacheln hören ohne Überbleibsel auf. Mit dem Aufhören meines Anhaftens ist
das Aufhören von Werden; mit dem Aufhören von Werden ist das Aufhören von
Geburt; mit dem Aufhören von Geburt hört Altern, Tod, Sorge, Klagen, Schmerz,
Trauer und Verzweiflung auf. So ist das Aufhören dieser ganzen Masse von
Dukkha.‘“

26. Nach diesen Worten sagte der Wanderasket Màgandiya: „Großartig, Meister
Gotama! Großartig, Meister Gotama! Das Dhamma ist von Meister Gotama
auf vielfältige Weise klar gemacht worden, so als ob er Umgestürztes aufgerichtet,
Verborgenes enthüllt, einem Verirrten den Weg gezeigt oder in der Dunkelheit
eine Lampe gehalten hätte, damit die Sehenden die Dinge erkennen können.
Ich nehme Zuflucht zu Meister Gotama und zum Dhamma und zur Sangha der
Bhikkhus. Ich würde gerne unter dem Erhabenen in die Hauslosigkeit ziehen,
ich würde gerne die Ordination erhalten.“

27. „Màgandiya, jemand, der früher zu einer anderen Sekte gehörte und in
diesem Dhamma und dieser Disziplin in die Hauslosigkeit zu ziehen wünscht
und die Ordination wünscht, hat eine Probezeit von vier Monaten. Am Ende von
vier Monaten, wenn die Bhikkhus mit ihm zufrieden sind, geben sie ihm die
Erlaubnis, in die Hauslosigkeit zu ziehen, und die Ordination zum Status eines
Bhikkhu. Aber ich erkenne individuelle Unterschiede in dieser Angelegenheit
an.“
„Ehrwürdiger Herr, wenn jene, die früher zu einer anderen Sekte gehörten
und in diesem Dhamma und dieser Disziplin in die Hauslosigkeit zu ziehen wünschen
und die Ordination wünschen, eine Probezeit von vier Monaten haben,
und wenn am Ende von vier Monaten die Bhikkhus mit ihnen zufrieden sind und
sie ihnen die Erlaubnis, in die Hauslosigkeit zu ziehen, und die Ordination zum
Status eines Bhikkhu geben, dann will ich eine Probezeit von vier Jahren haben.
Wenn die Bhikkhus am Ende von vier Jahren mit mir zufrieden sind, mögen sie
mir die Erlaubnis, in die Hauslosigkeit zu ziehen, und die Ordination zum Status
eines Bhikkhu geben.“

28. Dann erhielt der Wanderasket Màgandiya die Erlaubnis, unter dem Erhabenen
in die Hauslosigkeit zu ziehen, und er erhielt die Ordination. Und bald,
nicht lange nach seiner Ordination, nachdem er allein lebte, zurückgezogen,
umsichtig, eifrig und entschlossen, trat der ehrwürdige Màgandiya hier und jetzt
durch eigene Verwirklichung mit höherer Geisteskraft in das höchste Ziel des
heiligen Lebens ein, für das Männer aus guter Familie zu Recht von zu Hause
fort in die Hauslosigkeit ziehen, und er verweilte darin. Er erkannte unmittelbar:
„Geburt ist zu Ende gebracht, das heilige Leben ist gelebt, es ist getan, was getan
werden mußte, darüber hinaus gibt es nichts mehr.“ Und der ehrwürdige
Màgandiya wurde einer der Arahants.

Anmerkungen:
1) MA erklärt, dieser Ausdruck beziehe sich auf Màgandiya‘s Ansicht, Wachstum
bestehe in einem möglichst großen Sinnes-Input, einer Auffassung, die modernen
hedonistischen Tendenzen ähnelt. Der Text läßt diese Interpretation plausibel
erscheinen (§8).
2) Eine Ansicht, die „Nibbàna hier und jetzt“ beschreibt und damit vermeintlich
vollkommene Sinnesvergnügen meint, vgl. D1.