MN84 – Bei Madhurà

Majjhima Nikàya 84

 

Bei Madhurà (Madhurà Sutta)

1. So habe ich gehört. Einmal hielt sich der ehrwürdige Mahà Kaccàna bei
Madhurà im Gundà-Hain auf.

2. König Avantiputta von Madhurà hörte: „Der Mönch Kaccàna hält sich bei
Madhurà im Gundà-Hain auf. Nun eilt Meister Kaccàna ein guter Ruf voraus,
der folgendes besagt: ,Er ist weise, verständig, scharfsinnig, gelehrt, deutlich
und präzise in seinen Aussagen; er ist in hohem Alter und er ist ein Arahant. Es
ist gut, solche Arahants zu sehen.“

3. Dann ließ König Avantiputta eine Anzahl Staatskarossen anspannen, und
nachdem er eine davon bestiegen hatte, fuhr er im vollen Pomp der Königsherrschaft
aus Madhurà aus, um den ehrwürdigen Mahà Kaccàna zu sehen. Er
fuhr so weit die Straße für Kutschen befahrbar war, und dann stieg er von seiner
Karosse herab und ging zu Fuß zum ehrwürdigen Mahà Kaccàna weiter. Er tauschte
Grußformeln mit ihm aus, und nach diesen höflichen und freundlichen Worten
setzte er sich seitlich nieder und sagte:

4. „Meister Kaccàna, die Brahmanen sagen: ,Brahmanen sind die höchste Kaste,
die Angehörigen anderer Kasten sind von niedrigerem Stand; Brahmanen sind
die hellhäutigste Kaste, die Angehörigen anderer Kasten sind dunkel; nur Brahmanen
sind rein, Nicht-Brahmanen sind es nicht; allein die Brahmanen sind die
Söhne von Brahmà, die Abkömmlinge von Brahmà, aus seinem Mund geboren,
von Brahmà geboren, von Brahmà erschaffen, Erben von Brahmà.‘ Was sagt
Meister Kaccàna dazu?“

5. „Das ist nur ein Gerede in der Welt, großer König: ,Brahmanen sind die
höchste Kaste, die Angehörigen anderer Kasten sind von niedrigerem Stand;
Brahmanen sind die hellhäutigste Kaste, die Angehörigen anderer Kasten sind
dunkel; nur Brahmanen sind rein, Nicht-Brahmanen sind es nicht; allein die Brahmanen
sind die Söhne von Brahmà, die Abkömmlinge von Brahmà, aus seinem
Mund geboren, von Brahmà geboren, von Brahmà erschaffen, Erben von Brahmà.‘
Und es gibt eine Möglichkeit zu verstehen, wieso jene Behauptung der Brahmanen
nur ein Gerede in der Welt ist.“
„Was meinst du, großer König? Wenn ein Adeliger reich an Besitztümern,
Getreide, Silber oder Gold ist, wird es Adelige geben, die vor ihm aufstehen und
nach ihm zu Bett gehen, die darauf bedacht sind, ihm zu dienen, die danach
trachten, ihn zufriedenzustellen und mit süßer Zunge zu ihm sprechen, und wird
es auch Brahmanen, Händler und Arbeiter geben, die das gleiche tun?“
„Die wird es geben, Meister Kaccàna.“
„Was meinst du, großer König? Wenn ein Brahmane reich an Besitztümern,
Getreide, Silber oder Gold ist, wird es Brahmanen geben, die vor ihm aufstehen
und nach ihm zu Bett gehen, die darauf bedacht sind, ihm zu dienen, die danach
trachten, ihn zufriedenzustellen und mit süßer Zunge zu ihm sprechen, und wird
es auch Händler, Arbeiter und Adelige geben, die das gleiche tun?“
„Die wird es geben, Meister Kaccàna.“
„Was meinst du, großer König? Wenn ein Händler reich an Besitztümern,
Getreide, Silber oder Gold ist, wird es Händler geben, die vor ihm aufstehen und
nach ihm zu Bett gehen, die darauf bedacht sind, ihm zu dienen, die danach
trachten, ihn zufriedenzustellen und mit süßer Zunge zu ihm sprechen, und wird
es auch Arbeiter, Adelige und Brahmanen geben, die das gleiche tun?“
„Die wird es geben, Meister Kaccàna.“
„Was meinst du, großer König? Wenn ein Arbeiter reich an Besitztümern,
Getreide, Silber oder Gold ist, wird es Arbeiter geben, die vor ihm aufstehen und
nach ihm zu Bett gehen, die darauf bedacht sind, ihm zu dienen, die danach
trachten, ihn zufriedenzustellen und mit süßer Zunge zu ihm sprechen, und wird
es auch Adelige, Brahmanen und Händler geben, die das gleiche tun?“
„Die wird es geben, Meister Kaccàna.“
„Was meinst du, großer König? Wenn dem so ist, sind dann diese vier Kasten
völlig gleich, oder sind sie es nicht, oder wie stellt es sich dir in diesem Fall
dar?“
„Wenn dem so ist, Meister Kaccàna, dann sind diese vier Kasten sicherlich
völlig gleich: ich sehe keinen Unterschied zwischen ihnen.“
„Das ist eine Möglichkeit zu verstehen, wieso jene Behauptung der Brahmanen
nur ein Gerede in der Welt ist.“

6. „Was meinst du, großer König? Angenommen, ein Adeliger würde Lebewesen
töten, nehmen, was nicht gegeben wurde, Fehlverhalten bei Sinnesvergnügen
üben, falsche Rede führen, gehässige Rede führen, grobe Rede führen,
schwätzen, habgierig sein, einen Geist voller Übelwollen haben, und falsche
Ansicht hegen. Würde er bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, in
Umständen, die von Entbehrungen geprägt sind, wiedererscheinen, an einem
unglücklichen Bestimmungsort, in Verderbnis, ja sogar in der Hölle, oder nicht,
oder wie stellt es sich dir in diesem Fall dar?“
„Wenn ein Adeliger so wäre, Meister Kaccàna, würde er in Umständen, die
von Entbehrungen geprägt sind, wiedererscheinen, an einem unglücklichen Bestimmungsort,
in Verderbnis, ja sogar in der Hölle. So stellt es sich mir in diesem
Fall dar, und so habe ich es von den Arahants gehört.“
„Gut, gut, großer König. Was meinst du, großer König? Angenommen, ein
Brahmane würde Lebewesen töten, nehmen, was nicht gegeben wurde, Fehlverhalten
bei Sinnesvergnügen üben, falsche Rede führen, gehässige Rede führen,
grobe Rede führen, schwätzen, habgierig sein, einen Geist voller Übelwollen
haben, und falsche Ansicht hegen. Würde er bei der Auflösung des Körpers, nach
dem Tode, in Umständen, die von Entbehrungen geprägt sind, wiedererscheinen,
an einem unglücklichen Bestimmungsort, in Verderbnis, ja sogar in der Hölle,
oder nicht, oder wie stellt es sich dir in diesem Fall dar?“
„Wenn ein Brahmane so wäre, Meister Kaccàna, würde er in Umständen, die
von Entbehrungen geprägt sind, wiedererscheinen, an einem unglücklichen Bestimmungsort,
in Verderbnis, ja sogar in der Hölle. So stellt es sich mir in diesem
Fall dar, und so habe ich es von den Arahants gehört.“
„Gut, gut, großer König. Was meinst du, großer König? Angenommen, ein
Händler würde Lebewesen töten, nehmen, was nicht gegeben wurde, Fehlverhalten
bei Sinnesvergnügen üben, falsche Rede führen, gehässige Rede führen,
grobe Rede führen, schwätzen, habgierig sein, einen Geist voller Übelwollen
haben, und falsche Ansicht hegen. Würde er bei der Auflösung des Körpers, nach
dem Tode, in Umständen, die von Entbehrungen geprägt sind, wiedererscheinen,
an einem unglücklichen Bestimmungsort, in Verderbnis, ja sogar in der Hölle,
oder nicht, oder wie stellt es sich dir in diesem Fall dar?“
„Wenn ein Händler so wäre, Meister Kaccàna, würde er in Umständen, die
von Entbehrungen geprägt sind, wiedererscheinen, an einem unglücklichen Bestimmungsort,
in Verderbnis, ja sogar in der Hölle. So stellt es sich mir in diesem
Fall dar, und so habe ich es von den Arahants gehört.“
„Gut, gut, großer König. Was meinst du, großer König? Angenommen, ein
Arbeiter würde Lebewesen töten, nehmen, was nicht gegeben wurde, Fehlverhalten
bei Sinnesvergnügen üben, falsche Rede führen, gehässige Rede führen,
grobe Rede führen, schwätzen, habgierig sein, einen Geist voller Übelwollen
haben, und falsche Ansicht hegen. Würde er bei der Auflösung des Körpers, nach
dem Tode, in Umständen, die von Entbehrungen geprägt sind, wiedererscheinen,
an einem unglücklichen Bestimmungsort, in Verderbnis, ja sogar in der Hölle,
oder nicht, oder wie stellt es sich dir in diesem Fall dar?“
„Wenn ein Arbeiter so wäre, Meister Kaccàna, würde er in Umständen, die
von Entbehrungen geprägt sind, wiedererscheinen, an einem unglücklichen Bestimmungsort,
in Verderbnis, ja sogar in der Hölle. So stellt es sich mir in diesem
Fall dar, und so habe ich es von den Arahants gehört.“
„Gut, gut, großer König. Was meinst du, großer König? Wenn dem so ist, sind
dann diese vier Kasten völlig gleich, oder sind sie es nicht, oder wie stellt es sich
dir in diesem Fall dar?“
„Wenn dem so ist, Meister Kaccàna, dann sind diese vier Kasten sicherlich
völlig gleich: ich sehe keinen Unterschied zwischen ihnen.“
„Auch das ist eine Möglichkeit zu verstehen, wieso jene Behauptung der Brahmanen
nur ein Gerede in der Welt ist.“

7. „Was meinst du, großer König? Angenommen, ein Adeliger würde sich
davon enthalten, Lebewesen zu töten, zu nehmen, was nicht gegeben wurde,
Fehlverhalten bei Sinnesvergnügen zu üben, falsche Rede zu führen, gehässige
Rede zu führen, grobe Rede zu führen, zu schwätzen, und wäre nicht habgierig,
hätte einen Geist ohne Übelwollen, und hegte richtige Ansicht. Würde er bei der
Auflösung des Körpers, nach dem Tode, an einem glücklichen Bestimmungsort
wiedererscheinen, ja sogar in der himmlischen Welt, oder nicht, oder wie stellt es
sich dir in diesem Fall dar?“
„Wenn ein Adeliger so wäre, Meister Kaccàna, würde er an einem glücklichen
Bestimmungsort wiedererscheinen, ja sogar in der himmlischen Welt. So stellt
es sich mir in diesem Fall dar, und so habe ich es von den Arahants gehört.“
„Gut, gut, großer König. Was meinst du, großer König? Angenommen, ein
Brahmane würde sich davon enthalten, Lebewesen zu töten, zu nehmen, was
nicht gegeben wurde, Fehlverhalten bei Sinnesvergnügen zu üben, falsche Rede
zu führen, gehässige Rede zu führen, grobe Rede zu führen, zu schwätzen, und
wäre nicht habgierig, hätte einen Geist ohne Übelwollen, und hegte richtige Ansicht.
Würde er bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, an einem glücklichen
Bestimmungsort wiedererscheinen, ja sogar in der himmlischen Welt, oder
nicht, oder wie stellt es sich dir in diesem Fall dar?“
„Wenn ein Brahmane so wäre, Meister Kaccàna, würde er an einem glücklichen
Bestimmungsort wiedererscheinen, ja sogar in der himmlischen Welt. So
stellt es sich mir in diesem Fall dar, und so habe ich es von den Arahants gehört.“
„Gut, gut, großer König. Was meinst du, großer König? Angenommen, ein
Händler würde sich davon enthalten, Lebewesen zu töten, zu nehmen, was nicht
gegeben wurde, sich bei Sinnesvergnügen fehlzuverhalten, falsche Rede zu führen,
gehässige Rede zu führen, grobe Rede zu führen, zu schwätzen, und wäre
nicht habgierig, hätte einen Geist ohne Übelwollen, und hegte richtige Ansicht.
Würde er bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, an einem glücklichen
Bestimmungsort wiedererscheinen, ja sogar in der himmlischen Welt, oder nicht,
oder wie stellt es sich dir in diesem Fall dar?“
„Wenn ein Händler so wäre, Meister Kaccàna, würde er an einem glücklichen
Bestimmungsort wiedererscheinen, ja sogar in der himmlischen Welt. So stellt
es sich mir in diesem Fall dar, und so habe ich es von den Arahants gehört.“
„Gut, gut, großer König. Was meinst du, großer König? Angenommen, ein
Arbeiter würde sich davon enthalten, Lebewesen zu töten, zu nehmen, was nicht
gegeben wurde, Fehlverhalten bei Sinnesvergnügen zu üben, falsche Rede zu
führen, gehässige Rede zu führen, grobe Rede zu führen, zu schwätzen, und wäre
nicht habgierig, hätte einen Geist ohne Übelwollen, und hegte richtige Ansicht.
Würde er bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, an einem glücklichen
Bestimmungsort wiedererscheinen, ja sogar in der himmlischen Welt, oder nicht,
oder wie stellt es sich dir in diesem Fall dar?“
„Wenn ein Arbeiter so wäre, Meister Kaccàna, würde er an einem glücklichen
Bestimmungsort wiedererscheinen, ja sogar in der himmlischen Welt. So stellt
es sich mir in diesem Fall dar, und so habe ich es von den Arahants gehört.“
„Gut, gut, großer König. Was meinst du, großer König? Wenn dem so ist, sind
dann diese vier Kasten völlig gleich, oder sind sie es nicht, oder wie stellt es sich
dir in diesem Fall dar?“
„Wenn dem so ist, Meister Kaccàna, dann sind diese vier Kasten sicherlich
völlig gleich: ich sehe keinen Unterschied zwischen ihnen.“
„Auch das ist eine Möglichkeit zu verstehen, wieso jene Behauptung der Brahmanen
nur ein Gerede in der Welt ist.“

8. „Was meinst du, großer König? Angenommen, ein Adeliger würde in Häuser
einbrechen, Güter plündern, Einbruchdiebstahl begehen, Wegelagerei begehen,
die Frau eines anderen verführen, und wenn deine Männer ihn festnehmen
und vorführen würden, mit den Worten: ,Majestät, dies ist der Schurke; ordne die
Bestrafung an, die du wünschst‘, wie würdest du mit ihm verfahren?“
„Wir würden ihn hinrichten lassen, Meister Kaccàna, oder wir würden eine
Geldstrafe verhängen, oder wir würden ihn verbannen, oder wir würden mit ihm
verfahren, wie er es verdient. Warum ist das so? Weil er seinen früheren Status
als Adeliger verloren hat und lediglich als Räuber betrachtet wird.“
„Was meinst du, großer König? Angenommen, ein Brahmane würde in Häuser
einbrechen, Güter plündern, Einbruchdiebstahl begehen, Wegelagerei begehen,
die Frau eines anderen verführen, und wenn deine Männer ihn festnehmen
und vorführen würden, mit den Worten: ,Majestät, dies ist der Schurke; ordne die
Bestrafung an, die du wünschst‘, wie würdest du mit ihm verfahren?“
„Wir würden ihn hinrichten lassen, Meister Kaccàna, oder wir würden eine
Geldstrafe verhängen, oder wir würden ihn verbannen, oder wir würden mit ihm
verfahren, wie er es verdient. Warum ist das so? Weil er seinen früheren Status
als Brahmane verloren hat und lediglich als Räuber betrachtet wird.“
„Was meinst du, großer König? Angenommen, ein Händler würde in Häuser
einbrechen, Güter plündern, Einbruchdiebstahl begehen, Wegelagerei begehen,
die Frau eines anderen verführen, und wenn deine Männer ihn festnehmen und
vorführen würden, mit den Worten: ,Majestät, dies ist der Schurke; ordne die
Bestrafung an, die du wünschst‘, wie würdest du mit ihm verfahren?“
„Wir würden ihn hinrichten lassen, Meister Kaccàna, oder wir würden eine
Geldstrafe verhängen, oder wir würden ihn verbannen, oder wir würden mit ihm
verfahren, wie er es verdient. Warum ist das so? Weil er seinen früheren Status
als Händler verloren hat und lediglich als Räuber betrachtet wird.“
„Was meinst du, großer König? Angenommen, ein Arbeiter würde in Häuser
einbrechen, Güter plündern, Einbruchdiebstahl begehen, Wegelagerei begehen,
die Frau eines anderen verführen, und wenn deine Männer ihn festnehmen und
vorführen würden, mit den Worten: ,Majestät, dies ist der Schurke; ordne die
Bestrafung an, die du wünschst‘, wie würdest du mit ihm verfahren?“
„Wir würden ihn hinrichten lassen, Meister Kaccàna, oder wir würden eine
Geldstrafe verhängen, oder wir würden ihn verbannen, oder wir würden mit ihm
verfahren, wie er es verdient. Warum ist das so? Weil er seinen früheren Status
als Arbeiter verloren hat und lediglich als Räuber betrachtet wird.“
„Was meinst du, großer König? Wenn dem so ist, sind dann diese vier Kasten
völlig gleich, oder sind sie es nicht, oder wie stellt es sich dir in diesem Fall
dar?“
„Wenn dem so ist, Meister Kaccàna, dann sind diese vier Kasten sicherlich
völlig gleich: ich sehe keinen Unterschied zwischen ihnen.“
„Auch das ist eine Möglichkeit zu verstehen, wieso jene Behauptung der Brahmanen
nur ein Gerede in der Welt ist.“

9. „Was meinst du, großer König? Angenommen, ein Adeliger würde, nachdem
er sich Kopfhaar und Bart abrasiert hat, die gelbe Robe angezogen hat, und
vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit gezogen ist, sich davon enthalten,
Lebewesen zu töten, zu nehmen, was nicht gegeben wurde, und von falscher
Rede. Indem er es unterließe, nachts zu essen, würde er nur zu einer Tageszeit
essen, und er wäre zölibatär, sittsam und von gutem Charakter. Wie würdest du
ihn behandeln?“
„Wir würden ihm huldigen, Meister Kaccàna, oder wir würden in seiner Gegenwart
aufstehen, oder ihn einladen, Platz zu nehmen; oder wir würden ihn
ersuchen, Roben anzunehmen, Almosenspeise, eine Lagerstätte und Medizin;
oder wir würden ihm eine rechtmäßige Wache, Verteidigung und Schutz besorgen.
Warum ist das so? Weil er seinen früheren Status als Adeliger verloren hat
und einfach als Mönch betrachtet wird.“
„Was meinst du, großer König? Angenommen, ein Brahmane würde, nachdem
er sich Kopfhaar und Bart abrasiert hat, die gelbe Robe angezogen hat, und
vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit gezogen ist, sich davon enthalten,
Lebewesen zu töten, zu nehmen, was nicht gegeben wurde, und von falscher
Rede. Indem er es unterließe, nachts zu essen, würde er nur zu einer Tageszeit
essen, und er wäre zölibatär, sittsam und von gutem Charakter. Wie würdest du
ihn behandeln?“
„Wir würden ihm huldigen, Meister Kaccàna, oder wir würden in seiner Gegenwart
aufstehen, oder ihn einladen, Platz zu nehmen; oder wir würden ihn
ersuchen, Roben anzunehmen, Almosenspeise, eine Lagerstätte und Medizin;
oder wir würden ihm eine rechtmäßige Wache, Verteidigung und Schutz besorgen.
Warum ist das so? Weil er seinen früheren Status als Brahmane verloren hat
und einfach als Mönch betrachtet wird.“
„Was meinst du, großer König? Angenommen, ein Händler würde, nachdem
er sich Kopfhaar und Bart abrasiert hat, die gelbe Robe angezogen hat, und vom
Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit gezogen ist, sich davon enthalten, Lebewesen
zu töten, zu nehmen, was nicht gegeben wurde, und von falscher Rede.
Indem er es unterließe, nachts zu essen, würde er nur zu einer Tageszeit essen,
und er wäre zölibatär, sittsam und von gutem Charakter. Wie würdest du ihn
behandeln?“
„Wir würden ihm huldigen, Meister Kaccàna, oder wir würden in seiner Gegenwart
aufstehen, oder ihn einladen, Platz zu nehmen; oder wir würden ihn
ersuchen, Roben anzunehmen, Almosenspeise, eine Lagerstätte und Medizin;
oder wir würden ihm eine rechtmäßige Wache, Verteidigung und Schutz besorgen.
Warum ist das so? Weil er seinen früheren Status als Händler verloren hat
und einfach als Mönch betrachtet wird.“
„Was meinst du, großer König? Angenommen, ein Arbeiter würde, nachdem
er sich Kopfhaar und Bart abrasiert hat, die gelbe Robe angezogen hat, und vom
Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit gezogen ist, sich davon enthalten, Lebewesen
zu töten, zu nehmen, was nicht gegeben wurde, und von falscher Rede.
Indem er es unterließe, nachts zu essen, würde er nur zu einer Tageszeit essen,
und er wäre zölibatär, sittsam und von gutem Charakter. Wie würdest du ihn
behandeln?“
„Wir würden ihm huldigen, Meister Kaccàna, oder wir würden in seiner Gegenwart
aufstehen, oder ihn einladen, Platz zu nehmen; oder wir würden ihn
ersuchen, Roben anzunehmen, Almosenspeise, eine Lagerstätte und Medizin;
oder wir würden ihm eine rechtmäßige Wache, Verteidigung und Schutz besorgen.
Warum ist das so? Weil er seinen früheren Status als Arbeiter verloren hat
und einfach als Mönch betrachtet wird.“
„Was meinst du, großer König? Wenn dem so ist, sind dann diese vier Kasten
völlig gleich, oder sind sie es nicht, oder wie stellt es sich dir in diesem Fall dar?“
„Wenn dem so ist, Meister Kaccàna, dann sind diese vier Kasten sicherlich
völlig gleich: ich sehe keinen Unterschied zwischen ihnen.“
„Auch das ist eine Möglichkeit zu verstehen, wieso jene Behauptung der Brahmanen
nur ein Gerede in der Welt ist.“

10. Nach diesen Worten sagte König Avantiputta von Madhurà zum ehrwürdigen
Mahà Kaccàna: „Großartig, Meister Kaccàna! Großartig, Meister Kaccàna!
Das Dhamma ist von Meister Kaccàna auf vielfältige Weise klar gemacht worden,
so als ob er Umgestürztes aufgerichtet, Verborgenes enthüllt, einem Verirrten
den Weg gezeigt oder in der Dunkelheit eine Lampe gehalten hätte, damit die
Sehenden die Dinge erkennen können. Ich nehme Zuflucht zu Meister Kaccàna
und zum Dhamma und zur Sangha der Bhikkhus. Möge Meister Kaccàna mich
von heute an als Laien-Anhänger, der zu ihm lebenslang Zuflucht genommen
hat, annehmen.“
„Nimm nicht Zuflucht zu mir, großer König. Nimm Zuflucht zu dem selben
Erhabenen, zu dem auch ich Zuflucht genommen habe.“
„Wo hält er sich jetzt auf, jener Erhabene, der verwirklicht und vollständig
erleuchtet ist, Meister Kaccàna?“
„Jener Erhabene, der verwirklicht und vollständig erleuchtet ist, hat das endgültige
Nibbàna erlangt, großer König.“

11. „Würden wir hören, daß sich jener Erhabene im Umkreis von zehn Meilen
aufhält, würden wir zehn Meilen zurücklegen, um jenen Erhabenen, der verwirklicht
und vollständig erleuchtet ist, zu sehen. Würden wir hören, daß sich
jener Erhabene im Umkreis von zwanzig Meilen aufhält, würden wir zwanzig
Meilen zurücklegen, um jenen Erhabenen, der verwirklicht und vollständig erleuchtet
ist, zu sehen. Würden wir hören, daß sich jener Erhabene im Umkreis
von dreißig Meilen aufhält, würden wir dreißig Meilen zurücklegen, um jenen
Erhabenen, der verwirklicht und vollständig erleuchtet ist, zu sehen. Würden wir
hören, daß sich jener Erhabene im Umkreis von vierzig Meilen aufhält, würden
wir vierzig Meilen zurücklegen, um jenen Erhabenen, der verwirklicht und vollständig
erleuchtet ist, zu sehen. Würden wir hören, daß sich jener Erhabene im
Umkreis von fünfzig Meilen aufhält, würden wir fünfzig Meilen zurücklegen,
um jenen Erhabenen, der verwirklicht und vollständig erleuchtet ist, zu sehen.
Würden wir hören, daß sich jener Erhabene im Umkreis von hundert Meilen
aufhält, würden wir hundert Meilen zurücklegen, um jenen Erhabenen, der verwirklicht
und vollständig erleuchtet ist, zu sehen. Aber da jener Erhabene das
endgültige Nibbàna erlangt hat, nehmen wir Zuflucht zu jenem Erhabenen und
zum Dhamma und zur Sangha der Bhikkhus. Möge Meister Kaccàna mich als
Laien-Anhänger, der lebenslang Zuflucht genommen hat, annehmen.“