MN9 – Richtige Ansicht

Majjhima Nikàya 9

Richtige Ansicht (Sammàditthi Sutta)

1. So habe ich gehört. Einmal hielt sich der Erhabene bei Sàvatthã im Jeta Hain, dem Park des Anàthapindika auf. Dort richtete sich der ehrwürdige Sàriputta folgendermaßen an die Bhikkhus: „Freunde, Bhikkhus.“ – „Freund“, erwiderten sie. Der ehrwürdige Sàriputta sagte dieses:

2. „,Einer mit Richtiger Ansicht, einer mit Richtiger Ansicht‘, so sagt man, Freunde. Auf welche Weise ist ein edler Schüler einer mit Richtiger Ansicht, dessen Ansicht geradlinig ist, der vollkommene Zuversicht in Bezug auf das Dhamma hat und bei diesem wahren Dhamma angelangt ist1)?“
„Freund, wir würden in der Tat von weit her kommen, um vom ehrwürdigenSàriputta die Bedeutung dieser Aussage zu lernen. Es wäre gut, wenn der ehrwürdige Sàriputta die Bedeutung dieser Aussage erklären würde. Wenn die Bhikkhus dies von ihm gehört haben, werden sie es sich merken.“ „Dann, Freunde, hört zu und verfolgt aufmerksam, was ich sagen werde.“ – „Ja, Freund“, erwiderten sie. Der ehrwürdige Sàriputta sagte dieses:

Das Heilsame und das Unheilsame
3. „Freunde, wenn ein edler Schüler das Unheilsame, die Wurzel des Unheilsamen, das Heilsame und die Wurzel des Heilsamen versteht, dann ist er auf jene Weise einer mit Richtiger Ansicht, dessen Ansicht geradlinig ist, der vollkommene Zuversicht in Bezug auf das Dhamma hat und bei diesem wahren Dhamma angelangt ist.“

4. „Und was, Freunde, ist das Unheilsame, was ist die Wurzel des Unheilsamen, was ist das Heilsame, was ist die Wurzel des Heilsamen? Töten von Lebewesen ist unheilsam; nehmen, was nicht gegeben wurde, ist unheilsam; Fehlverhalten bei Sinnesvergnügen ist unheilsam; unwahre Rede ist unheilsam; gehässige Rede ist unheilsam; der Gebrauch grober Worte ist unheilsam; Geschwätz
ist unheilsam; Habgier ist unheilsam; Übelwollen ist unheilsam; falsche Ansicht ist unheilsam. Dies nennt man das Unheilsame.“

5. „Und was ist die Wurzel des Unheilsamen? Gier ist eine Wurzel des Unheilsamen; Haß ist eine Wurzel des Unheilsamen; Verblendung ist eine Wurzel des Unheilsamen. Dies nennt man die Wurzel des Unheilsamen.“

6. „Und was ist das Heilsame? Enthaltung vom Töten von Lebewesen ist heilsam; Enthaltung vom Nehmen, was nicht gegeben wurde, ist heilsam; Enthaltung vom Fehlverhalten bei Sinnesvergnügen ist heilsam; Enthaltung von unwahrer Rede ist heilsam; Enthaltung von böswilliger Rede ist heilsam; Enthaltung vom Gebrauch grober Worte ist heilsam; Enthaltung von Geschwätz ist heilsam; Nicht-Habgier ist heilsam; Nicht-Übelwollen ist heilsam; Richtige Ansicht ist heilsam. Dies nennt man das Heilsame.“

7. „Und was ist die Wurzel des Heilsamen? Nicht-Gier ist eine Wurzel des Heilsamen; Nicht-Haß ist eine Wurzel des Heilsamen; Nicht-Verblendung ist eine Wurzel des Heilsamen. Dies nennt man die Wurzel des Heilsamen.“

8. „Wenn ein edler Schüler so das Unheilsame, die Wurzel des Unheilsamen, das Heilsame und die Wurzel des Heilsamen verstanden hat, dann gibt er die Neigung zur Begierde vollständig auf, er vernichtet die Neigung zur Abneigung2), er rottet die Neigung zur Ansicht und zum Dünkel ,Ich bin‘ aus3), und indem er Unwissenheit aufgibt und wahres Wissen erweckt, macht er Dukkha hier und jetzt ein Ende. Auch auf jene Weise ist ein edler Schüler einer mit Richtiger Ansicht, dessen Ansicht geradlinig ist, der vollkommene Zuversicht in Bezug auf das Dhamma hat und bei diesem wahren Dhamma angelangt ist.“

Nahrung
9. Mit den Worten „Gut, Freund“, waren die Bhikkhus entzückt und erfreut über die Worte des ehrwürdigen Sàriputta. Dann stellten sie ihm eine weitere Frage:
„Aber, Freund, könnte es noch eine andere Möglichkeit geben, als edler Schüler einer mit Richtiger Ansicht zu sein, dessen Ansicht geradlinig ist, der vollkommene Zuversicht in Bezug auf das Dhamma hat und bei diesem wahren Dhamma angelangt ist?“
„Die könnte es geben, Freunde.“

10. „Freunde, wenn ein edler Schüler Nahrung versteht, den Ursprung von Nahrung, das Aufhören von Nahrung, und den Weg, der zum Aufhören von Nahrung führt, dann ist er auf jene Weise einer mit Richtiger Ansicht, dessen Ansicht geradlinig ist, der vollkommene Zuversicht in Bezug auf das Dhamma hat und bei diesem wahren Dhamma angelangt ist.“

11. „Und was ist Nahrung, was ist der Ursprung von Nahrung, was ist das Aufhören von Nahrung, was ist der Weg, der zum Aufhören von Nahrung führt? Es gibt diese vier Arten von Nahrung zur Erhaltung der Lebewesen, die bereits ins Dasein getreten sind, und als Stütze für jene, die im Begriff sind wiederzuwerden.
Welche vier? Da gibt es physische Speise als Nahrung, grob und subtil;
Kontakt als zweites; geistiges Wollen als drittes; und Bewußtsein als viertes. Mit dem Ursprung von Begehren ist der Ursprung von Nahrung. Mit dem Aufhören von Begehren ist das Aufhören von Nahrung. Der Weg der zum Aufhören von Nahrung führt, ist eben dieser Edle Achtfache Pfad; nämlich Richtige Ansicht, Richtige Absicht, Richtige Rede, Richtiges Handeln, Richtige Lebensweise, Richtige
Anstrengung, Richtige Achtsamkeit und Richtige Konzentration.“

12. „Wenn ein edler Schüler so Nahrung verstanden hat, den Ursprung von Nahrung, das Aufhören von Nahrung, und den Weg, der zum Aufhören von Nahrung führt, dann gibt er die Neigung zur Begierde vollständig auf, er vernichtet die Neigung zur Abneigung, er rottet die Neigung zur Ansicht und zum Dünkel ,Ich bin‘ aus, und indem er Unwissenheit aufgibt und wahres Wissen erweckt, macht er Dukkha hier und jetzt ein Ende. Auch auf jene Weise ist ein edler Schüler
einer mit Richtiger Ansicht, dessen Ansicht geradlinig ist, der vollkommene Zuversicht in Bezug auf das Dhamma hat und bei diesem wahren Dhamma angelangt ist.“

Die Vier Edlen Wahrheiten
13. Mit den Worten „Gut, Freund“, waren die Bhikkhus entzückt und erfreut über die Worte des ehrwürdigen Sàriputta. Dann stellten sie ihm eine weitere Frage: „Aber, Freund, könnte es noch eine andere Möglichkeit geben, als edler Schüler einer mit Richtiger Ansicht zu sein, dessen Ansicht geradlinig ist, der vollkommene Zuversicht in Bezug auf das Dhamma hat und bei diesem wahren Dhamma angelangt ist?“
„Die könnte es geben, Freunde.“

14. „Freunde, wenn ein edler Schüler Dukkha versteht, den Ursprung von Dukkha, das Aufhören von Dukkha, und den Weg, der zum Aufhören von Dukkha führt, dann ist er auf jene Weise einer mit Richtiger Ansicht, dessen Ansicht geradlinig ist, der vollkommene Zuversicht in Bezug auf das Dhamma hat und bei diesem wahren Dhamma angelangt ist.“

15. „Und was ist Dukkha, was ist der Ursprung von Dukkha, was ist das Aufhören von Dukkha, was ist der Weg, der zum Aufhören von Dukkha führt? Geburt ist Dukkha; Altern ist Dukkha; Krankheit ist Dukkha; Tod ist Dukkha; Kummer, Klagen, Schmerz, Trauer und Verzweiflung sind Dukkha; nicht bekommen, was man sich wünscht, ist Dukkha; kurz, die fünf Daseinsgruppen, an denen angehaftet wird, sind Dukkha. Dies nennt man Dukkha.“

16. „Und was ist der Ursprung von Dukkha? Es ist das Begehren, das erneutes Dasein bringt, das von Ergötzen und Begierde begleitet ist, und das sich an diesem und jenem ergötzt; nämlich Begehren nach Sinnesvergnügen, Begehren nach Dasein und Begehren nach Nicht-Dasein. Dies nennt man den Ursprung von Dukkha.“

17. „Und was ist das Aufhören von Dukkha? Es ist das restlose Verblassen und Aufhören, das Aufgeben, der Verzicht, das Loslassen und Zurückweisen eben jenes Begehrens. Dies nennt man das Aufhören von Dukkha.“

18. „Und was, Freunde, ist der Weg, der zum Aufhören von Dukkha führt? Es ist eben dieser Edle Achtfache Pfad; nämlich Richtige Ansicht4), Richtige Absicht, Richtige Rede, Richtiges Handeln, Richtige Lebensweise, Richtige Anstrengung, Richtige Achtsamkeit, Richtige Konzentration. Dies nennt man den Weg, der zum Aufhören von Dukkha führt.“

19. „Wenn ein edler Schüler so Dukkha verstanden hat, den Ursprung von Dukkha, das Aufhören von Dukkha, und den Weg, der zum Aufhören von Dukkha führt, dann gibt er die Neigung zur Begierde vollständig auf, er vernichtet die Neigung zur Abneigung, er rottet die Neigung zur Ansicht und zum Dünkel ,Ich bin‘ aus, und indem er Unwissenheit aufgibt und wahres Wissen erweckt, macht er Dukkha hier und jetzt ein Ende. Auch auf jene Weise ist ein edler Schüler einer
mit Richtiger Ansicht, dessen Ansicht geradlinig ist, der vollkommene Zuversicht in Bezug auf das Dhamma hat und bei diesem wahren Dhamma angelangt ist.“

Altern und Tod
20. Mit den Worten „Gut, Freund“, waren die Bhikkhus entzückt und erfreut über die Worte des ehrwürdigen Sàriputta. Dann stellten sie ihm eine weitere Frage: „Aber, Freund, könnte es noch eine andere Möglichkeit geben, als edler Schüler einer mit Richtiger Ansicht zu sein, dessen Ansicht geradlinig ist, der vollkommene Zuversicht in Bezug auf das Dhamma hat und bei diesem wahren Dhamma angelangt ist?“
„Die könnte es geben, Freunde.“

21. „Freunde, wenn ein edler Schüler Altern und Tod versteht, den Ursprung von Altern und Tod, das Aufhören von Altern und Tod, und den Weg, der zum Aufhören von Altern und Tod führt5), dann ist er auf jene Weise einer mit Richtiger Ansicht, dessen Ansicht geradlinig ist, der vollkommene Zuversicht in Bezug auf das Dhamma hat und bei diesem wahren Dhamma angelangt ist.“

22. „Und was ist Altern und Tod, was ist der Ursprung von Altern und Tod, was ist das Aufhören von Altern und Tod, was ist der Weg, der zum Aufhören von Altern und Tod führt? Das Altern der Wesen in den verschiedenen Klassen der Lebewesen, ihr Alter, das Zerbrechen der Zähne, das Ergrauen der Haare, das Runzligwerden der Haut, der Abstieg des Lebens, die Schwäche der Sinne – dies wird Altern genannt. Das Abscheiden der Wesen aus den verschiedenen Klassen
der Lebewesen, ihr Dahinscheiden, Auflösen, Verschwinden, Sterben, Ablaufen der Zeit, Auflösung der Daseinsgruppen, Ablegen des Körpers – dies wird Tod genannt. Dieses Altern und dieser Tod sind also das, was Altern und Tod genannt wird. Mit dem Ursprung von Geburt ist der Ursprung von Altern und Tod. Mit dem Aufhören von Geburt ist das Aufhören von Altern und Tod. Der Weg, der zum Aufhören von Altern und Tod führt, ist eben dieser Edle Achtfache
Pfad; nämlich Richtige Ansicht, Richtige Absicht, Richtige Rede, Richtiges Handeln, Richtige Lebensweise, Richtige Anstrengung, Richtige Achtsamkeit, Richtige Konzentration.“

23. „Wenn ein edler Schüler so Altern und Tod verstanden hat, den Ursprung von Altern und Tod, das Aufhören von Altern und Tod, und den Weg, der zum Aufhören von Altern und Tod führt, dann gibt er die Neigung zur Begierde vollständig auf, er vernichtet die Neigung zur Abneigung, er rottet die Neigung zur Ansicht und zum Dünkel ,Ich bin‘ aus, und indem er Unwissenheit aufgibt und wahres Wissen erweckt, macht er Dukkha hier und jetzt ein Ende. Auch auf jene Weise ist ein edler Schüler einer mit Richtiger Ansicht, dessen Ansicht geradlinig
ist, der vollkommene Zuversicht in Bezug auf das Dhamma hat und bei diesem wahren Dhamma angelangt ist.“

Geburt
24. Mit den Worten „Gut, Freund“, waren die Bhikkhus entzückt und erfreut über die Worte des ehrwürdigen Sàriputta. Dann stellten sie ihm eine weitere Frage: „Aber, Freund, könnte es noch eine andere Möglichkeit geben, als edler Schüler einer mit Richtiger Ansicht zu sein, dessen Ansicht geradlinig ist, der vollkommene Zuversicht in Bezug auf das Dhamma hat und bei diesem wahren Dhamma angelangt ist?“
„Die könnte es geben, Freunde.“

25. „Freunde, wenn ein edler Schüler Geburt versteht, den Ursprung von Geburt, das Aufhören von Geburt, und den Weg, der zum Aufhören von Geburt führt, dann ist er auf jene Weise einer mit Richtiger Ansicht, dessen Ansicht geradlinig ist, der vollkommene Zuversicht in Bezug auf das Dhamma hat und bei diesem wahren Dhamma angelangt ist.“

26. „Und was ist Geburt, was ist der Ursprung von Geburt, was ist das Aufhören von Geburt, was ist der Weg, der zum Aufhören von Geburt führt? Die Geburt der Wesen in die verschiedenen Klassen der Lebewesen, ihr Geborenwerden, Herausstürzen aus dem Schoß, Erzeugung, die Manifestation der Daseinsgruppen, das Erlangen der Sinnesgrundlagen – dies wird Geburt genannt. Mit dem Ursprung
von Werden ist der Ursprung von Geburt. Mit dem Aufhören von Werden ist das Aufhören von Geburt. Der Weg, der zum Aufhören von Geburt führt, ist eben dieser Edle Achtfache Pfad; nämlich Richtige Ansicht, Richtige Absicht, Richtige Rede, Richtiges Handeln, Richtige Lebensweise, Richtige Anstrengung, Richtige Achtsamkeit, Richtige Konzentration.“

27. „Wenn ein edler Schüler so Geburt verstanden hat, den Ursprung von Geburt, das Aufhören von Geburt, und den Weg, der zum Aufhören von Geburt führt, dann gibt er die Neigung zur Begierde vollständig auf, er vernichtet die Neigung zur Abneigung, er rottet die Neigung zur Ansicht und zum Dünkel ,Ich bin‘ aus, und indem er Unwissenheit aufgibt und wahres Wissen erweckt, macht er Dukkha
hier und jetzt ein Ende. Auch auf jene Weise ist ein edler Schüler einer mit Richtiger Ansicht, dessen Ansicht geradlinig ist, der vollkommene Zuversicht in Bezug auf das Dhamma hat und bei diesem wahren Dhamma angelangt ist.“

Werden
28. Mit den Worten „Gut, Freund“, waren die Bhikkhus entzückt und erfreut über die Worte des ehrwürdigen Sàriputta. Dann stellten sie ihm eine weitere Frage: „Aber, Freund, könnte es noch eine andere Möglichkeit geben, als edler Schüler einer mit Richtiger Ansicht zu sein, dessen Ansicht geradlinig ist, der vollkommene Zuversicht in Bezug auf das Dhamma hat und bei diesem wahren Dhamma angelangt ist?“
„Die könnte es geben, Freunde.“

29. „Freunde, wenn ein edler Schüler das Werden versteht, den Ursprung des Werdens, das Aufhören des Werdens, und den Weg, der zum Aufhören des Werdens führt, dann ist er auf jene Weise einer mit Richtiger Ansicht, dessen Ansicht geradlinig ist, der vollkommene Zuversicht in Bezug auf das Dhamma hat und bei diesem wahren Dhamma angelangt ist.“

30. „Und was ist Werden, was ist der Ursprung des Werdens, was ist das Aufhören des Werdens, was ist der Weg, der zum Aufhören des Werdens führt? Es gibt diese drei Arten des Werdens: das Werden der Sinnessphäre, das Werden der Sphäre (feinstofflicher) Form und das Werden der formlosen Sphäre. Mit dem Ursprung von Anhaften ist der Ursprung des Werdens. Mit dem Aufhören von Anhaften ist das Aufhören des Werdens. Der Weg, der zum Aufhören des Werdens
führt, ist eben dieser Edle Achtfache Pfad; nämlich Richtige Ansicht, Richtige Absicht, Richtige Rede, Richtiges Handeln, Richtige Lebensweise, Richtige Anstrengung, Richtige Achtsamkeit, Richtige Konzentration.“

31. „Wenn ein edler Schüler so das Werden verstanden hat, den Ursprung des Werdens, das Aufhören des Werdens, und den Weg, der zum Aufhören des Werdens führt, dann gibt er die Neigung zur Begierde vollständig auf, er vernichtet die Neigung zur Abneigung, er rottet die Neigung zur Ansicht und zum Dünkel ,Ich bin‘ aus, und indem er Unwissenheit aufgibt und wahres Wissen erweckt, macht
er Dukkha hier und jetzt ein Ende. Auch auf jene Weise ist ein edler Schüler einer mit Richtiger Ansicht, dessen Ansicht geradlinig ist, der vollkommene Zuversicht in Bezug auf das Dhamma hat und bei diesem wahren Dhamma angelangt ist.“

Anhaften
32. Mit den Worten „Gut, Freund“, waren die Bhikkhus entzückt und erfreut über die Worte des ehrwürdigen Sàriputta. Dann stellten sie ihm eine weitere Frage: „Aber, Freund, könnte es noch eine andere Möglichkeit geben, als edler Schüler einer mit Richtiger Ansicht zu sein, dessen Ansicht geradlinig ist, der vollkommene Zuversicht in Bezug auf das Dhamma hat und bei diesem wahren Dhamma angelangt ist?“
„Die könnte es geben, Freunde.“

33. „Freunde, wenn ein edler Schüler das Anhaften versteht, den Ursprung des Anhaftens, das Aufhören des Anhaftens, und den Weg, der zum Aufhören des Anhaftens führt, dann ist er auf jene Weise einer mit Richtiger Ansicht, dessen Ansicht geradlinig ist, der vollkommene Zuversicht in Bezug auf das Dhamma hat und bei diesem wahren Dhamma angelangt ist.“

34. „Und was ist Anhaften, was ist der Ursprung des Anhaftens, was ist das Aufhören des Anhaftens, was ist der Weg, der zum Aufhören des Anhaftens führt?
Es gibt diese vier Arten des Anhaftens: Anhaften an Sinnesvergnügen, Anhaften an Ansichten, Anhaften an Regeln und Ritualen, und Anhaften an einer Lehre über ein Selbst. Mit dem Ursprung von Begehren ist der Ursprung des Anhaftens. Mit dem Aufhören von Begehren ist das Aufhören des Anhaftens. Der Weg, der
zum Aufhören des Anhaftens führt, ist eben dieser Edle Achtfache Pfad; nämlich Richtige Ansicht, Richtige Absicht, Richtige Rede, Richtiges Handeln, Richtige Lebensweise, Richtige Anstrengung, Richtige Achtsamkeit, Richtige Konzentration.“

35. „Wenn ein edler Schüler so das Anhaften verstanden hat, den Ursprung des Anhaftens, das Aufhören des Anhaftens, und den Weg, der zum Aufhören des Anhaftens führt, dann gibt er die Neigung zur Begierde vollständig auf, er vernichtet die Neigung zur Abneigung, er rottet die Neigung zur Ansicht und zum Dünkel ,Ich bin‘ aus, und indem er Unwissenheit aufgibt und wahres Wissen erweckt, macht er Dukkha hier und jetzt ein Ende. Auch auf jene Weise ist ein
edler Schüler einer mit Richtiger Ansicht, dessen Ansicht geradlinig ist, der vollkommene Zuversicht in Bezug auf das Dhamma hat und bei diesem wahren Dhamma angelangt ist.“

Begehren
36. Mit den Worten „Gut, Freund“, waren die Bhikkhus entzückt und erfreut über die Worte des ehrwürdigen Sàriputta. Dann stellten sie ihm eine weitere Frage: „Aber, Freund, könnte es noch eine andere Möglichkeit geben, als edler Schüler einer mit Richtiger Ansicht zu sein, dessen Ansicht geradlinig ist, der vollkommene Zuversicht in Bezug auf das Dhamma hat und bei diesem wahren Dhamma angelangt ist?“
„Die könnte es geben, Freunde.“

37. „Freunde, wenn ein edler Schüler Begehren versteht, den Ursprung von Begehren, das Aufhören von Begehren, und den Weg, der zum Aufhören von Begehren führt, dann ist er auf jene Weise einer mit Richtiger Ansicht, dessen Ansicht geradlinig ist, der vollkommene Zuversicht in Bezug auf das Dhamma hat und bei diesem wahren Dhamma angelangt ist.“

38. „Und was ist Begehren, was ist der Ursprung von Begehren, was ist das Aufhören von Begehren, was ist der Weg, der zum Aufhören von Begehren führt?
Es gibt diese sechs Klassen von Begehren: Begehren nach Formen, Begehren nach Klängen, Begehren nach Gerüchen, Begehren nach Geschmäckern, Begehren nach Berührungsobjekten, Begehren nach Geistesobjekten. Mit dem Ursprung von Gefühl ist der Ursprung von Begehren. Mit dem Aufhören von Gefühl ist das Aufhören von Begehren. Der Weg, der zum Aufhören von Begehren führt, ist
eben dieser Edle Achtfache Pfad; nämlich Richtige Ansicht, Richtige Absicht, Richtige Rede, Richtiges Handeln, Richtige Lebensweise, Richtige Anstrengung, Richtige Achtsamkeit, Richtige Konzentration.“

39. „Wenn ein edler Schüler so Begehren verstanden hat, den Ursprung von Begehren, das Aufhören von Begehren, und den Weg, der zum Aufhören von Begehren führt, dann gibt er die Neigung zur Begierde vollständig auf, er vernichtet die Neigung zur Abneigung, er rottet die Neigung zur Ansicht und zum Dünkel ,Ich bin‘ aus, und indem er Unwissenheit aufgibt und wahres Wissen erweckt, macht er Dukkha hier und jetzt ein Ende. Auch auf jene Weise ist ein edler Schüler einer mit Richtiger Ansicht, dessen Ansicht geradlinig ist, der vollkommene Zuversicht in Bezug auf das Dhamma hat und bei diesem wahren Dhamma angelangt ist.“

Gefühl
40. Mit den Worten „Gut, Freund“, waren die Bhikkhus entzückt und erfreut über die Worte des ehrwürdigen Sàriputta. Dann stellten sie ihm eine weitere
Frage: „Aber, Freund, könnte es noch eine andere Möglichkeit geben, als edler Schüler einer mit Richtiger Ansicht zu sein, dessen Ansicht geradlinig ist, der vollkommene Zuversicht in Bezug auf das Dhamma hat und bei diesem wahren Dhamma angelangt ist?“
„Die könnte es geben, Freunde.“

41. „Freunde, wenn ein edler Schüler Gefühl versteht, den Ursprung von Gefühl, das Aufhören von Gefühl, und den Weg, der zum Aufhören von Gefühl führt, dann ist er auf jene Weise einer mit Richtiger Ansicht, dessen Ansicht geradlinig ist, der vollkommene Zuversicht in Bezug auf das Dhamma hat und bei diesem wahren Dhamma angelangt ist.“

42. „Und was ist Gefühl, was ist der Ursprung von Gefühl, was ist das Aufhören von Gefühl, was ist der Weg, der zum Aufhören von Gefühl führt? Es gibt diese sechs Klassen von Gefühl: Gefühl, das aus Sehkontakt geboren wird, Gefühl, das aus Hörkontakt geboren wird, Gefühl, das aus Riechkontakt geboren wird, Gefühl, das aus Schmeckkontakt geboren wird, Gefühl, das aus Berührungskontakt
geboren wird, Gefühl, das aus Geistkontakt geboren wird. Mit dem Ursprung von Kontakt ist der Ursprung von Gefühl. Mit dem Aufhören von Kontakt ist das Aufhören von Gefühl. Der Weg, der zum Aufhören von Gefühl führt, ist eben dieser Edle Achtfache Pfad; nämlich Richtige Ansicht, Richtige Absicht, Richtige Rede, Richtiges Handeln, Richtige Lebensweise, Richtige Anstrengung, Richtige Achtsamkeit, Richtige Konzentration.“

43. „Wenn ein edler Schüler so Gefühl verstanden hat, den Ursprung von Gefühl, das Aufhören von Gefühl, und den Weg, der zum Aufhören von Gefühl führt, dann gibt er die Neigung zur Begierde vollständig auf, er vernichtet die Neigung zur Abneigung, er rottet die Neigung zur Ansicht und zum Dünkel ,Ich bin‘ aus, und indem er Unwissenheit aufgibt und wahres Wissen erweckt, macht er Dukkha hier und jetzt ein Ende. Auch auf jene Weise ist ein edler Schüler einer
mit Richtiger Ansicht, dessen Ansicht geradlinig ist, der vollkommene Zuversicht in Bezug auf das Dhamma hat und bei diesem wahren Dhamma angelangt ist.“

Kontakt
44. Mit den Worten „Gut, Freund“, waren die Bhikkhus entzückt und erfreut über die Worte des ehrwürdigen Sàriputta. Dann stellten sie ihm eine weitere
Frage: „Aber, Freund, könnte es noch eine andere Möglichkeit geben, als edler Schüler einer mit Richtiger Ansicht zu sein, dessen Ansicht geradlinig ist, der vollkommene Zuversicht in Bezug auf das Dhamma hat und bei diesem wahren Dhamma angelangt ist?“
„Die könnte es geben, Freunde.“

45. „Freunde, wenn ein edler Schüler Kontakt6) versteht, den Ursprung von Kontakt, das Aufhören von Kontakt, und den Weg, der zum Aufhören von Kontakt führt, dann ist er auf jene Weise einer mit Richtiger Ansicht, dessen Ansicht geradlinig ist, der vollkommene Zuversicht in Bezug auf das Dhamma hat und bei diesem wahren Dhamma angelangt ist.“

46. „Und was ist Kontakt, was ist der Ursprung von Kontakt, was ist das Aufhören von Kontakt, was ist der Weg, der zum Aufhören von Kontakt führt? Es gibt diese sechs Klassen von Kontakt: Sehkontakt, Hörkontakt, Riechkontakt, Schmeckkontakt, Berührungskontakt, Geistkontakt. Mit dem Ursprung der sechsfachen Sinnesgrundlage ist der Ursprung von Kontakt. Mit dem Aufhören der sechsfachen Sinnesgrundlage ist das Aufhören von Kontakt. Der Weg, der zum
Aufhören von Kontakt führt, ist eben dieser Edle Achtfache Pfad; nämlich Richtige Ansicht, Richtige Absicht, Richtige Rede, Richtiges Handeln, Richtige Lebensweise, Richtige Anstrengung, Richtige Achtsamkeit, Richtige Konzentration.“

47. „Wenn ein edler Schüler so Kontakt verstanden hat, den Ursprung von Kontakt, das Aufhören von Kontakt, und den Weg, der zum Aufhören von Kontakt führt, dann gibt er die Neigung zur Begierde vollständig auf, er vernichtet die Neigung zur Abneigung, er rottet die Neigung zur Ansicht und zum Dünkel ,Ich bin‘ aus, und indem er Unwissenheit aufgibt und wahres Wissen erweckt, macht er Dukkha hier und jetzt ein Ende. Auch auf jene Weise ist ein edler Schüler einer
mit Richtiger Ansicht, dessen Ansicht geradlinig ist, der vollkommene Zuversicht in Bezug auf das Dhamma hat und bei diesem wahren Dhamma angelangt ist.“

Die sechsfache Sinnesgrundlage
48. Mit den Worten „Gut, Freund“, waren die Bhikkhus entzückt und erfreut über die Worte des ehrwürdigen Sàriputta. Dann stellten sie ihm eine weitere
Frage: „Aber, Freund, könnte es noch eine andere Möglichkeit geben, als edler Schüler einer mit Richtiger Ansicht zu sein, dessen Ansicht geradlinig ist, der vollkommene Zuversicht in Bezug auf das Dhamma hat und bei diesem wahren Dhamma angelangt ist?“
„Die könnte es geben, Freunde.“

49. „Freunde, wenn ein edler Schüler die sechsfache Sinnesgrundlage versteht, den Ursprung der sechsfachen Sinnesgrundlage, das Aufhören der sechsfachen Sinnesgrundlage, und den Weg, der zum Aufhören der sechsfachen Sinnesgrundlage führt, dann ist er auf jene Weise einer mit Richtiger Ansicht, dessen Ansicht geradlinig ist, der vollkommene Zuversicht in Bezug auf das Dhamma hat und bei diesem wahren Dhamma angelangt ist.“

50. „Und was ist die sechsfache Sinnesgrundlage, was ist der Ursprung der sechsfachen Sinnesgrundlage, was ist das Aufhören der sechsfachen Sinnesgrundlage, was ist der Weg, der zum Aufhören der sechsfachen Sinnesgrundlage führt? Es gibt diese sechs Sinnesgrundlagen: Augen-Grundlage, die Ohren-Grundlage,
die Nasen-Grundlage, die Zungen-Grundlage, die Körper-Grundlage und die Geist-Grundlage. Mit dem Ursprung von Name-und-Form ist der Ursprung der sechsfachen Sinnesgrundlage. Mit dem Aufhören von Name-und-Form ist das Aufhören der sechsfachen Sinnesgrundlage. Der Weg, der zum Aufhören der sechsfachen Sinnesgrundlage führt, ist eben dieser Edle Achtfache Pfad; nämlich Richtige Ansicht, Richtige Absicht, Richtige Rede, Richtiges Handeln, Richtige Lebensweise, Richtige Anstrengung, Richtige Achtsamkeit, Richtige Konzentration.“

51. „Wenn ein edler Schüler so die sechsfache Sinnesgrundlage verstanden hat, den Ursprung der sechsfachen Sinnesgrundlage, das Aufhören der sechsfachen Sinnesgrundlage, und den Weg, der zum Aufhören der sechsfachen Sinnesgrundlage führt, dann gibt er die Neigung zur Begierde vollständig auf, er vernichtet die Neigung zur Abneigung, er rottet die Neigung zur Ansicht und zum Dünkel ,Ich bin‘ aus, und indem er Unwissenheit aufgibt und wahres Wissen
erweckt, macht er Dukkha hier und jetzt ein Ende. Auch auf jene Weise ist ein edler Schüler einer mit Richtiger Ansicht, dessen Ansicht geradlinig ist, der vollkommene Zuversicht in Bezug auf das Dhamma hat und bei diesem wahren Dhamma angelangt ist.“

Name-und-Form
52. Mit den Worten „Gut, Freund“, waren die Bhikkhus entzückt und erfreut über die Worte des ehrwürdigen Sàriputta. Dann stellten sie ihm eine weitere Frage: „Aber, Freund, könnte es noch eine andere Möglichkeit geben, als edler Schüler einer mit Richtiger Ansicht zu sein, dessen Ansicht geradlinig ist, der vollkommene Zuversicht in Bezug auf das Dhamma hat und bei diesem wahren Dhamma angelangt ist?“
„Die könnte es geben, Freunde.“

53. „Freunde, wenn ein edler Schüler Name-und-Form7) versteht, den Ursprung von Name-und-Form, das Aufhören von Name-und-Form, und den Weg, der zum Aufhören von Name-und-Form führt, dann ist er auf jene Weise einer mit Richtiger Ansicht, dessen Ansicht geradlinig ist, der vollkommene Zuversicht in Bezug auf das Dhamma hat und bei diesem wahren Dhamma angelangt ist.“

54. „Und was ist Name-und-Form, was ist der Ursprung von Name-und-Form, was ist das Aufhören von Name-und-Form, was ist der Weg, der zum Aufhören von Name-und-Form führt? Gefühl, Wahrnehmung, Wille, Kontakt und Aufmerken – diese werden Name genannt. Die vier großen Elemente und die materielle Form, die von den vier großen Elementen abstammt – diese werden Form genannt.
Dieser Name und diese Form also werden Name-und-Form genannt. Mit dem Ursprung von Bewußtsein ist der Ursprung von Name-und-Form. Mit dem Aufhören von Bewußtsein ist das Aufhören von Name-und-Form. Der Weg, der zum Aufhören von Name-und-Form führt, ist eben dieser Edle Achtfache Pfad; nämlich Richtige Ansicht, Richtige Absicht, Richtige Rede, Richtiges Handeln, Richtige Lebensweise, Richtige Anstrengung, Richtige Achtsamkeit, Richtige Konzentration.“

55. „Wenn ein edler Schüler so Name-und-Form verstanden hat, den Ursprung von Name-und-Form, das Aufhören von Name-und-Form, und den Weg, der zum Aufhören von Name-und-Form führt, dann gibt er die Neigung zur Begierde vollständig auf, er vernichtet die Neigung zur Abneigung, er rottet die Neigung zur Ansicht und zum Dünkel ,Ich bin‘ aus, und indem er Unwissenheit aufgibt und wahres Wissen erweckt, macht er Dukkha hier und jetzt ein Ende. Auch auf
jene Weise ist ein edler Schüler einer mit Richtiger Ansicht, dessen Ansicht geradlinig ist, der vollkommene Zuversicht in Bezug auf das Dhamma hat und bei diesem wahren Dhamma angelangt ist.“

Bewußtsein
56. Mit den Worten „Gut, Freund“, waren die Bhikkhus entzückt und erfreut über die Worte des ehrwürdigen Sàriputta. Dann stellten sie ihm eine weitere Frage: „Aber, Freund, könnte es noch eine andere Möglichkeit geben, als edler Schüler einer mit Richtiger Ansicht zu sein, dessen Ansicht geradlinig ist, der vollkommene Zuversicht in Bezug auf das Dhamma hat und bei diesem wahren Dhamma angelangt ist?“
„Die könnte es geben, Freunde.“

57. „Freunde, wenn ein edler Schüler Bewußtsein versteht, den Ursprung von Bewußtsein, das Aufhören von Bewußtsein, und den Weg, der zum Aufhören von Bewußtsein führt, dann ist er auf jene Weise einer mit Richtiger Ansicht, dessen Ansicht geradlinig ist, der vollkommene Zuversicht in Bezug auf das Dhamma hat und bei diesem wahren Dhamma angelangt ist.“

58. „Und was ist Bewußtsein, was ist der Ursprung von Bewußtsein, was ist das Aufhören von Bewußtsein, was ist der Weg, der zum Aufhören von Bewußtsein führt? Es gibt diese sechs Klassen von Bewußtsein: Sehbewußtsein, Hörbewußtsein, Riechbewußtsein, Schmeckbewußtsein, Berührungsbewußtsein, Geistbewußtsein. Mit dem Ursprung der Gestaltungen ist der Ursprung von Bewußtsein. Mit dem Aufhören der Gestaltungen ist das Aufhören von Bewußtsein. Der Weg, der zum Aufhören von Bewußtsein führt, ist eben dieser Edle Achtfache Pfad; nämlich Richtige Ansicht, Richtige Absicht, Richtige Rede, Richtiges
Handeln, Richtige Lebensweise, Richtige Anstrengung, Richtige Achtsamkeit, Richtige Konzentration.“

59. „Wenn ein edler Schüler so Bewußtsein verstanden hat, den Ursprung von Bewußtsein, das Aufhören von Bewußtsein, und den Weg, der zum Aufhören von Bewußtsein führt, dann gibt er die Neigung zur Begierde vollständig auf, er vernichtet die Neigung zur Abneigung, er rottet die Neigung zur Ansicht und zum Dünkel ,Ich bin‘ aus, und indem er Unwissenheit aufgibt und wahres Wissen
erweckt, macht er Dukkha hier und jetzt ein Ende. Auch auf jene Weise ist ein edler Schüler einer mit Richtiger Ansicht, dessen Ansicht geradlinig ist, der vollkommene Zuversicht in Bezug auf das Dhamma hat und bei diesem wahren Dhamma angelangt ist.“

Gestaltungen
61. Mit den Worten „Gut, Freund“, waren die Bhikkhus entzückt und erfreut über die Worte des ehrwürdigen Sàriputta. Dann stellten sie ihm eine weitere Frage: „Aber, Freund, könnte es noch eine andere Möglichkeit geben, als edler Schüler einer mit Richtiger Ansicht zu sein, dessen Ansicht geradlinig ist, der vollkommene Zuversicht in Bezug auf das Dhamma hat und bei diesem wahren
Dhamma angelangt ist?“
„Die könnte es geben, Freunde.“

62. „Freunde, wenn ein edler Schüler Gestaltungen versteht, den Ursprung der Gestaltungen, das Aufhören der Gestaltungen, und den Weg, der zum Aufhören der Gestaltungen führt, dann ist er auf jene Weise einer mit Richtiger Ansicht, dessen Ansicht geradlinig ist, der vollkommene Zuversicht in Bezug auf das Dhamma hat und bei diesem wahren Dhamma angelangt ist.“

63. „Und was sind Gestaltungen8), was ist der Ursprung der Gestaltungen, was ist das Aufhören der Gestaltungen, was ist der Weg, der zum Aufhören der Gestaltungen führt? Es gibt diese drei Arten der Gestaltungen: die Gestaltung des Körpers, die Gestaltung der Sprache, die Gestaltung des Geistes. Mit dem Ursprung von Unwissenheit ist der Ursprung der Gestaltungen. Mit dem Aufhören von Unwissenheit ist das Aufhören der Gestaltungen. Der Weg, der zum Aufhören der Gestaltungen führt, ist eben dieser Edle Achtfache Pfad; nämlich Richtige Ansicht, Richtige Absicht, Richtige Rede, Richtiges Handeln, Richtige Lebensweise, Richtige Anstrengung, Richtige Achtsamkeit, Richtige Konzentration.“

64. „Wenn ein edler Schüler so Gestaltungen verstanden hat, den Ursprung der Gestaltungen, das Aufhören der Gestaltungen, und den Weg, der zum Aufhören der Gestaltungen führt, dann gibt er die Neigung zur Begierde vollständig auf, er vernichtet die Neigung zur Abneigung, er rottet die Neigung zur Ansicht und zum Dünkel ,Ich bin‘ aus, und indem er Unwissenheit aufgibt und wahres Wissen erweckt, macht er Dukkha hier und jetzt ein Ende. Auch auf jene Weise
ist ein edler Schüler einer mit Richtiger Ansicht, dessen Ansicht geradlinig ist, der vollkommene Zuversicht in Bezug auf das Dhamma hat und bei diesem wahren Dhamma angelangt ist.“

Unwissenheit
64. Mit den Worten „Gut, Freund“, waren die Bhikkhus entzückt und erfreut über die Worte des ehrwürdigen Sàriputta. Dann stellten sie ihm eine weitere Frage: „Aber, Freund, könnte es noch eine andere Möglichkeit geben, als edler Schüler einer mit Richtiger Ansicht zu sein, dessen Ansicht geradlinig ist, der vollkommene Zuversicht in Bezug auf das Dhamma hat und bei diesem wahren Dhamma angelangt ist?“
„Die könnte es geben, Freunde.“

65. „Freunde, wenn ein edler Schüler Unwissenheit versteht, den Ursprung von Unwissenheit, das Aufhören von Unwissenheit, und den Weg, der zum Aufhören von Unwissenheit führt, dann ist er auf jene Weise einer mit Richtiger Ansicht, dessen Ansicht geradlinig ist, der vollkommene Zuversicht in Bezug auf das Dhamma hat und bei diesem wahren Dhamma angelangt ist.“

66. „Und was ist Unwissenheit, was ist der Ursprung von Unwissenheit, was ist das Aufhören von Unwissenheit, was ist der Weg, der zum Aufhören von Unwissenheit führt? Dukkha nicht zu kennen, den Ursprung von Dukkha nicht zu kennen, das Aufhören von Dukkha nicht zu kennen, und den Weg, der zum Aufhören von Dukkha führt nicht zu kennen – dies wird Unwissenheit genannt9).
Mit dem Ursprung der Triebe ist der Ursprung von Unwissenheit. Mit dem Aufhören der Triebe ist das Aufhören von Unwissenheit. Der Weg, der zum Aufhören von Unwissenheit führt, ist eben dieser Edle Achtfache Pfad; nämlich Richtige Ansicht, Richtige Absicht, Richtige Rede, Richtiges Handeln, Richtige Lebensweise, Richtige Anstrengung, Richtige Achtsamkeit, Richtige Konzentration.“

67. „Wenn ein edler Schüler so Unwissenheit verstanden hat, den Ursprung von Unwissenheit, das Aufhören von Unwissenheit, und den Weg, der zum Aufhören von Unwissenheit führt, dann gibt er die Neigung zur Begierde vollständig auf, er vernichtet die Neigung zur Abneigung, er rottet die Neigung zur Ansicht und zum Dünkel ,Ich bin‘ aus, und indem er Unwissenheit aufgibt und wahres Wissen erweckt, macht er Dukkha hier und jetzt ein Ende. Auch auf jene Weise ist ein edler Schüler einer mit Richtiger Ansicht, dessen Ansicht geradlinig ist,
der vollkommene Zuversicht in Bezug auf das Dhamma hat und bei diesem wahren Dhamma angelangt ist.“

Triebe
68. Mit den Worten „Gut, Freund“, waren die Bhikkhus entzückt und erfreut über die Worte des ehrwürdigen Sàriputta. Dann stellten sie ihm eine weitere Frage: „Aber, Freund, könnte es noch eine andere Möglichkeit geben, als edler Schüler einer mit Richtiger Ansicht zu sein, dessen Ansicht geradlinig ist, der vollkommene Zuversicht in Bezug auf das Dhamma hat und bei diesem wahren Dhamma angelangt ist?“
„Die könnte es geben, Freunde.“

69. „Freunde, wenn ein edler Schüler die Triebe versteht, den Ursprung der Triebe, das Aufhören der Triebe, und den Weg, der zum Aufhören der Triebe führt, dann ist er auf jene Weise einer mit Richtiger Ansicht, dessen Ansicht geradlinig ist, der vollkommene Zuversicht in Bezug auf das Dhamma hat und bei diesem wahren Dhamma angelangt ist.“

70. „Und was sind die Triebe, was ist der Ursprung der Triebe, was ist das Aufhören der Triebe, was ist der Weg, der zum Aufhören der Triebe führt?
Es gibt drei Triebe: den Sinnestrieb, den Werdenstrieb und den Unwissenheitstrieb10).
Mit dem Ursprung von Unwissenheit ist der Ursprung der Triebe. Mit dem Aufhören von Unwissenheit ist das Aufhören der Triebe. Der Weg, der zum Aufhören der Triebe führt, ist eben dieser Edle Achtfache Pfad; nämlich Richtige Ansicht, Richtige Absicht, Richtige Rede, Richtiges Handeln, Richtige Lebensweise, Richtige Anstrengung, Richtige Achtsamkeit, Richtige Konzentration.“

71. „Wenn ein edler Schüler so die Triebe verstanden hat, den Ursprung der Triebe, das Aufhören der Triebe, und den Weg, der zum Aufhören der Triebe führt, dann gibt er die Neigung zur Begierde vollständig auf, er vernichtet die Neigung zur Abneigung, er rottet die Neigung zur Ansicht und zum Dünkel ,Ich bin‘ aus, und indem er die Triebe aufgibt und wahres Wissen erweckt, macht er Dukkha hier und jetzt ein Ende. Auch auf jene Weise ist ein edler Schüler einer mit Richtiger Ansicht, dessen Ansicht geradlinig ist, der vollkommene Zuversicht in Bezug auf das Dhamma hat und bei diesem wahren Dhamma angelangt ist.“
Das ist es, was der ehrwürdige Sàriputta sagte. Die Bhikkhus waren zufrieden und entzückt über die Worte des ehrwürdigen Sàriputta.
Anmerkungen:
1) Einer, der vollkommene Zuversicht in Bezug auf das Dhamma hat, ist ein Edler, ab Stromeintritt aufwärts.
2) Die Neigung zu Gier und Abneigung wird beim Erreichen der Stufe des Nichtwiederkehrers überwunden.
3) Die Überwindung des Ich-Dünkels, also des Gefühls „Ich bin“ ist gleichbedeutend mit Arahantschaft.
4) Sàriputta lehrt hier in Form von „logischen Schleifen“, rückbezüglicher, rekursiver Strukturen: Richtige Ansicht ist das Verwirklichen der Vier Edlen Wahrheiten; ein Teil der Vierten Edlen Wahrheit ist aber wiederum Richtige Ansicht. Richtige Ansicht von Richtiger Ansicht sozusagen. Im umgekehrten Fall des Weltlings bedeutet das, er ist erfüllt von Unwissenheit über seine Unwissenheit;
das ist die selbsterhaltende Struktur von Unwissenheit und somit Dukkha. Aus diesem Grund kann Befreiung nicht durch Überlegen gewonnen werden.
5) Das Muster der Vier Edlen Wahrheiten wird auf die Glieder der bedingten Entstehung angewendet, was sehr plastisch aufzeigt, wie die Kette der bedingten Entstehung und die Vier Edlen Wahrheiten sich gegenseitig durchdringen.
6) Kontakt ist von den Sinnen bedingt und durch die Sinne determiniert. Aber es ist nicht einfach nur das Aufeinandertreffen von Sinnesorgan und Objekt. Kontakt bezeichnet den Kontakt von „Ich“ und der „Welt“. „Abhängig vom Auge und Formen entsteht Sehbewußtsein; das Zusammentreffen der drei ist Kontakt.“(M148)
7) Nàmarúpa bedeutet wörtlich Name-und-Form, wird aber oft mit Geistigkeit und Körperlichkeit wiedergegeben. Dies ist eine interpretative Übersetzung, die auf einer weitverbreiteten Deutung der Kette des bedingten Entstehens beruht, der sogenannten „Drei-Leben-Theorie“. Diese Theorie versteht die bedingte Entstehung
als Beschreibung des Wiedergeburtsmechanismus und interpretiert die zwölf Glieder in einer zeitlichen Abfolge. Die Drei-Leben-Theorie findet im Dhammavinaya keine Stütze und ist in den letzten Jahrzehnten vermehrt ins Kreuzfeuer der Kritik durch namhafte zeitgenössische Gelehrte und Denker geraten, u.a. Ajahn Buddhadàsa, Ñànavira Bhikkhu, Phra Payutto (Dschau Khun Dhammapiñaka). Diese Übersetzung folgt o.a. Gelehrten und versteht die bedingte Entstehung als Beschreibung der Struktur von Unwissenheit und Dukkha, etwas, das ständig – also nicht in zeitlicher Abfolge – stattfindet. Nàma als Geistigkeit zu bezeichnen, ist ungenau, da Bewußtsein ausdrücklich ausgeklammert ist. Rúpa in diesem weiteren
Sinne, ist das Objekt des Erlebens. Bewußtsein ist die reine Gegenwart des Erlebten, nàma ist dessen Name, die Platzzuweisung durch den unwissenden Geist.
8) Eine Übersetzung, die den verschiedenen Anwendungen des Begriffs saòkhàra gerecht wird: „etwas, das andere Dinge gestaltet“. Es gibt Gestaltung von Körper, Sprache und Geist, also das, was den Körper, die Sprache, den Geist gestaltet (kàya-, vacï-, cittasaòkhàra), und Gestaltung durch Körper, Sprache und Geist (kàya-, vacï-, manosaòkhàra). Letzteres ist körperliches, sprachliches und geistiges Handeln (wie z.B. in M57). Das Pàli gibt Aufschluß darüber, daß hier aber erstere Triade gemeint ist. Die Verwechslung der beiden Triaden könnte eine Ursache für das Entstehen der „Drei-Leben-Theorie“ sein.
9) Somit ist das Erkennen von Unwissenheit gleichzeitig ihr Ende. Das beinhaltet, daß der Weltling nicht weiß, daß er unwissend ist und daher der Führung in Richtiger Ansicht durch den Buddha bedarf.
10) Eine weitere rückbezügliche Schleife: Unwissenheit ist die Bedingung für Unwissenheit. Aufgrund dieser Unwissenheit gibt es Bedingungen, die die Ich-Illusion hervorbringen (saòkhàra). Bewußtsein und Name-und-Form, die sich ebenfalls gegenseitig bedingen, konditionieren die Pforten, durch die das Ich mit
der Welt in Kontakt tritt. Daraus entstehendes Gefühl konditioniert Begehren und Anhaften, was im Werden des Ich-Gefühls resultiert. Das „geborene“ Ich ist ständiger Bedrohung ausgesetzt (Alter und Tod), also Dukkha.