MN96 – An Esukàri

Majjhima Nikàya 96

 

An Esukàri (Esukàri Sutta)

1. So habe ich gehört. Einmal hielt sich der Erhabene bei Sàvatthã im Jeta Hain,
dem Park des Anàthapindika auf.

2. Da ging der Brahmane Esukàrã zum Erhabenen und tauschte Grußformeln
mit ihm aus. Nach diesen höflichen und freundlichen Worten setzte er sich seitlich
nieder und sagte:

3. „Meister Gotama, die Brahmanen schreiben vier Ebenen des Dienens vor.
Sie schreiben die Ebene des Dienens gegenüber einem Brahmanen vor, die Ebene
des Dienens gegenüber einem Adeligen, die Ebene des Dienens gegenüber
einem Händler und die Ebene des Dienens gegenüber einem Arbeiter. Darin,
Meister Gotama, schreiben die Brahmanen dies als die Ebene des Dienens gegenüber
einem Brahmanen vor: ein Brahmane mag einem Brahmanen dienen,
ein Adeliger mag einem Brahmanen dienen, ein Händler mag einem Brahmanen
dienen, und ein Arbeiter mag einem Brahmanen dienen. Das ist die Ebene des
Dienens gegenüber einem Brahmanen, die die Brahmanen vorschreiben. Meister
Gotama, die Brahmanen schreiben dies als die Ebene des Dienens gegenüber
einem Adeligen vor: ein Adeliger mag einem Adeligen dienen, ein Händler
mag einem Adeligen dienen, und ein Arbeiter mag einem Adeligen dienen. Das
ist die Ebene des Dienens gegenüber einem Adeligen, die die Brahmanen vorschreiben.
Meister Gotama, die Brahmanen schreiben dies als die Ebene des
Dienens gegenüber einem Händler vor: ein Händler mag einem Händler dienen,
und ein Arbeiter mag einem Händler dienen. Das ist die Ebene des Dienens gegenüber
einem Händler, die die Brahmanen vorschreiben. Meister Gotama, die
Brahmanen schreiben dies als die Ebene des Dienens gegenüber einem Arbeiter
vor: nur ein Arbeiter mag einem Arbeiter dienen; denn wer sonst könnte einem
Arbeiter dienen? Das ist die Ebene des Dienens gegenüber einem Arbeiter, die
die Brahmanen vorschreiben. Was sagt Meister Gotama dazu?“

4. „Nun, Brahmane, hat alle Welt die Brahmanen dazu ermächtigt, diese vier
Ebenen des Dienens vorzuschreiben?“ – „Nein, Meister Gotama.“ – „Angenommen,
Brahmane, sie nötigten einem armen, bedürftigen Mann ohne einen Pfennig
ein Stück Fleisch auf und würden ihm dann sagen: ,Guter Mann, du mußt
dieses Fleisch essen und dafür bezahlen‘; ebenso schreiben die Brahmanen ohne
Zustimmung jener anderen Mönche und Brahmanen trotzdem jene vier Ebenen
des Dienens vor.“

5. „Ich sage nicht, Brahmane, daß allen gedient werden sollte, auch sage ich
anderen dient, aufgrund dieses Dienens schlechter und nicht besser wird, dann
sage ich, daß diesem anderen nicht gedient werden sollte. Und wenn jemand,
wenn er einem anderen dient, aufgrund dieses Dienens besser und nicht schlechter
wird, dann sage ich, daß diesem anderen gedient werden sollte.“

6. „Wenn sie einen Adeligen fragen würden: ,Welchem von diesen solltest du
dienen – einem, in dessen Diensten du schlechter und nicht besser wirst, aufgrund
des Dienens, oder einem, in dessen Diensten du besser und nicht schlechter
wirst, aufgrund des Dienens?‘, dann würde ein Adeliger richtigerweise so
Antwort geben: ,Ich sollte dem nicht dienen, in dessen Diensten ich schlechter
und nicht besser werde, aufgrund des Dienens; ich sollte dem dienen, in dessen
Diensten ich besser und nicht schlechter werde, aufgrund des Dienens.‘“
„Wenn sie einen Brahmanen fragen würden: ,Welchem von diesen solltest du
dienen – einem, in dessen Diensten du schlechter und nicht besser wirst, aufgrund
des Dienens, oder einem, in dessen Diensten du besser und nicht schlechter
wirst, aufgrund des Dienens?‘, dann würde ein Brahmane richtigerweise so
Antwort geben: ,Ich sollte dem nicht dienen, in dessen Diensten ich schlechter
und nicht besser werde, aufgrund des Dienens; ich sollte dem dienen, in dessen
Diensten ich besser und nicht schlechter werde, aufgrund des Dienens.‘“
„Wenn sie einen Händler fragen würden: ,Welchem von diesen solltest du
dienen – einem, in dessen Diensten du schlechter und nicht besser wirst, aufgrund
des Dienens, oder einem, in dessen Diensten du besser und nicht schlechter
wirst, aufgrund des Dienens?‘, dann würde ein Händler richtigerweise so
Antwort geben: ,Ich sollte dem nicht dienen, in dessen Diensten ich schlechter
und nicht besser werde, aufgrund des Dienens; ich sollte dem dienen, in dessen
Diensten ich besser und nicht schlechter werde, aufgrund des Dienens.‘“
„Wenn sie einen Arbeiter fragen würden: ,Welchem von diesen solltest du
dienen – einem, in dessen Diensten du schlechter und nicht besser wirst, aufgrund
des Dienens, oder einem, in dessen Diensten du besser und nicht schlechter
wirst, aufgrund des Dienens?‘, dann würde ein Arbeiter richtigerweise so
Antwort geben: ,Ich sollte dem nicht dienen, in dessen Diensten ich schlechter
und nicht besser werde, aufgrund des Dienens; ich sollte dem dienen, in dessen
Diensten ich besser und nicht schlechter werde, aufgrund des Dienens.‘“

7. „Ich sage nicht, Brahmane, daß einer besser ist, weil er aus einer aristokratischen
Familie stammt, auch sage ich nicht, daß einer schlechter ist, weil er aus
einer aristokratischen Familie stammt. Ich sage nicht, daß einer besser ist, weil
er von großer Schönheit ist, auch sage ich nicht, daß einer schlechter ist, weil er
von großer Schönheit ist. Ich sage nicht, daß einer besser ist, weil er großen
Reichtum besitzt, auch sage ich nicht, daß einer schlechter ist, weil er großen
Reichtum besitzt.“

8. „Denn, Brahmane, da kann es sein, daß einer aus einer aristokratischen
Familie Lebewesen tötet, nimmt, was nicht gegeben wurde, Fehlverhalten bei
Sinnesvergnügen übt, falsche Rede, boshafte Rede, grobe Rede übt, schwätzt,
habgierig ist, einen Geist voller Übelwollen hat und falsche Ansicht hegt.
Deshalb sage ich nicht, daß einer besser ist, weil er aus einer aristokratischen Familie
stammt. Aber, Brahmane, es kann auch sein, daß einer aus einer aristokratischen
Familie sich enthält, Lebewesen zu töten, zu nehmen, was nicht gegeben
wurde, sich des Fehlverhaltens bei Sinnesvergnügen, der falschen Rede, boshaften
Rede, groben Rede und des Schwätzens enthält, und daß er nicht habgierig
ist, einen Geist ohne Übelwollen hat und richtige Ansicht hegt. Deshalb sage ich
nicht, daß einer schlechter ist, weil er aus einer aristokratischen Familie stammt.“
„Brahmane, da kann es sein, daß einer von großer Schönheit Lebewesen tötet,
nimmt, was nicht gegeben wurde, Fehlverhalten bei Sinnesvergnügen übt, falsche
Rede, boshafte Rede, grobe Rede übt, schwätzt, habgierig ist, einen Geist
voller Übelwollen hat und falsche Ansicht hegt. Deshalb sage ich nicht, daß einer
besser ist, weil er von großer Schönheit ist. Aber, Brahmane, es kann auch
sein, daß einer von großer Schönheit sich enthält, Lebewesen zu töten, zu nehmen,
was nicht gegeben wurde, sich des Fehlverhaltens bei Sinnesvergnügen,
der falschen Rede, boshaften Rede, groben Rede und des Schwätzens enthält,
und daß er nicht habgierig ist, einen Geist ohne Übelwollen hat und richtige
Ansicht hegt. Deshalb sage ich nicht, daß einer schlechter ist, weil er von großer
Schönheit ist.“
„Brahmane, da kann es sein, daß einer, der großen Reichtum besitzt, Lebewesen
tötet, nimmt, was nicht gegeben wurde, Fehlverhalten bei Sinnesvergnügen
übt, falsche Rede, boshafte Rede, grobe Rede übt, schwätzt, habgierig ist, einen
Geist voller Übelwollen hat und falsche Ansicht hegt. Deshalb sage ich nicht,
daß einer besser ist, weil er großen Reichtum besitzt. Aber, Brahmane, es kann
auch sein, daß einer, der großen Reichtum besitzt, sich enthält, Lebewesen zu
töten, zu nehmen, was nicht gegeben wurde, sich des Fehlverhaltens bei Sinnesvergnügen,
der falschen Rede, boshaften Rede, groben Rede und des Schwätzens
enthält, und daß er nicht habgierig ist, einen Geist ohne Übelwollen hat und
richtige Ansicht hegt. Deshalb sage ich nicht, daß einer schlechter ist, weil er
großen Reichtum besitzt.“

9. „Ich sage nicht, Brahmane, daß allen gedient werden sollte, auch sage ich
nicht, daß keinem gedient werden sollte. Denn wenn jemandes Vertrauen, Sittlichkeit,
Gelehrsamkeit, Großzügigkeit und Weisheit aufgrund des Dienens in
dessen Diensten anwachsen, dann sage ich, daß diesem anderen gedient werden
sollte.“

10. Nach diesen Worten sagte der Brahmane Esukàrã zum Erhabenen: „Meister
Gotama, die Brahmanen schreiben vier Arten von Reichtum vor. Sie schreiben
die Lebensaufgabe 1) eines Brahmanen vor, die Lebensaufgabe eines Adeligen,
die Lebensaufgabe eines Händlers und die Lebensaufgabe eines Arbeiters. Darin,
Meister Gotama, schreiben die Brahmanen dies als die Lebensaufgabe eines
Brahmanen vor – den Almosengang; ein Brahmane, der seine eigene Lebensaufgabe,
den Almosengang, verschmäht, verletzt seine Pflicht, wie ein Wachmann,
der nimmt, was nicht gegeben wurde. Das ist die Lebensaufgabe eines Brahmanen,
die die Brahmanen vorschreiben. Meister Gotama, die Brahmanen schreiben dies
als die Lebensaufgabe eines Adeligen vor – den Bogen und Köcher; ein
Adeliger, der seine eigene Lebensaufgabe, den Bogen und Köcher, verschmäht,
verletzt seine Pflicht, wie ein Wachmann, der nimmt, was nicht gegeben wurde.
Das ist die Lebensaufgabe eines Adeligen, die die Brahmanen vorschreiben.
Meister Gotama, die Brahmanen schreiben dies als die Lebensaufgabe eines
Händlers vor – Ackerbau und Viehzucht; ein Händler, der seine eigene Lebensaufgabe,
Ackerbau und Viehzucht, verschmäht, verletzt seine Pflicht, wie ein
Wachmann, der nimmt, was nicht gegeben wurde. Das ist die Lebensaufgabe
eines Händlers, die die Brahmanen vorschreiben. Meister Gotama, die Brahmanen
schreiben dies als die Lebensaufgabe eines Arbeiters vor – die Sichel und
Schultertrage; ein Arbeiter, der seine eigene Lebensaufgabe, die Sichel und
Schultertrage, verschmäht, verletzt seine Pflicht, wie ein Wachmann, der nimmt,
was nicht gegeben wurde. Das ist die Lebensaufgabe eines Arbeiters, die die
Brahmanen vorschreiben. Was sagt Meister Gotama dazu?“

11. „Nun, Brahmane, hat alle Welt die Brahmanen dazu ermächtigt, diese vier
Arten von Lebensaufgabe vorzuschreiben?“ – „Nein, Meister Gotama.“ – „Angenommen,
Brahmane, sie nötigten einem armen, bedürftigen Mann ohne einen
Pfennig ein Stück Fleisch auf und würden ihm dann sagen: ,Guter Mann, du
mußt dieses Fleisch essen und dafür bezahlen‘; ebenso schreiben die Brahmanen
ohne Zustimmung jener anderen Mönche und Brahmanen trotzdem jene vier Arten
von Lebensaufgabe vor.“

12. „Ich, Brahmane, verkünde das edle, überweltliche Dhamma als eines Mannes
ureigene Lebensaufgabe. Aber indem man seine altehrwürdige mütterliche
und väterliche Abstammungslinie verfolgt, wird er gemäß seiner Wiedergeburt 2)
eingestuft. Wenn er in einer Familie von Adligen wiedergeboren wird, gilt er als
Adeliger; wenn er in einer Familie von Brahmanen wiedergeboren wird, gilt er
als Brahmane; wenn er in einer Familie von Händlern wiedergeboren wird, gilt
er als Händler; wenn er in einer Familie von Arbeitern wiedergeboren wird, gilt
er als Arbeiter. Genau so wie Feuer nach den jeweiligen Bedingungen, in deren
Abhängigkeit es brennt, eingestuft wird – wenn Feuer in Abhängigkeit von Holzscheiten
brennt, gilt es als Holzfeuer; wenn Feuer in Abhängigkeit von Reisigbündeln
brennt, gilt es als Reisigfeuer; wenn Feuer in Abhängigkeit von Gras
brennt, gilt es als Grasfeuer; wenn Feuer in Abhängigkeit von Kuhmist brennt,
gilt es als Kuhmistfeuer – ebenso, Brahmane, erkläre ich das edle, überweltliche
Dhamma als eines Mannes ureigene Lebensaufgabe. Aber indem man seine altehrwürdige
mütterliche und väterliche Abstammungslinie verfolgt, wird er gemäß
seiner Wiedergeburt eingestuft. Wenn er in einer Familie von Adligen
wiedergeboren wird, gilt er als Adeliger; wenn er in einer Familie von Brahmanen
wiedergeboren wird, gilt er als Brahmane; wenn er in einer Familie von
Händlern wiedergeboren wird, gilt er als Händler; wenn er in einer Familie von
Arbeitern wiedergeboren wird, gilt er als Arbeiter.“

13. „Wenn, Brahmane, irgendjemand aus einer Familie von Adeligen vom
Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit zieht, und, nachdem er dem Dhamma
und der Disziplin, die vom Tathàgata verkündet wird, begegnet ist, er sich davon
enthält, Lebewesen zu töten, zu nehmen, was nicht gegeben wurde, Fehlverhalten
bei Sinnesvergnügen zu üben, falsche Rede zu führen, gehässige Rede zu
führen, grobe Rede zu führen, zu schwätzen, und wenn er nicht habgierig ist,
einen Geist ohne Übelwollen hat, und richtige Ansicht hegt, dann ist er einer, der
den wahren Weg verwirklicht, das Dhamma, das heilsam ist. Wenn irgendjemand
aus einer Familie von Brahmanen vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit
zieht, und, nachdem er dem Dhamma und der Disziplin, die vom Tathàgata verkündet
wird, begegnet ist, er sich davon enthält, Lebewesen zu töten, zu nehmen,
was nicht gegeben wurde, Fehlverhalten bei Sinnesvergnügen zu üben, falsche
Rede zu führen, gehässige Rede zu führen, grobe Rede zu führen, zu schwätzen,
und wenn er nicht habgierig ist, einen Geist ohne Übelwollen hat, und richtige
Ansicht hegt, dann ist er einer, der den wahren Weg verwirklicht, das Dhamma,
das heilsam ist. Wenn irgendjemand aus einer Familie von Händlern vom Leben
zu Hause fort in die Hauslosigkeit zieht, und, nachdem er dem Dhamma und der
Disziplin, die vom Tathàgata verkündet wird, begegnet ist, er sich davon enthält,
Lebewesen zu töten, zu nehmen, was nicht gegeben wurde, Fehlverhalten bei
Sinnesvergnügen zu üben, falsche Rede zu führen, gehässige Rede zu führen,
grobe Rede zu führen, zu schwätzen, und wenn er nicht habgierig ist, einen Geist
ohne Übelwollen hat, und richtige Ansicht hegt, dann ist er einer, der den wahren
Weg verwirklicht, das Dhamma, das heilsam ist. Wenn irgendjemand aus einer
Familie von Arbeitern vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit zieht, und,
nachdem er dem Dhamma und der Disziplin, die vom Tathàgata verkündet wird,
begegnet ist, er sich davon enthält, Lebewesen zu töten, zu nehmen, was nicht
gegeben wurde, Fehlverhalten bei Sinnesvergnügen zu üben, falsche Rede zu
führen, gehässige Rede zu führen, grobe Rede zu führen, zu schwätzen, und wenn
er nicht habgierig ist, einen Geist ohne Übelwollen hat, und richtige Ansicht
hegt, dann ist er einer, der den wahren Weg verwirklicht, das Dhamma, das heilsam
ist.“

14. „Was meinst du, Brahmane? Ist nur ein Brahmane dazu fähig, einen Geist
der Liebenden Güte gegenüber einer bestimmten Region zu entfalten, ohne Feindseligkeit
und ohne Übelwollen, und ein Adeliger oder ein Händler oder ein Arbeiter
nicht?“
„Nein, Meister Gotama. Sei es ein Adeliger oder ein Brahmane oder ein Händler
oder ein Arbeiter – jene aus allen vier Kasten sind dazu fähig, einen Geist der
Liebenden Güte gegenüber einer bestimmten Region zu entfalten, ohne Feindseligkeit
und ohne Übelwollen.“
„Ebenso, Brahmane, wenn irgendjemand aus einer Familie von Adeligen vom
Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit zieht, und, nachdem er dem Dhamma
und der Disziplin, die vom Tathàgata verkündet wird, begegnet ist, er sich davon
enthält, Lebewesen zu töten, zu nehmen, was nicht gegeben wurde, Fehlverhalten
bei Sinnesvergnügen zu üben, falsche Rede zu führen, gehässige Rede zu
führen, grobe Rede zu führen, zu schwätzen, und wenn er nicht habgierig ist,
einen Geist ohne Übelwollen hat, und richtige Ansicht hegt, dann ist er einer, der
den wahren Weg verwirklicht, das Dhamma, das heilsam ist. Wenn irgendjemand
aus einer Familie von Brahmanen vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit
zieht, und, nachdem er dem Dhamma und der Disziplin, die vom Tathàgata verkündet
wird, begegnet ist, er sich davon enthält, Lebewesen zu töten, zu nehmen,
was nicht gegeben wurde, Fehlverhalten bei Sinnesvergnügen zu üben, falsche
Rede zu führen, gehässige Rede zu führen, grobe Rede zu führen, zu schwätzen,
und wenn er nicht habgierig ist, einen Geist ohne Übelwollen hat, und richtige
Ansicht hegt, dann ist er einer, der den wahren Weg verwirklicht, das Dhamma,
das heilsam ist. Wenn irgendjemand aus einer Familie von Händlern vom Leben
zu Hause fort in die Hauslosigkeit zieht, und, nachdem er dem Dhamma und der
Disziplin, die vom Tathàgata verkündet wird, begegnet ist, er sich davon enthält,
Lebewesen zu töten, zu nehmen, was nicht gegeben wurde, Fehlverhalten bei
Sinnesvergnügen zu üben, falsche Rede zu führen, gehässige Rede zu führen,
grobe Rede zu führen, zu schwätzen, und wenn er nicht habgierig ist, einen Geist
ohne Übelwollen hat, und richtige Ansicht hegt, dann ist er einer, der den wahren
Weg verwirklicht, das Dhamma, das heilsam ist. Wenn irgendjemand aus einer
Familie von Arbeitern vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit zieht, und,
nachdem er dem Dhamma und der Disziplin, die vom Tathàgata verkündet wird,
begegnet ist, er sich davon enthält, Lebewesen zu töten, zu nehmen, was nicht
gegeben wurde, Fehlverhalten bei Sinnesvergnügen zu üben, falsche Rede zu
führen, gehässige Rede zu führen, grobe Rede zu führen, zu schwätzen, und wenn
er nicht habgierig ist, einen Geist ohne Übelwollen hat, und richtige Ansicht
hegt, dann ist er einer, der den wahren Weg verwirklicht, das Dhamma, das heilsam
ist.“

15. „Was meinst du, Brahmane? Ist nur ein Brahmane dazu fähig, einen Badeschwamm
und Seifenpulver zu nehmen, zum Fluß zu gehen und Staub und
Schmutz abzuwaschen, und ein Adeliger oder ein Händler oder ein Arbeiter nicht?“
„Nein, Meister Gotama. Sei es ein Adeliger oder ein Brahmane oder ein Händler
oder ein Arbeiter – jene aus allen vier Kasten sind dazu fähig, einen Badeschwamm
und Seifenpulver zu nehmen, zum Fluß zu gehen und Staub und Schmutz abzuwaschen.“
„Ebenso, Brahmane, wenn irgendjemand aus einer Familie von Adeligen vom
Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit zieht, und, nachdem er dem Dhamma
und der Disziplin, die vom Tathàgata verkündet wird, begegnet ist, er sich davon
enthält, Lebewesen zu töten, zu nehmen, was nicht gegeben wurde, Fehlverhalten
bei Sinnesvergnügen zu üben, falsche Rede zu führen, gehässige Rede zu
führen, grobe Rede zu führen, zu schwätzen, und wenn er nicht habgierig ist,
einen Geist ohne Übelwollen hat, und richtige Ansicht hegt, dann ist er einer, der
den wahren Weg verwirklicht, das Dhamma, das heilsam ist. Wenn irgendjemand
aus einer Familie von Brahmanen vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit
zieht, und, nachdem er dem Dhamma und der Disziplin, die vom Tathàgata verkündet
wird, begegnet ist, er sich davon enthält, Lebewesen zu töten, zu nehmen,
was nicht gegeben wurde, Fehlverhalten bei Sinnesvergnügen zu üben, falsche
Rede zu führen, gehässige Rede zu führen, grobe Rede zu führen, zu schwätzen,
und wenn er nicht habgierig ist, einen Geist ohne Übelwollen hat, und richtige
Ansicht hegt, dann ist er einer, der den wahren Weg verwirklicht, das Dhamma,
das heilsam ist. Wenn irgendjemand aus einer Familie von Händlern vom Leben
zu Hause fort in die Hauslosigkeit zieht, und, nachdem er dem Dhamma und der
Disziplin, die vom Tathàgata verkündet wird, begegnet ist, er sich davon enthält,
Lebewesen zu töten, zu nehmen, was nicht gegeben wurde, Fehlverhalten bei
Sinnesvergnügen zu üben, falsche Rede zu führen, gehässige Rede zu führen,
grobe Rede zu führen, zu schwätzen, und wenn er nicht habgierig ist, einen Geist
ohne Übelwollen hat, und richtige Ansicht hegt, dann ist er einer, der den wahren
Weg verwirklicht, das Dhamma, das heilsam ist. Wenn irgendjemand aus einer
Familie von Arbeitern vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit zieht, und,
nachdem er dem Dhamma und der Disziplin, die vom Tathàgata verkündet wird,
begegnet ist, enthält er sich davon, Lebewesen zu töten, zu nehmen, was nicht
gegeben wurde, Fehlverhalten bei Sinnesvergnügen zu üben, falsche Rede zu
führen, gehässige Rede zu führen, grobe Rede zu führen, zu schwätzen, und wenn
er nicht habgierig ist, einen Geist ohne Übelwollen hat, und richtige Ansicht
hegt, dann ist er einer, der den wahren Weg verwirklicht, das Dhamma, das heilsam
ist.“

16. „Was meinst du, Brahmane? Angenommen, ein kopfgesalbter adeliger
König würde hundert Männer von unterschiedlicher Geburt versammeln und zu
ihnen sagen: ,Kommt, meine Herren, all jene, die in eine adelige Familie oder
eine brahmanische Familie oder eine königliche Familie geboren wurden, sollen
einen Reibestock aus Sàla-Holz, Salaëa-Holz, Sandel-Holz oder Padumaka-Holz
nehmen und damit ein Feuer entfachen und Hitze hervorbringen. Und all jene,
die in eine Familie von Unberührbaren geboren wurden, eine Familie von Fallenstellern,
eine Familie von Korbflechtern, eine Familie von Stellmachern oder
eine Familie von Straßenkehrern, sollen einen Reibestock nehmen, der aus dem
Holz von einem Wassernapf für Hunde, einem Schweinetrog, einem Abfalleimer
oder aus Rizinusöl-Holz hergestellt wurde und damit ein Feuer entfachen und
Hitze hervorbringen.‘“
„Was meinst du, Brahmane? Wenn von jemandem aus der ersten Gruppe ein
Feuer entfacht und Hitze hervorgebracht wird, würde jenes Feuer eine Flamme
haben, Farbe und Schein, und wäre es möglich, es für Zwecke zu verwenden, für
die Feuer geeignet ist, dagegen, wenn von jemandem aus der zweiten Gruppe ein
Feuer entfacht und Hitze hervorgebracht wird, würde jenes Feuer keine Flamme
haben, keine Farbe und keinen Schein, und wäre es nicht möglich, es für Zwecke
zu verwenden, für die Feuer geeignet ist?“
„Nein, Meister Gotama. Wenn von jemandem aus der ersten Gruppe ein Feuer
entfacht und Hitze hervorgebracht wird, dann würde jenes Feuer eine Flamme
haben, Farbe und Schein, und wäre es möglich, es für Zwecke zu verwenden, für
die Feuer geeignet ist. Und wenn von jemandem aus der zweiten Gruppe ein
Feuer entfacht und Hitze hervorgebracht wird, dann würde jenes Feuer auch eine
Flamme haben, Farbe und Schein, und wäre es möglich, es für Zwecke zu verwenden,
für die Feuer geeignet ist. Denn jegliches Feuer hat eine Flamme, Farbe
und Schein, und es ist möglich, jegliches für Zwecke zu verwenden, für die Feuer
geeignet ist.“
„Ebenso, Brahmane, wenn irgendjemand aus einer Familie von Adeligen vom
Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit zieht, und, nachdem er dem Dhamma
und der Disziplin, die vom Tathàgata verkündet wird, begegnet ist, er sich davon
enthält, Lebewesen zu töten, zu nehmen, was nicht gegeben wurde, Fehlverhalten
bei Sinnesvergnügen zu üben, falsche Rede zu führen, gehässige Rede zu führen,
grobe Rede zu führen, zu schwätzen, und wenn er nicht habgierig ist, einen
Geist ohne Übelwollen hat, und richtige Ansicht hegt, dann ist er einer, der den
wahren Weg verwirklicht, das Dhamma, das heilsam ist. Wenn irgendjemand aus
einer Familie von Brahmanen vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit zieht,
und, nachdem er dem Dhamma und der Disziplin, die vom Tathàgata verkündet
wird, begegnet ist, er sich davon enthält, Lebewesen zu töten, zu nehmen, was
nicht gegeben wurde, Fehlverhalten bei Sinnesvergnügen zu üben, falsche Rede
zu führen, gehässige Rede zu führen, grobe Rede zu führen, zu schwätzen, und
wenn er nicht habgierig ist, einen Geist ohne Übelwollen hat, und richtige Ansicht
hegt, dann ist er einer, der den wahren Weg verwirklicht, das Dhamma, das
heilsam ist. Wenn irgendjemand aus einer Familie von Händlern vom Leben zu
Hause fort in die Hauslosigkeit zieht, und, nachdem er dem Dhamma und der
Disziplin, die vom Tathàgata verkündet wird, begegnet ist, er sich davon enthält,
Lebewesen zu töten, zu nehmen, was nicht gegeben wurde, Fehlverhalten bei
Sinnesvergnügen zu üben, falsche Rede zu führen, gehässige Rede zu führen, grobe
Rede zu führen, zu schwätzen, und er nicht habgierig ist, einen Geist ohne Übelwollen
hat, und richtige Ansicht hegt, dann ist er einer, der den wahren Weg verwirklicht,
das Dhamma, das heilsam ist. Wenn irgendjemand aus einer Familie
von Arbeitern vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit zieht, und, nachdem
er dem Dhamma und der Disziplin, die vom Tathàgata verkündet wird, begegnet
ist, er sich davon enthält, Lebewesen zu töten, zu nehmen, was nicht gegeben
wurde, Fehlverhalten bei Sinnesvergnügen zu üben, falsche Rede zu führen, gehässige
Rede zu führen, grobe Rede zu führen, zu schwätzen, und wenn er nicht
habgierig ist, einen Geist ohne Übelwollen hat, und richtige Ansicht hegt, dann ist
er einer, der den wahren Weg verwirklicht, das Dhamma, das heilsam ist.“

17. Nach diesen Worten sagte der Brahmane Esukàrã zum Erhabenen: „Großartig,
Meister Gotama! Großartig, Meister Gotama! Das Dhamma ist von Meister
Gotama auf vielfältige Weise klar gemacht worden, so als ob er Umgestürztes
aufgerichtet, Verborgenes enthüllt, einem Verirrten den Weg gezeigt oder in der
Dunkelheit eine Lampe gehalten hätte, damit die Sehenden die Dinge erkennen
können. Ich nehme Zuflucht zu Meister Gotama und zum Dhamma und zur Sangha
der Bhikkhus. Möge Meister Gotama mich von heute an als Laien-Anhänger, der
zu ihm lebenslang Zuflucht genommen hat, annehmen.“

Anmerkungen:
1) Reichtum (dhana) und „Lebensaufgabe“ (sandhana), wörtlich „das, was zu Reichtum
führt“; Lebensunterhalt. BB übersetzt durchweg mit „Reichtum“, was in
diesem Zusammenhang ein bißchen holprig wirkt.
2) Attabhàvassa abhinibbatti: wörtlich „Wiederannehmen von Selbstwerdung“.