Über Vergänglichkeit und Tod

- aus dem Dharmatalk des Ehrw. Thich Khe Dinh – 9. Oktober 2009, Buddhas Weg

meditationshaltung1Ein Schüler ging zum Zenmeister und fragte:
„Hat der Hund dort auch Buddhanatur?”
Der Zenmeister antwortete: „Ja, er hat.”
Schüler: „Wenn er Buddhanatur hat, warum steckt sein Körper dann in einer Hundehülle?”
Zenmeister: „Ja, er wusste, dass es eine falsche Handlung ist (d.h. als Hund und nicht als Mensch wiedergeboren zu werden), trotzdem tut er das. Genauso wie wir, wir sind uns bewusst, dass wir Fehler begehen, trotzdem begehen wir sie.”

Z.B. gestern gab es eine Buddhistin, die hat die Frage gestellt, ich weiß, wenn ich wütend bin, dass ich diese Wut nicht ausbrechen lassen soll. Trotzdem lasse ich sie ausbrechen. Das bedeutet, dass wir Sünde oder Fehler erkennen – trotzdem begehen wir sie.

Da gab es eine andere Schülerin, die fragte den Zenmeister, wir sind uns dessen bewusst, was Geburt und Wiedergeburt bedeuten. Aber warum können wir diesen Prozess nicht aufhalten oder unterbrechen?

Unser Problem ist, dass wir unsere Praxis immer wieder unterbrechen …

Letztes Jahr habe ich einen Retreat von vier Monaten gemacht und während dieses Retreats habe ich etwas herausgefunden. Warum wissen wir, dass irgendwas uns Leid verursacht, aber wir können das nicht aufhalten. Wisst Ihr warum? Weil wir nicht ständig Praktizieren, sondern immer mit Unterbrechung. Wir müssen immer in dem Bewusstsein leben, dass wir eines Tages sterben werden. Warum lassen wir es zu, dass negative Gefühle uns beherrschen? Warum? Es ist nur, weil wir denken, wir leben für die Ewigkeit. Wir wollen nicht sehen, dass unser Leben vergänglich ist. Wenn Ihr wisst, dass Eure Nachbarn, mit denen ihr immer Streit habt, bald sterben werden, würdet Ihr immer noch Streit haben wollen? Genauso wie ich, ich bin auch wie ihr, ich habe auch Gefühle wie alle anderen Menschen, aber wir als Ordinierte haben lange praktiziert, deshalb sind wir uns dessen bewusst, dass unser aller Leben vergänglich ist. Wir lassen nicht zu, dass negative Gefühle überhand nehmen.

Wohin gehen wir?

teilnehmer_frauen1Bevor der Buddha in eine bestimmte Gegend geht, meditiert er und sieht während der Meditation, welche Menschen ihm an diesem Tag begegnen werden. Er sah, während er meditierte, dass ihn eine Weberin aufsuchen würde. Sie nahm an jenem Tag Zuflucht zu den drei Juwelen. Als der Buddha zwei Monate später wieder in die Region kam, sah er in seiner Meditation, dass die Weberin bald sterben würde. Der Buddha weiß, dass sie noch nicht erleuchtet ist. Als sie ihn wieder aufsuchte, fragt er sie: „Weißt Du, wohin Du gehen wirst und woher Du kommst?” Die Weberin antwortete: “Ich weiß nicht, woher ich komme oder wohin ich gehe.” Buddha: „Weißt Du wirklich nicht?” Antwort: „Ich verstehe Deine Frage, Du willst mich fragen, aus welchem früheren Leben ich komme und in welches nächste Leben ich gehen werde. Deshalb kann ich diese Frage nicht beantworten. Ich weiß, dass Du ein Erleuchteter bist, wenn Du so eine Frage stellst, dann meinst Du nicht, ob ich jetzt von meinem Zuhause komme und zu Dir komme.” Der Buddha antwortete: „Wenn Ihr wissen möchtet, wie Euer nächstes Leben aussieht, dann hört mir jetzt gut zu.” Und die Frau antwortete: „ich weiß nur, dass ich sterben werde und wiedergeboren werde.” Buddha fragt zurück: „Weißt Du, wann Du sterben wirst?” Frau: „Nein, ich weiß nicht, wann.” Es gibt viele solche Fälle, wo Leute plötzlich sterben, ohne einen Tag vorher zu wissen, dass sie sterben werden. Nur Rinpoche oder große Meister sind sich dessen bewusst (über Todeszeitpunkt). Deshalb ist es eine sehr häufige Übung bei tibetischen Meistern, dass sie über den (eigenen) Tod meditieren. Buddha sagt, „auf dieser Welt sind sich nur wenige Menschen dessen bewusst, wann sie sterben und in welches Leben sie hineingeboren werden. Als die Frau das gehört hat, wurde sie erleuchtet. Weil sie tief über den Tod meditiert hat. Als sie nach Hause kam, starb sie in der gleichen Nacht.

Dadurch dass einige Menschen tief über die Vergänglichkeit dieses Lebens meditieren, können sie schon in diesem Leben Erleuchtung erlangen.

Die Vergänglichkeit aller Erscheinungen …

Da war ein junger Mann zu Zeiten Buddhas, der in die Hauslosigkeit gehen wollte, obwohl er eine sehr hübsche Ehefrau hatte. Er hatte gedacht, dass ihm die Hauslosigkeit Glück bringt. Aber während seines ordinierten Lebens hat er festgestellt, dass es auch dort Höhen und Tiefen gibt. Er wollte daher zurück in das weltliche Leben. Ordinierte sind vielen Prüfungen ausgesetzt und er konnte das nicht aushalten. Wir Ordinierte, wir meditieren immer sehr viel über den Tod. Wir wissen, dass dieses Leben vergänglich ist und deshalb haben wir gelernt, keine Anhaftungen zu haben. Aber der Zenmeister hat zu diesem jungen Mann gesagt, bleibe noch eine Nacht hier, bevor Du nach Hause gehst. Und in der Nacht, in welcher er noch im Kloster war, hat er geträumt, dass seine junge Frau gestorben war und nach drei Tagen war sie nur noch eine stinkende Leiche. Er schreckt auf aus diesem Traum und tatsächlich als er nach drei Tagen nach Hause kommt, war seine Frau vor drei Tagen verstorben und nur noch eine stinkende Leiche. Als er der Vergänglichkeit des Lebens bewusst war, wurde er erleuchtet.

Wir müssen uns immer dessen bewusst sein, dass es in diesem Leben unumstössliche Tatsachen gibt wie den Tod. Deshalb meditieren wir über den Tod – es ist eine wichtige Übung. Dann werden wir bemerken, dass nichts in diesem Leben von Wichtigkeit ist. Z.B. Ihr, die ihr hier sitzt hört mir jetzt zu, aber wenn ihr raus oder nach Hause geht, dann habt ihr vielleicht alles vergessen. Ihr müsst aber immer in Euren Gedanken über die Vergänglichkeit des Lebens bewusst sein und auch über den Tod. Dann wird Euch klar, dass ein spirituelles Leben sehr wichtig ist.

Es gibt sehr viele Leute, die, wenn sie anfangen zu praktizieren, sehr fleißig sind. Aber nach einiger Zeit werden sie immer fauler und schließlich sind sie von Zweifeln geplagt und sind nicht mehr so fleißig. Sie werden skeptisch. Aber es ist nur, weil sie nicht über den Tod nachdenken. Sie denken, sie leben ewig und können immerfort genießen. Deshalb gibt es bei uns eine Übung, dass unser Körper sich nach und nach disintegriert/auflöst. Auch wenn wir den Dharma praktizieren: Wenn wir nicht über den Tod nachdenken, haben wir nicht richtig praktiziert. Es gibt sehr viele Meditationsschulen Vipassana und Zen usw.. Viele Schulen arbeiten mit Visualisierungen. Man sitzt da und visualisiert und dann sitzt man im Cafe und redet über Mediation und Buddhismus, aber sie praktizieren nicht, sie reden bloß.

Da war eine hübsche Nonne. Ein junger Arzt verliebt sich in sie. Er will sie heiraten und sie war nicht abgeneigt. Bevor sie die Robe abgibt, ging sie zu Kuan Yin und bittet sie um ein Zeichen. In der Nacht träumte sie, dass sie den jungen Arzt heiratet und er nahm sie mit nach Amerika. Sie bekamen zwei Kinder und lebten sehr glücklich. Als sie 45 Jahre alt war, fuhren sie mit dem Auto und es gab einen großen Unfall, in welchem alle sterben. An diesem Punkt wachte sie auf. Sie war sich plötzlich bewusst, wie vergänglich das Leben ist und hat den Heiratsantrag von dem Arzt abgelehnt. Sie ist bis heute Nonne und dies ist eine wahre Geschichte.

Der Praktizierende weiß, wann er seinen Kurs ändern muss …

Wenn Ihr ein süßes Getränk trinkt dann schmeckt ihr die Süße von dem Getränk, müsst Ihr Euch auch dessen bewusst sein, dass Zucker ein Gift ist. Wenn Ihr das wisst, dann trinkt ihr dieses Getränk auch nicht.

Genauso ist es mit dem Leben. Der Unterschied zwischen jemand der praktiziert und jemanden, der nicht praktiziert, ist, dass der Praktizierende aufhören kann, wenn es Zeit ist. Er weiß, wann er aufhören soll.

Ein Zenmeister besuchte seinen Freund und sagt zu ihm: „Du bist jetzt alt, Du musst jetzt einen spirituellen Weg gehen, sonst wird es zu spät.” Aber der Freund hat noch zu viel zu erledigen, er sagt: „Mein Sohn ist noch nicht verheiratet, das Haus noch nicht fertig gebaut und ich habe noch so viel zu tun.”Aber einen Monat nach dieser Begegnung starb er. Der Zenmeister ging zu der Beerdigung und sagt bei der Grabrede: „Mein Freund wollte nicht den spirituellen Weg gehen, weil er meinte, er hätte zu viel zu tun. Der Tod jedoch respektierte sein Pläne nicht.”

Ich kann aus meiner eigenen Erfahrung erzählen, als ich vom Abt sehr viele Pflichten übertragen bekommen habe, habe ich keine Zeit mehr, um zu meditieren. Mein Kopf war voll. Wenn man sich immer mit Sachen beschäftigen muss, die einen spirituell nicht weiterbringen, dann ist das sehr hinderlich. Wenn wir wissen, dass wir nur noch einen Monat zu leben haben, dann würden wir sehr intensiv praktizieren, so dass wir am Schluss noch die Erleuchtung finden können. Aber wir müssen dazu wissen, wann wir sterben werden.

Wie die Geschichte einer Frau mit Krebs in Amerika. Die Ärzte gaben ihr nur noch einen Monat. Als sie die Nachricht hört, nahm sie Kontakt mit zwei Mönchen auf und diese zwei Mönche haben ihr intensiven Meditationsunterricht gegeben. Nach den Unterweisungen praktizierte sie sehr intensiv und manchmal vergaß sie sogar zu essen. Nach einem Monat war die Zeit gekommen, wo sie sterben würde, sie hielt die Hand ihrer Schwester, lächelte und dann war sie tot. Die Mönche haben bestätigt, dass sie in einer höheren Daseinsebene wiedergeboren worden ist.

Genauso wie ein anderer Mann, der hat auch erfahren, dass er nicht mehr lange zu leben hat. Er hatte eine schwere Magenkrankheit – man gab ihm nicht mehr lange zu leben. Als er das erfahren hatte, hat er gesagt, er meditiert so lange, bis er stirbt. Er meditiert und sitzt drei Tage lang. Nach drei Tagen geht er zur Toilette und sieht dass sein Stuhl pechschwarz ist. Seitdem war er gesund. Er hatte sein schlechtes Karma abgetragen und durfte weiterleben.

Befreiung von Illusionen und Emotionen …

Wir leben sehr oft in Illusionen, wir möchten reich sein, wir möchten verreisen oder in Luxus leben. Wir lassen uns zu sehr von Tagträumen irreführen. Deshalb müssen wir jetzt schon lernen, loszulassen. Für uns ist der Gedanke an den Tod etwas ganz Vages, weit von uns entfernt.

Wir müssen über solche Gefühle/Emotionen wie Liebe, Hass, Ärger oder Freude erhaben sein. Dann können wir die Dinge klarer sehen mit unseren geistigen Augen.

Es gibt eine Geschichte von einer alten Frau, die einen Zenmeister fragt: „Ehrwürdiger, ich finde, dass man als Frau doch sehr benachteiligt ist und sich nicht spirituell entwickeln kann. Ich möchte im nächsten Leben als Mann wiedergeboren werden. Der Zenmeister sagt: „Ich kann dir nur in diesem Leben weiterhelfen. Willst Du jetzt ein Mann werden? Wenn Du ein Mann werden willst, dann sollst Du folgendes Gelübde ablegen: „ich gelobe, dass alle Menschen in einer höheren Ebene wiedergeboren werden, aber ich bleibe immer hier unten und werde weiter ein erbärmliches Leben führen.” Die alte Frau wundert sich: „Was soll das, warum soll ich hier bleiben? Warum sollen alle Menschen glücklich sein und ich nicht?“ Ist der Zenmeister verrückt? Der Hintergedanke ist, dass es notwendig ist, ein großzügiges Herz zu entwickeln, bevor man ein Mann sein kann. Sie kann wie ein Mann leben, wenn sie ein großzügigeres Herz entwickelt hat.

Jeder Tag bringt uns dem Tod näher …

Das ist eine Tatsache.

Während einer Reise von Italien nach Ungarn saßen wir im Flugzeug. Während wir über den Wolken waren, gab es technische Probleme mit dem Flugzeug. Viele Passagiere gerieten in Panik. Er selber hat an diesem Zeitpunkt angefangen, über den Tod zu meditieren. Deshalb bleibt er ruhig, während alle um ihn herum, in Panik waren. Als das Flugzeug landete, haben alle Menschen geklatscht. Nur seine Delegation blieb ruhig. Sie empfanden weder Freude noch Leid.
Er hat dann jemanden gefragt, warum wurde geklatscht? Sie waren nur froh, dass sie überlebt haben. Sie waren froh, dass sie heil gelandet sind. Die Delegation hatte nicht gewusst, dass das Flugzeug technische Schwierigkeiten hatte. Deshalb hatten sie keine Angst vor dem Tod. Die anderen aber wussten darum, und fürchteten um ihr Leben. Wir müssen lernen, keine Angst vor dem Tod zu haben – immer und fortwährend.

Als er einmal im tiefsten Winter in Canada Schnee schippen wollte schlug die Tür hinter ihm zu und er hatte die Schlüssel drinnen und er wusste in der Kälte würde er nicht lange überleben. Zum Glück klingelte das Telefon und Freunde erkundigten sich, ob alles in Ordnung ist.

Wir kommen manchmal in Situationen, in welchem wir dem Tod sehr nahe kommen. Daher müssen wir schon jetzt lernen, damit umzugehen.

Wir haben großes Glück, wenn wir den Dharma in diesem Leben jetzt erfahren dürfen. Es gibt so viele Leute, die leben unbewusst. Sie leben ohne Bewusstsein von Leben und Tod und wissen nicht, woher sie kommen oder wohin sie gehen.

Ab heute praktizieren …

Es gab eine 70-jährige Frau, sie weinte und kam zum Abt: „Ich habe mein ganzes Leben nichts vom Dharma gewusst. Es tut mir leid, dass ich so spät die buddhistische Lehre kennen gelernt habe!”
Der Abt sagte: „Nein, es ist nicht zu spät, Sie können ab heute anfangen zu praktizieren.” Das bedeutet, es ist nie zu spät, um damit anzufangen. Sie war über diese Antwort sehr glücklich und sie übte sehr fleißig und ihr Sohn wurde ordiniert. Buddha hat gesagt, wenn man nur einen einzigen Tag den Dharma praktiziert und sich an die 5 Regeln hält dann ist das schon ein sehr wertvoller Tag.

Als er 23 Jahre alt war, wollte er Mönch werden. Aber es gab so viele Probleme in seiner Familie, da wollte er diese Gedanken verwerfen. Er hat sich entschlossen, nur 8 Monate in dem Meditationszentrum zu bleiben und zu helfen. Er hat 8 Monate lang im Kloster geholfen. Danach wollte er zurück zu seiner Familie und nicht mehr Mönch werden. Er hatte dann einen Traum von zwei Brücken, die jeweils von einem Soldaten bewacht wurden. Eine war sehr schön, die andere war eher unansehnlich und voll von Menschen. Es waren keine normalen Soldaten auf den Brücken, sondern himmlische Soldaten. Einer der Soldaten fragte ihn, als er sich der Menschenmenge auf der einen Brücke anschließen wollte „wohin gehst du, das ist nicht deine Brücke. Deine Brücke ist dort unten.“ Weil er 8 Monate in einem Kloster geholfen hat, durfte er die „schönere” Brücke benutzen. Er hat dies als himmlisches Zeichen gedeutet, dass er sein ganzes Leben im Kloster verbringen sollte – wenn er bereits nach 8 Monaten Kloster auf die andere Brücke wechseln konnte, was würde passieren, wenn er sein ganzes Leben im Kloster verbringen würde?

Wenn jemand sehr viele gute Taten verrichtet hat, dann wird er gleich im Himmel geboren. Wenn jemand sehr viele schlechte Taten begangen hat, wird er in der Hölle wiedergeboren. Man wird seinem Karma entsprechend wiedergeboren.

Egal wer oder wo man ist, der Tod kann einen jederzeit holen. Viele Leute denken, ich habe viel Zeit, ich sterbe erst, wenn ich alt bin. Aber wir erleben oft, jung oder alt, die Leute sterben jeden Tag. Der Tod kann jederzeit kommen – man weiß nie wann. Wenn wir keine Angst vor dem Tod haben, sollen wir denken, dass unser Leben eine Illusion ist.

Anhaftungen erkennen und allmählich loslassen lernen …

Es gibt drei Sorten von Menschen:

1. keine Anhaftung an irdische Güter (Heilige),
2. ausgeprägte Anhaftungen (Menschen, die nicht bewusst leben) und
3. Menschen, die auf dem spirituellen Weg sind.

Wir müssen uns der 1. Gruppe bewusst sein. Das Leben ist eine Schule, um unsere Anhaftungen zu lösen, mit dem Ziel, uns weiter zu entwickeln.
Wir müssen lernen, alles allmählich loszulassen. Es geht nicht darum, alles sofort loszulassen. Das ist nicht realistisch.

Der Sinn von unserem ganzen Leben ist unsere spirituelle Entwicklung. Aber leider gehen viele Menschen in die Pagode, um ein bisschen Gesellschaft zu haben oder um sich zu amüsieren. Aber sie denken nicht daran, ernsthaft zu praktizieren. Sie erkennen nicht die Wichtigkeit ihrer spirituellen Entwicklung. Erst wenn sie älter werden und der Tod naht, dann kriegen sie Panik und beginnen über Religion nachzudenken. Aber so lange sie noch jung sind, lassen sie sich von Vergnügungen leiten. Sie sehen nicht, dass es eigentlich mehr Kummer als Freude im Leben gibt.

Vielen ist es nicht klar, dass es nur eine Methode gibt, um aus dem Kreis der Wiedergeburten auszubrechen. Nur durch die spirituelle Praxis können wir den Kreis der Wiedergeburten durchbrechen.

Wir brauchen uns nicht vor Wirkungen zu fürchten, wenn wir die Ursachen kennen …

Daher ist es wichtig, Ursache und Wirkung zu verstehen. Wir müssen lediglich entsprechend handeln. Heilsame Ursachen bringen positive Wirkungen hervor.
Wenn man nicht loslässt, kann man sich nicht spirituell weiter entwickeln. Wenn man immer Gründe findet, um sich nicht spirituell weiter zu entwickeln, kommt man nicht weiter und oft kann man auch seine weltlichen Dinge nicht beenden, weil der Tod einen vorher ereilt.

Je mehr man loslassen lernt, desto größer ist die Chance, dass man sich aus dem Kreis der Wiedergeburten befreien kann. Die meisten Menschen aber können nicht loslassen, was sie sich aufgebaut haben (Häuser, Familien …). Wir sind emotional und materiell gebunden. Je mehr man besitzt, desto schwieriger wird es, ein spirituelles Leben zu führen. Man verschwendet zu viel Zeit dafür, die Besitztümer zu erhalten und zu pflegen.

Ein armer Bauer findet beim Pflügen seines Feldes einen Eimer Gold. Seitdem war der Mann unglücklich, weil er immer daran denkt, ob es noch mehr Eimer im Feld geben könnte. Er meint, er muss das ganze Feld umgraben, um sie zu finden. Man hat nie genug, man will immer mehr.

Eine Fee kommt auf diese Welt, zeigt mit ihrem schlanken Finger auf einen Stein, welcher sich daraufhin in Gold verwandelt. Sie gibt einem kleinen Jungen ein Goldstück. Der Junge kann sich nicht freuen – er ist unzufrieden, er will auch den Finger der Fee haben, da er glaubt, mit diesem Finger alles in Gold verwandeln zu können. Man ist nie zufrieden und will immer mehr.

Frage: Was wollt Ihr mit Eurem Leben anfangen?
XIV DL: wenn ihr einen guten Tod wollt, müsst ihr ein gutes Leben führen.

Ein Zenmeister lag im Sterben. Er sieht, dass außer einem Schüler alle weinen. Er fragt den einen Schüler, warum er nicht weint. Der antwortet, er hat gesehen, dass der Zenmeister ein gutes Leben gelebt hat, „also weiß ich, dass Du gut sterben wirst“. Als der Zenmeister dies hörte, wusste er, dass dieser Schüler erleuchtet war, lächelte und starb.

13. Oktober 2009

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