MN61 – Rat an Ràhula bei Ambalatthikà

Majjhima Nikàya 61

 

Rat an Ràhula bei Ambalatthikà

(Ambalatthikàràhulovàda Sutta)

1. So habe ich gehört. Einmal hielt sich der Erhabene bei Ràjagaha im Bambushain,
dem Eichhörnchen-Park auf.

2. Bei jener Gelegenheit hielt sich der ehrwürdige Ràhula bei Ambalaññhikà
auf. Als es Abend war, erhob sich der Erhabene aus der Meditation und ging zum
ehrwürdigen Ràhula 1) bei Ambalaññhikà. Der ehrwürdige Ràhula sah den Erhabenen
in der Ferne kommen und bereitete einen Sitz vor und stellte Wasser zum
Waschen der Füße bereit. Der Erhabene setze sich auf dem vorbereiteten Sitz
nieder und wusch sich die Füße. Der ehrwürdige Ràhula huldigte ihm und setzte
sich seitlich nieder.

3. Da ließ der Erhabene einen kleinen Rest Wasser in der Wasserschüssel zurück
und fragte den ehrwürdigen Ràhula: „Ràhula, siehst du diesen kleinen Rest
Wasser in der Wasserschüssel?“ – „Ja, ehrwürdiger Herr.“ – „Ràhula, genauso
gering ist das Mönchtum jener, die sich nicht schämen, vorsätzlich zu lügen.“

4. Dann schüttete der Erhabene den kleinen Rest Wasser, der übrig war, weg
und fragte den ehrwürdigen Ràhula: „Ràhula, siehst du jenen kleinen Rest Wasser,
der weggeschüttet wurde?“ – „Ja, ehrwürdiger Herr.“ – „Ràhula, ebenso
weggeschüttet ist das Mönchtum jener, die sich nicht schämen, vorsätzlich zu
lügen.“

5. Dann stülpte der Erhabene die Wasserschüssel um und fragte den ehrwürdigen
Ràhula: „Ràhula, siehst du diese umgestülpte Wasserschüssel?“ – „Ja, ehrwürdiger
Herr.“ – „Ràhula, ebenso umgestülpt ist das Mönchtum jener, die sich
nicht schämen, vorsätzlich zu lügen.“

6. Dann drehte der Erhabene die Wasserschüssel wieder richtig herum und
fragte den ehrwürdigen Ràhula: „Ràhula, siehst du diese hohle, leere Wasserschüssel?“
– „Ja, ehrwürdiger Herr.“ – „Ràhula, ebenso hohl und leer ist das
Mönchtum jener, die sich nicht schämen, vorsätzlich zu lügen.“

7. „Angenommen, es gäbe einen königlichen Kriegselefanten mit Stoßzähnen,
so lang wie Wagendeichseln, mit ausgewachsener Statur, hochgezüchtet und
an die Schlacht gewöhnt. In der Schlacht würde er seine Aufgabe mit den Vorderfüßen
und den Hinterfüßen erfüllen, mit der Vorderseite und der Hinterseite,
mit dem Kopf und den Ohren, mit den Stoßzähnen und dem Schwanz, und doch
würde er den Rüssel schonen. Dann würde sein Elefantenführer denken: ,Dieser
königliche Kriegselefant mit Stoßzähnen, so lang wie Wagendeichseln, mit ausgewachsener
Statur, hochgezüchtet und an die Schlacht gewöhnt, erfüllt seine
Aufgabe in der Schlacht mit den Vorderfüßen und den Hinterfüßen, mit der Vorderseite
und der Hinterseite, mit dem Kopf und den Ohren, mit den Stoßzähnen
und dem Schwanz, und doch schont er den Rüssel. Er hat sein Leben noch nicht
aufgegeben.‘ Aber wenn der königliche Kriegselefant mit Stoßzähnen, so lang
wie Wagendeichseln, mit ausgewachsener Statur, hochgezüchtet und an die
Schlacht gewöhnt, seine Aufgabe in der Schlacht mit den Vorderfüßen und den
Hinterfüßen erfüllt, mit der Vorderseite und der Hinterseite, mit dem Kopf und
den Ohren, mit den Stoßzähnen und dem Schwanz, und auch mit dem Rüssel,
dann würde sein Elefantenführer denken: ,Dieser königliche Kriegselefant mit
Stoßzähnen, so lang wie Wagendeichseln, mit ausgewachsener Statur, hochgezüchtet
und an die Schlacht gewöhnt, erfüllt seine Aufgabe in der Schlacht mit
den Vorderfüßen und den Hinterfüßen, mit der Vorderseite und der Hinterseite,
mit dem Kopf und den Ohren, mit den Stoßzähnen und dem Schwanz, und auch
mit dem Rüssel. Er hat sein Leben aufgegeben. Jetzt gibt es nichts, was dieser
königliche Kriegselefant nicht tun würde.‘ Ebenso, Ràhula, wenn man sich nicht
schämt, vorsätzlich zu lügen, dann gibt es kein Übel, sage ich, das man nicht tun
würde. Daher, Ràhula, solltest du sich so üben: ,Ich will keine Unwahrheit äußern,
nicht einmal im Scherz.‘“

8. „Was meinst du, Ràhula: Wozu ist ein Spiegel da?“
„Zum Reflektieren, ehrwürdiger Herr.“
„Ebenso, Ràhula, sollte eine Handlung mit dem Körper nach wiederholtem
Reflektieren ausgeführt werden; eine Handlung mit der Sprache sollte nach wiederholtem
Reflektieren ausgeführt werden; eine Handlung mit dem Geist sollte
nach wiederholtem Reflektieren ausgeführt werden.“

9. „Ràhula, wenn du eine Handlung mit dem Körper ausführen willst, sollte
eben diese körperliche Handlung von dir so reflektiert werden: ,Würde diese
Handlung, die ich mit dem Körper ausführen will, zu meinem eigenen Leid führen,
oder zum Leid anderer, oder zum Leid beider? Ist es eine unheilsame Handlung
mit schmerzhaften Folgen, mit schmerzhaften Ergebnissen?‘ Falls du
erkennst, während du sie reflektierst: ,Diese Handlung, die ich mit dem Körper
ausführen will, würde zu meinem eigenen Leid führen, oder zum Leid anderer,
oder zum Leid beider; es ist eine unheilsame Handlung mit schmerzhaften Folgen,
mit schmerzhaften Ergebnissen‘, dann solltest du eine solche körperliche
Handlung mit Sicherheit nicht ausführen. Aber falls du erkennst, während du sie
reflektierst: ,Diese Handlung, die ich mit dem Körper ausführen will, würde nicht
zu meinem eigenen Leid führen, oder zum Leid anderer, oder zum Leid beider;
es ist eine heilsame Handlung mit angenehmen Folgen, mit angenehmen Ergebnissen‘,
dann darfst du eine solche körperliche Handlung ausführen.“

10. „Ebenso, Ràhula, während du eine Handlung mit dem Körper ausführst,
sollte eben diese körperliche Handlung von dir so reflektiert werden: ,Führt diese
Handlung, die ich gerade mit dem Körper ausführe, zu meinem eigenen Leid,
oder zum Leid anderer, oder zum Leid beider? Ist es eine unheilsame Handlung
mit schmerzhaften Folgen, mit schmerzhaften Ergebnissen?‘ Falls du erkennst,
während du sie reflektierst: ,Diese Handlung, die ich gerade mit dem Körper
ausführe, führt zu meinem eigenen Leid, oder zum Leid anderer, oder zum Leid
beider; es ist eine unheilsame Handlung mit schmerzhaften Folgen, mit schmerzhaften
Ergebnissen‘, dann solltest du eine solche körperliche Handlung einstellen.
Aber falls du erkennst, während du sie reflektierst: ,Diese Handlung, die ich
gerade mit dem Körper ausführe, führt nicht zu meinem eigenen Leid, oder zum
Leid anderer, oder zum Leid beider; es ist eine heilsame Handlung mit angenehmen
Folgen, mit angenehmen Ergebnissen‘, dann darfst du mit einer solchen
körperlichen Handlung fortfahren.“

11. „Ebenso, Ràhula, nachdem du eine Handlung mit dem Körper ausgeführt
hast, sollte eben diese körperliche Handlung von dir im Rückblick so reflektiert
werden: ,Führt diese Handlung, die ich mit dem Körper ausgeführt habe, zu meinem
eigenen Leid, oder zum Leid anderer, oder zum Leid beider? War es eine
unheilsame Handlung mit schmerzhaften Folgen, mit schmerzhaften Ergebnissen?‘
Falls du erkennst, während du sie im Rückblick reflektierst: ,Diese Handlung,
die ich mit dem Körper ausgeführt habe, führt zu meinem eigenen Leid,
oder zum Leid anderer, oder zum Leid beider; es war eine unheilsame Handlung
mit schmerzhaften Folgen, mit schmerzhaften Ergebnissen‘, dann solltest du eine
solche körperliche Handlung bekennen, sie enthüllen und aufdecken, gegenüber
dem Lehrer oder gegenüber deinen weisen Gefährten im heiligen Leben. Und
nachdem du sie bekannt, enthüllt und aufgedeckt hast, solltest du dich in Zurückhaltung
für die Zukunft üben. Aber falls du erkennst, während du sie im Rückblick
reflektierst: ,Diese Handlung, die ich mit dem Körper ausgeführt habe,
führt nicht zu meinem eigenen Leid, oder zum Leid anderer, oder zum Leid beider;
es war eine heilsame Handlung mit angenehmen Folgen, mit angenehmen
Ergebnissen‘, dann kannst du verzückt und froh verweilen, während du dich Tag
und Nacht in heilsamen Zuständen übst.“

12. „Ràhula, wenn du eine Handlung mit der Sprache ausführen willst, sollte
eben diese sprachliche Handlung von dir so reflektiert werden: ,Würde diese
Handlung, die ich mit der Sprache ausführen will, zu meinem eigenen Leid führen,
oder zum Leid anderer, oder zum Leid beider? Ist es eine unheilsame Handlung
mit schmerzhaften Folgen, mit schmerzhaften Ergebnissen?‘ Falls du
erkennst, während du sie reflektierst: ,Diese Handlung, die ich mit der Sprache
ausführen will, würde zu meinem eigenen Leid führen, oder zum Leid anderer,
oder zum Leid beider; es ist eine unheilsame Handlung mit schmerzhaften Folgen,
mit schmerzhaften Ergebnissen‘, dann solltest du eine solche sprachliche
Handlung mit Sicherheit nicht ausführen. Aber falls du erkennst, während du sie
reflektierst: ,Diese Handlung, die ich mit der Sprache ausführen will, würde nicht
zu meinem eigenen Leid führen, oder zum Leid anderer, oder zum Leid beider;
es ist eine heilsame Handlung mit angenehmen Folgen, mit angenehmen Ergebnissen‘,
dann darfst du eine solche sprachliche Handlung ausführen.“

13. „Ebenso, Ràhula, während du eine Handlung mit der Sprache ausführst,
sollte eben diese sprachliche Handlung von dir so reflektiert werden: ,Führt diese
Handlung, die ich gerade mit der Sprache ausführe, zu meinem eigenen Leid,
oder zum Leid anderer, oder zum Leid beider? Ist es eine unheilsame Handlung
mit schmerzhaften Folgen, mit schmerzhaften Ergebnissen?‘ Falls du erkennst,
während du sie reflektierst: ,Diese Handlung, die ich gerade mit der Sprache
ausführe, führt zu meinem eigenen Leid, oder zum Leid anderer, oder zum Leid
beider; es ist eine unheilsame Handlung mit schmerzhaften Folgen, mit schmerzhaften
Ergebnissen‘, dann solltest du eine solche sprachliche Handlung einstellen.
Aber falls du erkennst, während du sie reflektierst: ,Diese Handlung, die ich
gerade mit der Sprache ausführe, führt nicht zu meinem eigenen Leid, oder zum
Leid anderer, oder zum Leid beider; es ist eine heilsame Handlung mit angenehmen
Folgen, mit angenehmen Ergebnissen‘, dann darfst du mit einer solchen
sprachlichen Handlung fortfahren.“

14. „Ebenso, Ràhula, nachdem du eine Handlung mit der Sprache ausgeführt
hast, sollte eben diese sprachliche Handlung von dir im Rückblick so reflektiert
werden: ,Führt diese Handlung, die ich mit der Sprache ausgeführt habe, zu meinem
eigenen Leid, oder zum Leid anderer, oder zum Leid beider? War es eine
unheilsame Handlung mit schmerzhaften Folgen, mit schmerzhaften Ergebnissen?‘
Falls du erkennst, während du sie im Rückblick reflektierst: ,Diese Handlung,
die ich mit der Sprache ausgeführt habe, führt zu meinem eigenen Leid,
oder zum Leid anderer, oder zum Leid beider; es war eine unheilsame Handlung
mit schmerzhaften Folgen, mit schmerzhaften Ergebnissen‘, dann solltest du eine
solche sprachliche Handlung bekennen, sie enthüllen und aufdecken, gegenüber
dem Lehrer oder gegenüber deinen weisen Gefährten im heiligen Leben. Und
nachdem du sie bekannt, enthüllt und aufgedeckt hast, solltest du dich in Zurückhaltung
für die Zukunft üben. Aber falls du erkennst, während du sie im Rückblick
reflektierst: ,Diese Handlung, die ich mit der Sprache ausgeführt habe, führt
nicht zu meinem eigenen Leid, oder zum Leid anderer, oder zum Leid beider; es
war eine heilsame Handlung mit angenehmen Folgen, mit angenehmen Ergebnissen‘,
dann kannst du verzückt und froh verweilen, während du dich Tag und
Nacht in heilsamen Zuständen übst.“

15. „Ràhula, wenn du eine Handlung mit dem Geist ausführen willst, sollte
eben diese geistige Handlung von dir so reflektiert werden: ,Würde diese Handlung,
die ich mit dem Geist ausführen will, zu meinem eigenen Leid führen, oder
zum Leid anderer, oder zum Leid beider? Ist es eine unheilsame Handlung mit
schmerzhaften Folgen, mit schmerzhaften Ergebnissen?‘ Falls du erkennst, während
du sie reflektierst: ,Diese Handlung, die ich mit dem Geist ausführen will,
würde zu meinem eigenen Leid führen, oder zum Leid anderer, oder zum Leid
beider; es ist eine unheilsame Handlung mit schmerzhaften Folgen, mit schmerzhaften
Ergebnissen‘, dann solltest du eine solche geistige Handlung mit Sicherheit
nicht ausführen. Aber falls du erkennst, während du sie reflektierst: ,Diese
Handlung, die ich mit dem Geist ausführen will, würde nicht zu meinem eigenen
Leid führen, oder zum Leid anderer, oder zum Leid beider; es ist eine heilsame
Handlung mit angenehmen Folgen, mit angenehmen Ergebnissen‘, dann darfst
du eine solche geistige Handlung ausführen.“

16. „Ebenso, Ràhula, während du eine Handlung mit dem Geist ausführst,
sollte eben diese geistige Handlung von dir so reflektiert werden: ,Führt diese
Handlung, die ich gerade mit dem Geist ausführe, zu meinem eigenen Leid, oder
zum Leid anderer, oder zum Leid beider? Ist es eine unheilsame Handlung mit
schmerzhaften Folgen, mit schmerzhaften Ergebnissen?‘ Falls du erkennst, während
du sie reflektierst: ,Diese Handlung, die ich gerade mit dem Geist ausführe,
führt zu meinem eigenen Leid, oder zum Leid anderer, oder zum Leid beider; es
ist eine unheilsame Handlung mit schmerzhaften Folgen, mit schmerzhaften Ergebnissen‘,
dann solltest du eine solche geistige Handlung einstellen. Aber falls
du erkennst, während du sie reflektierst: ,Diese Handlung, die ich gerade mit
dem Geist ausführe, führt nicht zu meinem eigenen Leid, oder zum Leid anderer,
oder zum Leid beider; es ist eine heilsame Handlung mit angenehmen Folgen,
mit angenehmen Ergebnissen‘, dann darfst du mit einer solchen geistigen Handlung
fortfahren.“

17. „Ebenso, Ràhula, nachdem du eine Handlung mit dem Geist ausgeführt
hast, sollte eben diese geistige Handlung von dir im Rückblick so reflektiert
werden: ,Führt diese Handlung, die ich mit dem Geist ausgeführt habe, zu meinem
eigenen Leid, oder zum Leid anderer, oder zum Leid beider? War es eine
unheilsame Handlung mit schmerzhaften Folgen, mit schmerzhaften Ergebnissen?‘
Falls du erkennst, während du sie im Rückblick reflektierst: ,Diese Handlung,
die ich mit dem Geist ausgeführt habe, führt zu meinem eigenen Leid, oder
zum Leid anderer, oder zum Leid beider; es war eine unheilsame Handlung mit
schmerzhaften Folgen, mit schmerzhaften Ergebnissen‘, dann solltest du von
einer solchen geistigen Handlung abgestoßen, beschämt und angewidert sein 2).
Und nachdem du von einer solchen geistigen Handlung abgestoßen, beschämt
und angewidert worden bist, solltest du dich in Zurückhaltung für die Zukunft
üben. Aber falls du erkennst, während du sie im Rückblick reflektierst: ,Diese
Handlung, die ich mit dem Geist ausgeführt habe, führt nicht zu meinem eigenen
Leid, oder zum Leid anderer, oder zum Leid beider; es war eine heilsame Handlung
mit angenehmen Folgen, mit angenehmen Ergebnissen‘, dann kannst du
verzückt und froh verweilen, während du dich Tag und Nacht in heilsamen Zuständen
übst.“

18. „Ràhula, welche Mönche und Brahmanen auch immer in der Vergangenheit
ihre körperlichen, sprachlichen und geistigen Handlungen geläutert haben,
sie alle haben sie geläutert, indem sie immer wieder darüber reflektierten. Welche
Mönche und Brahmanen auch immer in der Zukunft ihre körperlichen, sprachlichen
und geistigen Handlungen läutern werden, sie alle werden sie läutern,
indem sie immer wieder darüber reflektieren. Welche Mönche und Brahmanen
auch immer in der Gegenwart ihre körperlichen, sprachlichen und geistigen Handlungen
läutern, sie alle läutern sie, indem sie immer wieder darüber reflektieren.
Daher, Ràhula, solltest du dich so üben: ,Wir wollen unsere körperliche Handlung,
unsere sprachliche Handlung und unsere geistige Handlung läutern, indem
wir immer wieder darüber reflektieren.‘“
Das ist es, was der Erhabene sagte. Der ehrwürdige Ràhula war zufrieden und
entzückt über die Worte des Erhabenen.

Anmerkungen:
1) Der ehrwürdige Ràhula war der Sohn des Buddha, der im Alter von sieben Jahren
zum Novizen ordiniert wurde. Er wurde vom Buddha als Erster unter seinen
Schülern bezeichnet, die Eifer in Bezug auf die Übung zeigen. In M147 erlangt
er Arahantschaft, während er seinem Vater zuhört.
2) In der Veränderung des Refrains wird der Unterschied zwischen den Kategorien
„unheilsame Handlung“ und „Verstoß gegen eine Übungsregel“ deutlich. Übungsregeln,
seien es die fünf Empfehlungen des Buddha für sittliches Verhalten der
Laien (die fünf Ethikregeln), oder die 227 Pàtimokkharegeln der Bhikkhus, sind
Richtlinien für körperliches und sprachliches Verhalten; sie können durch ethische
Disziplin und Zurückhaltung eingehalten werden. Bei Körper und Sprache
decken sich die beiden genannten Kategorien. Im Falle geistiger Handlung sieht
das anders aus: geistige unheilsame Handlung, also das Erscheinen unheilsamer
Gedanken, kann nicht durch Selbstdisziplin, sondern nur durch Weisheit verhindert
werden, und diese Weisheit läßt sich nicht durch ein Gelübde erzwingen. Es
gibt unter Buddhisten vereinzelt das Bestreben, auch das Enthalten von geistiger
unheilsamer Handlung zur Übungsregel hochzustilisieren, etwa in dem Sinne:
„Ich gelobe, keine Gedanken des Übelwollens zu haben.“ So etwas kann natürlich
nur ein Nichtwiederkehrer oder Arahant einhalten, und somit sind Schuldkomplexe
vorprogrammiert.