MN67 – Bei Càtumà

Majjhima Nikàya 67

 

Bei Càtumà (Càtumà Sutta)

1. So habe ich gehört. Einmal hielt sich der Erhabene bei Càtumà in einem
Myrobalan-Hain auf.

2. Bei jener Gelegenheit waren fünfhundert Bhikkhus, angeführt vom ehrwürdigen
Sàriputta und dem ehrwürdigen Mahà Moggallàna, nach Càtumà gekommen,
um den Erhabenen zu sehen. Während die Bhikkhus, die zu Besuch
gekommen waren, Grüße mit den ansässigen Bhikkhus austauschten und Lagerplätze
vorbereiteten und ihre Schalen und äußeren Roben wegräumten, waren
sie sehr laut und lärmend.

3. Dann richtete sich der Erhabene so an den ehrwürdigen ânanda: „ ânanda,
wer sind diese lauten, lärmenden Leute? Man möchte meinen, sie seien Fischer,
die Fisch feilbieten.“
„Ehrwürdiger Herr, es sind fünfhundert Bhikkhus, angeführt vom ehrwürdigen
Sàriputta und dem ehrwürdigen Mahà Moggallàna, die nach Càtumà gekommen
sind, um den Erhabenen zu sehen. Und während die Bhikkhus, die zu
Besuch gekommen sind, Grüße mit den ansässigen Bhikkhus austauschten und
Lagerplätze vorbereiteten und ihre Schalen und äußeren Roben wegräumten, sind
sie sehr laut und lärmend gewesen.“

4. „Dann, ânanda, sage jenen Bhikkhus in meinem Namen, daß der Lehrer
nach den Ehrwürdigen ruft.“
„Ja, ehrwürdiger Herr“, erwiderte er, und er ging zu jenen Bhikkhus und sagte
zu ihnen: „Der Lehrer ruft nach den Ehrwürdigen.“
„Ja, Freund“, erwiderten sie, und sie gingen zum Erhabenen, und nachdem sie
ihm gehuldigt hatten, setzten sie sich seitlich nieder. Nachdem sie dies getan
hatten, fragte sie der Erhabene: „Bhikkhus, warum seid ihr laut und lärmend?
Man möchte meinen, ihr seid Fischer, die Fisch feilbieten.“
„Ehrwürdiger Herr, wir sind fünfhundert Bhikkhus, angeführt vom ehrwürdigen
Sàriputta und dem ehrwürdigen Mahà Moggallàna, die nach Càtumà gekommen
sind, um den Erhabenen zu sehen. Und es geschah, während wir
Bhikkhus, die zu Besuch gekommen sind, Grüße mit den ansässigen Bhikkhus
austauschten und Lagerplätze vorbereiteten und unsere Schalen und äußeren
Roben wegräumten, daß wir sehr laut und lärmend waren.“

5. „Geht, Bhikkhus, ich entlasse euch. Ihr könnt nicht mit mir zusammenleben.“
„Ja, ehrwürdiger Herr“, erwiderten sie, und sie erhoben sich von ihren Sitzen,
und nachdem sie dem Erhabenen gehuldigt hatten, räumten sie die Dinge an
ihren Lagerplätzen weg, wobei sie ihm die rechte Seite zuwandten, und nachdem
sie ihre Schalen und äußeren Roben an sich genommen hatten, nahmen sie Abschied.

6. Bei dieser Gelegenheit waren die Sakyer von Càtumà in ihrer Versammlungshalle
zusammengekommen, um verschiedenen Geschäften nachzugehen.
Als sie die Bhikkhus in der Ferne kommen sahen, gingen sie zu ihnen hin und
fragten: „Wo geht ihr hin, ehrwürdige Herren?“
„Freunde, die Sangha der Bhikkhus ist vom Erhabenen entlassen worden.“
„Dann mögen die Ehrwürdigen eine Zeitlang Platz nehmen. Vielleicht werden
wir in der Lage sein, den Erhabenen wieder zuversichtlich zu stimmen.“
„Ja, Freund“, erwiderten sie.

7. Dann gingen die Sakyer von Càtumà zum Erhabenen, und nachdem sie ihm
gehuldigt hatten, setzten sie sich seitlich nieder und sagten: „Ehrwürdiger Herr,
möge sich der Erhabene an der Sangha der Bhikkhus entzücken; ehrwürdiger
Herr, möge der Erhabene die Sangha der Bhikkhus willkommen heißen; ehrwürdiger
Herr, möge der Erhabene der Sangha der Bhikkhus jetzt genauso seine
Gunst zeigen, wie er ihr in der Vergangenheit seine Gunst zu zeigen pflegte.
Ehrwürdiger Herr, hier sind neue Bhikkhus, die eben erst in die Hauslosigkeit
gezogen sind, die erst kürzlich zu diesem Dhamma und zu dieser Disziplin gekommen
sind. Wenn sie keine Gelegenheit erhalten, den Erhabenen zu sehen,
könnte in ihnen eine Veränderung oder Wandlung stattfinden. Ehrwürdiger Herr,
genauso wenn junge Setzlinge kein Wasser bekommen, dann könnte in ihnen
eine Veränderung oder Wandlung stattfinden, ebenso, ehrwürdiger Herr, sind hier
neue Bhikkhus, die eben erst in die Hauslosigkeit gezogen sind, die erst kürzlich
zu diesem Dhamma und zu dieser Disziplin gekommen sind. Wenn sie keine
Gelegenheit erhalten, den Erhabenen zu sehen, könnte in ihnen eine Veränderung
oder Wandlung stattfinden. Ehrwürdiger Herr, genauso wenn ein junges
Kalb seine Mutter nicht sieht, dann könnte in ihm eine Veränderung oder Wandlung
stattfinden, ebenso, ehrwürdiger Herr, sind hier neue Bhikkhus, die eben
erst in die Hauslosigkeit gezogen sind, die erst kürzlich zu diesem Dhamma und
zu dieser Disziplin gekommen sind. Wenn sie keine Gelegenheit erhalten, den
Erhabenen zu sehen, könnte in ihnen eine Veränderung oder Wandlung stattfinden.
Ehrwürdiger Herr, möge sich der Erhabene an der Sangha der Bhikkhus
entzücken; ehrwürdiger Herr, möge der Erhabene die Sangha der Bhikkhus willkommen
heißen; ehrwürdiger Herr, möge der Erhabene der Sangha der Bhikkhus
jetzt genauso seine Gunst zeigen, wie er ihr in der Vergangenheit seine Gunst zu
zeigen pflegte.“

8. Da erkannte der Brahmà Sahampati 1) mit seinem Herzen den Gedanken im
Herzen des Erhabenen, also verschwand er aus jener Brahmawelt und erschien
vor dem Erhabenen, gerade so schnell, wie ein starker Mann seinen gebeugten
Arm strecken oder seinen gestreckten Arm beugen könnte. Er rückte seine obere
Robe auf einer Schulter zurecht, und indem er den Erhabenen ehrerbietig mit
zusammengelegten Händen grüßte, sagte er:

9. „Ehrwürdiger Herr, möge sich der Erhabene an der Sangha der Bhikkhus
entzücken; ehrwürdiger Herr, möge der Erhabene die Sangha der Bhikkhus willkommen
heißen; ehrwürdiger Herr, möge der Erhabene der Sangha der Bhikkhus
jetzt genauso seine Gunst zeigen, wie er ihr in der Vergangenheit seine Gunst zu
zeigen pflegte. Ehrwürdiger Herr, hier sind neue Bhikkhus, die eben erst in die
Hauslosigkeit gezogen sind, die erst kürzlich zu diesem Dhamma und zu dieser
Disziplin gekommen sind. Wenn sie keine Gelegenheit erhalten, den Erhabenen
zu sehen, könnte in ihnen eine Veränderung oder Wandlung stattfinden. Ehrwürdiger
Herr, genauso wenn junge Setzlinge kein Wasser bekommen, dann könnte
in ihnen eine Veränderung oder Wandlung stattfinden, ebenso, ehrwürdiger Herr,
sind hier neue Bhikkhus, die eben erst in die Hauslosigkeit gezogen sind, die erst
kürzlich zu diesem Dhamma und zu dieser Disziplin gekommen sind. Wenn sie
keine Gelegenheit erhalten, den Erhabenen zu sehen, könnte in ihnen eine Veränderung
oder Wandlung stattfinden. Ehrwürdiger Herr, genauso wenn ein junges
Kalb seine Mutter nicht sieht, dann könnte in ihm eine Veränderung oder Wandlung
stattfinden, ebenso, ehrwürdiger Herr, sind hier neue Bhikkhus, die eben
erst in die Hauslosigkeit gezogen sind, die erst kürzlich zu diesem Dhamma und
zu dieser Disziplin gekommen sind. Wenn sie keine Gelegenheit erhalten, den
Erhabenen zu sehen, könnte in ihnen eine Veränderung oder Wandlung stattfinden.
Ehrwürdiger Herr, möge sich der Erhabene an der Sangha der Bhikkhus
entzücken; ehrwürdiger Herr, möge der Erhabene die Sangha der Bhikkhus willkommen
heißen; ehrwürdiger Herr, möge der Erhabene der Sangha der Bhikkhus
jetzt genauso seine Gunst zeigen, wie er ihr in der Vergangenheit seine Gunst zu
zeigen pflegte.“

10. Die Sakyer von Càtumà und der Brahmà Sahampati waren in der Lage,
den Erhabenen mit Hilfe der Gleichnisse von den Setzlingen und dem jungen
Kalb wieder zuversichtlich zu stimmen.

11. Dann richtete sich der ehrwürdige Mahà Moggallàna folgendermaßen an
die Bhikkhus: „Steht auf, Freunde, nehmt eure Schalen und äußeren Roben. Der
Erhabene ist von den Sakyern von Càtumà und dem Brahma Sahampati mit Hilfe
der Gleichnisse von den Setzlingen und dem jungen Kalb wieder zuversichtlich
gestimmt worden.“

12. „Ja, Freund“, erwiderten sie, und indem sie ihre Schalen und äußeren Roben
nahmen, gingen sie zum Erhabenen, und nachdem sie ihm gehuldigt hatten,
setzten sie sich seitlich nieder. Nachdem sie das getan hatten, fragte der Erhabene
den ehrwürdigen Sàriputta: „Was hast du gedacht, Sàriputta, als die Sangha
der Bhikkhus von mir entlassen wurde?“
„Ehrwürdiger Herr, ich dachte so: ,Die Sangha der Bhikkhus ist vom Erhabenen
entlassen worden. Der Erhabene wird jetzt untätig verweilen, sich dem angenehmen
Verweilen hier und jetzt widmen; und auch wir werden jetzt untätig
verweilen, uns dem angenehmen Verweilen hier und jetzt widmen.‘“
„Halt, Sàriputta, halt! Solch eine Geisteshaltung sollte von dir nicht noch einmal
gehegt werden.“

13. Dann richtete sich der Erhabene an den ehrwürdigen Mahà Moggallàna:
„Was hast du gedacht, Moggallàna, als die Sangha der Bhikkhus von mir entlassen
wurde?“
„Ehrwürdiger Herr, ich dachte so: ,Die Sangha der Bhikkhus ist vom Erhabenen
entlassen worden. Der Erhabene wird jetzt untätig verweilen, sich dem angenehmen
Verweilen hier und jetzt widmen. Jetzt werden der ehrwürdige Sàriputta
und ich die Sangha der Bhikkhus leiten.‘“
„Gut, gut, Moggallàna. Entweder ich werde die Sangha der Bhikkhus leiten
oder ansonsten werden Sàriputta und Moggallàna sie leiten.“

14. Dann richtete sich der Erhabene folgendermaßen an die Bhikkhus:
„Ihr Bhikkhus, es gibt diese vier Arten von Schrecken, mit denen jene, die
zum Wasser hinuntergehen, rechnen müssen. Was sind die vier? Es sind die Schrekken
der Wellen, Schrecken der Krokodile, Schrecken der Strudel und Schrecken
der Haie. Dies sind die vier Arten von Schrecken, mit denen jene, die zum Wasser
hinuntergehen, rechnen müssen.“

15. „Ebenso gibt es vier Arten von Schrecken, mit denen gewisse Personen,
die in diesem Dhamma und dieser Disziplin vom Leben zu Hause in die
Hauslosigkeit gezogen sind, rechnen müssen. Was sind die vier? Es sind die
Schrecken der Wellen, Schrecken der Krokodile, Schrecken der Strudel und
Schrecken der Haie.“

16. „Was, ihr Bhikkhus, sind die Schrecken der Wellen? Da zieht ein Mann
aus guter Familie aus Vertrauen vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit,
wobei er erwägt: ,Ich bin ein Opfer von Geburt, Altern und Tod, von Kummer,
Klagen, Schmerz, Trauer und Verzweiflung; ich bin ein Opfer von Dukkha, eine
Beute von Dukkha. Gewiß kann ein Ende dieser ganzen Masse von Dukkha erfahren
werden.‘ Dann, nachdem er so in die Hauslosigkeit gezogen ist, beraten
und belehren ihn seine Gefährten im heiligen Leben so: ,Du solltest dich so hinund
herbewegen; du solltest so hinschauen und wegschauen; du solltest so die
Glieder beugen und strecken; du solltest so die äußere Robe, die Schale und die
Roben tragen.‘ Dann denkt er: ,Früher, als wir zu Hause lebten, berieten und
belehrten wir andere, und jetzt denken diese Bhikkhus, die anscheinend unsere
Söhne oder unsere Enkel sein könnten, sie könnten uns beraten und belehren.‘
Und so gibt er die Übung auf und kehrt zum niedrigen Leben zurück. Er wird als
einer, der die Übung aufgegeben hat und zum niedrigen Leben zurückgekehrt ist,
weil er von den Schrecken der Wellen eingeschüchtert war, bezeichnet. ,Wellen‘
ist hier ein Ausdruck für zornige Verzweiflung.“

17. „Was, ihr Bhikkhus, sind die Schrecken der Krokodile? Da zieht ein Mann
aus guter Familie aus Vertrauen vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit,
wobei er erwägt: ,Ich bin ein Opfer von Geburt, Altern und Tod, von Kummer,
Klagen, Schmerz, Trauer und Verzweiflung; ich bin ein Opfer von Dukkha, eine
Beute von Dukkha. Gewiß kann ein Ende dieser ganzen Masse von Dukkha erfahren
werden.‘ Dann, nachdem er so in die Hauslosigkeit gezogen ist, beraten
und belehren ihn seine Gefährten im heiligen Leben so: ,Dies kann von dir verzehrt
werden, dies kann von dir nicht verzehrt werden; dies kann von dir gegessen
werden, dies kann von dir nicht gegessen werden; dies kann von dir geschmeckt
werden, dies kann von dir nicht geschmeckt werden; dies kann von dir
getrunken werden, dies kann von dir nicht getrunken werden 2). Du kannst verzehren,
was erlaubt ist, du kannst nicht verzehren, was nicht erlaubt ist; du kannst
essen, was erlaubt ist, du kannst nicht essen, was nicht erlaubt ist; du kannst
schmecken, was erlaubt ist, du kannst nicht schmecken, was nicht erlaubt ist; du
kannst trinken, was erlaubt ist, du kannst nicht trinken, was nicht erlaubt ist. Du
kannst Nahrung während der richtigen Zeit verzehren, du kannst Nahrung nicht
außerhalb der richtigen Zeit verzehren; du kannst während der richtigen Zeit
essen, du kannst nicht außerhalb der richtigen Zeit essen; du kannst Nahrung
während der richtigen Zeit schmecken, du kannst Nahrung nicht außerhalb der
richtigen Zeit schmecken; du kannst während der richtigen Zeit trinken, du kannst
nicht außerhalb der richtigen Zeit trinken 3).‘ Dann denkt er: ,Früher, als wir zu
Hause lebten, verzehrten wir, was wir mochten und verzehrten nicht, was wir
nicht mochten; wir aßen, was wir mochten und aßen nicht, was wir nicht mochten;
wir schmeckten, was wir mochten und schmeckten nicht, was wir nicht
mochten; wir tranken, was wir mochten und tranken nicht, was wir nicht mochten.
Wir verzehrten, was erlaubt war und was nicht erlaubt war, wir aßen, was
erlaubt war und was nicht erlaubt war, wir schmeckten, was erlaubt war und was
nicht erlaubt war, wir tranken, was erlaubt war und was nicht erlaubt war. Wir
verzehrten Nahrung während der richtigen Zeit und außerhalb der richtigen Zeit;
wir aßen während der richtigen Zeit und außerhalb der richtigen Zeit; wir schmeckten
Nahrung während der richtigen Zeit und außerhalb der richtigen Zeit; wir
tranken während der richtigen Zeit und außerhalb der richtigen Zeit. Wenn uns
jetzt vertrauensvolle Haushälter Nahrung verschiedener Art während des Tages
außerhalb der richtigen Zeit geben, dann scheint es, diese Bhikkhus legen uns
einen Maulkorb an.‘ Und so gibt er die Übung auf und kehrt zum niedrigen Leben
zurück. Er wird als einer, der die Übung aufgegeben hat und zum niedrigen
Leben zurückgekehrt ist, weil er von den Schrecken der Krokodile eingeschüchtert
war, bezeichnet. ,Krokodile‘ ist hier ein Ausdruck für Gefräßigkeit.“

18. „Was, ihr Bhikkhus, sind die Schrecken der Strudel? Da zieht ein Mann
aus guter Familie aus Vertrauen vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit,
wobei er erwägt: ,Ich bin ein Opfer von Geburt, Altern und Tod, von Kummer,
Klagen, Schmerz, Trauer und Verzweiflung; ich bin ein Opfer von Dukkha, eine
Beute von Dukkha. Gewiß kann ein Ende dieser ganzen Masse von Dukkha erfahren
werden.‘ Dann, nachdem er so in die Hauslosigkeit gezogen ist, zieht er
sich am Morgen an, nimmt seine Schale und äußere Robe und geht in ein Dorf
oder eine Stadt um Almosen, ohne auf seinen Körper aufzupassen, ohne auf seine
Sprache aufzupassen, ohne Achtsamkeit gegenwärtig zu halten, und ohne seine
Sinne zu kontrollieren. Er sieht irgendeinen Haushälter oder Sohn eines
Haushälters, der mit den fünf Strängen sinnlichen Vergnügens versehen und ausgestattet
ist und sich mit ihnen vergnügt. Er erwägt: ,Früher, als wir zu Hause
lebten, waren wir mit den fünf Strängen sinnlichen Vergnügens versehen und
ausgestattet, und wir vergnügten uns mit ihnen. Meine Familie hat Reichtum; ich
kann sowohl den Reichtum genießen und auch zugleich Verdienste anhäufen.‘
Und so gibt er die Übung auf und kehrt zum niedrigen Leben zurück. Er wird als
einer, der die Übung aufgegeben hat und zum niedrigen Leben zurückgekehrt ist,
weil er von den Schrecken der Strudel eingeschüchtert war, bezeichnet. ,Strudel‘
ist hier ein Ausdruck für die fünf Stränge sinnlichen Vergnügens.“

19. „Was, ihr Bhikkhus, sind die Schrecken der Haie? Da zieht ein Mann aus
guter Familie aus Vertrauen vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit, wobei
er erwägt: ,Ich bin ein Opfer von Geburt, Altern und Tod, von Kummer,
Klagen, Schmerz, Trauer und Verzweiflung; ich bin ein Opfer von Dukkha, eine
Beute von Dukkha. Gewiß kann ein Ende dieser ganzen Masse von Dukkha erfahren
werden.‘ Dann, nachdem er so in die Hauslosigkeit gezogen ist, zieht er
sich am Morgen an, nimmt seine Schale und äußere Robe und geht in ein Dorf
oder eine Stadt um Almosen, ohne auf seinen Körper aufzupassen, ohne auf seine
Sprache aufzupassen, ohne Achtsamkeit gegenwärtig zu halten, und ohne seine
Sinne zu kontrollieren. Er sieht dabei eine leicht bekleidete, nicht richtig
angezogene Frau. Wenn er so eine Frau sieht, steckt Begierde seinen Geist an.
Weil sein Geist von Begierde angesteckt worden ist, gibt er die Übung auf und
kehrt zum niedrigen Leben zurück. Er wird als einer, der die Übung aufgegeben
hat und zum niedrigen Leben zurückgekehrt ist, weil er von der Schrecken der
Haie eingeschüchtert war, bezeichnet. ,Haie‘ ist hier ein Ausdruck für Frauen.“

20. „Ihr Bhikkhus, dies sind die vier Arten von Schrecken, mit denen gewisse
Personen, die in diesem Dhamma und dieser Disziplin vom Leben zu Hause in
die Hauslosigkeit gezogen sind, rechnen müssen.“
Das ist es, was der Erhabene sagte. Die Bhikkhus waren zufrieden und entzückt
über die Worte des Erhabenen.

Anmerkungen:
1) Der gleiche Brahmà Sahampati, der den Buddha nach dessen Erleuchtung bat,
der Welt das Dhamma zu verkünden (M26). Man kann nun spekulieren, ob der
Buddha in beiden Fällen wirklich überredet werden mußte, oder ob die jeweiligen
Konversationen dramaturgischen Charakter hatten.
2) „Verzehren“, „essen“ und „schmecken“ sind im Deutschen Synonyme. Im Pàli
beziehen sich die verschiedenen Begriffe der Essensaufnahme auf verschiedene
Speisen, in etwa: Rohkost, zubereitete Speisen und Snacks.
3) Zum Beispiel sind Milch oder Fruchtsäfte, die Fruchtfleisch enthalten, nur von
Sonnenaufgang bis Mittag erlaubt.