Donnerstag, 20. Januar 2011

Heute sagte jemand zu mir – im spirituellen Kontext sprechen wir immer von Energie, aber was ist das eigentlich, Energie?

Im Buddhismus sprechen wir bei Energie von der Kraft, die das Bewusstsein mit der Materie verbindet. Und diese Kraft kann sich in allen Formen entfalten, ohne dass man es sich erklären kann. Im Physikalischen gibt es zum Beispiel die Grafikationskraft, als eine Energie, bei der bis heute wissenschaftlich nicht erklärbar ist, warum sie existiert. Sie zeigt sich einerseits als eine drehende Bewegung, die eigentlich die Materie von ihrer Achse wegschleudern müsste, wie beim Karussell. Aber die Gravitationskraft macht das Gegenteil: Je stärker die Drehung, desto mehr wird die Materie an den eigenen Körper gezogen. Das ist bis heute wissenschaftlich ein unerklärbares Phänomen.
Die Erde dreht sich um sich selbst und um die Sonne mit einer rasanten Geschwindigkeit und man wundert sich, warum man nicht heraus geschleudert wird. Gleichzeitig dreht sich alles in unserem Sonnensystem und unserer Galaxie durchs Weltall. Und daraus können wir verstehen, dass sich alles in einem Kraftfeld befindet, das in sich gebunden und abhängig ist. Dieses Bild von Energie können wir auf verschiedene Ebenen übertragen und wir können daraus ableiten, dass das gesamte Universum ein in sich wiederkehrender Kreislauf ist, der sich gegenseitig bedingt und anzieht. Gleichzeitig sehen wir, dass alles was linear abläuft irgendwann zusammenbricht: Alles was einen Anfang hat, wird ein Ende haben. Alles was geboren wird, stirbt. Aus diesem Kontext gesehen kann man die Frage, ob man Energie verändern kann nur so beantworten: Es ist schwierig. Man kann sie nicht verändern, sondern man muss mit ihr umgehen. Wir müssen lernen, die Zusammenhänge zu verstehen, statt sich an einem einzelnen Ereignis festzubinden und dort die Lösung oder Veränderung zu suchen. Wen wir die Gesamtheit betrachten, sehen wir, wie die Dinge sind: wie sie entstanden sind, sich gegenseitig bedingen und voneinander abhängen.
Eine Lösung für unsere Probleme oder einen Ausweg aus allen Leiden können wir nur erreichen, wenn wir verstehen, dass alles aus einer Bedingtheit und gegenseitigen Abhängigkeit entstanden ist, und wir aus dieser Bedingtheit Kraft schöpfen. Das bedeutet im übertragenen Sinn, wenn wir gegen die Milchstrasse etwas machen wollen ist es schwer. Wir können bestimmte Energien die eine Form annehmen nicht außer Kraft setzen, doch wir können diese Energien benutzen und zu unserem Vehikel machen. Bei allen Energien, ob positiv oder negativ, ist die Art und Weise relevant, wie wir damit umgehen. Wir benutzen die Komponenten der Energie und verstehen, aus welchen Bedingungen sie entstanden ist. So können wir die Kraft der Energie benutzen und statt gegen die Kräfte anzukämpfen, Lösungen finden.

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20. Januar 2011

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