Donnerstag, 27. Januar 2011

Wir waren neulich für ein Seminar in der Schweiz und auf der Rückfahrt nach Basel haben wir in Luzern angehalten und zu Abend gegessen. Wir haben bestellt und gut gegessen und dann kam die Rechnung und da haben wir gemerkt, dass die Schweiz viel teurer ist als Deutschland. Die Nonne, die die Aufgabe hat unser Geld zu verwalten hat bezahlt. Als sie mit der Rechung zu uns zurück kam, sagt sie leise zu mir: „Man hat vergessen, uns die Getränke zu berechnen“. Auch die Getränke sind wesentlich teuer als in Deutschland, es machte also eine beachtliche Summe aus. Ich dachte: „wenn ich ein Lokal führen würde und meine Gäste die Getränke unterschlagen, wäre ich nicht glücklich“ und so sagte ich zur Nonne, dass wir zur Kellnerin gehen müssen und ihr sagen, dass sie sich verrechnet hat.
Als wir im Auto weiterfuhren hatte ich das Gefühl mit dieser Handlung ein positives Karma erzeugt zu haben, weil ich nicht aus Gier an unserem Geld festgehalten habe.

Heute kam eine Mitarbeiterin zu mir und sagte: „Meister, dein Portemonnaie, das du zu Neujahr verloren hast ist wieder da.“ Das Portemonnaie ist ein sehr wertvoller Geldbeutel, den mir eine wohlhabende Zenschülerin zu Weihnachten geschenkt hat. Und als ich höre, dass es wieder da ist, merke ich sofort, dass das Gesetz des Karmas wirkt: Wenn ich die kleine Summe der Getränke festgehalten hätte, bin ich mir sicher, dass ich mein teures Portemonnaie nicht zurück bekommen hätte. Denn mein Bewusstsein hält sich an dieser kleinen Summe fest und es ist nicht möglich, dass mein Geldbeutel in diesem kleinen Bewusstsein Platz hat, um zurück zu kommen. Und deshalb bin ich mir sicher, dass der Buddha Recht hat, wenn er sagt: Nur das Loslassen kann dich bereichern. Denn wenn du los lässt, machst du Platz für das, was schön ist und in dein Leben gehört.

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27. Januar 2011

2 Kommentare to Donnerstag, 27. Januar 2011

  1. Wer ohne Begeheren ist,
    sieht das Innere.
    Wer voll Begehren ist,
    sieht nur das Äußere.

  2. Horst Neumann on Januar 29th, 2011
  3. Ich glaube allerdings, dass kein direkter Zusammenhang zwischen beiden Handlungen besteht – könnte es nicht sein, dass Dein Schicksal einen Umweg genommen hat?

    Es hat immerhin einige Zeit gedauert, bis das Portemonnaie zurück kehrte. Und genauso gut hätte es umgekehrt ablaufen können. Oder nicht? Sind Wirkung und Ursache nicht dasselbe?

    Vielen Dank für das anregende Beispiel.

  4. Peter Hauff on Januar 30th, 2011

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