MN19 – Zwei Arten von Gedanken

Majjhima Nikàya 19

 

Zwei Arten von Gedanken

(Dvedhàvitakka Sutta)

1. So habe ich gehört. Einmal hielt sich der Erhabene bei Sàvatthã im Jeta Hain, dem Park des Anàthapindika auf. Dort richtete er sich folgendermaßen an die Bhikkhus: „Ihr Bhikkhus.“ – „Ehrwürdiger Herr“, erwiderten sie. Der Erhabene sagte dieses:

2. „Ihr Bhikkhus, vor meiner Erleuchtung, als ich noch lediglich ein unerleuchteter Bodhisatta war, kam mir in den Sinn: ,Angenommen, ich teile meine Gedanken in zwei Klassen ein.‘ Auf die eine Seite brachte ich dann Gedanken der Sinnesbegierde, Gedanken des Übelwollens und Gedanken der Grausamkeit, und auf die andere Seite brachte ich Gedanken der Entsagung, Gedanken des Nicht-Übelwollens und Gedanken der Nicht-Grausamkeit.“

3. „Während ich so umsichtig, eifrig und entschlossen weilte, erschien ein Gedanke der Sinnesbegierde in mir. Ich verstand folgendermaßen: ,Dieser Gedanke der Sinnesbegierde ist in mir entstanden. Dies führt zu meinem eigenen Leid, zum Leid anderer und zum Leid beider; es beeinträchtigt Weisheit, verursacht Schwierigkeiten, und führt von Nibbàna weg.‘ Als ich erwog: ,Dies führt zu meinem eigenen Leid‘, verschwand es; als ich erwog: ,Dies führt zum Leid anderer‘, verschwand es; als ich erwog: ,Dies führt zum Leid beider‘, verschwand es; als ich erwog: ,Dies beeinträchtigt Weisheit, verursacht Schwierigkeiten, und führt von Nibbàna weg‘, verschwand es 1). Wann immer ein Gedanke der Sinnesbegierde in mir erschien, gab ich ihn auf, entfernte ich ihn, beseitigte ich ihn.“

4. „Während ich so umsichtig, eifrig und entschlossen weilte, erschien ein Gedanke des Übelwollens in mir. Ich verstand folgendermaßen: ,Dieser Gedanke des Übelwollens ist in mir entstanden. Dies führt zu meinem eigenen Leid, zum Leid anderer und zum Leid beider; es beeinträchtigt Weisheit, verursacht Schwierigkeiten, und führt von Nibbàna weg.‘ Als ich erwog: ,Dies führt zu meinem eigenen Leid‘, verschwand es; als ich erwog: ,Dies führt zum Leid anderer‘, verschwand es; als ich erwog: ,Dies führt zum Leid beider‘, verschwand es; als ich erwog: ,Dies beeinträchtigt Weisheit, verursacht Schwierigkeiten, und führt von Nibbàna weg‘, verschwand es. Wann immer ein Gedanke des Übelwollens in mir erschien, gab ich ihn auf, entfernte ich ihn, beseitigte ich ihn.“

5. „Während ich so umsichtig, eifrig und entschlossen weilte, erschien ein Gedanke der Grausamkeit in mir. Ich verstand folgendermaßen: ,Dieser Gedanke der Grausamkeit ist in mir entstanden. Dies führt zu meinem eigenen Leid, zum Leid anderer und zum Leid beider; es beeinträchtigt Weisheit, verursacht Schwierigkeiten, und führt von Nibbàna weg.‘ Als ich erwog: ,Dies führt zu
meinem eigenen Leid‘, verschwand es; als ich erwog: ,Dies führt zum Leid anderer‘, verschwand es; als ich erwog: ,Dies führt zum Leid beider‘, verschwand es; als ich erwog: ,Dies beeinträchtigt Weisheit, verursacht Schwierigkeiten, und führt von Nibbàna weg‘, verschwand es. Wann immer ein Gedanke der Grausamkeit in mir erschien, gab ich ihn auf, entfernte ich ihn, beseitigte ich ihn.“

6. „Ihr Bhikkhus, worüber auch immer ein Bhikkhu häufig nachdenkt und nachsinnt, das wird seine Herzensneigung werden. Wenn er häufig über Gedanken der Sinnesbegierde nachdenkt und nachsinnt, hat er den Gedanken der Entsagung aufgegeben, um den Gedanken der Sinnesbegierde zu pflegen, und dann neigt sein Geist zu Gedanken der Sinnesbegierde. Wenn er häufig über Gedanken des Übelwollens nachdenkt und nachsinnt, hat er den Gedanken des NichtÜbelwollens aufgegeben, um den Gedanken des Übelwollens zu pflegen, und dann neigt sein Geist zu Gedanken des Übelwollens. Wenn er häufig über Gedanken der Grausamkeit nachdenkt und nachsinnt, hat er den Gedanken der Nicht-Grausamkeit aufgegeben, um den Gedanken der Grausamkeit zu pflegen, und dann neigt sein Geist zu Gedanken der Grausamkeit.“

7. „So wie im letzten Monat der Regenzeit, im Herbst, wenn das Korn heranreift, ein Kuhhirte seine Kühe hüten würde, indem er sie ständig mit einem Stock auf die eine und die andere Seite klopft und stupst, um sie zu zügeln und im Zaum zu halten. Warum ist das so? Weil er sieht, daß er ausgepeitscht, eingesperrt, mit einer Geldbuße belegt oder gescholten werden könnte (wenn er sie ins Korn streunen ließe). Genauso sah ich in unheilsamen Geisteszuständen Gefahr, Erniedrigung und Befleckung, und in heilsamen Geisteszuständen den Segen der Entsagung, den Aspekt der Reinigung.“

8. „Während ich so umsichtig, eifrig und entschlossen weilte, erschien ein Gedanke der Entsagung in mir. Ich verstand folgendermaßen: ,Dieser Gedanke der Entsagung ist in mir entstanden. Dies führt nicht zu meinem eigenen Leid, oder zum Leid anderer oder zum Leid beider; es fördert Weisheit, verursacht keine Schwierigkeiten, und führt zu Nibbàna hin. Wenn ich über diesen Gedanken nachdenke und nachsinne, und sei es sogar eine Nacht lang, sogar einen Tag lang, sogar eine Nacht und einen Tag lang, sehe ich nichts, das davon zu befürchten wäre. Aber mit übermäßigem Nachdenken und Nachsinnen könnte ich meinen Körper ermüden, und wenn der Körper ermüdet ist, wird der Geist überanstrengt, und wenn der Geist überanstrengt ist, ist er von Konzentration weit entfernt.‘ Also festigte ich meinen Geist innerlich, beruhigte ihn, brachte ihn zur Einheit und konzentrierte ihn. Warum ist das so? Weil mein Geist nicht überanstrengt werden sollte.“

9. „Während ich so umsichtig, eifrig und entschlossen weilte, erschien ein Gedanke des Nicht-Übelwollens in mir. Ich verstand folgendermaßen: ,Dieser Gedanke des Nicht-Übelwollens ist in mir entstanden. Dies führt nicht zu meinem eigenen Leid, oder zum Leid anderer oder zum Leid beider; es fördert Weisheit, verursacht keine Schwierigkeiten, und führt zu Nibbàna hin. Wenn ich über diesen Gedanken nachdenke und nachsinne, und sei es sogar eine Nacht lang, sogar einen Tag lang, sogar eine Nacht und einen Tag lang, sehe ich nichts, das davon zu befürchten wäre. Aber mit übermäßigem Nachdenken und Nachsinnen könnte ich meinen Körper ermüden, und wenn der Körper ermüdet ist, wird der Geist überanstrengt, und wenn der Geist überanstrengt ist, ist er von Konzentration weit entfernt.‘ Also festigte ich meinen Geist innerlich, beruhigte ihn, brachte ihn zur Einheit und konzentrierte ihn. Warum ist das so? Weil mein Geist nicht überanstrengt werden sollte.“

10. „Während ich so umsichtig, eifrig und entschlossen weilte, erschien ein Gedanke der Nicht-Grausamkeit in mir. Ich verstand folgendermaßen: ,Dieser Gedanke der Nicht-Grausamkeit ist in mir entstanden. Dies führt nicht zu meinem eigenen Leid, oder zum Leid anderer oder zum Leid beider; es fördert Weisheit, verursacht keine Schwierigkeiten, und führt zu Nibbàna hin. Wenn ich über diesen Gedanken nachdenke und nachsinne, und sei es sogar eine Nacht lang, sogar einen Tag lang, sogar eine Nacht und einen Tag lang, sehe ich nichts, das davon zu befürchten wäre. Aber mit übermäßigem Nachdenken und Nachsinnen könnte ich meinen Körper ermüden, und wenn der Körper ermüdet ist, wird der Geist überanstrengt, und wenn der Geist überanstrengt ist, ist er von Konzentration weit entfernt.‘ Also festigte ich meinen Geist innerlich, beruhigte ihn, brachte ihn zur Einheit und konzentrierte ihn. Warum ist das so? Damit mein Geist nicht überanstrengt werden sollte.“

11. „Ihr Bhikkhus, worüber auch immer ein Bhikkhu häufig nachdenkt und nachsinnt, das wird seine Geistesneigung werden. Wenn er häufig über Gedanken der Entsagung nachdenkt und nachsinnt, hat er den Gedanken der Sinnesbegierde aufgegeben, um den Gedanken der Entsagung zu pflegen, und dann neigt sein Geist zu Gedanken der Entsagung. Wenn er häufig über Gedanken des Nicht-Übelwollens nachdenkt und nachsinnt, hat er den Gedanken des Übelwollens aufgegeben, um den Gedanken des Nicht-Übelwollens zu pflegen, und dann neigt sein Geist zu Gedanken des Nicht-Übelwollens. Wenn er häufig über Gedanken der Nicht-Grausamkeit nachdenkt und nachsinnt, hat er den Gedanken der Grausamkeit aufgegeben, um den Gedanken der Nicht-Grausamkeit zu pflegen, und dann neigt sein Geist zu Gedanken der Nicht-Grausamkeit 2).“

12. „So wie im letzten Monat der heißen Jahreszeit, wenn alles Korn in die Dörfer eingebracht worden ist, ein Kuhhirte seine Kühe hüten würde, während er sich am Fuß eines Baums oder im Freien aufhält, da er nur darauf zu achten braucht, daß die Kühe anwesend sind; genauso bestand für mich nur die Notwendigkeit, achtsam darauf zu sein, daß jene Geisteszustände anwesend waren.

13. „Unerschöpfliche Energie wurde in mir hervorgebracht und ununterbrochene Achtsamkeit wurde gegenwärtig, mein Körper war still und unbeschwert, mein Geist war konzentriert und einspitzig.“

14. „Ganz abgeschieden von Sinnesvergnügen, abgeschieden von unheilsamen Geisteszuständen, trat ich in die erste Vertiefung ein, die von anfänglicher und anhaltender Hinwendung des Geistes begleitet ist, und verweilte darin, mit Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Abgeschiedenheit entstanden sind.“

15. „Mit der Stillung der anfänglichen und anhaltenden Hinwendung des Geistes trat ich in die zweite Vertiefung ein, die innere Beruhigung und Einheit des Herzens ohne anfängliche und anhaltende Hinwendung des Geistes enthält, und verweilte darin, mit Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Konzentration entstanden sind.“

16. „Mit dem Verblassen der Verzückung, in Gleichmut verweilend, achtsam und wissensklar, voll körperlich erlebter Glückseligkeit, trat ich in die dritte Vertiefung ein, von der die Edlen sagen: ,Glückselig verweilt derjenige, der voll Gleichmut und Achtsamkeit ist‘, und verweilte darin.“

17. „Mit dem Überwinden von Glück und Schmerz und dem schon früheren Verschwinden von Freude und Trauer, trat ich in die vierte Vertiefung ein, die aufgrund von Gleichmut Weder-Schmerzhaftes-noch-Angenehmes und Reinheit der Achtsamkeit in sich hat, und verweilte darin.“

18. „Als mein konzentrierter Geist auf solche Weise geläutert, klar, makellos, der Unvollkommenheit ledig, gefügig, nutzbar, stetig und unerschütterlich war 3), richtete ich ihn auf das Wissen von der Erinnerung an frühere Leben. Ich erinnerte mich an viele frühere Leben, das heißt, an eine Geburt, zwei Geburten, drei Geburten, vier Geburten, fünf Geburten, zehn Geburten, zwanzig Geburten, dreißig Geburten, vierzig Geburten, fünfzig Geburten, hundert Geburten, tausend Geburten, hunderttausend Geburten, viele Äonen, in denen sich das Weltall zusammenzog, viele Äonen, in denen sich das Weltall ausdehnte, viele Äonen, in denen sich das Weltall zusammenzog und ausdehnte: ,Dort wurde ich soundso genannt, war von solcher Familie, mit solcher Erscheinung, solcherart war meine Nahrung, so mein Erleben von Glück und Schmerz, so meine Lebensspanne; und nachdem ich von dort verschieden war, erschien ich woanders wieder; auch dort wurde ich soundso genannt, war von solcher Familie, mit solcher Erscheinung, war meine Nahrung solcherart, so mein Erleben von Glück und Schmerz, so meine Lebensspanne; und nachdem ich von dort verschieden war, erschien ich hier wieder.‘ So erinnerte ich mich an viele frühere Leben mit ihren Aspekten und Besonderheiten.“

19. „Dies war das erste wahre Wissen, das ich zur ersten Nachtwache erlangte. Die Unwissenheit war vertrieben und wahres Wissen erschien, die Dunkelheit war vertrieben und Licht erschien, wie es in einem geschieht, der umsichtig, eifrig und entschlossen lebt.“

20. „Als mein konzentrierter Geist auf solche Weise geläutert, klar, makellos, der Unvollkommenheit ledig, gefügig, nutzbar, stetig und unerschütterlich war, richtete ich ihn auf das Wissen vom Sterben und Wiedererscheinen der Wesen. Ich sah mit dem Himmlischen Auge, das geläutert und dem menschlichen überlegen ist, die Wesen sterben und wiedererscheinen, niedrige und hohe, schöne und häßliche, in Glück und Elend. Ich verstand, wie die Wesen ihren Handlungen gemäß weiterwandern: ,Diese geschätzten Wesen, die sich mit Körper, Sprache und Geist übel benommen haben, die die Edlen geschmäht haben, die falsche Ansichten
hatten und diesen in ihren Taten Ausdruck verliehen, sind bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode in Umständen, die von Entbehrungen geprägt sind, wiedererschienen, an einem unglücklichen Bestimmungsort, in Verderbnis, ja sogar in der Hölle; aber jene geschätzten Wesen, die sich mit Körper, Sprache und Geist wohl benommen haben, die die Edlen nicht geschmäht haben, die richtige Ansichten hatten und diesen in ihren Taten Ausdruck verliehen, sind bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode an einem glücklichen Bestimmungsort wiedererschienen, ja sogar in der himmlischen Welt.‘ So sah ich mit dem Himmlischen Auge, das geläutert und dem menschlichen überlegen ist, die Wesen sterben und wiedererscheinen, niedrige und hohe, schöne und häßliche, in Glück und Elend, und ich verstand, wie die Wesen ihren Handlungen gemäß weiterwandern.“

21. „Dies war das zweite wahre Wissen, das ich zur zweiten Nachtwache erlangte. Die Unwissenheit war vertrieben und wahres Wissen erschien, die Dunkelheit war vertrieben und Licht erschien, wie es in einem geschieht, der umsichtig, eifrig und entschlossen lebt.“

22. „Als mein konzentrierter Geist auf solche Weise geläutert, klar, makellos, der Unvollkommenheit ledig, gefügig, nutzbar, stetig und unerschütterlich war, richtete ich ihn auf das Wissen von der Vernichtung der Triebe. Ich erkannte unmittelbar der Wirklichkeit entsprechend: ,Dies ist Dukkha.‘ Ich erkannte unmittelbar der Wirklichkeit entsprechend: ,Dies ist der Ursprung von Dukkha.‘ Ich erkannte unmittelbar der Wirklichkeit entsprechend: ,Dies ist das Aufhören von Dukkha.‘ Ich erkannte unmittelbar der Wirklichkeit entsprechend: ,Dies ist der Weg, der zum Aufhören von Dukkha führt.‘ Ich erkannte unmittelbar der Wirklichkeit entsprechend: ,Dies sind die Triebe.‘ Ich erkannte unmittelbar der Wirklichkeit entsprechend: ,Dies ist der Ursprung der Triebe.‘ Ich erkannte unmittelbar der Wirklichkeit entsprechend: ,Dies ist das Aufhören der Triebe.‘ Ich erkannte unmittelbar der Wirklichkeit entsprechend: ,Dies ist der Weg, der zum Aufhören der Triebe führt.‘“

23. „Als ich so wußte und sah, war mein Geist vom Sinnestrieb befreit, vom Daseinstrieb und vom Unwissenheitstrieb. Als er so befreit war, kam das Wissen: ,Er ist befreit.‘ Ich erkannte unmittelbar: ,Geburt ist zu Ende gebracht, das heilige Leben ist gelebt, es ist getan, was getan werden mußte, darüber hinaus gibt es nichts mehr.‘“

24. „Dies war das dritte wahre Wissen, das ich zur dritten Nachtwache erlangte. Die Unwissenheit war vertrieben und wahres Wissen erschien, die Dunkelheit war vertrieben und Licht erschien, wie es in einem geschieht, der umsichtig, eifrig und entschlossen lebt.“

25. „Angenommen, ihr Bhikkhus, inmitten eines bewaldeten Weidegebiets gäbe es ein großes tiefliegendes Marschland, in dessen Nähe ein großes Hirschrudel lebte. Dann erschiene ein Mann, der dessen Ruin, Schaden und Unfreiheit wünschte, und er verschlösse den sicheren und guten Pfad, der zu ihrem Glück führte, und er eröffnete einen falschen Pfad, und er legte eine Falle aus und stellte eine Attrappe auf, damit das große Hirschrudel später in Unglück, Verderben und Verlust geriete. Aber ein anderer Mann käme, der dessen Wohl, Wohlergehen und Schutz wünschte, und er machte den sicheren und guten Pfad, der zu ihrem Glück führte, wieder zugänglich und er verschlösse den falschen Pfad, und er entfernte die Falle und zerstörte die Attrappe, damit das große Hirschrudel später zu Wachstum, Anwachsen und Erfüllung gelange.“

26. „Ihr Bhikkhus, ich habe dieses Gleichnis gegeben, um eine Bedeutung zu vermitteln. Dies ist die Bedeutung: ,Das große tiefliegende Marschland‘ ist ein Ausdruck für Sinnesvergnügen. ,Das große Hirschrudel‘ ist ein Ausdruck für Lebewesen. ,Der Mann, der dessen Ruin, Schaden und Unfreiheit wünschte‘ ist ein Ausdruck für Màra, den Bösen 4). ,Der falsche Pfad‘ ist ein Ausdruck für den falschen achtfachen Pfad, nämlich: falsche Ansicht, falsche Absicht, falsche Rede, falsches Handeln, falsche Lebensweise, falsche Anstrengung, falsche Achtsamkeit und falsche Konzentration. ,Die Falle‘ ist ein Ausdruck für Ergötzen und Begierde. ,Die Attrappe‘ ist ein Ausdruck für Unwissenheit. ,Der Mann, der dessen Wohl, Wohlergehen und Schutz wünschte‘ ist ein Ausdruck für den Tathàgata, den Verwirklichten, den Vollständig Erleuchteten. ,Der sichere und gute Pfad, der zu ihrem Glück führte‘ ist ein Ausdruck für den Edlen Achtfachen Pfad, nämlich: Richtige Ansicht, Richtige Absicht, Richtige Rede, Richtiges Handeln, Richtige Lebensweise, Richtige Anstrengung, Richtige Achtsamkeit und Richtige Konzentration.“ „Also, ihr Bhikkhus, ist der sichere und gute Pfad, der zum Glück führt, von mir wieder zugänglich gemacht worden, der falsche Pfad ist verschlossen worden, die Falle ist entfernt und die Attrappe zerstört worden.“

27. „Was ein Lehrer, der auf das Wohlergehen seiner Schüler aus ist und Mitgefühl für sie hat, aus Mitgefühl für seine Schüler tun sollte, das habe ich für euch getan, ihr Bhikkhus. Dort sind Bäume, dort sind leere Hütten. Meditiert, Bhikkhus, seid nicht nachlässig, oder ihr werdet es später bereuen. Dies ist unsere Anweisung an euch.“
Das ist es, was der Erhabene sagte. Die Bhikkhus waren zufrieden und entzückt über die Worte des Erhabenen.

Anmerkung:

1) Die Praxisform konzentrierter weiser Erwägung, Reflektion oder Kontemplation; heutzutage etwas aus der Mode gekommen, aber vom Buddha immer wieder gepriesen.
2) Die Übung in weisem Denken macht Weisheit zum bestimmenden Faktor in der Praxis. Es gilt allerdings, Reflektion mit der Praxis der Konzentration auszugleichen, um Erschöpfung durch geistige Überanstrengung zu vermeiden.
3) Die Übung der Vertiefungen gibt die geistige Stärke, um die bereits vorhandene Weisheit zur Befreiung durchdringen zu lassen.
4) Obwohl es in der buddhistischen Kosmologie ein Wesen in einem der Himmelsbereiche gibt, das eine Versucherrolle einnimmt, ist dem Buddhadhamma gemäß „Màra, der Böse“ wohl eher als Allegorie für unheilsame Tendenzen des Geistes zu verstehen.

Donnerstag, Juni 12th, 2008 Allgemeines Keine Kommentare

MN18 – Der Honigkuchen

Majjhima Nikàya 18

 

Der Honigkuchen (Madhupindika Sutta)

1. So habe ich gehört. Einmal hielt sich der Erhabene im Land der Sakyer bei Kapilavatthu in Nigrodhas Park auf.

2. Als es Morgen war, zog sich da der Erhabene an, nahm seine Schale und äußere Robe und ging um Almosen nach Kapilavatthu hinein. Nachdem er in Kapilavatthu im Almosen umhergegangen war und nach seinem Mahl von seiner Almosenrunde zurückgekehrt war, ging er zum Großen Wald, um den Tag zu verbringen; und als er den Großen Wald betrat, setzte er sich am Fuß eines Bilva-
Setzlings nieder, um den Tag zu verbringen.

3. Auch Dandapàni, der Sakyer, der zum Zwecke körperlicher Ertüchtigung umherging und wanderte, ging zum Großen Wald, und als er den Großen Wald betreten hatte, ging er zu dem Bilva-Setzling, bei dem der Erhabene sich aufhielt, und tauschte Grußformeln mit ihm aus. Nach diesen höflichen und freundlichen Worten, stand er zur Seite, lehnte sich auf seinen Stock und fragte den Erhabenen: „Was für eine Behauptung stellt der Mönch auf, was verkündet er 1)?“

4. „Freund, ich behaupte und verkünde solch eine Lehre, nach der man mit niemandem in der Welt streitet, der Welt mit ihren Màras und Brahmàs, ihren Mönchen und Brahmanen, ihren Prinzen und dem Volk; solch eine Lehre, nach der Wahrnehmungen jenem Brahmanen 2) nicht mehr zugrunde liegen, der ohne Bindung an Sinnesvergnügen verweilt, ohne Verwirrung, des Kummers entledigt, frei von Begehren nach jeglicher Art von Dasein.“

5. Nach diesen Worten schüttelte Daõóapàõi, der Sakyer, den Kopf, schnalzte mit der Zunge und hob die Brauen, bis seine Stirn in drei Falten lag. Dann ging er davon, wobei er sich auf seinen Stock stützte.

6. Dann, als es Abend war, erhob sich der Erhabene aus der Meditation und ging zu Nigrodhas Park, wo er sich auf einem für ihn vorbereiteten Sitz niedersetzte und den Bhikkhus erzählte, was vorgefallen war 3). Da fragte ein bestimmter Bhikkhu den Erhabenen:

7. „Aber, ehrwürdiger Herr, was ist die Lehre, die der Erhabene verkündet, nach der man mit niemandem in der Welt streitet, der Welt mit ihren Màras und Brahmàs, ihren Mönchen und Brahmanen, ihren Prinzen und dem Volk? Und, ehrwürdiger Herr, wie geschieht es, daß Wahrnehmungen jenem Brahmanen nicht mehr zugrunde liegen, der ohne Bindung an Sinnesvergnügen verweilt, ohne Verwirrung, des Kummers entledigt, frei von Begehren nach jeglicher Art von Dasein?“

8. „Bhikkhu, was die Quelle anbelangt, durch welche die Konzepte, die von begrifflichem Ausufern geprägt sind, einen Mann bedrängen: wenn dort nichts gefunden wird, woran man sich ergötzen könnte, was man willkommen heißen könnte und woran man sich festhalten könnte, dann ist dies das Ende der Neigung zur Begierde, der Neigung zur Abneigung, der Neigung zu Ansichten, der Neigung zum Zweifel, der Neigung zum Dünkel, der Neigung zur Begierde nach Werden, der Neigung zur Unwissenheit; dies ist das Ende des Gebrauchs von Knüppel und Waffe, von Streit, Zank, Streitgesprächen, Anschuldigung, Gehässigkeit und falscher Rede; hier hören diese üblen unheilsamen Zustände ohne Überbleibsel auf 4).“

9. Das ist es, was der Erhabene sagte. Nach diesen Worten erhob sich der Vollendete von seinem Sitz und ging in seine Unterkunft.

10. Danach, kurz nachdem der Erhabene gegangen war, erwogen die Bhikkhus: „Nun, Freunde, hat sich der Erhabene von seinem Sitz erhoben und ist in seine Unterkunft gegangen, nachdem er in Kürze eine Zusammenfassung gegeben hat, ohne die Bedeutung im Einzelnen zu erläutern. Wer wird dies jetzt im Einzelnen erläutern?“ Dann erwogen sie: „Der ehrwürdige Mahà Kaccàna wird vom Lehrer gepriesen 5) und von seinen weisen Gefährten im heiligen Leben in Wertschätzung gehalten. Er ist fähig, die Bedeutung im Einzelnen zu erläutern. Angenommen, wir gingen zu ihm und fragten ihn nach der Bedeutung von diesem.“

11. Dann gingen die Bhikkhus zum ehrwürdigen Mahà Kaccàna und tauschten Grußformeln mit ihm aus. Nach diesen höflichen und freundlichen Worten setzten sie sich seitlich nieder und sie erzählten ihm, was stattgefunden hatte, und fügten hinzu: „Der ehrwürdige Mahà Kaccàna erläutere es uns.“

12. (Der ehrwürdige Mahà Kaccàna erwiderte:)“Freunde, es ist so, als ob ein Mann, der Kernholz benötigt, Kernholz sucht, sich auf die Suche nach Kernholz macht, dächte, daß Kernholz bei den Ästen und Blättern eines großen Baumes, der voller Kernholz dasteht, zu suchen sei, nachdem er das Wurzelwerk und den Stamm übergangen hatte. Und so ist es mit euch, ehrwürdige Herren, daß ihr
denkt, daß ich über die Bedeutung von diesem befragt werden sollte, nachdem ihr den Erhabenen übergangen habt, als ihr dem Lehrer Angesicht zu Angesicht gegenüberstandet. Denn der Erhabene weiß, indem er weiß; er sieht, indem er sieht; er ist das Auge, er ist das Wissen, er ist das Dhamma, er ist der Heilige; er ist derjenige, der ausspricht, der verkündet, der Bedeutung erhellt, der das Todlose gibt, der Herr des Dhamma, der Tathàgata. Das war der Zeitpunkt, an dem ihr den Erhabenen nach der Bedeutung hättet fragen sollen. Wie er es euch gesagt hätte, so hättet ihr es euch merken sollen.“

13. „Gewiß, Freund Kaccàna, der Erhabene weiß, indem er weiß; er sieht, indem er sieht; er ist das Auge, er ist das Wissen, er ist das Dhamma, er ist der Heilige; er ist derjenige, der ausspricht, der verkündet, der Bedeutung erhellt, der das Todlose gibt, der Herr des Dhamma, der Tathàgata. Das war der Zeitpunkt, an dem wir den Erhabenen nach der Bedeutung hätten fragen sollen. Wie er es uns gesagt hätte, so hätten wir es uns merken sollen. Doch der ehrwürdige Mahà Kaccàna wird vom Lehrer gepriesen und von seinen weisen Gefährten im heiligen Leben in Wertschätzung gehalten. Der ehrwürdige Mahà Kaccàna ist fähig, die Bedeutung dieser Zusammenfassung im Einzelnen zu erläutern, die vom Erhabenen in Kürze gegeben wurde, ohne die Bedeutung im Einzelnen zu erläutern. Der ehrwürdige Mahà Kaccàna erläutere es uns, ohne es beschwerlich zu finden.“

14. „Dann hört zu, Freunde, und verfolgt aufmerksam, was ich sagen werde.“ – „Ja, Freund“, erwiderten die Bhikkhus. Der ehrwürdige Mahà Kaccàna sagte dies:

15. „Freunde, als sich der Erhabene von seinem Sitz erhob und in seine Unterkunft ging, nachdem er eine Zusammenfassung in Kürze gegeben hatte, ohne die Bedeutung im Einzelnen zu erläutern, nämlich: ,Ihr Bhikkhus, was die Quelle anbelangt, durch welche die Konzepte, die von begrifflichem Ausufern geprägt sind, einen Mann bedrängen: wenn dort nichts gefunden wird, woran man sich ergötzen könnte, was man willkommen heißen könnte und woran man sich festhalten könnte, dann ist dies das Ende der Neigung zur Begierde, der Neigung zur Abneigung, der Neigung zu Ansichten, der Neigung zum Zweifel, der Neigung zum Dünkel, der Neigung zur Begierde nach Werden, der Neigung zur Unwissenheit; dies ist das Ende des Gebrauchs von Knüppel und Waffe, von Streit, Zank, Streitgesprächen, Anschuldigung, Gehässigkeit und falscher Rede; hier hören diese üblen unheilsamen Zustände ohne Überbleibsel auf‘, da verstand ich die Bedeutung dessen im Einzelnen folgendermaßen:“

16. „Bedingt durch Auge und Formen entsteht Sehbewußtsein; das Zusammentreffen der drei ist Kontakt 6); durch den Kontakt bedingt ist Gefühl. Was man fühlt, das nimmt man wahr. Was man wahrnimmt, darüber denkt man nach. Worüber man nachdenkt, darüber ufert man begrifflich aus. Mit dem als Quelle, worüber man begrifflich ausgeufert ist, bedrängen einen Mann die Konzepte, die von begrifflicher Ausuferung geprägt sind, und sich auf vergangene, zukünftige und gegenwärtige Formen, die mit dem Auge erfahrbar sind, beziehen 7).“ „Bedingt durch Ohr und Klänge entsteht Hörbewußtsein; das Zusammentreffen der drei ist Kontakt; durch den Kontakt bedingt ist Gefühl. Was man fühlt, das nimmt man wahr. Was man wahrnimmt, darüber denkt man nach. Worüber man nachdenkt, darüber ufert man begrifflich aus. Mit dem als Quelle, worüber man begrifflich ausgeufert ist, bedrängen einen Mann die Konzepte, die von begrifflicher Ausuferung geprägt sind, und sich auf vergangene, zukünftige und gegenwärtige Klänge, die mit dem Ohr erfahrbar sind, beziehen.“ „Bedingt durch Nase und Gerüche entsteht Riechbewußtsein; das Zusammentreffen der drei ist Kontakt; durch den Kontakt bedingt ist Gefühl. Was man fühlt, das nimmt man wahr. Was man wahrnimmt, darüber denkt man nach. Worüber man nachdenkt, darüber ufert man begrifflich aus. Mit dem als Quelle, worüber man begrifflich ausgeufert ist, bedrängen einen Mann die Konzepte, die von begrifflicher Ausuferung geprägt sind, und sich auf vergangene, zukünftige und gegenwärtige Gerüche, die mit der Nase erfahrbar sind.“ „Bedingt durch Zunge und Geschmäcker entsteht Schmeckbewußtsein; das Zusammentreffen der drei ist Kontakt; durch den Kontakt bedingt ist Gefühl. Was man fühlt, das nimmt man wahr. Was man wahrnimmt, darüber denkt man nach. Worüber man nachdenkt, darüber ufert man begrifflich aus. Mit dem als Quelle, worüber man begrifflich ausgeufert ist, bedrängen einen Mann die Konzepte, die von begrifflicher Ausuferung geprägt sind, und sich auf vergangene, zukünftige und gegenwärtige Geschmäcker, die mit der Zunge erfahrbar sind, beziehen.“
„Bedingt durch Körper und Berührungsobjekte entsteht Berührungsbewußtsein; das Zusammentreffen der drei ist Kontakt; durch den Kontakt bedingt ist Gefühl. Was man fühlt, das nimmt man wahr. Was man wahrnimmt, darüber denkt man nach. Worüber man nachdenkt, darüber ufert man begrifflich aus. Mit dem als Quelle, worüber man begrifflich ausgeufert ist, bedrängen einen Mann die Konzepte, die von begrifflicher Ausuferung geprägt sind, und sich auf vergangene, zukünftige und gegenwärtige Berührungsobjekte, die mit dem Körper erfahrbar sind, beziehen.“ „Bedingt durch Geist und Geistesobjekten entsteht Geistbewußtsein; das Zusammentreffen der drei ist Kontakt; durch den Kontakt bedingt ist Gefühl. Was man fühlt, das nimmt man wahr. Was man wahrnimmt, darüber denkt man nach. Worüber man nachdenkt, darüber ufert man begrifflich aus. Mit dem als Quelle, worüber man begrifflich ausgeufert ist, bedrängen einen Mann die Konzepte, die von begrifflicher Ausuferung geprägt sind, und sich auf vergangene, zukünftige und gegenwärtige Geistesobjekte, die mit dem Geist erfahrbar sind, beziehen.“

17. „Wenn das Auge, eine Form und Sehbewußtsein vorhanden sind, ist es möglich die Manifestation von Kontakt aufzuzeigen. Wenn die Manifestation von Kontakt vorhanden ist, ist es möglich, die Manifestation von Gefühl aufzuzeigen. Wenn die Manifestation von Gefühl vorhanden ist, ist es möglich, die Manifestation von Wahrnehmung aufzuzeigen. Wenn die Manifestation von Wahrnehmung vorhanden ist, ist es möglich, die Manifestation des Denkens aufzuzeigen. Wenn die Manifestation des Denkens vorhanden ist, ist es möglich die Manifestation der Bedrängnis durch die Konzepte, die von begrifflichem Ausufern geprägt sind, aufzuzeigen.“ „Wenn das Ohr, ein Klang und Hörbewußtsein vorhanden sind, ist es möglich die Manifestation von Kontakt aufzuzeigen. Wenn die Manifestation von Kontakt vorhanden ist, ist es möglich, die Manifestation von Gefühl aufzuzeigen. Wenn die Manifestation von Gefühl vorhanden ist, ist es möglich, die Manifestation von Wahrnehmung aufzuzeigen. Wenn die Manifestation von Wahrnehmung vorhanden ist, ist es möglich, die Manifestation des Denkens aufzuzeigen. Wenn die Manifestation des Denkens vorhanden ist, ist es möglich die Manifestation der Bedrängnis durch die Konzepte, die von begrifflichem Ausufern geprägt sind,
aufzuzeigen.“ „Wenn die Nase, ein Geruch und Riechbewußtsein vorhanden sind, ist es möglich die Manifestation von Kontakt aufzuzeigen. Wenn die Manifestation von Kontakt vorhanden ist, ist es möglich, die Manifestation von Gefühl aufzuzeigen. Wenn die Manifestation von Gefühl vorhanden ist, ist es möglich, die Manifestation von Wahrnehmung aufzuzeigen. Wenn die Manifestation von Wahrnehmung vorhanden ist, ist es möglich, die Manifestation des Denkens aufzuzeigen. Wenn die Manifestation des Denkens vorhanden ist, ist es möglich die Manifestation der Bedrängnis durch die Konzepte, die von begrifflichem Ausufern geprägt sind, aufzuzeigen.“ „Wenn die Zunge, ein Geschmack und Schmeckbewußtsein vorhanden sind, ist es möglich die Manifestation von Kontakt aufzuzeigen. Wenn die Manifestation von Kontakt vorhanden ist, ist es möglich, die Manifestation von Gefühl aufzuzeigen. Wenn die Manifestation von Gefühl vorhanden ist, ist es möglich, die Manifestation von Wahrnehmung aufzuzeigen. Wenn die Manifestation von Wahrnehmung vorhanden ist, ist es möglich, die Manifestation des Denkens aufzuzeigen. Wenn die Manifestation des Denkens vorhanden ist, ist es möglich die Manifestation der Bedrängnis durch die Konzepte, die von begrifflichem Ausufern geprägt sind, aufzuzeigen.“ „Wenn der Körper, ein Berührungsobjekt und Sehbewußtsein vorhanden sind, ist es möglich die Manifestation von Kontakt aufzuzeigen. Wenn die Manifestation von Kontakt vorhanden ist, ist es möglich, die Manifestation von Gefühl aufzuzeigen. Wenn die Manifestation von Gefühl vorhanden ist, ist es möglich, die Manifestation von Wahrnehmung aufzuzeigen. Wenn die Manifestation von Wahrnehmung vorhanden ist, ist es möglich, die Manifestation des Denkens aufzuzeigen. Wenn die Manifestation des Denkens vorhanden ist, ist es möglich die Manifestation der Bedrängnis durch die Konzepte, die von begrifflichem Ausufern geprägt sind, aufzuzeigen.“ „Wenn der Geist, ein Geistesobjekt und Geistbewußtsein vorhanden sind, ist
es möglich die Manifestation von Kontakt aufzuzeigen. Wenn die Manifestation von Kontakt vorhanden ist, ist es möglich, die Manifestation von Gefühl aufzuzeigen. Wenn die Manifestation von Gefühl vorhanden ist, ist es möglich, die Manifestation von Wahrnehmung aufzuzeigen. Wenn die Manifestation von Wahrnehmung vorhanden ist, ist es möglich, die Manifestation des Denkens aufzuzeigen. Wenn die Manifestation des Denkens vorhanden ist, ist es möglich die Manifestation der Bedrängnis durch die Konzepte, die von begrifflichem Ausufern geprägt sind, aufzuzeigen.“

18. „Wenn kein Auge, keine Form und kein Sehbewußtsein vorhanden ist, ist es unmöglich die Manifestation von Kontakt aufzuzeigen. Wenn keine Manifestation von Kontakt vorhanden ist, ist es unmöglich, die Manifestation von Gefühl aufzuzeigen. Wenn keine Manifestation von Gefühl vorhanden ist, ist es unmöglich, die Manifestation von Wahrnehmung aufzuzeigen. Wenn keine Manifestation von Wahrnehmung vorhanden ist, ist es unmöglich, die Manifestation des Denkens aufzuzeigen. Wenn keine Manifestation des Denkens vorhanden ist, ist es unmöglich die Manifestation der Bedrängnis durch die Konzepte, die von begrifflichem Ausufern geprägt sind, aufzuzeigen.“ „Wenn kein Ohr, kein Klang und kein Hörbewußtsein vorhanden ist, ist es unmöglich die Manifestation von Kontakt aufzuzeigen. Wenn keine Manifestation von Kontakt vorhanden ist, ist es unmöglich, die Manifestation von Gefühl aufzuzeigen. Wenn keine Manifestation von Gefühl vorhanden ist, ist es unmöglich, die Manifestation von Wahrnehmung aufzuzeigen. Wenn keine Manifestation von Wahrnehmung vorhanden ist, ist es unmöglich, die Manifestation des Denkens aufzuzeigen. Wenn keine Manifestation des Denkens vorhanden ist, ist es unmöglich die Manifestation der Bedrängnis durch die Konzepte, die von begrifflichem Ausufern geprägt sind, aufzuzeigen.“ „Wenn keine Nase, kein Geruch und kein Riechbewußtsein vorhanden ist, ist es unmöglich die Manifestation von Kontakt aufzuzeigen. Wenn keine Manifestation von Kontakt vorhanden ist, ist es unmöglich, die Manifestation von Gefühl aufzuzeigen. Wenn keine Manifestation von Gefühl vorhanden ist, ist es unmöglich, die Manifestation von Wahrnehmung aufzuzeigen. Wenn keine Manifestation von Wahrnehmung vorhanden ist, ist es unmöglich, die Manifestation des Denkens aufzuzeigen. Wenn keine Manifestation des Denkens vorhanden ist, ist es unmöglich die Manifestation der Bedrängnis durch die Konzepte, die von begrifflichem Ausufern geprägt sind, aufzuzeigen.“ „Wenn keine Zunge, kein Geschmack und kein Schmeckbewußtsein vorhanden ist, ist es unmöglich die Manifestation von Kontakt aufzuzeigen. Wenn keine Manifestation von Kontakt vorhanden ist, ist es unmöglich, die Manifestation von Gefühl aufzuzeigen. Wenn keine Manifestation von Gefühl vorhanden ist, ist es unmöglich, die Manifestation von Wahrnehmung aufzuzeigen. Wenn keine
Manifestation von Wahrnehmung vorhanden ist, ist es unmöglich, die Manifestation des Denkens aufzuzeigen. Wenn keine Manifestation des Denkens vorhanden ist, ist es unmöglich die Manifestation der Bedrängnis durch die Konzepte, die von begrifflichem Ausufern geprägt sind, aufzuzeigen.“ „Wenn kein Körper, kein Berührungsobjekt und kein Berührungsbewußtsein vorhanden ist, ist es unmöglich die Manifestation von Kontakt aufzuzeigen. Wenn keine Manifestation von Kontakt vorhanden ist, ist es unmöglich, die Manifestation von Gefühl aufzuzeigen. Wenn keine Manifestation von Gefühl vorhanden ist, ist es unmöglich, die Manifestation von Wahrnehmung aufzuzeigen. Wenn keine Manifestation von Wahrnehmung vorhanden ist, ist es unmöglich, die Manifestation des Denkens aufzuzeigen. Wenn keine Manifestation des Denkens vorhanden ist, ist es unmöglich die Manifestation der Bedrängnis durch die Konzepte, die von begrifflichem Ausufern geprägt sind, aufzuzeigen.“ „Wenn kein Geist, kein Geistesobjekt und kein Geistbewußtsein vorhanden ist, ist es unmöglich die Manifestation von Kontakt aufzuzeigen. Wenn keine Manifestation von Kontakt vorhanden ist, ist es unmöglich, die Manifestation von Gefühl aufzuzeigen. Wenn keine Manifestation von Gefühl vorhanden ist, ist es unmöglich, die Manifestation von Wahrnehmung aufzuzeigen. Wenn keine Manifestation von Wahrnehmung vorhanden ist, ist es unmöglich, die Manifestation des Denkens aufzuzeigen. Wenn keine Manifestation des Denkens vorhanden ist, ist es unmöglich die Manifestation der Bedrängnis durch die Konzepte, die von begrifflichem Ausufern geprägt sind, aufzuzeigen.“

19. „Freunde, als sich der Erhabene von seinem Sitz erhob und in seine Unterkunft ging, nachdem er eine Zusammenfassung in Kürze gegeben hatte, ohne die Bedeutung im Einzelnen zu erläutern, nämlich: ,Ihr Bhikkhus, was die Quelle anbelangt, durch welche die Konzepte, die von begrifflichem Ausufern geprägt sind, einen Mann bedrängen: wenn dort nichts gefunden wird, woran man sich ergötzen könnte, was man willkommen heißen könnte und woran man sich festhalten könnte, dann ist dies das Ende der Neigung zur Begierde, der Neigung zur Abneigung, der Neigung zu Ansichten, der Neigung zum Zweifel, der Neigung zum Dünkel, der Neigung zur Begierde nach Werden, der Neigung zur Unwissenheit; dies ist das Ende des Gebrauchs von Knüppel und Waffe, von Streit, Zank, Streitgesprächen, Anschuldigung, Gehässigkeit und falscher Rede; hier hören diese üblen unheilsamen Zustände ohne Überbleibsel auf‘, da verstand ich die Bedeutung dieser Zusammenfassung im Einzelnen so. Nun, Freunde, wenn ihr es wünscht, geht zum Erhabenen und fragt ihn nach der Bedeutung von diesem. Wie es euch der Erhabene erklärt, so solltet ihr es euch merken.“

20. Da waren die Bhikkhus entzückt und erfreut über die Worte des ehrwürdigen Mahà Kaccàna, erhoben sich von ihren Sitzen und gingen zum Erhabenen. Nachdem sie ihm gehuldigt hatten, setzten sie sich seitlich nieder und erzählten dem Erhabenen alles, was stattgefunden hatte, nachdem er gegangen war, und fügten hinzu: „Dann, ehrwürdiger Herr, gingen wir zum ehrwürdigen Mahà Kaccàna und fragten ihn nach der Bedeutung. Der ehrwürdige Mahà Kaccàna erläuterte uns die Bedeutung mit diesen Ausdrücken, diesen Bemerkungen und dieser Ausdrucksweise.“

21. „Mahà Kaccàna ist weise, ihr Bhikkhus, Mahà Kaccàna besitzt große Weisheit. Wenn ihr mich nach der Bedeutung von diesem gefragt hättet, hätte ich es euch genauso erklärt, wie es von Mahà Kaccàna erklärt worden ist. So ist die Bedeutung von diesem, und so solltet ihr es euch merken.“

22. Nach diesen Worten sagte der ehrwürdige ânanda zum Erhabenen: „Ehrwürdiger Herr, so wie ein Mann, der von Hunger und Schwäche erschöpft auf einen Honigkuchen stößt, beim Verzehr desselben einen süßen köstlichen Geschmack vorfände; genau so, ehrwürdiger Herr, würde jeder im Herzen fähige Bhikkhu beim weisen Untersuchen der Bedeutung dieser Lehrrede über das Dhamma, innere Befriedigung und Zuversicht im Herzen finden. Ehrwürdiger Herr, wie lautet der Name dieser Lehrrede über das Dhamma?“ „Was das anbelangt, ânanda, magst du diese Lehrrede über das Dhamma als ,Die Honigkuchen-Lehrrede‘ im Gedächtnis behalten.‘“ Das ist es, was der Erhabene sagte. Die Bhikkhus waren zufrieden und entzückt über die Worte des Erhabenen.

Anmerkung:

1) Ein provozierendes, arrogantes Verhalten in Wort und Tat.
2) Mit „jener Brahmane“ meint der Buddha sich selbst; er streitet mit niemandem, weil er keine Ansichten – Grundlage für Ich-Identifikation – mehr hat, über die es sich streiten ließe.
3) Im Pàli steht hier eine wörtliche Wiederholung.
4) Ähnlich wie in M1 geht es hier um die Probleme des konzeptuellen Ausuferns. Hier schlägt der Buddha jedoch den Bogen zu den Folgen: Meinungsverschiedenheiten, grob und subtil.
5) Und zwar als derjenige, der von allen Bhikkhus am besten knappe Darlegungen erläutern konnte.
6) „Kontakt“ in diesem technischen Zusammenhang ist nicht das Zusammentreffen von Sinnesobjekt und Sinn, wie es im Alltagsgebrauch des Wortes gesehen wird, sondern das Zusammentreffen von Sinnesobjekt, Sinn und Bewußtsein. „Kontakt“ ist das Zusammentreffen von Subjekt und Objekt, Ich und der Welt.
7) Eine detaillierte Analyse, wie „begriffliches Ausufern“ (papañca) aus dem kognitiven Prozeß entsteht und sich in unkontrollierbaren Konzepten niederschlägt, die ihren Schöpfer überwältigen und zum Opfer machen.

Mittwoch, Juni 11th, 2008 Allgemeines Keine Kommentare

MN17 – Dschungeldickicht

Majjhima Nikàya 17

 

Dschungeldickicht (Vanapattha Sutta)

1. So habe ich gehört. Einmal hielt sich der Erhabene bei Sàvatthã im Jeta Hain, dem Park des Anàthapindika auf. Dort richtete er sich folgendermaßen an die Bhikkhus: „Ihr Bhikkhus.“ – „Ehrwürdiger Herr“, erwiderten sie. Der Erhabene sagte dieses:

2. „Ihr Bhikkhus, ich werde euch eine Lehrrede über Dschungeldickichte halten. Hört zu und verfolgt aufmerksam, was ich sagen werde.“ – „Ja, ehrwürdiger Herr“, erwiderten die Bhikkhus. Der Erhabene sagte dieses:

3. „Ihr Bhikkhus, da lebt ein Bhikkhu in Abhängigkeit von einem Dschungeldickicht. Während er dort lebt, wird seine noch nicht verankerte Achtsamkeit nicht verankert, sein unkonzentrierter Geist wird nicht konzentriert, seine noch nicht vernichteten Triebe werden nicht vernichtet, die noch nicht erlangte höchste Sicherheit vor dem Gefesseltsein wird nicht erlangt; und auch die lebensnotwendigen Requisiten, die ein Hausloser erhalten sollte – Roben, Almosenspeise, Lagerstätte und krankheitsbedingte Medikamente – sind schwer zu beschaffen. Der Bhikkhu sollte folgendermaßen betrachten: ,Ich lebe in Abhängigkeit von diesem Dschungeldickicht. Während ich hier lebe, wird meine noch nicht verankerte Achtsamkeit nicht verankert, mein unkonzentrierter Geist wird nicht konzentriert, meine noch nicht vernichteten Triebe werden nicht vernichtet. Ich erlange die noch nicht erlangte höchste Sicherheit vor dem Gefesseltsein nicht; und auch die lebensnotwendigen Requisiten, die ein Hausloser erhalten sollte – Roben, Almosenspeise, Lagerstätte und krankheitsbedingte Medikamente – sind schwer zu beschaffen.‘ Jener Bhikkhu sollte noch in der selben Nacht oder am selben Tag aus jenem Dschungeldickicht fortziehen; er sollte nicht länger dort bleiben.“

4. „Ihr Bhikkhus, da lebt ein Bhikkhu in Abhängigkeit von einem Dschungeldickicht. Während er dort lebt, wird seine noch nicht verankerte Achtsamkeit nicht verankert, sein unkonzentrierter Geist wird nicht konzentriert, seine noch nicht vernichteten Triebe werden nicht vernichtet, die noch nicht erlangte höchste Sicherheit vor dem Gefesseltsein wird nicht erlangt; aber die Lebensnotwendigen Requisiten, die ein Hausloser erhalten sollte – Roben, Almosenspeise, Lagerstätte und krankheitsbedingte Medikamente – sind leicht zu beschaffen. Der Bhikkhu sollte folgendermaßen betrachten: ,Ich lebe in Abhängigkeit von diesem Dschungeldickicht. Während ich hier lebe, wird meine noch nicht verankerte Achtsamkeit nicht verankert, mein unkonzentrierter Geist wird nicht konzentriert, meine noch nicht vernichteten Triebe werden nicht vernichtet. Ich erlange die noch nicht erlangte höchste Sicherheit vor dem Gefesseltsein nicht; aber die lebensnotwendigen Requisiten, die ein Hausloser erhalten sollte – Roben, Almosenspeise, Lagerstätte und krankheitsbedingte Medikamente – sind leicht zu beschaffen. Allerdings bin ich nicht um der Roben, Almosenspeise, Lagerstätte und medizinischen Requisiten wegen vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit gezogen. Außerdem wird, während ich hier lebe, meine noch nicht verankerte Achtsamkeit nicht verankert, mein unkonzentrierter Geist wird nicht konzentriert, meine noch nicht vernichteten Triebe werden nicht vernichtet. Ich erlange die noch nicht erlangte höchste Sicherheit vor dem Gefesseltsein nicht.‘ Jener Bhikkhu sollte, nachdem er so betrachtet hat, aus jenem Dschungeldickicht fortziehen; er sollte nicht länger dort bleiben.“

5. „Ihr Bhikkhus, da lebt ein Bhikkhu in Abhängigkeit von einem Dschungeldickicht. Während er dort lebt, wird seine noch nicht verankerte Achtsamkeit verankert, sein unkonzentrierter Geist wird konzentriert, seine noch nicht vernichteten Triebe werden vernichtet, die noch nicht erlangte höchste Sicherheit vor dem Gefesseltsein wird erlangt; aber die lebensnotwendigen Requisiten, die ein Hausloser erhalten sollte – Roben, Almosenspeise, Lagerstätte und krankheitsbedingte Medikamente – sind schwer zu beschaffen. Der Bhikkhu sollte folgendermaßen betrachten: ,Ich lebe in Abhängigkeit von diesem Dschungeldickicht. Während ich hier lebe, ist meine noch nicht verankerte Achtsamkeit verankert worden, mein unkonzentrierter Geist ist konzentriert geworden, meine noch nicht vernichteten Triebe sind vernichtet worden. Ich habe die noch nicht erlangte höchste Sicherheit vor dem Gefesseltsein erlangt; aber die lebensnotwendigen Requisiten, die ein Hausloser erhalten sollte – Roben, Almosenspeise, Lagerstätte und krankheitsbedingte Medikamente – sind schwer zu beschaffen. Allerdings bin ich nicht um der Roben, Almosenspeise, Lagerstätte und medizinischen Requisiten wegen vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit gezogen. Außerdem ist, während ich hier lebe, meine noch nicht verankerte Achtsamkeit verankert worden, mein unkonzentrierter Geist ist konzentriert geworden, meine noch nicht vernichteten Triebe sind vernichtet worden. Ich habe die noch nicht erlangte höchste Sicherheit vor dem Gefesseltsein erlangt.‘ Jener Bhikkhu sollte, nachdem er so betrachtet hat, weiterhin in jenem Dschungeldickicht bleiben; er sollte nicht fortziehen.“

6. „Ihr Bhikkhus, da lebt ein Bhikkhu in Abhängigkeit von einem Dschungeldickicht. Während er dort lebt, wird seine noch nicht verankerte Achtsamkeit verankert, sein unkonzentrierter Geist wird konzentriert, seine noch nicht vernichteten Triebe werden vernichtet, die noch nicht erlangte höchste Sicherheit vor dem Gefesseltsein wird erlangt; und auch die lebensnotwendigen Requisiten, die ein Hausloser erhalten sollte – Roben, Almosenspeise, Lagerstätte und krankheitsbedingte Medikamente – sind leicht zu beschaffen. Der Bhikkhu sollte folgendermaßen betrachten: ,Ich lebe in Abhängigkeit von diesem Dschungeldickicht. Während ich hier lebe, ist meine noch nicht verankerte Achtsamkeit verankert worden, mein unkonzentrierter Geist ist konzentriert geworden, meine noch nicht vernichteten Triebe sind vernichtet worden. Ich habe die noch nicht erlangte höchste Sicherheit vor dem Gefesseltsein erlangt; und auch die lebensnotwendigen Requisiten, die ein Hausloser erhalten sollte – Roben, Almosenspeise, Lagerstätte und krankheitsbedingte Medikamente – sind leicht zu beschaffen.‘ Jener Bhikkhu sollte lebenslänglich weiterhin in jenem Dschungeldickicht bleiben; er sollte nicht fortziehen.“

7. „Ihr Bhikkhus, da lebt ein Bhikkhu in Abhängigkeit von einem bestimmten Dorf. Während er dort lebt, wird seine noch nicht verankerte Achtsamkeit nicht verankert, sein unkonzentrierter Geist wird nicht konzentriert, seine noch nicht vernichteten Triebe werden nicht vernichtet, die noch nicht erlangte höchste Sicherheit vor dem Gefesseltsein wird nicht erlangt; und auch die Lebensnotwendigen Requisiten, die ein Hausloser erhalten sollte – Roben, Almosenspeise, Lagerstätte und krankheitsbedingte Medikamente – sind schwer zu beschaffen. Der Bhikkhu sollte folgendermaßen betrachten: ,Ich lebe in Abhängigkeit von diesem Dorf. Während ich hier lebe, wird meine noch nicht verankerte Achtsamkeit nicht verankert, mein unkonzentrierter Geist wird nicht konzentriert, meine noch nicht vernichteten Triebe werden nicht vernichtet. Ich erlange die noch nicht erlangte höchste Sicherheit vor dem Gefesseltsein nicht; und auch die lebensnotwendigen Requisiten, die ein Hausloser erhalten sollte – Roben, Almosenspeise,
Lagerstätte und krankheitsbedingte Medikamente – sind schwer zu beschaffen.‘ Jener Bhikkhu sollte noch in der selben Nacht oder am selben Tag von jenem Dorf fortziehen; er sollte nicht länger dort bleiben.“

8. „Ihr Bhikkhus, da lebt ein Bhikkhu in Abhängigkeit von einem bestimmten Dorf. Während er dort lebt, wird seine noch nicht verankerte Achtsamkeit nicht verankert, sein unkonzentrierter Geist wird nicht konzentriert, seine noch nicht vernichteten Triebe werden nicht vernichtet, die noch nicht erlangte höchste Sicherheit vor dem Gefesseltsein wird nicht erlangt; aber die lebensnotwendigen Requisiten, die ein Hausloser erhalten sollte – Roben, Almosenspeise, Lagerstätte und krankheitsbedingte Medikamente – sind leicht zu beschaffen. Der Bhikkhu sollte folgendermaßen betrachten: ,Ich lebe in Abhängigkeit von diesem Dorf. Während ich hier lebe, wird meine noch nicht verankerte Achtsamkeit nicht verankert, mein unkonzentrierter Geist wird nicht konzentriert, meine noch nicht vernichteten Triebe werden nicht vernichtet. Ich erlange die noch nicht erlangte höchste Sicherheit vor dem Gefesseltsein nicht; aber die lebensnotwendigen Requisiten, die ein Hausloser erhalten sollte – Roben, Almosenspeise, Lagerstätte und krankheitsbedingte Medikamente – sind leicht zu beschaffen. Allerdings bin ich nicht um der Roben, Almosenspeise, Lagerstätte und medizinischen Requisiten wegen vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit gezogen. Außerdem wird, während ich hier lebe, meine noch nicht verankerte Achtsamkeit nicht verankert, mein unkonzentrierter Geist wird nicht konzentriert, meine noch nicht vernichteten Triebe werden nicht vernichtet. Ich erlange die noch nicht erlangte höchste Sicherheit vor dem Gefesseltsein nicht.‘ Jener Bhikkhu sollte, nachdem er so betrachtet hat, von jenem Dorf fortziehen; er sollte nicht länger dort bleiben.“

9. „Ihr Bhikkhus, da lebt ein Bhikkhu in Abhängigkeit von einem bestimmten Dorf. Während er dort lebt, wird seine noch nicht verankerte Achtsamkeit verankert, sein unkonzentrierter Geist wird konzentriert, seine noch nicht vernichteten Triebe werden vernichtet, die noch nicht erlangte höchste Sicherheit vor dem Gefesseltsein wird erlangt; aber die lebensnotwendigen Requisiten, die in Hausloser erhalten sollte – Roben, Almosenspeise, Lagerstätte und krankheitsbedingte Medikamente – sind schwer zu beschaffen. Der Bhikkhu sollte folgendermaßen betrachten: ,Ich lebe in Abhängigkeit von diesem Dorf. Während ich hier lebe, ist meine noch nicht verankerte Achtsamkeit verankert worden, mein unkonzentrierter Geist ist konzentriert geworden, meine noch nicht vernichteten Triebe sind vernichtet worden. Ich habe die noch nicht erlangte höchste Sicherheit vor dem Gefesseltsein erlangt; aber die lebensnotwendigen Requisiten, die ein Hausloser erhalten sollte – Roben, Almosenspeise, Lagerstätte und krankheitsbedingte Medikamente – sind schwer zu beschaffen. Allerdings bin ich nicht um der Roben, Almosenspeise, Lagerstätte und medizinischen Requisiten wegen vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit gezogen. Außerdem ist, während ich hier lebe, meine noch nicht verankerte Achtsamkeit verankert worden, mein unkonzentrierter Geist ist konzentriert geworden, meine noch nicht vernichteten Triebe sind vernichtet worden. Ich habe die noch nicht erlangte höchste Sicherheit vor dem Gefesseltsein erlangt.‘ Jener Bhikkhu sollte, nachdem er so betrachtet hat, weiterhin in jenem Dorf leben; er sollte nicht fortziehen.“

10. „Ihr Bhikkhus, da lebt ein Bhikkhu in Abhängigkeit von einem bestimmten Dorf. Während er dort lebt, wird seine noch nicht verankerte Achtsamkeit verankert, sein unkonzentrierter Geist wird konzentriert, seine noch nicht vernichteten Triebe werden vernichtet, die noch nicht erlangte höchste Sicherheit vor dem Gefesseltsein wird erlangt; und auch die lebensnotwendigen Requisiten, die ein Hausloser erhalten sollte – Roben, Almosenspeise, Lagerstätte und krankheitsbedingte Medikamente – sind leicht zu beschaffen. Der Bhikkhu sollte folgendermaßen betrachten: ,Ich lebe in Abhängigkeit von diesem Dorf. Während ich hier lebe, ist meine noch nicht verankerte Achtsamkeit verankert worden, mein unkonzentrierter Geist ist konzentriert geworden, meine noch nicht vernichteten Triebe sind vernichtet worden. Ich habe die noch nicht erlangte höchste Sicherheit vor dem Gefesseltsein erlangt; und auch die lebensnotwendigen Requisiten, die ein Hausloser erhalten sollte – Roben, Almosenspeise, Lagerstätte und krankheitsbedingte Medikamente – sind leicht zu beschaffen.‘ Jener Bhikkhu sollte lebenslänglich weiterhin in jenem Dorf leben; er sollte nicht fortziehen.“

11. „Ihr Bhikkhus, da lebt ein Bhikkhu in Abhängigkeit von einer bestimmten Marktstadt. Während er dort lebt, wird seine noch nicht verankerte Achtsamkeit nicht verankert, sein unkonzentrierter Geist wird nicht konzentriert, seine noch nicht vernichteten Triebe werden nicht vernichtet, die noch nicht erlangte höchste Sicherheit vor dem Gefesseltsein wird nicht erlangt; und auch die lebensnotwendigen Requisiten, die ein Hausloser erhalten sollte – Roben, Almosenspeise, Lagerstätte und krankheitsbedingte Medikamente – sind schwer zu beschaffen. Der Bhikkhu sollte folgendermaßen betrachten: ,Ich lebe in Abhängigkeit von dieser Marktstadt. Während ich hier lebe, wird meine noch nicht verankerte Achtsamkeit nicht verankert, mein unkonzentrierter Geist wird nicht konzentriert, meine noch nicht vernichteten Triebe werden nicht vernichtet. Ich erlange die noch nicht erlangte höchste Sicherheit vor dem Gefesseltsein nicht; und auch die lebensnotwendigen Requisiten, die ein Hausloser erhalten sollte – Roben, Almosenspeise, Lagerstätte und krankheitsbedingte Medikamente – sind schwer zu beschaffen.‘ Jener Bhikkhu sollte noch in der selben Nacht oder am selben Tag von jener Marktstadt fortziehen; er sollte nicht länger dort bleiben.“

12. „Ihr Bhikkhus, da lebt ein Bhikkhu in Abhängigkeit von einer bestimmten Marktstadt. Während er dort lebt, wird seine noch nicht verankerte Achtsamkeit nicht verankert, sein unkonzentrierter Geist wird nicht konzentriert, seine noch nicht vernichteten Triebe werden nicht vernichtet, die noch nicht erlangte höchste Sicherheit vor dem Gefesseltsein wird nicht erlangt; aber die lebensnotwendigen Requisiten, die ein Hausloser erhalten sollte – Roben, Almosenspeise, Lagerstätte und krankheitsbedingte Medikamente – sind leicht zu beschaffen. Der Bhikkhu sollte folgendermaßen betrachten: ,Ich lebe in Abhängigkeit von dieser Marktstadt. Während ich hier lebe, wird meine noch nicht verankerte Achtsamkeit nicht verankert, mein unkonzentrierter Geist wird nicht konzentriert, meine noch nicht vernichteten Triebe werden nicht vernichtet. Ich erlange die noch nicht erlangte höchste Sicherheit vor dem Gefesseltsein nicht; aber die lebensnotwendigen Requisiten, die ein Hausloser erhalten sollte – Roben, Almosenspeise, Lagerstätte und krankheitsbedingte Medikamente – sind leicht zu beschaffen. Allerdings bin ich nicht um der Roben, Almosenspeise, Lagerstätte und medizinischen Requisiten wegen vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit gezogen. Außerdem wird, während ich hier lebe, meine noch nicht verankerte Achtsamkeit nicht verankert, mein unkonzentrierter Geist wird nicht konzentriert, meine noch nicht vernichteten Triebe werden nicht vernichtet. Ich erlange die noch nicht erlangte höchste Sicherheit vor dem Gefesseltsein nicht.‘ Jener Bhikkhu sollte, nachdem er so betrachtet hat, von jener Marktstadt fortziehen; er sollte nicht länger dort bleiben.“

13. „Ihr Bhikkhus, da lebt ein Bhikkhu in Abhängigkeit von einer bestimmten Marktstadt. Während er dort lebt, wird seine noch nicht verankerte Achtsamkeit verankert, sein unkonzentrierter Geist wird konzentriert, seine noch nicht vernichteten Triebe werden vernichtet, die noch nicht erlangte höchste Sicherheit vor dem Gefesseltsein wird erlangt; aber die lebensnotwendigen Requisiten, die ein Hausloser erhalten sollte – Roben, Almosenspeise, Lagerstätte und krankheitsbedingte Medikamente – sind schwer zu beschaffen. Der Bhikkhu sollte folgendermaßen betrachten: ,Ich lebe in Abhängigkeit von dieser Marktstadt. Während ich hier lebe, ist meine noch nicht verankerte Achtsamkeit verankert worden, mein unkonzentrierter Geist ist konzentriert geworden, meine noch nicht vernichteten Triebe sind vernichtet worden. Ich habe die noch nicht erlangte höchste Sicherheit vor dem Gefesseltsein erlangt; aber die lebensnotwendigen Requisiten, die ein Hausloser erhalten sollte – Roben, Almosenspeise, Lagerstätte und krankheitsbedingte Medikamente – sind schwer zu beschaffen. Allerdings bin ich nicht um der Roben, Almosenspeise, Lagerstätte und medizinischen Requisiten wegen vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit gezogen. Außerdem ist, während ich hier lebe, meine noch nicht verankerte Achtsamkeit verankert worden, mein unkonzentrierter Geist ist konzentriert geworden, meine noch nicht vernichteten Triebe sind vernichtet worden. Ich habe die noch nicht erlangte höchste Sicherheit vor dem Gefesseltsein erlangt.‘ Jener Bhikkhu sollte, nachdem er so betrachtet hat, weiterhin in jener Marktstadt leben; er sollte nicht fortziehen.“

14. „Ihr Bhikkhus, da lebt ein Bhikkhu in Abhängigkeit von einer bestimmten Marktstadt. Während er dort lebt, wird seine noch nicht verankerte Achtsamkeit verankert, sein unkonzentrierter Geist wird konzentriert, seine noch nicht vernichteten Triebe werden vernichtet, die noch nicht erlangte höchste Sicherheit vor dem Gefesseltsein wird erlangt; und auch die lebensnotwendigen Requisiten, die ein Hausloser erhalten sollte – Roben, Almosenspeise, Lagerstätte und krankheitsbedingte Medikamente – sind leicht zu beschaffen. Der Bhikkhu sollte folgendermaßen betrachten: ,Ich lebe in Abhängigkeit von dieser Marktstadt. Während ich hier lebe, ist meine noch nicht verankerte Achtsamkeit verankert worden, mein unkonzentrierter Geist ist konzentriert geworden, meine noch nicht vernichteten Triebe sind vernichtet worden. Ich habe die noch nicht erlangte höchste Sicherheit vor dem Gefesseltsein erlangt; und auch die lebensnotwendigen Requisiten, die ein Hausloser erhalten sollte – Roben, Almosenspeise, Lagerstätte und krankheitsbedingte Medikamente – sind leicht zu beschaffen.‘ Jener Bhikkhu sollte lebenslänglich weiterhin in jener Marktstadt leben; er sollte nicht fortziehen.“

15. „Ihr Bhikkhus, da lebt ein Bhikkhu in Abhängigkeit von einer bestimmten Großstadt. Während er dort lebt, wird seine noch nicht verankerte Achtsamkeit nicht verankert, sein unkonzentrierter Geist wird nicht konzentriert, seine noch nicht vernichteten Triebe werden nicht vernichtet, die noch nicht erlangte höchste Sicherheit vor dem Gefesseltsein wird nicht erlangt; und auch die lebensnotwendigen Requisiten, die ein Hausloser erhalten sollte – Roben, Almosenspeise, Lagerstätte und krankheitsbedingte Medikamente – sind schwer zu beschaffen. Der Bhikkhu sollte folgendermaßen betrachten: ,Ich lebe in Abhängigkeit von dieser Großstadt. Während ich hier lebe, wird meine noch nicht verankerte Achtsamkeit nicht verankert, mein unkonzentrierter Geist wird nicht konzentriert, meine noch nicht vernichteten Triebe werden nicht vernichtet. Ich erlange die noch nicht erlangte höchste Sicherheit vor dem Gefesseltsein nicht; und auch die lebensnotwendigen Requisiten, die ein Hausloser erhalten sollte – Roben, Almosenspeise, Lagerstätte und krankheitsbedingte Medikamente – sind schwer zu beschaffen.‘ Jener Bhikkhu sollte noch in der selben Nacht oder am selben Tag von jener Großstadt fortziehen; er sollte nicht länger dort bleiben.“

16. „Ihr Bhikkhus, da lebt ein Bhikkhu in Abhängigkeit von einer bestimmten Großstadt. Während er dort lebt, wird seine noch nicht verankerte Achtsamkeit nicht verankert, sein unkonzentrierter Geist wird nicht konzentriert, seine noch nicht vernichteten Triebe werden nicht vernichtet, die noch nicht erlangte höchste Sicherheit vor dem Gefesseltsein wird nicht erlangt; aber die lebensnotwendigen Requisiten, die ein Hausloser erhalten sollte – Roben, Almosenspeise, Lagerstätte und krankheitsbedingte Medikamente – sind leicht zu beschaffen. Der Bhikkhu sollte folgendermaßen betrachten: ,Ich lebe in Abhängigkeit von dieser Großstadt. Während ich hier lebe, wird meine noch nicht verankerte Achtsamkeit nicht verankert, mein unkonzentrierter Geist wird nicht konzentriert, meine noch nicht vernichteten Triebe werden nicht vernichtet. Ich erlange die noch nicht erlangte höchste Sicherheit vor dem Gefesseltsein nicht; aber die lebensnotwendigen Requisiten, die ein Hausloser erhalten sollte – Roben, Almosenspeise, Lagerstätte und krankheitsbedingte Medikamente – sind leicht zu beschaffen. Allerdings bin ich nicht um der Roben, Almosenspeise, Lagerstätte und medizinischen Requisiten wegen vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit gezogen. Außerdem wird, während ich hier lebe, meine noch nicht verankerte Achtsamkeit nicht verankert, mein unkonzentrierter Geist wird nicht konzentriert, meine noch nicht vernichteten Triebe werden nicht vernichtet. Ich erlange die noch nicht erlangte höchste Sicherheit vor dem Gefesseltsein nicht.‘ Jener Bhikkhu sollte, nachdem er so betrachtet hat, von jener Großstadt fortziehen; er sollte nicht länger dort bleiben.“

17. „Ihr Bhikkhus, da lebt ein Bhikkhu in Abhängigkeit von einer bestimmten Großstadt. Während er dort lebt, wird seine noch nicht verankerte Achtsamkeit verankert, sein unkonzentrierter Geist wird konzentriert, seine noch nicht vernichteten Triebe werden vernichtet, die noch nicht erlangte höchste Sicherheit vor dem Gefesseltsein wird erlangt; aber die lebensnotwendigen Requisiten, die ein Hausloser erhalten sollte – Roben, Almosenspeise, Lagerstätte und krankheitsbedingte Medikamente – sind schwer zu beschaffen. Der Bhikkhu sollte folgendermaßen betrachten: ,Ich lebe in Abhängigkeit von dieser Großstadt. Während ich hier lebe, ist meine noch nicht verankerte Achtsamkeit verankert worden, mein unkonzentrierter Geist ist konzentriert geworden, meine noch nicht vernichteten Triebe sind vernichtet worden. Ich habe die noch nicht erlangte höchste Sicherheit vor dem Gefesseltsein erlangt; aber die lebensnotwendigen Requisiten, die ein Hausloser erhalten sollte – Roben, Almosenspeise, Lagerstätte und krankheitsbedingte Medikamente – sind schwer zu beschaffen. Allerdings bin ich nicht um der Roben, Almosenspeise, Lagerstätte und medizinischen Requisiten wegen vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit gezogen. Außerdem ist, während ich hier lebe, meine noch nicht verankerte Achtsamkeit verankert worden, mein unkonzentrierter Geist ist konzentriert geworden, meine noch nicht vernichteten Triebe sind vernichtet worden. Ich habe die noch nicht erlangte höchste Sicherheit vor dem Gefesseltsein erlangt.‘ Jener Bhikkhu sollte, nachdem er so betrachtet hat, weiterhin in jener Großstadt leben; er sollte nicht fortziehen.“

18. „Ihr Bhikkhus, da lebt ein Bhikkhu in Abhängigkeit von einer bestimmten Großstadt. Während er dort lebt, wird seine noch nicht verankerte Achtsamkeit verankert, sein unkonzentrierter Geist wird konzentriert, seine noch nicht vernichteten Triebe werden vernichtet, die noch nicht erlangte höchste Sicherheit vor dem Gefesseltsein wird erlangt; und auch die lebensnotwendigen Requisiten, die ein Hausloser erhalten sollte – Roben, Almosenspeise, Lagerstätte und krankheitsbedingte Medikamente – sind leicht zu beschaffen. Der Bhikkhu sollte folgendermaßen betrachten: ,Ich lebe in Abhängigkeit von dieser Großstadt. Während ich hier lebe, ist meine noch nicht verankerte Achtsamkeit verankert worden, mein unkonzentrierter Geist ist konzentriert geworden, meine noch nicht vernichteten Triebe sind vernichtet worden. Ich habe die noch nicht erlangte höchste Sicherheit vor dem Gefesseltsein erlangt; und auch die lebensnotwendigen Requisiten, die ein Hausloser erhalten sollte – Roben, Almosenspeise, Lagerstätte und krankheitsbedingte Medikamente – sind leicht zu beschaffen.‘ Jener Bhikkhu sollte lebenslänglich weiterhin in jener Großstadt leben; er sollte nicht fortziehen.“

19. „Ihr Bhikkhus, da lebt ein Bhikkhu in Abhängigkeit von einem bestimmten Land. Während er dort lebt, wird seine noch nicht verankerte Achtsamkeit nicht verankert, sein unkonzentrierter Geist wird nicht konzentriert, seine noch nicht vernichteten Triebe werden nicht vernichtet, die noch nicht erlangte höchste Sicherheit vor dem Gefesseltsein wird nicht erlangt; und auch die lebensnotwendigen Requisiten, die ein Hausloser erhalten sollte – Roben, Almosenspeise, Lagerstätte und krankheitsbedingte Medikamente – sind schwer zu beschaffen. Der Bhikkhu sollte folgendermaßen betrachten: ,Ich lebe in Abhängigkeit von diesem Land. Während ich hier lebe, wird meine noch nicht verankerte Achtsamkeit nicht verankert, mein unkonzentrierter Geist wird nicht konzentriert, meine noch nicht vernichteten Triebe werden nicht vernichtet. Ich erlange die noch nicht erlangte höchste Sicherheit vor dem Gefesseltsein nicht; und auch die lebensnotwendigen Requisiten, die ein Hausloser erhalten sollte – Roben, Almosenspeise, Lagerstätte und krankheitsbedingte Medikamente – sind schwer zu beschaffen.‘ Jener Bhikkhu sollte noch in der selben Nacht oder am selben Tag aus jenem Land fortziehen; er sollte nicht länger dort bleiben.“

20. „Ihr Bhikkhus, da lebt ein Bhikkhu in Abhängigkeit von einem bestimmten Land. Während er dort lebt, wird seine noch nicht verankerte Achtsamkeit nicht verankert, sein unkonzentrierter Geist wird nicht konzentriert, seine noch nicht vernichteten Triebe werden nicht vernichtet, die noch nicht erlangte höchste Sicherheit vor dem Gefesseltsein wird nicht erlangt; aber die lebensnotwendigen Requisiten, die ein Hausloser erhalten sollte – Roben, Almosenspeise, Lagerstätte und krankheitsbedingte Medikamente – sind leicht zu beschaffen. Der Bhikkhu sollte folgendermaßen betrachten: ,Ich lebe in Abhängigkeit von diesem Land. Während ich hier lebe, wird meine noch nicht verankerte Achtsamkeit nicht verankert, mein unkonzentrierter Geist wird nicht konzentriert, meine noch nicht vernichteten Triebe werden nicht vernichtet. Ich erlange die noch nicht erlangte höchste Sicherheit vor dem Gefesseltsein nicht; aber die lebensnotwendigen Requisiten, die ein Hausloser erhalten sollte – Roben, Almosenspeise, Lagerstätte und krankheitsbedingte Medikamente – sind leicht zu beschaffen. Allerdings bin ich nicht um der Roben, Almosenspeise, Lagerstätte und medizinischen Requisiten wegen vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit gezogen. Außerdem wird, während ich hier lebe, meine noch nicht verankerte Achtsamkeit nicht verankert, mein unkonzentrierter Geist wird nicht konzentriert, meine noch nicht vernichteten Triebe werden nicht vernichtet. Ich erlange die noch nicht erlangte höchste Sicherheit vor dem Gefesseltsein nicht.‘ Jener Bhikkhu sollte, nachdem er so betrachtet hat, aus jenem Land fortziehen; er sollte nicht länger dort bleiben.“

21. „Ihr Bhikkhus, da lebt ein Bhikkhu in Abhängigkeit von einem bestimmten Land. Während er dort lebt, wird seine noch nicht verankerte Achtsamkeit verankert, sein unkonzentrierter Geist wird konzentriert, seine noch nicht vernichteten Triebe werden vernichtet, die noch nicht erlangte höchste Sicherheit vor dem Gefesseltsein wird erlangt; aber die lebensnotwendigen Requisiten, die ein Hausloser erhalten sollte – Roben, Almosenspeise, Lagerstätte und krankheitsbedingte Medikamente – sind schwer zu beschaffen. Der Bhikkhu sollte folgendermaßen betrachten: ,Ich lebe in Abhängigkeit von diesem Land. Während ich hier lebe, ist meine noch nicht verankerte Achtsamkeit verankert worden, mein unkonzentrierter Geist ist konzentriert geworden, meine noch nicht vernichteten Triebe sind vernichtet worden. Ich habe die noch nicht erlangte höchste Sicherheit vor dem Gefesseltsein erlangt; aber die lebensnotwendigen Requisiten, die ein Hausloser erhalten sollte – Roben, Almosenspeise, Lagerstätte und krankheitsbedingte
Medikamente – sind schwer zu beschaffen. Allerdings bin ich nicht um der Roben, Almosenspeise, Lagerstätte und medizinischen Requisiten wegen vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit gezogen. Außerdem ist, während ich hier lebe, meine noch nicht verankerte Achtsamkeit verankert worden, mein unkonzentrierter Geist ist konzentriert geworden, meine noch nicht vernichteten Triebe sind vernichtet worden. Ich habe die noch nicht erlangte höchste Sicherheit vor dem Gefesseltsein erlangt.‘ Jener Bhikkhu sollte, nachdem er so betrachtet hat, weiterhin in jenem Land leben; er sollte nicht fortziehen.“

22. „Ihr Bhikkhus, da lebt ein Bhikkhu in Abhängigkeit von einem bestimmten Land. Während er dort lebt, wird seine noch nicht verankerte Achtsamkeit verankert, sein unkonzentrierter Geist wird konzentriert, seine noch nicht vernichteten Triebe werden vernichtet, die noch nicht erlangte höchste Sicherheit vor dem Gefesseltsein wird erlangt; und auch die lebensnotwendigen Requisiten, die ein Hausloser erhalten sollte – Roben, Almosenspeise, Lagerstätte und krankheitsbedingte Medikamente – sind leicht zu beschaffen. Der Bhikkhu sollte folgendermaßen betrachten: ,Ich lebe in Abhängigkeit von diesem Land. Während ich hier lebe, ist meine noch nicht verankerte Achtsamkeit verankert worden, mein unkonzentrierter Geist ist konzentriert geworden, meine noch nicht vernichteten Triebe sind vernichtet worden. Ich habe die noch nicht erlangte höchste Sicherheit vor dem Gefesseltsein erlangt; und auch die lebensnotwendigen Requisiten, die ein Hausloser erhalten sollte – Roben, Almosenspeise, Lagerstätte und krankheitsbedingte Medikamente – sind leicht zu beschaffen.‘ Jener Bhikkhu sollte lebenslänglich weiterhin in jenem Land leben; er sollte nicht fortziehen.“

23. „Ihr Bhikkhus, da lebt ein Bhikkhu in Abhängigkeit von einer bestimmten Person. Während er dort lebt, wird seine noch nicht verankerte Achtsamkeit nicht verankert, sein unkonzentrierter Geist wird nicht konzentriert, seine noch nicht vernichteten Triebe werden nicht vernichtet, die noch nicht erlangte höchste Sicherheit vor dem Gefesseltsein wird nicht erlangt; und auch die lebensnotwendigen Requisiten, die ein Hausloser erhalten sollte – Roben, Almosenspeise, Lagerstätte und krankheitsbedingte Medikamente – sind schwer zu beschaffen. Der Bhikkhu sollte folgendermaßen betrachten: ,Ich lebe in Abhängigkeit von dieser Person. Während ich hier lebe, wird meine noch nicht verankerte Achtsamkeit nicht verankert, mein unkonzentrierter Geist wird nicht konzentriert, meine noch nicht vernichteten Triebe werden nicht vernichtet. Ich erlange die noch nicht erlangte höchste Sicherheit vor dem Gefesseltsein nicht; und auch die lebensnotwendigen Requisiten, die ein Hausloser erhalten sollte – Roben, Almosenspeise, Lagerstätte und krankheitsbedingte Medikamente – sind schwer zu beschaffen.‘ Jener Bhikkhu sollte von jener Person fortziehen, ohne Abschied zu nehmen; er sollte nicht länger mit ihr verkehren.“

24. „Ihr Bhikkhus, da lebt ein Bhikkhu in Abhängigkeit von einer bestimmten Person. Während er dort lebt, wird seine noch nicht verankerte Achtsamkeit nicht verankert, sein unkonzentrierter Geist wird nicht konzentriert, seine noch nicht vernichteten Triebe werden nicht vernichtet, die noch nicht erlangte höchste Sicherheit vor dem Gefesseltsein wird nicht erlangt; aber die lebensnotwendigen Requisiten, die ein Hausloser erhalten sollte – Roben, Almosenspeise, Lagerstätte und krankheitsbedingte Medikamente – sind leicht zu beschaffen. Der Bhikkhu sollte folgendermaßen betrachten: ,Ich lebe in Abhängigkeit von dieser Person. Während ich hier lebe, wird meine noch nicht verankerte Achtsamkeit nicht verankert, mein unkonzentrierter Geist wird nicht konzentriert, meine noch nicht vernichteten Triebe werden nicht vernichtet. Ich erlange die noch nicht erlangte höchste Sicherheit vor dem Gefesseltsein nicht; aber die lebensnotwendigen Requisiten, die ein Hausloser erhalten sollte – Roben, Almosenspeise, Lagerstätte und krankheitsbedingte Medikamente – sind leicht zu beschaffen. Allerdings bin ich nicht um der Roben, Almosenspeise, Lagerstätte und medizinischen Requisiten wegen vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit gezogen. Außerdem wird, während ich hier lebe, meine noch nicht verankerte Achtsamkeit nicht verankert, mein unkonzentrierter Geist wird nicht konzentriert, meine noch nicht vernichteten Triebe werden nicht vernichtet. Ich erlange die noch nicht erlangte höchste Sicherheit vor dem Gefesseltsein nicht.‘ Jener Bhikkhu sollte, nachdem er so betrachtet hat, von jener Person fortziehen, nachdem er Abschied genommen hat 1); er sollte nicht länger mit ihr verkehren.“

25. „Ihr Bhikkhus, da lebt ein Bhikkhu in Abhängigkeit von einer bestimmten Person. Während er dort lebt, wird seine noch nicht verankerte Achtsamkeit verankert, sein unkonzentrierter Geist wird konzentriert, seine noch nicht vernichteten Triebe werden vernichtet, die noch nicht erlangte höchste Sicherheit vor dem Gefesseltsein wird erlangt; aber die lebensnotwendigen Requisiten, die ein Hausloser erhalten sollte – Roben, Almosenspeise, Lagerstätte und krankheitsbedingte Medikamente – sind schwer zu beschaffen. Der Bhikkhu sollte folgendermaßen betrachten: ,Ich lebe in Abhängigkeit von dieser Person. Während ich hier lebe, ist meine noch nicht verankerte Achtsamkeit verankert worden, mein unkonzentrierter Geist ist konzentriert geworden, meine noch nicht vernichteten Triebe sind vernichtet worden. Ich habe die noch nicht erlangte höchste Sicherheit vor dem Gefesseltsein erlangt; aber die lebensnotwendigen Requisiten, die ein Hausloser erhalten sollte – Roben, Almosenspeise, Lagerstätte und krankheitsbedingte
Medikamente – sind schwer zu beschaffen. Allerdings bin ich nicht um der Roben, Almosenspeise, Lagerstätte und medizinischen Requisiten wegen vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit gezogen. Außerdem ist, während ich hier lebe, meine noch nicht verankerte Achtsamkeit verankert worden, mein unkonzentrierter Geist ist konzentriert geworden, meine noch nicht vernichteten Triebe sind vernichtet worden. Ich habe die noch nicht erlangte höchste Sicherheit vor dem Gefesseltsein erlangt.‘ Jener Bhikkhu sollte, nachdem er so betrachtet hat, weiterhin mit jener Person verkehren; er sollte nicht von ihr fortziehen.“

26. „Ihr Bhikkhus, da lebt ein Bhikkhu in Abhängigkeit von einer bestimmten Person. Während er dort lebt, wird seine noch nicht verankerte Achtsamkeit verankert, sein unkonzentrierter Geist wird konzentriert, seine noch nicht vernichteten Triebe werden vernichtet, die noch nicht erlangte höchste Sicherheit vor dem Gefesseltsein wird erlangt; und auch die lebensnotwendigen Requisiten, die ein Hausloser erhalten sollte – Roben, Almosenspeise, Lagerstätte und krankheitsbedingte Medikamente – sind leicht zu beschaffen. Der Bhikkhu sollte folgendermaßen betrachten: ,Ich lebe in Abhängigkeit von dieser Person. Während ich hier lebe, ist meine noch nicht verankerte Achtsamkeit verankert worden, mein unkonzentrierter Geist ist konzentriert geworden, meine noch nicht vernichteten Triebe sind vernichtet worden. Ich habe die noch nicht erlangte höchste Sicherheit vor dem Gefesseltsein erlangt; und auch die lebensnotwendigen Requisiten, die ein Hausloser erhalten sollte – Roben, Almosenspeise, Lagerstätte und
krankheitsbedingte Medikamente – sind leicht zu beschaffen.‘ Jener Bhikkhu sollte lebenslänglich weiterhin mit jener Person verkehren; er sollte nicht von ihr fortziehen, selbst wenn er fortgeschickt würde.“
Das ist es, was der Erhabene sagte. Die Bhikkhus waren zufrieden und entzückt über die Worte des Erhabenen.

Anmerkungen:

1) Die PTS-Ausgabe hat hier anàpucchà (ohne Abschied zu nehmen). BB weist darauf hin, daß die Lesart der singhalesischen und burmesischen Ausgabe mehr Sinn macht.

Mittwoch, Juni 11th, 2008 Allgemeines Keine Kommentare

MN16 – Die Wildnis im Herzen

Majjhima Nikàya 16

 

Die Wildnis im Herzen (Cetokhila Sutta)

1. So habe ich gehört. Einmal hielt sich der Erhabene bei Sàvatthã im Jeta Hain, dem Park des Anàthapindika auf. Dort richtete er sich folgendermaßen an die Bhikkhus: „Ihr Bhikkhus.“ – „Ehrwürdiger Herr“, erwiderten sie. Der Erhabene
sagte dieses:

2. „Ihr Bhikkhus, daß irgendein Bhikkhu, der fünf Wildnisse im Herzen nicht überwunden hat und fünf Ketten im Herzen nicht gesprengt hat, in diesem Dhamma und dieser Disziplin zu Wachstum, Anwachsen und Erfüllung gelangen sollte – das ist unmöglich.“

3. „Was, ihr Bhikkhus, sind die fünf Wildnisse im Herzen, die er nicht überwunden hat? Da ist ein Bhikkhu in Ungewißheit, im Zweifel, unentschlossen und ohne Zuversicht in Bezug auf den Lehrer, und somit neigt sein Geist nicht zu Eifer, Hingabe, Beharrlichkeit und Anstrengung. Da sein Geist nicht zu Eifer, Hingabe, Beharrlichkeit und Anstrengung neigt, ist das die erste Wildnis im Herzen,
die er nicht überwunden hat.“

4. „Wiederum ist ein Bhikkhu in Ungewißheit, im Zweifel, unentschlossen und ohne Zuversicht in Bezug auf das Dhamma, und somit neigt sein Geist nicht zu Eifer, Hingabe, Beharrlichkeit und Anstrengung. Da sein Geist nicht zu Eifer, Hingabe, Beharrlichkeit und Anstrengung neigt, ist das die zweite Wildnis im Herzen, die er nicht überwunden hat.“

5. „Wiederum ist ein Bhikkhu in Ungewißheit, im Zweifel, unentschlossen und ohne Zuversicht in Bezug auf die Sangha, und somit neigt sein Geist nicht zu Eifer, Hingabe, Beharrlichkeit und Anstrengung. Da sein Geist nicht zu Eifer, Hingabe, Beharrlichkeit und Anstrengung neigt, ist das die dritte Wildnis im Herzen, die er nicht überwunden hat.“

6. „Wiederum ist ein Bhikkhu in Ungewißheit, im Zweifel, unentschlossen und ohne Zuversicht in Bezug auf die Übung, und somit neigt sein Geist nicht zu Eifer, Hingabe, Beharrlichkeit und Anstrengung. Da sein Geist nicht zu Eifer, Hingabe, Beharrlichkeit und Anstrengung neigt, ist das die vierte Wildnis im Herzen, die er nicht überwunden hat.“

7. „Wiederum ist ein Bhikkhu zornig und unzufrieden mit seinen Gefährten im heiligen Leben, ärgerlich und hart ihnen gegenüber, und somit neigt sein Geist nicht zu Eifer, Hingabe, Beharrlichkeit und Anstrengung. Da sein Geist nicht zu Eifer, Hingabe, Beharrlichkeit und Anstrengung neigt, ist das die fünfte Wildnis im Herzen, die er nicht überwunden hat. Dies sind die fünf Wildnisse im Herzen, die er nicht überwunden hat.“

8. „Was, ihr Bhikkhus, sind die fünf Ketten im Herzen, die er nicht gesprengt hat? Da ist ein Bhikkhu nicht frei von Begierde, Gier, Vernarrtheit, Durst, Fieber und Begehren nach Sinnesvergnügen, und somit neigt sein Geist nicht zu Eifer, Hingabe, Beharrlichkeit und Anstrengung. Da sein Geist nicht zu Eifer, Hingabe, Beharrlichkeit und Anstrengung neigt, ist das die erste Kette im Herzen, die
er nicht gesprengt hat.“

9. „Wiederum ist ein Bhikkhu nicht frei von Begierde, Gier, Vernarrtheit, Durst, Fieber und Begehren nach dem Körper, und somit neigt sein Geist nicht zu Eifer, Hingabe, Beharrlichkeit und Anstrengung. Da sein Geist nicht zu Eifer, Hingabe,
Beharrlichkeit und Anstrengung neigt, ist das die zweite Kette im Herzen, die er nicht gesprengt hat.“

10. „Wiederum ist ein Bhikkhu nicht frei von Begierde, Gier, Vernarrtheit, Durst, Fieber und Begehren nach Form 1), und somit neigt sein Geist nicht zu Eifer, Hingabe, Beharrlichkeit und Anstrengung. Da sein Geist nicht zu Eifer, Hingabe, Beharrlichkeit und Anstrengung neigt, ist das die dritte Kette im Herzen, die er nicht gesprengt hat.“

11. „Wiederum ißt ein Bhikkhu soviel er mag, bis sein Bauch voll ist und er gibt sich dem Glück des Schlafens, Herumlungerns und Dösens hin, und somit neigt sein Geist nicht zu Eifer, Hingabe, Beharrlichkeit und Anstrengung. Da sein Geist nicht zu Eifer, Hingabe, Beharrlichkeit und Anstrengung neigt, ist das die vierte Kette im Herzen, die er nicht gesprengt hat.“

12. „Wiederum führt ein Bhikkhu das heilige Leben aus dem Grund, weil er folgendermaßen nach einer bestimmten Gattung von Dasein als Himmelswesen strebt: ,Durch diese Sittlichkeit oder durch die Einhaltung dieser Regeln oder durch diese Askese oder durch dieses heilige Leben werde ich ein höheres oder niedrigeres Himmelswesen werden‘, und somit neigt sein Geist nicht zu Eifer, Hingabe, Beharrlichkeit und Anstrengung. Da sein Geist nicht zu Eifer, Hingabe, Beharrlichkeit und Anstrengung neigt, ist das die fünfte Kette im Herzen, die er nicht gesprengt hat. Dies sind die fünf Ketten im Herzen, die er nicht gesprengt hat.“

13. „Ihr Bhikkhus, daß irgendein Bhikkhu, der diese fünf Wildnisse im Herzen nicht überwunden hat und diese fünf Ketten im Herzen nicht gesprengt hat, in diesem Dhamma und dieser Disziplin zu Wachstum, Anwachsen und Erfüllung gelangen sollte – das ist unmöglich.“

14. „Ihr Bhikkhus, daß irgendein Bhikkhu, der fünf Wildnisse im Herzen überwunden hat und fünf Ketten im Herzen gesprengt hat, in diesem Dhamma und dieser Disziplin zu Wachstum, Anwachsen und Erfüllung gelangen sollte – das ist möglich.“

15. „Was, ihr Bhikkhus, sind die fünf Wildnisse im Herzen, die er überwunden hat? Da ist ein Bhikkhu nicht in Ungewißheit, im Zweifel, unentschlossen oder ohne Zuversicht in Bezug auf den Lehrer, und somit neigt sein Geist zu Eifer, Hingabe, Beharrlichkeit und Anstrengung. Da sein Geist zu Eifer, Hingabe, Beharrlichkeit und Anstrengung neigt, ist die erste Wildnis im Herzen von
ihm überwunden worden.“

16. „Wiederum ist ein Bhikkhu nicht in Ungewißheit, im Zweifel, unentschlossen oder ohne Zuversicht in Bezug auf das Dhamma, und somit neigt sein Geist zu Eifer, Hingabe, Beharrlichkeit und Anstrengung. Da sein Geist zu Eifer, Hingabe, Beharrlichkeit und Anstrengung neigt, ist die zweite Wildnis im Herzen von ihm überwunden worden.“

17. „Wiederum ist ein Bhikkhu nicht in Ungewißheit, im Zweifel, unentschlossen oder ohne Zuversicht in Bezug auf die Sangha, und somit neigt sein Geist zu Eifer, Hingabe, Beharrlichkeit und Anstrengung. Da sein Geist zu Eifer, Hingabe, Beharrlichkeit und Anstrengung neigt, ist die dritte Wildnis im Herzen von ihm überwunden worden.“

18. „Wiederum ist ein Bhikkhu nicht in Ungewißheit, im Zweifel, unentschlossen oder ohne Zuversicht in Bezug auf die Übung, und somit neigt sein Geist zu Eifer, Hingabe, Beharrlichkeit und Anstrengung. Da sein Geist zu Eifer, Hingabe, Beharrlichkeit und Anstrengung neigt, ist die vierte Wildnis im Herzen von ihm überwunden worden.“

19. „Wiederum ist ein Bhikkhu nicht zornig und unzufrieden mit seinen Gefährten im heiligen Leben, nicht ärgerlich und hart ihnen gegenüber, und somit neigt sein Geist zu Eifer, Hingabe, Beharrlichkeit und Anstrengung. Da sein Geist zu Eifer, Hingabe, Beharrlichkeit und Anstrengung neigt, ist die fünfte Wildnis im Herzen von ihm überwunden worden.“

20. „Was, ihr Bhikkhus, sind die fünf Ketten im Herzen, die er gesprengt hat? Da ist ein Bhikkhu frei von Begierde, Gier, Vernarrtheit, Durst, Fieber und Begehren nach Sinnesvergnügen, und somit neigt sein Geist zu Eifer, Hingabe, Beharrlichkeit und Anstrengung. Da sein Geist zu Eifer, Hingabe, Beharrlichkeit und Anstrengung neigt, ist die erste Kette im Herzen von ihm gesprengt worden.“

21. „Wiederum ist ein Bhikkhu frei von Begierde, Gier, Vernarrtheit, Durst, Fieber und Begehren nach dem Körper, und somit neigt sein Geist zu Eifer, Hingabe, Beharrlichkeit und Anstrengung. Da sein Geist zu Eifer, Hingabe, Beharrlichkeit und Anstrengung neigt, ist die zweite Kette im Herzen von ihm gesprengt worden.“

22. „Wiederum ist ein Bhikkhu frei von Begierde, Gier, Vernarrtheit, Durst, Fieber und Begehren nach Form, und somit neigt sein Geist zu Eifer, Hingabe, Beharrlichkeit und Anstrengung. Da sein Geist zu Eifer, Hingabe, Beharrlichkeit und Anstrengung neigt, ist das dritte Kette im Herzen von ihm gesprengt worden.“

23. „Wiederum ißt ein Bhikkhu nicht soviel er mag, bis sein Bauch voll ist und er gibt sich nicht dem Glück des Schlafens, Herumlungerns und Dösens hin, und somit neigt sein Geist zu Eifer, Hingabe, Beharrlichkeit und Anstrengung. Da sein Geist zu Eifer, Hingabe, Beharrlichkeit und Anstrengung neigt, ist die vierte Kette im Herzen von ihm gesprengt worden.“

24. „Wiederum führt ein Bhikkhu das heilige Leben nicht aus dem Grund, weil er folgendermaßen nach einer bestimmten Gattung von Dasein als Himmelswesen strebt: ,Durch diese Sittlichkeit oder durch die Einhaltung dieser Regeln oder durch diese Askese oder durch dieses heilige Leben werde ein höheres oder niedrigeres Himmelswesen werden‘, und somit neigt sein Geist zu Eifer, Hingabe,
Beharrlichkeit und Anstrengung. Da sein Geist zu Eifer, Hingabe, Beharrlichkeit und Anstrengung neigt, ist die fünfte Kette im Herzen von ihm gesprengt worden. Dies sind die fünf Ketten im Herzen, die er gesprengt hat.“

25. „Ihr Bhikkhus, daß irgendein Bhikkhu, der diese fünf Wildnisse im Herzen überwunden hat, und diese fünf Ketten im Herzen gesprengt hat, in diesem Dhamma und dieser Disziplin zu Wachstum, Anwachsen und Erfüllung gelangen sollte – das ist möglich.“

26. „Er entfaltet die Machtfährte, die in der Sammlung der Absicht und entschlossener Anstrengung besteht; er entfaltet die Machtfährte, die in der Sammlung der Energie und entschlossener Anstrengung besteht; er entfaltet die Machtfährte, die in der Sammlung des Geistes 2) und entschlossener Anstrengung besteht; er entfaltet die Machtfährte, die in der Sammlung des Nachforschens und entschlossener Anstrengung besteht. Und Enthusiasmus ist die fünfte.“

27. „Ein Bhikkhu, der auf solche Weise die fünfzehn Faktoren einschließlich des Enthusiasmus besitzt, ist in der Lage auszubrechen, zur Erleuchtung fähig, fähig, die höchste Sicherheit vor dem Gefesseltsein zu erlangen.“ „Angenommen, es gäbe eine Henne mit acht oder zehn oder zwölf Eiern, die sie richtig bedeckt, bebrütet und versorgt hatte. Obwohl sie nicht wünschte: ,O, daß doch meine Küken ihre Schalen mit den Spitzen ihrer Krallen und Schnäbel durchbohren und sicher ausschlüpfen mögen!‘, sind doch die Küken in der Lage, ihre Schalen mit den Spitzen ihrer Krallen und Schnäbel zu durchbohren und sicher auszuschlüpfen. Genauso ist ein Bhikkhu, der auf solche Weise die fünfzehn Faktoren einschließlich des Enthusiasmus besitzt, in der Lage auszubrechen, zur Erleuchtung fähig, fähig, die höchste Sicherheit vor dem Gefesseltsein zu erlangen.“
Das ist es, was der Erhabene sagte. Die Bhikkhus waren zufrieden und entzückt über die Worte des Erhabenen.

Anmerkungen:

1) Mit Form (rúpa) sind alle materiellen Dinge gemeint. Oft wird Form als Körperlichkeit interpretiert, was hier aber schon durch die gesonderte Aufzählung von Körper (kàya) fraglich erscheint.
2) BB versteht „Sammlung“ (samàdhi) hier im Sinne von „Konzentration des Geistes aufgrund von Absicht, Willenskraft etc.“. Diese Übersetzung versteht „Sammlung“ als „Konzentration von Absicht, Willenskraft etc.“.

Mittwoch, Juni 11th, 2008 Allgemeines Keine Kommentare

MN15 – Schlußfolgerung

Majjhima Nikàya 15

 

Schlußfolgerung (Anumàna Sutta)

1. So habe ich gehört. Einmal hielt sich der ehrwürdige Mahà Moggallàna im Land Bhagga bei Sumsumàragira, im Bhesakalà-Hain, dem Hirschpark auf. Dort richtete er sich folgendermaßen an die Bhikkhus: „Freunde, Bhikkhus.“ – „Freund“, erwiderten sie. Der ehrwürdige Mahà Moggallàna sagte dieses:

2. „Freunde, wenn ein Bhikkhu, obwohl er bittet: ,Die Ehrwürdigen mögen mich korrigieren, es ist nötig, daß ich von den Ehrwürdigen korrigiert werde‘, wenn er dennoch schwierig zu korrigieren ist und Eigenschaften besitzt, die es schwierig machen, ihn zu korrigieren, wenn er ungeduldig ist und Anweisungen nicht richtig annimmt, dann denken seine Gefährten im heiligen Leben, daß er nicht korrigiert 1) oder angeleitet werden sollte, sie halten ihn für eine Person, der man nicht trauen kann.“

3. „Welche Eigenschaften machen es schwierig, ihn zu korrigieren?
1) Da hat ein Bhikkhu üble Wünsche und ist von üblen Wünschen beherrscht; dies ist eine Eigenschaft, die es schwierig macht, ihn zu korrigieren.
2) Wiederum lobt sich ein Bhikkhu selbst und verunglimpft andere; dies ist eine Eigenschaft, die es schwierig macht, ihn zu korrigieren.
3) Wiederum ist ein Bhikkhu zornig und von Zorn überwältigt; dies ist eine Eigenschaft, die es schwierig macht, ihn zu korrigieren.
4) Wiederum ist ein Bhikkhu zornig und aufgrund von Zorn auf Rache sinnend;
dies ist eine Eigenschaft, die es schwierig macht, ihn zu korrigieren.
5) Wiederum ist ein Bhikkhu zornig und starrköpfig aufgrund von Zorn; dies ist eine Eigenschaft, die es schwierig macht, ihn zu korrigieren.
6) Wiederum ist ein Bhikkhu zornig, und er äußert Worte, die an Zorn grenzen; dies ist eine Eigenschaft, die es schwierig macht, ihn zu korrigieren.
7) Wiederum wird ein Bhikkhu getadelt, und er sträubt sich gegen den, der ihn tadelt; dies ist eine Eigenschaft, die es schwierig macht, ihn zu korrigieren.
8) Wiederum wird ein Bhikkhu getadelt, und er verleumdet den, der ihn tadelt; dies ist eine Eigenschaft, die es schwierig macht, ihn zu korrigieren.
9) Wiederum wird ein Bhikkhu getadelt, und er gibt einen Tadel zurück, an den, der ihn tadelt; dies ist eine Eigenschaft, die es schwierig macht, ihn zu korrigieren.
10) Wiederum wird ein Bhikkhu getadelt, und er macht Ausflüchte, lenkt das Gespräch ab und zeigt Zorn, Haß und Verbitterung; dies ist eine Eigenschaft, die es schwierig macht, ihn zu korrigieren.
11) Wiederum wird ein Bhikkhu getadelt, und er versäumt es, für sein Benehmen einzustehen; dies ist eine Eigenschaft, die es schwierig macht, ihn zu korrigieren.
12) Wiederum ist ein Bhikkhu verächtlich und herrisch; dies ist eine Eigenschaft, die es schwierig macht, ihn zu korrigieren.
13) Wiederum ist ein Bhikkhu neidisch und habsüchtig; dies ist eine Eigenschaft, die es schwierig macht, ihn zu korrigieren.
14) Wiederum ist ein Bhikkhu betrügerisch und hinterlistig; dies ist eine Eigenschaft, die es schwierig macht, ihn zu korrigieren.
15) Wiederum ist ein Bhikkhu starrsinnig und arrogant; dies ist eine Eigenschaft, die es schwierig macht, ihn zu korrigieren.
16) Wiederum ist ein Bhikkhu seinen eigenen Ansichten verhaftet, hält zäh an ihnen fest und verzichtet auf sie nur unter Schwierigkeiten; dies ist eine Eigenschaft, die es schwierig macht, ihn zu korrigieren.“ „Freunde, dies nennt man die Eigenschaften, die es schwierig machen, ihn zu korrigieren.“

4. „Freunde, wenn ein Bhikkhu, obwohl er nicht bittet: ,Die Ehrwürdigen mögen mich korrigieren, es ist nötig, daß ich von den Ehrwürdigen korrigiert werde‘, wenn er leicht zu korrigieren ist und Eigenschaften besitzt, die es leicht machen, ihn zu korrigieren, wenn er geduldig ist und Anweisungen richtig annimmt, dann denken seine Gefährten im heiligen Leben, daß er korrigiert und angeleitet werden sollte, und sie halten ihn für eine Person, der man trauen kann.“

5. „Welche Eigenschaften machen es leicht, ihn zu korrigieren?
1) Da hat ein Bhikkhu keine üblen Wünsche und ist von üblen Wünschen nicht beherrscht; dies ist eine Eigenschaft, die es leicht macht, ihn zu korrigieren.
2) Wiederum lobt sich ein Bhikkhu nicht selbst und verunglimpft andere nicht; dies ist eine Eigenschaft, die es leicht macht, ihn zu korrigieren.
3) Wiederum ist er nicht zornig und läßt nicht zu, daß Zorn ihn überwältigt; dies ist eine Eigenschaft, die es leicht macht, ihn zu korrigieren.
4) Wiederum ist er nicht zornig und nicht aufgrund von Zorn auf Rache sinnend; dies ist eine Eigenschaft, die es leicht macht, ihn zu korrigieren.
5) Wiederum ist er nicht zornig und nicht starrköpfig aufgrund von Zorn; dies ist eine Eigenschaft, die es leicht macht, ihn zu korrigieren.
6) Wiederum ist er nicht zornig und er äußert nicht Worte, die an Zorn grenzen; dies ist eine Eigenschaft, die es leicht macht, ihn zu korrigieren.
7) Wiederum wird er getadelt, und er sträubt sich nicht gegen den, der ihn tadelt; dies ist eine Eigenschaft, die es leicht macht, ihn zu korrigieren.
8) Wiederum wird er getadelt, und er verleumdet nicht den, der ihn tadelt; dies ist eine Eigenschaft, die es leicht macht, ihn zu korrigieren.
9) Wiederum wird er getadelt, und er gibt keinen Tadel zurück, an den, der ihn tadelt; dies ist eine Eigenschaft, die es leicht macht, ihn zu korrigieren.
10) Wiederum wird er getadelt, und er macht keine Ausflüchte, lenkt das Gespräch nicht ab und zeigt nicht Zorn, Haß und Verbitterung; dies ist eine Eigenschaft, die es leicht macht, ihn zu korrigieren.
11) Wiederum wird er getadelt, und er versäumt es nicht, für sein Benehmen einzustehen; dies ist eine Eigenschaft, die es leicht macht, ihn zu korrigieren.
12) Wiederum ist er nicht verächtlich oder herrisch; dies ist eine Eigenschaft, die es leicht macht, ihn zu korrigieren.
13) Wiederum ist er nicht neidisch oder habsüchtig; dies ist eine Eigenschaft, die es leicht macht, ihn zu korrigieren.
14) Wiederum ist er nicht betrügerisch oder hinterlistig; dies ist eine Eigenschaft, die es leicht macht, ihn zu korrigieren.
15) Wiederum ist er nicht starrsinnig oder arrogant; dies ist eine Eigenschaft, die es leicht macht, ihn zu korrigieren.
16) Wiederum ist er seinen eigenen Ansichten nicht verhaftet, hält nicht zäh an ihnen fest und verzichtet leicht auf sie; dies ist eine Eigenschaft, die es leicht macht, ihn zu korrigieren.“
„Freunde, dies nennt man die Eigenschaften, die es leicht machen, ihn zu korrigieren.“

6. „Nun, Freunde, sollte ein Bhikkhu über sich selbst auf folgende Weise Schlußfolgerungen ziehen:
1) ,Eine Person mit üblen Wünschen, die von üblen Wünschen beherrscht ist, ist mir unangenehm und zuwider. Wenn ich üble Wünsche hätte und von üblen Wünschen beherrscht wäre, wäre ich anderen unangenehm und zuwider.‘ Ein Bhikkhu, der dies weiß, sollte seinen Geist so ausrichten: ,Ich werde keine üblen Wünsche haben und von üblen Wünschen nicht beherrscht sein.‘
2) ,Eine Person, die sich selbst lobt und andere verunglimpft, ist mir unangenehm und zuwider. Wenn ich mich selbst lobte und andere verunglimpfte, wäre ich anderen unangenehm und zuwider.‘ Ein Bhikkhu, der dies weiß, sollte seinen Geist so ausrichten: ,Ich werde mich nicht selbst loben und andere nicht verunglimpfen.‘
3) ,Eine Person, die zornig und von Zorn überwältigt ist, ist mir unangenehm und zuwider. Wenn ich zornig und von Zorn überwältigt wäre, wäre ich anderen unangenehm und zuwider.‘ Ein Bhikkhu, der dies weiß, sollte seinen Geist so ausrichten: ,Ich werde nicht zornig und von Zorn überwältigt sein.‘
4) ,Eine Person, die zornig und aufgrund von Zorn auf Rache sinnend ist, ist mir unangenehm und zuwider. Wenn ich zornig und aufgrund von Zorn auf Rache sinnend wäre, wäre ich anderen unangenehm und zuwider.‘ Ein Bhikkhu, der dies weiß, sollte seinen Geist so ausrichten: ,Ich werde nicht zornig und aufgrund von Zorn auf Rache sinnend sein.‘
5) ,Eine Person, die zornig und starrköpfig aufgrund von Zorn ist, ist mir unangenehm
und zuwider. Wenn ich zornig und starrköpfig aufgrund von Zorn wäre, wäre ich anderen unangenehm und zuwider.‘ Ein Bhikkhu, der dies weiß, sollte seinen Geist so ausrichten: ,Ich werde nicht zornig und starrköpfig aufgrund von Zorn sein.‘
6) ,Eine Person, die zornig ist und Worte äußert, die an Zorn grenzen, ist mir unangenehm und zuwider. Wenn ich zornig wäre und Worte äußerte, die an Zorn grenzen, wäre ich anderen unangenehm und zuwider.‘ Ein Bhikkhu, der dies weiß, sollte seinen Geist so ausrichten: ,Ich werde nicht zornig sein und keine Worte äußern, die an Zorn grenzen.‘
7) ,Eine Person, die getadelt wird und sich gegen den sträubt, der sie tadelt, ist mir unangenehm und zuwider. Wenn ich getadelt würde und mich gegen den sträubte, der mich tadelt, wäre ich anderen unangenehm und zuwider.‘ Ein Bhikkhu, der dies weiß, sollte seinen Geist so ausrichten: ,Ich werde, wenn ich getadelt werde, mich nicht gegen den sträuben, der mich tadelt.‘
8) ,Eine Person, die getadelt wird und den verleumdet, der sie tadelt, ist mir unangenehm und zuwider. Wenn ich getadelt würde und den verleumdete, der mich tadelt, wäre ich anderen unangenehm und zuwider.‘ Ein Bhikkhu, der dies weiß, sollte seinen Geist so ausrichten: ,Ich werde, wenn ich getadelt werde, nicht den verleumden, der mich tadelt.‘
9) ,Eine Person, die getadelt wird und einen Tadel zurückgibt, an den, der sie tadelt, ist mir unangenehm und zuwider. Wenn ich getadelt würde und einen Tadel zurückgäbe, an den, der mich tadelt, wäre ich anderen unangenehm und zuwider.‘ Ein Bhikkhu, der dies weiß, sollte seinen Geist so ausrichten: ,Ich werde, wenn ich getadelt werde, keinen Tadel zurückgeben, an den, der mich tadelt.‘
10) ,Eine Person, die getadelt wird und Ausflüchte macht, das Gespräch ablenkt und Zorn, Haß und Verbitterung zeigt, ist mir unangenehm und zuwider. Wenn ich getadelt würde und Ausflüchte machte, das Gespräch ablenkte und Zorn, Haß und Verbitterung zeigte, wäre ich anderen unangenehm und zuwider.‘ Ein Bhikkhu, der dies weiß, sollte seinen Geist so ausrichten: ,Ich werde, wenn ich getadelt werde, keine Ausflüchte machen, das Gespräch nicht ablenken und nicht Zorn, Haß und Verbitterung zeigen.‘
11) ,Eine Person, die getadelt wird und es versäumt, für ihr Benehmen einzustehen, ist mir unangenehm und zuwider. Wenn ich getadelt würde und es versäumte, für mein Benehmen einzustehen, wäre ich anderen unangenehm und zuwider.‘ Ein Bhikkhu, der dies weiß, sollte seinen Geist so ausrichten: ,Ich werde, wenn ich getadelt werde, es nicht versäumen, für mein Benehmen einzustehen.‘
12) ,Eine Person, die verächtlich und herrisch ist, ist mir unangenehm und zuwider. Wenn ich verächtlich und herrisch wäre, wäre ich anderen unangenehm und zuwider.‘ Ein Bhikkhu, der dies weiß, sollte seinen Geist so ausrichten: ,Ich werde nicht verächtlich und herrisch sein.‘
13) ,Eine Person, die neidisch und habsüchtig ist, ist mir unangenehm und zuwider. Wenn ich neidisch und habsüchtig wäre, wäre ich anderen unangenehm und zuwider.‘ Ein Bhikkhu, der dies weiß, sollte seinen Geist so ausrichten: ,Ich werde nicht neidisch und habsüchtig sein.‘
14) ,Eine Person, die betrügerisch und hinterlistig ist, ist mir unangenehm und zuwider. Wenn ich betrügerisch und hinterlistig wäre, wäre ich anderen unangenehm und zuwider.‘ Ein Bhikkhu, der dies weiß, sollte seinen Geist so ausrichten: ,Ich werde nicht betrügerisch und hinterlistig sein.‘
15) ,Eine Person, die starrsinnig und arrogant ist, ist mir unangenehm und zuwider. Wenn ich starrsinnig und arrogant wäre, wäre ich anderen unangenehm und zuwider.‘ Ein Bhikkhu, der dies weiß, sollte seinen Geist so ausrichten: ,Ich werde nicht starrsinnig und arrogant sein.‘
16) ,Eine Person, die ihren eigenen Ansichten verhaftet ist, zäh an ihnen festhält und nur unter Schwierigkeiten auf sie verzichtet, ist mir unangenehm und zuwider. Wenn ich meinen eigenen Ansichten verhaftet wäre, zäh an ihnen festhielte und nur unter Schwierigkeiten auf sie verzichtete, wäre ich anderen unangenehm und zuwider.‘ Ein Bhikkhu, der dies weiß, sollte seinen Geist so ausrichten: ,Ich werde meinen eigenen Ansichten nicht verhaftet sein, nicht zäh an ihnen festhalten, und leicht auf sie verzichten.‘“

7. „1) Nun, Freunde, sollte ein Bhikkhu sich selbst so reflektieren: ,Habe ich üble Wünsche, bin ich von üblen Wünschen beherrscht?‘ Falls er weiß, wenn er so reflektiert: ,Ich habe üble Wünsche, ich bin von üblen Wünschen beherrscht‘, dann sollte er sich anstrengen, jene üblen unheilsamen Zustände zu überwinden. Falls er aber weiß, wenn er so reflektiert: ,Ich habe keine üblen Wünsche, ich bin nicht von üblen Wünschen beherrscht‘, dann kann er verzückt 2) und froh verweilen, wobei er sich Tag und Nacht in heilsamen Zuständen übt.
2) Wiederum sollte ein Bhikkhu sich selbst so reflektieren: ,Lobe ich mich selbst und verunglimpfe ich andere?‘ Falls er weiß, wenn er so reflektiert: ,Ich lobe mich selbst und verunglimpfe andere‘, dann sollte er sich anstrengen, jene üblen unheilsamen Zustände zu überwinden. Falls er aber weiß, wenn er so reflektiert: ,Ich lobe mich nicht selbst und verunglimpfe andere nicht‘, dann kann er verzückt und froh verweilen, wobei er sich Tag und Nacht in heilsamen Zuständen übt.
3) Wiederum sollte ein Bhikkhu sich selbst so reflektieren: ,Bin ich zornig und von Zorn überwältigt?‘ Falls er weiß, wenn er so reflektiert: ,Ich bin zornig und von Zorn überwältigt‘, dann sollte er sich anstrengen, jene üblen unheilsamen Zustände zu überwinden. Falls er aber weiß, wenn er so reflektiert: ,Ich bin nicht zornig und nicht von Zorn überwältigt‘, dann kann er verzückt und froh verweilen, wobei er sich Tag und Nacht in heilsamen Zuständen übt.
4) Wiederum sollte ein Bhikkhu sich selbst so reflektieren: ,Bin ich zornig und aufgrund von Zorn auf Rache sinnend?‘ Falls er weiß, wenn er so reflektiert: ,Ich bin zornig und aufgrund von Zorn auf Rache sinnend ,, dann sollte er sich anstrengen, jene üblen unheilsamen Zustände zu überwinden. Falls er aber weiß, wenn er so reflektiert: ,Ich bin nicht zornig und nicht aufgrund von Zorn auf Rache sinnend‘, dann kann er verzückt und froh verweilen, wobei er sich Tag und Nacht in heilsamen Zuständen übt.
5) Wiederum sollte ein Bhikkhu sich selbst so reflektieren: ,Bin ich zornig und starrköpfig aufgrund von Zorn?‘ Falls er weiß, wenn er so reflektiert: ,Ich bin zornig und starrköpfig aufgrund von Zorn‘, dann sollte er sich anstrengen, jene üblen unheilsamen Zustände zu überwinden. Falls er aber weiß, wenn er so reflektiert: ,Ich bin nicht zornig und nicht starrköpfig aufgrund von Zorn‘, dann kann er verzückt und froh verweilen, wobei er sich Tag und Nacht in heilsamen Zuständen übt.
6) Wiederum sollte ein Bhikkhu sich selbst so reflektieren: ,Bin ich zornig und äußere ich Worte, die an Zorn grenzen?‘ Falls er weiß, wenn er so reflektiert: ,Ich bin zornig und äußere Worte, die an Zorn grenzen‘, dann sollte er sich anstrengen, jene üblen unheilsamen Zustände zu überwinden. Falls er aber weiß, wenn er so reflektiert: ,Ich bin nicht zornig äußere keine Worte, die an Zorn grenzen‘, dann kann er verzückt und froh verweilen, wobei er sich Tag und Nacht in heilsamen Zuständen übt.
7) Wiederum sollte ein Bhikkhu sich selbst so reflektieren: ,Sträube ich mich, wenn ich getadelt werde, gegen den, der mich tadelt?‘ Falls er weiß, wenn er so reflektiert: ,Ich sträube mich, wenn ich getadelt werde, gegen den, der mich tadelt‘, dann sollte er sich anstrengen, jene üblen unheilsamen Zustände zu überwinden. Falls er aber weiß, wenn er so reflektiert: ,Ich sträube ich mich nicht, wenn ich getadelt werde, gegen den, der mich tadelt‘, dann kann er verzückt und froh verweilen, wobei er sich Tag und Nacht in heilsamen Zuständen übt.
8) Wiederum sollte ein Bhikkhu sich selbst so reflektieren: ,Verleumde ich, wenn ich getadelt werde, den, der mich tadelt?‘ Falls er weiß, wenn er so reflektiert: ,Ich verleumde, wenn ich getadelt werde, den, der mich tadelt‘, dann sollte er sich anstrengen, jene üblen unheilsamen Zustände zu überwinden. Falls er aber weiß, wenn er so reflektiert: ,Ich verleumde nicht, wenn ich getadelt werde, den, der mich tadelt‘, dann kann er verzückt und froh verweilen, wobei er sich Tag und Nacht in heilsamen Zuständen übt.
9) Wiederum sollte ein Bhikkhu sich selbst so reflektieren: ,Gebe ich einen Tadel zurück, wenn ich getadelt werde, an den, der mich tadelt?‘ Falls er weiß, wenn er so reflektiert: ,Ich gebe einen Tadel zurück, wenn ich getadelt werde, an den, der mich tadelt‘, dann sollte er sich anstrengen, jene üblen unheilsamen Zustände zu überwinden. Falls er aber weiß, wenn er so reflektiert: ,Ich gebe keinen Tadel zurück, wenn ich getadelt werde, an den, der mich tadelt‘, dann kann er verzückt und froh verweilen, wobei er sich Tag und Nacht in heilsamen Zuständen übt.
10) Wiederum sollte ein Bhikkhu sich selbst so reflektieren: ,Mache ich Ausflüchte, wenn ich getadelt werde, lenke ich das Gespräch ab und zeige ich Zorn, Haß und Verbitterung?‘ Falls er weiß, wenn er so reflektiert: ,Ich mache Ausflüchte, wenn ich getadelt werde, ich lenke das Gespräch ab und zeige Zorn, Haß und Verbitterung‘, dann sollte er sich anstrengen, jene üblen unheilsamen Zustände
zu überwinden. Falls er aber weiß, wenn er so reflektiert: ,Ich mache keine Ausflüchte, wenn ich getadelt werde, ich lenke das Gespräch nicht ab und zeige nicht Zorn, Haß und Verbitterung‘, dann kann er verzückt und froh verweilen, wobei er sich Tag und Nacht in heilsamen Zuständen übt.
11) Wiederum sollte ein Bhikkhu sich selbst so reflektieren: ,Versäume ich es, wenn ich getadelt werde, für mein Benehmen einzustehen?‘ Falls er weiß, wenn er so reflektiert: ,Ich versäume es, wenn ich getadelt werde, für mein Benehmen einzustehen‘, dann sollte er sich anstrengen, jene üblen unheilsamen Zustände zu überwinden. Falls er aber weiß, wenn er so reflektiert: ,Ich versäume es nicht, wenn ich getadelt werde, für mein Benehmen einzustehen‘, dann kann er verzückt und froh verweilen, wobei er sich Tag und Nacht in heilsamen Zuständen übt.
12) Wiederum sollte ein Bhikkhu sich selbst so reflektieren: ,Bin ich verächtlich und herrisch?‘ Falls er weiß, wenn er so reflektiert: ,Ich bin verächtlich und herrisch‘, dann sollte er sich anstrengen, jene üblen unheilsamen Zustände zu überwinden. Falls er aber weiß, wenn er so reflektiert: ,Ich bin nicht verächtlich und herrisch‘, dann kann er verzückt und froh verweilen, wobei er sich Tag und Nacht in heilsamen Zuständen übt.
13) Wiederum sollte ein Bhikkhu sich selbst so reflektieren: ,Bin ich neidisch und habsüchtig?‘ Falls er weiß, wenn er so reflektiert: ,Ich bin neidisch und habsüchtig‘, dann sollte er sich anstrengen, jene üblen unheilsamen Zustände zu überwinden. Falls er aber weiß, wenn er so reflektiert: ,Ich bin nicht neidisch und habsüchtig‘, dann kann er verzückt und froh verweilen, wobei er sich Tag und Nacht in heilsamen Zuständen übt.
14) Wiederum sollte ein Bhikkhu sich selbst so reflektieren: ,Bin ich betrügerisch und hinterlistig?‘ Falls er weiß, wenn er so reflektiert: ,Ich bin betrügerisch und hinterlistig‘, dann sollte er sich anstrengen, jene üblen unheilsamen Zustände zu überwinden. Falls er aber weiß, wenn er so reflektiert: ,Ich bin nicht betrügerisch und hinterlistig‘, dann kann er verzückt und froh verweilen, wobei er sich Tag und Nacht in heilsamen Zuständen übt.
15) Wiederum sollte ein Bhikkhu sich selbst so reflektieren: ,Bin ich starrsinnig und arrogant?‘ Falls er weiß, wenn er so reflektiert: ,Ich bin starrsinnig und arrogant‘, dann sollte er sich anstrengen, jene üblen unheilsamen Zustände zu überwinden. Falls er aber weiß, wenn er so reflektiert: ,Ich bin nicht starrsinnig und arrogant‘, dann kann er verzückt und froh verweilen, wobei er sich Tag und Nacht in heilsamen Zuständen übt.
16) Wiederum sollte ein Bhikkhu sich selbst so reflektieren: ,Bin ich meinen eigenen Ansichten verhaftet, halte ich zäh an ihnen fest und verzichte nur unter Schwierigkeiten auf sie?‘ Falls er weiß, wenn er so reflektiert: ,Ich bin meinen eigenen Ansichten verhaftet, halte zäh an ihnen fest und verzichte nur unter Schwierigkeiten auf sie‘, dann sollte er sich anstrengen, jene üblen unheilsamen Zustände zu überwinden. Falls er aber weiß, wenn er so reflektiert: ,Ich bin meinen eigenen Ansichten nicht verhaftet, halte nicht zäh an ihnen fest und verzichte leicht auf sie‘, dann kann er verzückt und froh verweilen, wobei er sich Tag und Nacht in heilsamen Zuständen übt.“

8. „Freunde, wenn ein Bhikkhu sich selbst so reflektiert, falls er bemerkt, daß diese üblen unheilsamen Zustände nicht alle in ihm überwunden sind, dann sollte er sich anstrengen, sie alle zu überwinden. Aber falls er bemerkt, wenn er sich selbst so reflektiert, daß sie alle in ihm überwunden sind, dann kann er verzückt und froh verweilen, wobei er sich Tag und Nacht in heilsamen Zuständen übt.“
„Gerade so wie eine Frau – oder ein Mann – jung, jugendlich, in Schmuck vernarrt, wenn sie das Abbild ihres eigenen Gesichts reflektiert, in einem klaren, hellen Spiegel oder in einem Becken mit klarem Wasser, und dabei einen Schmutzfleck oder einen Makel bemerkt, sie sich anstrengt, ihn zu beseitigen, sie aber, wenn sie keinen Schmutzfleck oder Makel bemerkt, denkt: ,Es ist ein Gewinn für mich, daß es rein ist‘; genauso sollte ein Bhikkhu, wenn er sich so reflektiert, falls er bemerkt, daß diese üblen unheilsamen Zustände nicht alle in ihm überwunden sind, sich anstrengen, sie alle zu überwinden. Aber falls er, wenn er sich so reflektiert, bemerkt, daß sie alle in ihm überwunden sind, dann kann er verzückt und froh verweilen, wobei er sich Tag und Nacht in heilsamen Zuständen übt.“
Das ist es, was der ehrwürdige Mahà Moggallàna sagte. Die Bhikkhus waren
zufrieden und entzückt über die Worte des ehrwürdigen Mahà Moggallàna.

Anmerkungen:

1) Eigentlich „nicht angesprochen“. Auch die Begriffe dovacassa (widerspenstig) und sovacassa (liebenswürdig) werden frei übersetzt im Sinne von „schwierig zu korrigieren“ und „leicht zu korrigieren“.
2) Reflektion über den eigenen spirituellen Fortschritt kann Energie und Begeisterung hervorbringen und den Geist zur Ruhe bringen.

Mittwoch, Juni 11th, 2008 Allgemeines Keine Kommentare

MN14 – Die kürzere Lehrrede über die Masse von Dukkha

Majjhima Nikàya 14

 

Die kürzere Lehrrede über die Masse von Dukkha

(Cúladukkhakkhandha Sutta)

1. So habe ich gehört. Einmal hielt sich der Erhabene im Land der Sakyer, bei Kapilavatthu, im Park des Nigrodha auf.

2. Da ging Mahànàma, der Sakyer, zum Erhabenen, und nachdem er ihm gehuldigt hatte, setzte er sich seitlich nieder und sagte: „Ehrwürdiger Herr, seit langem habe ich das Dhamma, das vom Erhabenen gelehrt wird, so verstanden: ,Gier ist eine Befleckung des Geistes, Haß ist eine Befleckung des Geistes, Verblendung ist eine Befleckung des Geistes.‘ Und doch, während ich das Dhamma, das vom Erhabenen gelehrt wird, so verstehe, dringen gelegentlich Geisteszustände der Gier, des Hasses und der Verblendung in meinen Geist ein und verbleiben dort. Ich habe mich gefragt, ehrwürdiger Herr, welcher Geisteszustand von mir innerlich noch nicht aufgegeben wurde, der Schuld daran ist, daß gelegentlich Geisteszustände der Gier, des Hasses und der Verblendung in meinen Geist eindringen und dort verbleiben 1).“

3. „ Mahànàma, da ist ein Geisteszustand, der von dir innerlich noch immer nicht aufgegeben wurde, der Schuld daran ist, daß gelegentlich Geisteszustände der Gier, des Hasses und der Verblendung in deinen Geist eindringen und dort verbleiben; denn wäre jener Geisteszustand bereits von dir innerlich aufgegeben, würdest du nicht das Leben zu Hause führen, du würdest nicht in Sinnesvergnügen schwelgen. Weil jener Geisteszustand von dir innerlich noch nicht aufgegeben wurde, führst du das Leben zu Hause und schwelgst in Sinnesvergnügen.“

4. „Sogar wenn ein edler Schüler der Wirklichkeit entsprechend mit angemessener Weisheit deutlich gesehen hat, wie wenig Befriedigung die Sinnesvergnügen bieten, aber wieviel Leid und wieviel Verzweiflung, und wie groß die Gefahr ist, die in ihnen steckt; solange er nicht die Verzückung und Glückseligkeit erlangt, die von Sinnesvergnügen abgetrennt sind, abgetrennt von unheilsamen Geisteszuständen, oder etwas noch friedvolleres 2), so lange mag er noch zu Sinnesvergnügen hingezogen werden. Aber wenn ein edler Schüler der Wirklichkeit entsprechend mit angemessener Weisheit deutlich gesehen hat, wie wenig Befriedigung
die Sinnesvergnügen bieten, aber wieviel Leid und wieviel Verzweiflung, und wie groß die Gefahr ist, die in ihnen steckt; und wenn er die Verzückung und Glückseligkeit erlangt, die von Sinnesvergnügen abgetrennt sind, abgetrennt von unheilsamen Geisteszuständen, oder etwas noch friedvolleres, dann wird er nicht mehr zu Sinnesvergnügen hingezogen.“

5. „Vor meiner Erleuchtung, als ich noch lediglich ein unerleuchteter Bodhisatta war, sah auch ich deutlich, der Wirklichkeit entsprechend mit angemessener Weisheit, wie wenig Befriedigung die Sinnesvergnügen bieten, aber wieviel Leid und wieviel Verzweiflung, und wie groß die Gefahr ist, die in ihnen steckt 3); aber solange ich noch nicht die Verzückung und Glückseligkeit erlangt hatte, die von Sinnesvergnügen abgetrennt sind, abgetrennt von unheilsamen Geisteszuständen, oder etwas noch friedvolleres, so lange bemerkte ich, daß ich noch zu Sinnesvergnügen hingezogen werden konnte. Aber als ich der Wirklichkeit entsprechend mit angemessener Weisheit deutlich sah, wie wenig Befriedigung die Sinnesvergnügen bieten, aber wieviel Leid und wieviel Verzweiflung, und wie groß die Gefahr ist, die in ihnen steckt; und als ich die Verzückung und Glückseligkeit erlangt hatte, die von Sinnesvergnügen abgetrennt sind, abgetrennt von unheilsamen Geisteszuständen, oder etwas noch friedvolleres, da bemerkte ich, daß ich nicht mehr zu Sinnesvergnügen hingezogen wurde.“

6. „Und was ist die Befriedigung im Fall der Sinnesvergnügen? Mahànàma, es gibt diese fünf Stränge sinnlichen Vergnügens. Was sind die fünf? Formen, die mit dem Auge erfahrbar sind, die erwünscht, begehrt, angenehm und liebenswert sind, die mit Sinnesgier verbunden sind und Begierde hervorrufen. Klänge, die mit dem Ohr erfahrbar sind, die erwünscht, begehrt, angenehm und liebenswert sind, die mit Sinnesgier verbunden sind und Begierde hervorrufen. Gerüche, die mit der Nase erfahrbar sind, die erwünscht, begehrt, angenehm und liebenswert sind, die mit Sinnesgier verbunden sind und Begierde hervorrufen. Geschmäkker, die mit der Zunge erfahrbar sind, die erwünscht, begehrt, angenehm und liebenswert sind, die mit Sinnesgier verbunden sind und Begierde hervorrufen. Berührungsobjekte, die mit dem Körper erfahrbar sind, die erwünscht, begehrt, angenehm und liebenswert sind, die mit Sinnesgier verbunden sind und Begierde hervorrufen. Dies sind die fünf Stränge sinnlichen Vergnügens. Das Glück und die Freude, die in Abhängigkeit von diesen fünf Strängen sinnlichen Vergnügens entstehen, sind die Befriedigung im Fall der Sinnesvergnügen.“

7. „Und was ist die Gefahr im Fall der Sinnesvergnügen? Mahànàma, wegen des Berufs, mit dem ein Mann aus guter Familie seinen Lebensunterhalt bestreitet – ob nun Kassenprüfung oder Buchhaltung oder Rechnungswesen oder Landwirtschaft oder Handel oder Tierzucht oder Waffenhandwerk oder Staatsdienst, oder was für ein Beruf auch immer – deswegen muß er sich der Kälte aussetzen, muß er sich der Hitze aussetzen, wird er durch den Kontakt mit Bremsen und Fliegen, mit Wind, Sonne und Kriechtieren verletzt; er riskiert den Tod durch Hunger und Durst. Nun ist dies eine Gefahr im Fall der Sinnesvergnügen, eine Masse von Dukkha, die hier und jetzt sichtbar ist, die Sinnesvergnügen als Ursache hat, Sinnesvergnügen als Quelle hat, Sinnesvergnügen als Grundlage hat, weil die Ursache davon schlicht Sinnesvergnügen sind.“

8. „Falls dem Mann aus guter Familie kein Besitz zukommt, während er so arbeitet und sich so bemüht und anstrengt, dann ist er bekümmert, trauert und klagt, er weint und schlägt sich die Brust, wird zerrüttet und jammert: ,Meine Arbeit ist vergeblich, meine Anstrengung bringt keine Frucht!‘ Nun ist auch dies eine Gefahr im Fall der Sinnesvergnügen, eine Masse von Dukkha, die hier und jetzt sichtbar ist, die Sinnesvergnügen als Ursache hat, Sinnesvergnügen als Quelle hat, Sinnesvergnügen als Grundlage hat, weil die Ursache davon schlicht Sinnesvergnügen sind.“

9. „Falls dem Mann aus guter Familie Besitz zukommt, während er so arbeitet und sich so bemüht und anstrengt, dann empfindet er Schmerz und Trauer, während er diesen beschützt: ,Wie stelle ich es an, daß weder Könige noch Diebe sich mit meinem Besitz davonmachen, und Feuer ihn nicht verbrennt, und Wasser ihn nicht davonschwemmt, und haßerfüllte Erben sich nicht damit davonmachen?‘ Und während er seinen Besitz behütet und beschützt, machen sich Könige oder Diebe damit davon, oder Feuer verbrennt ihn, oder Wasser schwemmt ihn davon, oder haßerfüllte Erben machen sich damit davon. Und er ist bekümmert, trauert und klagt, er weint und schlägt sich die Brust, wird zerrüttet und jammert: ,Was ich hatte, habe ich nicht mehr.‘ Nun ist auch dies eine Gefahr im Fall der Sinnesvergnügen, eine Masse von Dukkha, die hier und jetzt sichtbar ist, die Sinnesvergnügen als Ursache hat, Sinnesvergnügen als Quelle hat, Sinnesvergnügen als Grundlage hat, weil die Ursache davon schlicht Sinnesvergnügen sind.“

10. „Wiederum, mit Sinnesvergnügen als Ursache, Sinnesvergnügen als Quelle, Sinnesvergnügen als Grundlage, weil die Ursache davon schlicht Sinnesvergnügen sind, streiten Könige mit Königen, Adelige mit Adeligen, Brahmanen mit Brahmanen, Haushälter mit Haushältern; die Mutter streitet mit dem Kind, das Kind mit der Mutter, der Vater mit dem Kind, das Kind mit dem Vater; der Bruder mit der Schwester, die Schwester mit dem Bruder, der Freund mit dem Freund. Und in ihrem Streit, ihrem Zank, ihrer Auseinandersetzung, greifen sie sich mit Fäusten, Erdklumpen, Stöcken oder Messern an, wodurch sie sich den Tod oder tödliches Leid zuziehen. Nun ist auch dies eine Gefahr im Fall der Sinnesvergnügen, eine Masse von Dukkha, die hier und jetzt sichtbar ist, die Sinnesvergnügen als Ursache hat, Sinnesvergnügen als Quelle hat, Sinnesvergnügen als Grundlage hat, weil die Ursache davon schlicht Sinnesvergnügen sind.“

11. „Wiederum, mit Sinnesvergnügen als Ursache, Sinnesvergnügen als Quelle, Sinnesvergnügen als Grundlage, weil die Ursache davon schlicht Sinnesvergnügen sind, nehmen Männer Schwerter und Schilde zu Hand, rüsten sich mit Bogen und Köchern, und stürmen in die Schlacht, in Doppelreihen, mit fliegenden Pfeilen und Speeren und blitzenden Schwertern; und dort werden sie von Pfeilen und Speeren verwundet, und die Köpfe werden ihnen mit Schwertern abgeschlagen, wodurch sie sich den Tod oder tödliches Leid zuziehen. Nun ist auch dies eine Gefahr im Fall der Sinnesvergnügen, eine Masse von Dukkha, die hier und jetzt sichtbar ist, die Sinnesvergnügen als Ursache hat, Sinnesvergnügen als Quelle hat, Sinnesvergnügen als Grundlage hat, weil die Ursache davon schlicht Sinnesvergnügen sind.“

12. „Wiederum, mit Sinnesvergnügen als Ursache, Sinnesvergnügen als Quelle, Sinnesvergnügen als Grundlage, weil die Ursache davon schlicht Sinnesvergnügen sind, nehmen Männer Schwerter und Schilde zu Hand, rüsten sich mit Bogen und Köchern, und bestürmen glatte Festungsmauern, mit fliegenden Pfeilen und Speeren und blitzenden Schwertern; und dort werden sie von Pfeilen und Speeren verwundet und mit siedenden Flüssigkeiten begossen und unter schweren Gewichten zermalmt, und die Köpfe werden ihnen mit Schwertern abgeschlagen, wodurch sie sich den Tod oder tödliches Leid zuziehen. Nun ist auch dies eine Gefahr im Fall der Sinnesvergnügen, eine Masse von Dukkha, die hier und jetzt sichtbar ist, die Sinnesvergnügen als Ursache hat, Sinnesvergnügen als Quelle hat, Sinnesvergnügen als Grundlage hat, weil die Ursache davon schlicht Sinnesvergnügen sind.“

13. „Wiederum, mit Sinnesvergnügen als Ursache, Sinnesvergnügen als Quelle, Sinnesvergnügen als Grundlage, weil die Ursache davon schlicht Sinnesvergnügen sind, brechen Männer in Häuser ein, plündern Besitz, begehen Diebstahl, verüben Wegelagerei, verführen die Frauen anderer, und wenn sie gefaßt werden, lassen Könige ihnen viele Arten von Folter auferlegen. Sie lassen sie auspeitschen, mit Stöcken schlagen, mit Knüppeln schlagen; sie lassen ihnen die Hände abhacken, die Füße abhacken, Hände und Füße abhacken, die Ohren abschneiden, die Nase abschneiden, Ohren und Nase abschneiden; sie lassen den ,Breitopf‘ anwenden, die ,Muschelschalen-Rasur‘, den ,Mund Ràhus‘, den ,glühenden Kranz‘, die ,Flammenhand‘, die ,Grasklingen‘, das ,Rindenkleid‘, die ,Antilope‘, die ,Fleischhaken‘, die ,Münzen‘, das ,Laugenpökeln‘, den ,Drehpflock‘, den ,zusammengerollten Strohsack‘; und sie lassen sie mit siedendem Öl besprengen, werfen sie den Hunden zum Fraß vor, lassen sie lebendig pfählen und lassen ihnen den Kopf mit einem Schwert abschlagen. Nun ist auch dies eine Gefahr im Fall der Sinnesvergnügen, eine Masse von Dukkha, die hier und jetzt sichtbar ist, die Sinnesvergnügen als Ursache hat, Sinnesvergnügen als Quelle hat, Sinnesvergnügen als Grundlage hat, weil die Ursache davon schlicht Sinnesvergnügen sind.“

14. „Wiederum, mit Sinnesvergnügen als Ursache, Sinnesvergnügen als Quelle, Sinnesvergnügen als Grundlage, weil die Ursache davon schlicht Sinnesvergnügen sind, geben sich die Leute dem Fehlverhalten in Körper, Sprache und Geist hin. Wenn sie dies getan haben, erscheinen sie bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode in Umständen, die von Entbehrungen geprägt sind, wieder, an einem unglücklichen Bestimmungsort, in Verderbnis, ja sogar in der Hölle. Nun ist auch dies eine Gefahr im Fall der Sinnesvergnügen, eine Masse von Dukkha in künftigen Leben, die Sinnesvergnügen als Ursache hat, Sinnesvergnügen als Quelle hat, Sinnesvergnügen als Grundlage hat, weil die Ursache davon schlicht Sinnesvergnügen sind.“

15. „Nun, Mahànàma, ich hielt mich einmal bei Ràjagaha auf dem Geiersberg auf. Bei jener Gelegenheit hielt sich eine Anzahl von Nigaõñhas4) auf dem Schwarzen Felsen an den Hängen des Isigili auf, und sie praktizierten fortwährendes Stehen, wobei sie Sitzgelegenheiten verwarfen und äußerst schmerzvolle, quälende, bohrende Gefühle aufgrund ihres Strebens empfanden.“

16. „Als es Abend war, erhob ich mich aus der Meditation und ging zu den Nigaõñhas dort. Ich fragte sie: ,Freunde, warum praktiziert ihr fortwährendes Stehen, wobei ihr Sitzgelegenheiten verwerft und äußerst schmerzvolle, quälende, bohrende Gefühle aufgrund eures Strebens empfindet?‘“

17. „Nach diesen Worten erwiderten sie: ,Freund, der Nigaõñha Nàtaputta ist allwissend und allsehend und behauptet, auf folgende Weise vollständiges Wissen und vollständige Schauung zu haben: ›Ob ich gehe oder stehe oder schlafe oder wache, Wissen und Schauung sind mir ständig und ununterbrochen gegenwärtig.‹ Er sagt: ›Nigaõñhas, ihr habt in der Vergangenheit üble Handlungen begangen; erschöpft sie, indem ihr euch in durchbohrender Strenge übt. Und wenn ihr euch hier und jetzt in Körper, Sprache und Geist zügelt, bedeutet das, keine üblen Handlungen für die Zukunft zu begehen. Indem man also durch Askese vergangene Handlungen vernichtet und indem man keine neuen Handlungen begeht, wird es künftig keine Folgen mehr geben. Mit Abwesenheit künftiger Folgen ist die Vernichtung von Handlung gegeben. Mit Vernichtung von Handlung ist die Vernichtung von Dukkha gegeben. Mit der Vernichtung von Dukkha ist die Vernichtung von Gefühl gegeben. Mit der Vernichtung von Gefühl wird sich jegliches Dukkha erschöpfen.‹ Wir billigen dies und nehmen es an, und wir sind damit zufrieden.‘“

18. „Nach diesen Worten sagte ich zu ihnen: ,Aber, Freunde, wißt ihr denn, daß ihr in der Vergangenheit existiertet, und daß es nicht der Fall ist, daß ihr nicht existiertet?‘ – ,Nein, Freund.‘ – ,Aber, Freunde, wißt ihr denn, daß ihr in der Vergangenheit üble Handlungen ausübtet und euch ihrer nicht enthieltet?‘ – ,Nein, Freund.‘ – ,Aber, Freunde, wißt ihr denn, daß ihr diese und jene üble Handlung ausübtet?‘ – ,Nein, Freund.‘ – ,Aber, Freunde, wißt ihr denn, daß sich so und so viel Dukkha bereits erschöpft hat, oder daß sich so und so viel Dukkha noch erschöpfen muß, oder daß, wenn sich so und so viel Dukkha erschöpft hat, sich dann alles Dukkha erschöpft haben wird?‘ – ,Nein, Freund.‘ – ,Aber, Freunde, wißt ihr denn, was das Überwinden unheilsamer Zustände und was die Pflege heilsamer Zustände hier und jetzt ist?‘ – ,Nein, Freund.‘“

19. „,Also, Freunde, es scheint, daß ihr nicht wißt, daß ihr in der Vergangenheit existiertet, und daß es nicht der Fall ist, daß ihr nicht existiertet; oder daß ihr in der Vergangenheit üble Handlungen begingt und euch ihrer nicht enthieltet; oder daß ihr diese und jene üble Handlung ausübtet; oder daß sich so und so viel Dukkha bereits erschöpft hat, oder daß sich so und so viel Dukkha noch erschöpfen muß, oder daß, wenn sich so und so viel Dukkha erschöpft hat, sich dann alles Dukkha erschöpft haben wird; oder was das Überwinden unheilsamer Zustände und was die Pflege heilsamer Zustände hier und jetzt ist. Nachdem das so ist, ziehen jene, die in der Welt Mörder sind, Bösewichte mit Blut an den Händen, als Nigaõñhas in die Hauslosigkeit, wenn sie unter Menschen wiedergeboren werden 5).‘“

20. „,Freund Gotama, Glück wird nicht durch Glück erlangt; Glück wird durch Schmerz erlangt. Denn wäre es so, daß Glück durch Glück erlangt wird, dann würde König Seniya Bimbisàra von Màgadha Glück erlangen, da er in größerem Glück verweilt als der ehrwürdige Gotama.‘“ „,Gewiß äußerten die ehrwürdigen Nigaõñhas jene Worte übereilt und ohne gründliche Betrachtung. Vielmehr bin ich derjenige, der gefragt werden sollte: ›Wer verweilt in größerem Glück, König Seniya Bimbisàra von Màgadha oder der ehrwürdige Gotama?‹‘“ „,Gewiß, Freund Gotama, wir äußerten jene Worte übereilt und ohne gründliche Betrachtung. Aber lassen wir das. Nun fragen wir den ehrwürdigen Gotama: Wer verweilt in größerem Glück, König Seniya Bimbisàra von Màgadha oder der ehrwürdige Gotama?‘“

21. „,Dann, Freunde, werde ich euch eine Gegenfrage stellen. Antwortet nach Belieben. Was meint ihr, Freunde? Kann König Seniya Bimbisàra von Màgadha verweilen, ohne seinen Körper zu bewegen und ohne ein Wort zu sprechen, und dabei sieben Tage und Nächte lang höchstes Glück empfinden?‘ – ,Nein, Freund.‘ – ,Kann König Seniya Bimbisàra von Màgadha verweilen, ohne seinen Körper zu bewegen und ohne ein Wort zu sprechen, und dabei sechs Tage und Nächte lang höchstes Glück empfinden?‘ – ,Nein, Freund.‘ – ,Kann König Seniya Bimbisàra von Màgadha verweilen, ohne seinen Körper zu bewegen und ohne ein Wort zu sprechen, und dabei fünf Tage und Nächte lang höchstes Glück empfinden?‘ – ,Nein, Freund.‘ – ,Kann König Seniya Bimbisàra von Màgadha verweilen, ohne seinen Körper zu bewegen und ohne ein Wort zu sprechen, und dabei vier Tage und Nächte lang höchstes Glück empfinden?‘ – ,Nein, Freund.‘ – ,Kann König Seniya Bimbisàra von Màgadha verweilen, ohne seinen Körper zu bewegen und ohne ein Wort zu sprechen, und dabei drei Tage und Nächte lang höchstes Glück empfinden?‘ – ,Nein, Freund.‘ – ,Kann König Seniya Bimbisàra
von Màgadha verweilen, ohne seinen Körper zu bewegen und ohne ein Wort zu sprechen, und dabei zwei Tage und Nächte lang höchstes Glück empfinden?‘ – ,Nein, Freund.‘ – ,Kann König Seniya Bimbisàra von Màgadha verweilen, ohne seinen Körper zu bewegen und ohne ein Wort zu sprechen, und dabei einen Tag und eine Nacht lang höchstes Glück empfinden?‘ – ,Nein, Freund.‘“

22. „,Aber, Freunde, ich kann verweilen, ohne meinen Körper zu bewegen und ohne ein Wort zu sprechen, und dabei einen Tag und eine Nacht lang höchstes Glück empfinden. Ich kann verweilen, ohne meinen Körper zu bewegen und ohne ein Wort zu sprechen, und dabei zwei Tage und Nächte lang höchstes Glück empfinden. Ich kann verweilen, ohne meinen Körper zu bewegen und ohne ein Wort zu sprechen, und dabei drei Tage und Nächte lang höchstes Glück empfinden. Ich kann verweilen, ohne meinen Körper zu bewegen und ohne ein Wort zu sprechen, und dabei vier Tage und Nächte lang höchstes Glück empfinden. Ich kann verweilen, ohne meinen Körper zu bewegen und ohne ein Wort zu sprechen, und dabei fünf Tage und Nächte lang höchstes Glück empfinden. Ich kann verweilen, ohne meinen Körper zu bewegen und ohne ein Wort zu sprechen, und dabei sechs Tage und Nächte lang höchstes Glück empfinden. Ich kann verweilen, ohne meinen Körper zu bewegen und ohne ein Wort zu sprechen, und dabei sieben Tage und Nächte lang höchstes Glück empfinden. Was meint ihr? Nachdem das so ist, wer verweilt in größerem Glück, König Seniya Bimbisàra von Màgadha oder ich?‘“ „,Nachdem das so ist, verweilt der ehrwürdige Gotama in größerem Glück als König Seniya Bimbisàra von Màgadha.‘“ Das ist es, was der Erhabene sagte. Mahànàma, der Sakyer, war zufrieden und entzückt über die Worte des Erhabenen.

Anmerkungen:

1) Laut MA rührt Mahànàmas Verwunderung daher, daß er bereits ein Einmalwiederkehrer sei, der Gier und Abneigung geschwächt, aber eben noch nicht überwunden hat. Die Annahme, daß Mahànàma zu diesem Zeitpunkt bereits in den Strom eingetreten sei, ist durch die Formulierung des Textes nicht belegbar. Der australische Mönch Ajahn Brahmava§so legt in seiner Schrift „A Critique of Venerable Bhikkhu Bodhis‘s ,Jhàna and the Lay Disciple, according to the Pàli Suttas‘“ triftige Argumente gegen diese These vor. Laut Ajahn Brahmava§so sei Mahànàmas Unkenntnis der Vertiefungserlebnisse vielmehr ein Beweis dafür, daß er noch nicht einmal Stromeingetretener gewesen sein könne. Seine These ist: Das Erfahren einer oder mehrerer Vertiefungen ist notwendig, um ein Stromeingetretener, Nichtwiederkehrer und Arahant zu werden, aber nicht notwendig, um ein Stromeintretender zu werden. Unter „Stromeintretender“ ist hier ein Vertrauensergebener oder Dhammaergebener zu verstehen. Damit dieser Unterschied zum Stromeingetretenen nicht nur ein nomineller ist, muß man gleichzeitig die These Buddhaghosas, „Stromeintretender“ und „Stromeingetretener“ beschreibe zwei unmittelbar aufeinanderfolgende Zustände, in Zweifel ziehen (vgl. M34).
2) Die erste Vertiefung – „oder etwas noch friedvolleres“, die höheren (oder vielleicht besser: tieferen) Vertiefungen. Mahànàma, der ein Bruder der ehrwürdigen ânanda und Anuruddha war und noch das Haushälterleben führte, konnte offenbar trotz seiner Eigenschaft als edler Schüler (Dhammaergebener, dhammànusàri?) die Vertiefungen nicht praktizieren.
3) Ein wichtiger Hinweis: man muß nicht auf überweltliche Verwirklichung, die der Bodhisatta ja noch nicht hatte, warten, um die Gefahr in den Sinnesvergnügen zu erkennen. Das zeigt, wie wichtig die reflektive Arbeit an weltlicher Richtiger Ansicht ist, die, gepaart mit der Kraft der Konzentration, zur Befreiung führen kann.
4) Die Nigaõñhas oder Jains, Anhänger eines Zeitgenossen des Buddha namens Nàtaputta oder Mahàvãra, halten eine deterministische Ansicht von Kamma – jegliches Erleben sei Folge vergangener Taten. Somit schließen sie die Entscheidungsfreiheit im gegenwärtigen Augenblick aus. Ihr Heilsweg liegt in der Praxis strenger Askese, um angesammeltes Kamma „abzuwaschen“.
5) Der Buddha legt hier den Finger auf die offensichtliche Inkonsequenz der Lehre der Nigaõñhas: wenn alle Erfahrung auf vergangenes Kamma zurückzuführen ist, dann sind die Schmerzen der Askese keine Folge der gegenwärtigen Selbstquälerei, sondern durch unheilsame Handlungen in vergangenen Leben bedingt.

Mittwoch, Juni 11th, 2008 Allgemeines Keine Kommentare

MN13 – Die längere Lehrrede über die Masse von Dukkha

Majjhima Nikàya 13

 

Die längere Lehrrede über die Masse von Dukkha

(Mahàdukkhakkhandha Sutta)

1. So habe ich gehört. Einmal hielt sich der Erhabene bei Sàvatthã im Jeta Hain, dem Park des Anàthapindika auf.

2. Als es Morgen war, zog sich eine Anzahl von Bhikkhus an, sie nahmen Schale und äußere Robe und gingen um Almosen nach Sàvatthã hinein. Da dachten sie: „Es ist noch zu früh, um in Sàvatthã um Almosen umherzugehen. Angenommen, wir gingen zum Park der Wanderasketen anderer Sekten.“ Also gingen sie zum Park der Wanderasketen anderer Sekten und tauschten Grußformeln mit den Wanderasketen aus. Nach diesen höflichen und freundlichen Worten setzten sie sich seitlich nieder. Die Wanderasketen sagten zu ihnen:

3. „Freunde, der Mönch Gotama beschreibt das vollständige Durchschauen der Sinnesvergnügen, und das tun wir ebenfalls; der Mönch Gotama beschreibt das vollständige Durchschauen von materieller Form, und das tun wir ebenfalls; der Mönch Gotama beschreibt das vollständige Durchschauen der Gefühle, und das tun wir ebenfalls. Was ist dann da der Unterschied, Freunde, was ist anders, worin liegt die Verschiedenheit zwischen der Lehre des Dhamma des Mönchs Gotama und unserer Lehre, zwischen seinen Anleitungen und unseren?“

4. Da bestätigten jene Bhikkhus die Worte der Wanderasketen nicht, und lehnten sie auch nicht ab. Ohne sie zu bestätigen und ohne sie abzulehnen, erhoben sie sich von ihren Sitzen und gingen fort, mit dem Gedanken: „Wir werden die Bedeutung dieser Aussage in der Gegenwart des Erhabenen herausfinden.“

5. Nachdem sie in Sàvatthã um Almosen umhergegangen waren und nach dem Mahl von ihrer Almosenrunde zurückgekehrt waren, gingen sie zum Erhabenen, und nachdem sie ihm gehuldigt hatten, setzten sie sich seitlich nieder und erzählten ihm, was vorgefallen war. (Der Erhabene sagte:)

6. „Ihr Bhikkhus, Wanderasketen anderer Sekten, die so reden, sollten so befragt werden: ,Aber, Freunde, was ist die Befriedigung, was ist die Gefahr, und was ist das Entkommen im Fall der Sinnesvergnügen? Was ist die Befriedigung, was ist die Gefahr, und was ist das Entkommen im Fall materieller Form? Was ist die Befriedigung, was ist die Gefahr, und was ist das Entkommen im Fall der Gefühle?‘ Wenn Wanderasketen anderer Sekten so befragt werden, werden sie nicht in der Lage sein, darüber Rechenschaft abzulegen, und darüber hinaus werden sie in Schwierigkeiten geraten. Warum ist das so? Weil das nicht ihr Fach ist 1). Ihr Bhikkhus, ich sehe keinen in der Welt mit ihren Himmelswesen, ihren Màras und ihren Brahmàs, in dieser Generation mit ihren Mönchen und Brahmanen, mit ihren Prinzen und dem Volk, der den Geist mit einer Antwort auf diese Fragen zufriedenstellen könnte, außer dem Tathàgata oder seinen Schülern, oder einem, der es von ihnen gelernt hat.“

Sinnesvergnügen
7. (I) „Und was, ihr Bhikkhus, ist die Befriedigung im Fall der Sinnesvergnügen? Bhikkhus, es gibt diese fünf Stränge sinnlichen Vergnügens. Was sind die fünf? Formen, die mit dem Auge erfahrbar sind, die erwünscht, begehrt, angenehm und liebenswert sind, die mit Sinnesgier verbunden sind und Begierde hervorrufen. Klänge, die mit dem Ohr erfahrbar sind, die erwünscht, begehrt, angenehm und liebenswert sind, die mit Sinnesgier verbunden sind und Begierde hervorrufen. Gerüche, die mit der Nase erfahrbar sind, die erwünscht, begehrt, angenehm und liebenswert sind, die mit Sinnesgier verbunden sind und Begierde hervorrufen. Geschmäcker, die mit der Zunge erfahrbar sind, die erwünscht, begehrt, angenehm und liebenswert sind, die mit Sinnesgier verbunden sind und Begierde hervorrufen. Berührungsobjekte, die mit dem Körper erfahrbar sind, die erwünscht, begehrt, angenehm und liebenswert sind, die mit Sinnesgier verbunden sind und Begierde hervorrufen. Dies sind die fünf Stränge sinnlichen Vergnügens. Das Glück und die Freude, die in Abhängigkeit von diesen fünf Strängen sinnlichen Vergnügens entstehen, sind die Befriedigung im Fall der Sinnesvergnügen.“

8. (II) „Und was, ihr Bhikkhus, ist die Gefahr im Fall der Sinnesvergnügen? Ihr Bhikkhus, wegen des Berufs, mit dem ein Mann aus guter Familie seinen Lebensunterhalt bestreitet – ob nun Kassenprüfung oder Buchhaltung oder Rechnungswesen oder Landwirtschaft oder Handel oder Tierzucht oder Waffenhandwerk oder Staatsdienst, oder was für ein Beruf auch immer – deswegen muß er sich der Kälte aussetzen, muß er sich der Hitze aussetzen, wird er durch den Kontakt mit Bremsen und Fliegen, mit Wind, Sonne und Kriechtieren verletzt; er riskiert den Tod durch Hunger und Durst. Nun ist dies eine Gefahr im Fall der Sinnesvergnügen, eine Masse von Dukkha, die hier und jetzt sichtbar ist, die Sinnesvergnügen als Ursache hat, Sinnesvergnügen als Quelle hat, Sinnesvergnügen als Grundlage hat, weil die Ursache davon schlicht Sinnesvergnügen sind.“

9. „Falls dem Mann aus guter Familie kein Besitz zukommt, während er so arbeitet und sich so bemüht und anstrengt, dann ist er bekümmert, trauert und klagt, er weint und schlägt sich die Brust, wird zerrüttet und jammert: ,Meine Arbeit ist vergeblich, meine Anstrengung bringt keine Frucht!‘ Nun ist auch dies eine Gefahr im Fall der Sinnesvergnügen, eine Masse von Dukkha, die hier und jetzt sichtbar ist, die Sinnesvergnügen als Ursache hat, Sinnesvergnügen als Quelle hat, Sinnesvergnügen als Grundlage hat, weil die Ursache davon schlicht Sinnesvergnügen sind.“

10. „Falls dem Mann aus guter Familie Besitz zukommt, während er so arbeitet und sich so bemüht und anstrengt, dann empfindet er Schmerz und Trauer, während er diesen beschützt: ,Wie stelle ich es an, daß weder Könige noch Diebe sich mit meinem Besitz davonmachen, und Feuer ihn nicht verbrennt, und Wasser ihn nicht davonschwemmt, und haßerfüllte Erben sich nicht damit davonmachen?‘ Und während er seinen Besitz behütet und beschützt, machen sich Könige oder Diebe damit davon, oder Feuer verbrennt ihn, oder Wasser schwemmt ihn davon, oder haßerfüllte Erben machen sich damit davon. Und er ist bekümmert, trauert und klagt, er weint und schlägt sich die Brust, wird zerrüttet und jammert: ,Was ich hatte, habe ich nicht mehr.‘ Nun ist auch dies eine Gefahr im Fall der Sinnesvergnügen, eine Masse von Dukkha, die hier und jetzt sichtbar ist, die Sinnesvergnügen als Ursache hat, Sinnesvergnügen als Quelle hat, Sinnesvergnügen als Grundlage hat, weil die Ursache davon schlicht Sinnesvergnügen sind.“

11. „Wiederum, mit Sinnesvergnügen als Ursache, Sinnesvergnügen als Quelle, Sinnesvergnügen als Grundlage, weil die Ursache davon schlicht Sinnesvergnügen sind, streiten Könige mit Königen, Adelige mit Adeligen, Brahmanen mit Brahmanen, Haushälter mit aushältern; die Mutter streitet mit dem Kind, das Kind mit der Mutter, der Vater mit dem Kind, das Kind mit dem Vater; der Bruder mit der Schwester, die Schwester mit dem Bruder, der Freund mit dem Freund. Und in ihrem Streit, ihrem Zank, ihrer Auseinandersetzung, greifen sie sich mit Fäusten, Erdklumpen, Stöcken oder Messern an, wodurch sie sich den Tod oder tödliches Leid zuziehen. Nun ist auch dies eine Gefahr im Fall der Sinnesvergnügen, eine Masse von Dukkha, die hier und jetzt sichtbar ist, die Sinnesvergnügen als Ursache hat, Sinnesvergnügen als Quelle hat, Sinnesvergnügen als Grundlage hat, weil die Ursache davon schlicht Sinnesvergnügen sind.“

12. „Wiederum, mit Sinnesvergnügen als Ursache, Sinnesvergnügen als Quelle, Sinnesvergnügen als Grundlage, weil die Ursache davon schlicht Sinnesvergnügen sind, nehmen Männer Schwerter und Schilde zu Hand, rüsten sich mit Bogen und Köchern, und stürmen in die Schlacht, in Doppelreihen, mit fliegenden Pfeilen und Speeren und blitzenden Schwertern; und dort werden sie von Pfeilen und Speeren verwundet, und die Köpfe werden ihnen mit Schwertern abgeschlagen, wodurch sie sich den Tod oder tödliches Leid zuziehen. Nun ist auch dies eine Gefahr im Fall der Sinnesvergnügen, eine Masse von Dukkha, die hier und jetzt sichtbar ist, die Sinnesvergnügen als Ursache hat, Sinnesvergnügen als Quelle hat, Sinnesvergnügen als Grundlage hat, weil die Ursache davon schlicht Sinnesvergnügen sind.“

13. „Wiederum, mit Sinnesvergnügen als Ursache, Sinnesvergnügen als Quelle, Sinnesvergnügen als Grundlage, weil die Ursache davon schlicht Sinnesvergnügen sind, nehmen Männer Schwerter und Schilde zu Hand, rüsten sich mit Bogen und Köchern, und bestürmen glatte Festungsmauern, mit fliegenden Pfeilen und Speeren und blitzenden Schwertern; und dort werden sie von Pfeilen und Speeren verwundet und mit siedenden Flüssigkeiten begossen und unter schweren Gewichten zermalmt, und die Köpfe werden ihnen mit Schwertern abgeschlagen, wodurch sie sich den Tod oder tödliches Leid zuziehen. Nun ist auch dies eine Gefahr im Fall der Sinnesvergnügen, eine Masse von Dukkha, die hier und jetzt sichtbar ist, die Sinnesvergnügen als Ursache hat, Sinnesvergnügen als Quelle hat, Sinnesvergnügen als Grundlage hat, weil die Ursache davon schlicht Sinnesvergnügen sind.“

14. „Wiederum, mit Sinnesvergnügen als Ursache, Sinnesvergnügen als Quelle, Sinnesvergnügen als Grundlage, weil die Ursache davon schlicht Sinnesvergnügen sind, brechen Männer in Häuser ein, plündern Besitz, begehen Diebstahl, verüben Wegelagerei, verführen die Frauen anderer, und wenn sie gefaßt werden, lassen Könige ihnen viele Arten von Folter auferlegen. Sie lassen sie auspeitschen, mit Stöcken schlagen, mit Knüppeln schlagen; sie lassen ihnen die Hände abhacken, die Füße abhacken, Hände und Füße abhacken, die Ohren abschneiden, die Nase abschneiden, Ohren und Nase abschneiden; sie lassen den ,Breitopf‘ anwenden, die ,Muschelschalen-Rasur‘, den ,Mund Ràhus‘, den ,glühenden Kranz‘, die ,Flammenhand‘, die ,Grasklingen‘, das ,Rindenkleid‘, die ,Antilope‘, die ,Fleischhaken‘, die ,Münzen‘, das ,Laugenpökeln‘, den ,Drehpflock‘, den ,zusammengerollten Strohsack‘; und sie lassen sie mit siedendem Öl besprengen, werfen sie den Hunden zum Fraß vor, lassen sie lebendig pfählen und lassen ihnen den Kopf mit einem Schwert abschlagen. Nun ist auch dies eine Gefahr im Fall der Sinnesvergnügen, eine Masse von Dukkha, die hier und jetzt sichtbar ist, die Sinnesvergnügen als Ursache hat, Sinnesvergnügen als Quelle hat, Sinnesvergnügen als Grundlage hat, weil die Ursache davon schlicht Sinnesvergnügen sind.“

15. „Wiederum, mit Sinnesvergnügen als Ursache, Sinnesvergnügen als Quelle, Sinnesvergnügen als Grundlage, weil die Ursache davon schlicht Sinnesvergnügen sind, geben sich die Leute dem Fehlverhalten in Körper, Sprache und Geist hin. Wenn sie dies getan haben, erscheinen sie bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode in Umständen, die von Entbehrungen geprägt sind, wieder, an einem unglücklichen Bestimmungsort, in Verderbnis, ja sogar in der Hölle. Nun ist auch dies eine Gefahr im Fall der Sinnesvergnügen, eine Masse von Dukkha in künftigen Leben, die Sinnesvergnügen als Ursache hat, Sinnesvergnügen als Quelle hat, Sinnesvergnügen als Grundlage hat, weil die Ursache davon schlicht Sinnesvergnügen sind.“

16. (III) „Und was, ihr Bhikkhus, ist das Entkommen im Fall der Sinnesvergnügen? Es ist die Beseitigung von Begierde und Gier, das Überwinden von Begierde und Gier nach Sinnesvergnügen. Dies ist das Entkommen im Fall der Sinnesvergnügen 2).“

17. „Daß jene Mönche und Brahmanen, die im Fall der Sinnesvergnügen die Befriedigung nicht der Wirklichkeit entsprechend als Befriedigung verstehen, die Gefahr nicht als Gefahr, und das Entkommen nicht als Entkommen, daß sie Sinnesvergnügen entweder selbst völlig durchschauen, oder einen anderen anleiten, so daß er Sinnesvergnügen völlig durchschaut – das ist unmöglich. Daß jene Mönche und Brahmanen, die im Fall der Sinnesvergnügen die Befriedigung der Wirklichkeit entsprechend als Befriedigung verstehen, die Gefahr als Gefahr, und das Entkommen als Entkommen, daß sie Sinnesvergnügen entweder selbst völlig durchschauen, oder einen anderen anleiten, so daß er Sinnesvergnügen völlig durchschaut – das ist möglich.“

Form
18. (I) „Und was, ihr Bhikkhus, ist die Befriedigung im Fall (materieller) Form? Angenommen, da gäbe es ein Mädchen aus dem Adelsstand oder dem Brahmanenstand oder von einem Haushälter abstammend, in ihrem fünfzehnten oder sechzehnten Lebensjahr, weder zu groß noch zu klein, weder zu dünn noch zu fett, weder zu dunkel noch zu hellhäutig. Befindet sich ihre Schönheit dann auf dem Höhepunkt?“ – „Ja, ehrwürdiger Herr.“ – „Das Glück und die Freude, die in Abhängigkeit von jener Schönheit und jenem Liebreiz entstehen, sind die Befriedigung im Fall (materieller) Form.“

19. (II) „Und was, ihr Bhikkhus, ist die Gefahr im Fall (materieller) Form? Später würde man vielleicht genau jene Frau im Alter von achtzig, neunzig oder hundert Jahren sehen, gealtert, krumm wie ein Dach, gekrümmt, auf einen Stock gestützt, wackelig, gebrechlich, mit entschwundener Jugendlichkeit, mit schadhaften Zähnen, grauhaarig, mit schütterem Haar, kahl, runzelig, mit ganz fleckigen Gliedern. Was meint ihr, ihr Bhikkhus? Ist ihre frühere Schönheit und ihr Liebreiz verschwunden und die Gefahr sichtbar geworden?“ – „Ja, ehrwürdiger Herr.“ – „Ihr Bhikkhus, dies ist eine Gefahr im Fall (materieller) Form.“

20. „Wiederum würde man vielleicht genau jene Frau krank sehen, leidend und schwer erkrankt, mit dem eigenen Kot und Urin besudelt daliegend, von einigen aufgehoben und von anderen abgesetzt. Was meint ihr, ihr Bhikkhus? Ist ihre frühere Schönheit und ihr Liebreiz verschwunden und die Gefahr sichtbar geworden?“ – „Ja, ehrwürdiger Herr.“ – „Ihr Bhikkhus, auch dies ist eine Gefahr im Fall (materieller) Form.“

21. „Wiederum würde man vielleicht genau jene Frau als Leiche sehen, auf ein Leichenfeld geworfen, schon einen, zwei oder drei Tage lang tot, aufgedunsen, blau angelaufen, aus der Flüssigkeiten heraussickern. Was meint ihr, ihr Bhikkhus? Ist ihre frühere Schönheit und ihr Liebreiz verschwunden und die Gefahr sichtbar geworden?“ – „Ja, ehrwürdiger Herr.“ – „Ihr Bhikkhus, auch dies ist eine Gefahr im Fall (materieller) Form.“

22. „Wiederum würde man vielleicht genau jene Frau als Leiche sehen, von Krähen angefressen, von Habichten, Geiern, Hunden, Schakalen oder verschiedenen Arten von Würmern angefressen. Was meint ihr, ihr Bhikkhus? Ist ihre frühere Schönheit und ihr Liebreiz verschwunden und die Gefahr sichtbar geworden?“ – „Ja, ehrwürdiger Herr.“ – „Ihr Bhikkhus, auch dies ist eine Gefahr im Fall (materieller) Form.“

23. „Wiederum würde man vielleicht genau jene Frau als Leiche sehen, ein Skelett, an dem noch Fleisch und Blut klebt, von Sehnen zusammengehalten. Was meint ihr, ihr Bhikkhus? Ist ihre frühere Schönheit und ihr Liebreiz verschwunden und die Gefahr sichtbar geworden?“ – „Ja, ehrwürdiger Herr.“ – „Ihr Bhikkhus, auch dies ist eine Gefahr im Fall (materieller) Form.“

24. „Wiederum würde man vielleicht genau jene Frau als Leiche sehen, ein fleischloses Skelett, blutverschmiert, von Sehnen zusammengehalten. Was meint ihr, ihr Bhikkhus? Ist ihre frühere Schönheit und ihr Liebreiz verschwunden und die Gefahr sichtbar geworden?“ – „Ja, ehrwürdiger Herr.“ – „Ihr Bhikkhus, auch dies ist eine Gefahr im Fall (materieller) Form.“

25. „Wiederum würde man vielleicht genau jene Frau als Leiche sehen, ein Skelett ohne Fleisch und Blut, von Sehnen zusammengehalten. Was meint ihr, ihr Bhikkhus? Ist ihre frühere Schönheit und ihr Liebreiz verschwunden und die Gefahr sichtbar geworden?“ – „Ja, ehrwürdiger Herr.“ – „Ihr Bhikkhus, auch dies ist eine Gefahr im Fall (materieller) Form.“

26. „Wiederum würde man vielleicht genau jene Frau als Leiche sehen, Knochen ohne Verbindung, in alle Richtungen verstreut, hier ein Handknochen, da ein Fußknochen, da ein Schienbein, da ein Oberschenkelknochen, da ein Hüftknochen, da ein Rückenwirbel, da eine Rippe, da ein Brustbein, da ein Armknochen, da ein Schulterknochen, da ein Halswirbel, da ein Kiefer, da ein Zahn, da ein Schädel. Was meint ihr, ihr Bhikkhus? Ist ihre frühere Schönheit und ihr Liebreiz verschwunden und die Gefahr sichtbar geworden?“ – „Ja, ehrwürdiger Herr.“ – „Ihr Bhikkhus, auch dies ist eine Gefahr im Fall (materieller) Form.“

27. „Wiederum würde man vielleicht genau jene Frau als Leiche sehen, weiß gebleichte Knochen, muschelfarben. Was meint ihr, ihr Bhikkhus? Ist ihre frühere Schönheit und ihr Liebreiz verschwunden und die Gefahr sichtbar geworden?“ – „Ja, ehrwürdiger Herr.“ – „Ihr Bhikkhus, auch dies ist eine Gefahr im Fall (materieller) Form.“

28. „Wiederum würde man vielleicht genau jene Frau als Leiche sehen, aufgehäufte Knochen, mehr als ein Jahr alt. Was meint ihr, ihr Bhikkhus? Ist ihre frühere Schönheit und ihr Liebreiz verschwunden und die Gefahr sichtbar geworden?“ – „Ja, ehrwürdiger Herr.“ – „Ihr Bhikkhus, auch dies ist eine Gefahr im Fall (materieller) Form.“

29. „Wiederum würde man vielleicht genau jene Frau als Leiche sehen, verrottete Knochen, zu Staub zerkrümelt. Was meint ihr, ihr Bhikkhus? Ist ihre frühere Schönheit und ihr Liebreiz verschwunden und die Gefahr sichtbar geworden?“ – „Ja, ehrwürdiger Herr.“ – „Ihr Bhikkhus, auch dies ist eine Gefahr im Fall (materieller) Form.“

30. (III) „Und was, ihr Bhikkhus, ist das Entkommen im Fall (materieller) Form? Es ist die Beseitigung von Begierde und Gier, das Überwinden von Begierde und Gier nach (materieller) Form. Dies ist das Entkommen im Fall (materieller) Form.“

31. „Daß jene Mönche und Brahmanen, die im Fall (materieller) Form die Befriedigung nicht der Wirklichkeit entsprechend als Befriedigung verstehen, die Gefahr nicht als Gefahr, und das Entkommen nicht als Entkommen, daß sie (materielle) Form entweder selbst völlig durchschauen, oder einen anderen anleiten, so daß er (materielle) Form völlig durchschaut – das ist unmöglich. Daß jene Mönche und Brahmanen, die im Fall (materieller) Form die Befriedigung der Wirklichkeit entsprechend als Befriedigung verstehen, die Gefahr als Gefahr, und das Entkommen als Entkommen, daß sie (materielle) Form entweder selbst völlig durchschauen, oder einen anderen anleiten, so daß er (materielle) Form völlig durchschaut – das ist möglich.“

Gefühle
32. (I) „Und was, ihr Bhikkhus, ist die Befriedigung im Fall der Gefühle? Ihr Bhikkhus, da tritt ein Bhikkhu ganz abgeschieden von Sinnesvergnügen, abgeschieden von unheilsamen Geisteszuständen, in die erste Vertiefung ein, die von anfänglicher und anhaltender Hinwendung des Geistes begleitet ist, und verweilt darin, mit Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Abgeschiedenheit entstanden sind. Bei so einer Gelegenheit wählt er nicht Leid für sich selbst, noch Leid für andere, noch Leid für beide. Bei jener Gelegenheit empfindet er nur Gefühl, das frei von Leid ist. Die höchste Befriedigung im Fall der Gefühle ist Freiheit von Leid, sage ich.“

33. „Wiederum tritt ein Bhikkhu mit der Stillung der anfänglichen und anhaltenden Hinwendung des Geistes (zum Meditationsobjekt) in die zweite Vertiefung ein, die innere Beruhigung und Einheit des Herzens ohne anfängliche und anhaltende Hinwendung des Geistes enthält, und verweilt darin, mit Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Konzentration entstanden sind. Bei so einer Gelegenheit wählt er nicht Leid für sich selbst, noch Leid für andere, noch Leid für beide. Bei jener Gelegenheit empfindet er nur Gefühl, das frei von Leid ist. Die höchste Befriedigung im Fall der Gefühle ist Freiheit von Leid, sage ich.“

34. „Wiederum tritt ein Bhikkhu mit dem Verblassen der Verzückung, in Gleichmut verweilend, achtsam und wissensklar, voll körperlich erlebter Glückseligkeit, in die dritte Vertiefung ein, von der die Edlen sagen: ,Glückselig verweilt derjenige, der voll Gleichmut und Achtsamkeit ist‘, und verweilt darin. Bei so einer Gelegenheit wählt er nicht Leid für sich selbst, noch Leid für andere, noch Leid für beide. Bei jener Gelegenheit empfindet er nur Gefühl, das frei von Leid ist. Die höchste Befriedigung im Fall der Gefühle ist Freiheit von Leid, sage ich.“

35. „Wiederum tritt ein Bhikkhu mit dem Überwinden von Glück und Schmerz und dem schon früheren Verschwinden von Freude und Trauer, in die vierte Vertiefung ein, die aufgrund von Gleichmut Weder-Schmerzhaftes-noch-Angenehmes und Reinheit der Achtsamkeit in sich hat, und verweilt darin. Bei so einer Gelegenheit wählt er nicht Leid für sich selbst, noch Leid für andere, noch Leid für beide. Bei jener Gelegenheit empfindet er nur Gefühl, das frei von Leid ist. Die höchste Befriedigung im Fall der Gefühle ist Freiheit von Leid, sage ich.“

36. (II) „Und was, ihr Bhikkhus, ist die Gefahr im Fall der Gefühle? Gefühle sind vergänglich, Dukkha und der Veränderung unterworfen. Dies ist die Gefahr im Fall der Gefühle 3).“

37. (III) „Und was, ihr Bhikkhus, ist das Entkommen im Fall der Gefühle? Es ist die Beseitigung von Begierde und Gier, das Überwinden von Begierde und Gier nach Gefühlen 4). Dies ist das Entkommen im Fall der Gefühle.“

38. „Daß jene Mönche und Brahmanen, die im Fall der Gefühle die Befriedigung nicht der Wirklichkeit entsprechend als Befriedigung verstehen, die Gefahr nicht als Gefahr, und das Entkommen nicht als Entkommen, daß sie Gefühle entweder selbst völlig durchschauen, oder einen anderen anleiten, so daß er Gefühle völlig durchschaut – das ist unmöglich. Daß jene Mönche und Brahmanen, die im Fall der Gefühle die Befriedigung der Wirklichkeit entsprechend als Befriedigung verstehen, die Gefahr als Gefahr, und das Entkommen als Entkommen, daß sie Gefühle entweder selbst völlig durchschauen, oder einen anderen anleiten, so daß er Gefühle völlig durchschaut – das ist möglich.“
Das ist es, was der Erhabene sagte. Die Bhikkhus waren zufrieden und entzückt über die Worte des Erhabenen.

Anmerkungen:

1) Die Wanderasketen hielten konzentrative Zustände für das Überwinden der Sinnesvergnügen
etc.
2) Überweltliche Verwirklichung des Nichtwiederkehrers und Arahants.
3) In den ersten beiden Instanzen war die Gefahr mit unangenehmen Gefühlen verbunden; hier liegt die Gefahr in den Gefühlen an sich, verdeutlicht anhand der angenehmsten weltlichen Geisteszustände.
4) Arahantschaft

Mittwoch, Juni 11th, 2008 Allgemeines Keine Kommentare

MN12 – Die längere Lehrrede vom Löwenruf

Majjhima Nikàya 12

 

Die längere Lehrrede vom Löwenruf

(Mahàsïhanàda Sutta)

1. So habe ich gehört. Einmal hielt sich der Erhabene bei Vesàlã im Hain westlich der Stadt auf.

2. Bei jener Gelegenheit hatte Sunakkhatta, Sohn der Licchavier, kurz zuvor dieses Dhamma und diese Disziplin verlassen. Er stellte vor der Versammlung der Vesàlier diese Behauptung auf: „Der Mönch Gotama hat keinerlei übermenschliche Zustände 1) erreicht, keine Klarheit des Wissens und der Schauung, die der Edlen würdig ist. Der Mönch lehrt ein Dhamma, das lediglich mit dem Verstand erdacht ist, folgt seinen eigenen Erwägungen, so wie es ihm einfällt, und wenn er irgendjemanden das Dhamma lehrt, dann führt es ihn, sofern er es praktiziert, zur vollständigen Vernichtung von Dukkha 2).“

3. Dann, als es Morgen war, zog sich der ehrwürdige Sàriputta an, nahm seine Schale und äußere Robe und ging um Almosen nach Vesàlã hinein. Da hörte er Sunakkhatta, den Sohn der Licchavier, vor der Versammlung der Vesàlier diese Behauptung aufstellen. Nachdem er in Vesàlã um Almosen umhergegangen war und nach seinem Mahl von seiner Almosenrunde zurückgekehrt war, ging er zum Erhabenen, und nachdem er ihm gehuldigt hatte, setzte er sich seitlich nieder und erzählte dem Erhabenen, was Sunakkhatta gesagt hatte.

4. Der Erhabene sagte: „Sàriputta, der fehlgeleitete Mann Sunakkhatta ist zornig, und seine Worte sind aus dem Zorn heraus gesprochen. Er denkt, daß er den Tathàgata in Mißkredit bringt, aber in Wirklichkeit lobpreist er ihn; denn es ist eine Lobpreisung des Tathàgata, wenn man von ihm sagt: ,Wenn er irgendjemanden das Dhamma lehrt, dann führt es ihn, sofern er es praktiziert, zur vollständigen Vernichtung von Dukkha.‘“

5. „Sàriputta, dieser fehlgeleitete Mann Sunakkhatta wird niemals dem Dhamma gemäß über mich die Schlußfolgerung ziehen: ,Jener Erhabene ist ein Verwirklichter, ein vollständig Erleuchteter, vollkommen im wahren Wissen und erhaben im Verhalten, vollendet, Kenner der Welten, unvergleichlicher Meister bezähmbarer Menschen, Lehrer himmlischer und menschlicher Wesen, ein Erwachter, ein Erhabener.‘“

6. „Und er wird niemals dem Dhamma gemäß über mich die Schlußfolgerung ziehen: ,Jener Erhabene erfreut sich der verschiedenen Arten übernatürlicher Kräfte 3): nachdem er einer gewesen ist, vervielfältigt er sich; nachdem er sich vervielfältigt hat, wird er einer; er erscheint und verschwindet; er geht ungehindert durch eine Wand, durch eine Einzäunung, durch einen Berg, als ob er sich durch den freien Raum bewegte; er taucht in die Erde ein und aus ihr auf, als ob sie Wasser wäre; er geht übers Wasser, ohne zu versinken, als ob es Erde wäre; er reist im Lotussitz durch den Raum, wie ein Vogel; mit der Hand berührt und streichelt er den Mond und die Sonne, die so kraftvoll und mächtig sind; er hat körperliche Beherrschung, die sogar bis zur Brahmà-Welt reicht.‘“

7. „Und er wird niemals dem Dhamma gemäß über mich die Schlußfolgerung ziehen: ,Mit dem Element des Himmlischen Ohrs, das geläutert und dem menschlichen überlegen ist, hört jener Erhabene beide Arten von Klängen, die himmlischen und die menschlichen, die fernen ebenso wie die nahen.‘“

8. „Und er wird niemals dem Dhamma gemäß über mich die Schlußfolgerung ziehen: ,Jener Erhaben umfaßt das Herz anderer Wesen, anderer Personen mit seinem eigenen Herzen. Er versteht einen Geist, der von Begierde beeinträchtigt ist, als von Begierde beeinträchtigt, und einen Geist, der nicht von Begierde beeinträchtigt ist, als nicht von Begierde beeinträchtigt; er versteht einen Geist, der von Haß beeinträchtigt ist, als von Haß beeinträchtigt, und einen Geist, der nicht von Haß beeinträchtigt ist, als nicht von Haß beeinträchtigt; er versteht einen Geist, der von Verblendung beeinträchtigt ist, als von Verblendung beeinträchtigt, und einen Geist, der nicht von Verblendung beeinträchtigt ist, als nicht von Verblendung beeinträchtigt; er versteht einen zusammengezogenen Geist als zusammengezogen, und einen abgelenkten Geist als abgelenkt; er versteht einen erhabenen Geist als erhaben, und einen nicht erhabenen Geist als nicht erhaben; er versteht einen übertrefflichen Geist als übertrefflich, und einen unübertrefflichen Geist als unübertrefflich; er versteht einen konzentrierten Geist als konzentriert, und einen unkonzentrierten Geist als unkonzentriert; er versteht einen befreiten Geist als befreit, und einen unbefreiten Geist als unbefreit.‘“

Die zehn Kräfte eines Tathàgata
9. „Sàriputta, der Tathàgata hat diese zehn Kräfte eines Tathàgata, und weil er diese besitzt, beansprucht er den Platz als Anführer der Herde, läßt seinen Löwenruf in den Versammlungen ertönen, und setzt das Rad des Brahmà 4) in Bewegung. Was sind die zehn?“

10. (1) „Da versteht der Tathàgata der Wirklichkeit entsprechend das Mögliche als möglich und das Unmögliche als unmöglich. Und das ist eine Kraft eines Tathàgata, die der Tathàgata hat, kraft derer er den Platz als Anführer der Herde beansprucht, seinen Löwenruf in den Versammlungen ertönen läßt, und das Rad des Brahmà in Bewegung setzt.“

11. (2) „Wiederum versteht der Tathàgata der Wirklichkeit entsprechend die Folgen begangener Handlungen, vergangene, zukünftige und gegenwärtige, mit den Möglichkeiten und mit den Ursachen. Auch das ist eine Kraft eines Tathàgata, die der Tathàgata hat, kraft derer er den Platz als Anführer der Herde beansprucht, seinen Löwenruf in den Versammlungen ertönen läßt, und das Rad des Brahmà in Bewegung setzt.“

12. (3) „Wiederum versteht der Tathàgata der Wirklichkeit entsprechend die Wege, die zu allen Bestimmungsorten führen. Auch das ist eine Kraft eines Tathàgata, die der Tathàgata hat, kraft derer er den Platz als Anführer der Herde beansprucht, seinen Löwenruf in den Versammlungen ertönen läßt, und das Rad des Brahmà in Bewegung setzt.“

13. (4) „Wiederum versteht der Tathàgata der Wirklichkeit entsprechend die Welt mit ihren vielen und verschiedenen Elementen5). Auch das ist eine Kraft eines Tathàgata, die der Tathàgata hat, kraft derer er den Platz als Anführer der Herde beansprucht, seinen Löwenruf in den Versammlungen ertönen läßt, und das Rad des Brahmà in Bewegung setzt.“

14. (5) „Wiederum versteht der Tathàgata der Wirklichkeit entsprechend, wie die Lebewesen verschiedene Neigungen haben. Auch das ist eine Kraft eines Tathàgata, die der Tathàgata hat, kraft derer er den Platz als Anführer der Herde beansprucht, seinen Löwenruf in den Versammlungen ertönen läßt, und das Rad des Brahmà in Bewegung setzt.“

15. (6) „Wiederum versteht der Tathàgata der Wirklichkeit entsprechend die Veranlagung anderer Lebewesen, anderer Personen zu ihren Fähigkeiten. Auch das ist eine Kraft eines Tathàgata, die der Tathàgata hat, kraft derer er den Platz als Anführer der Herde beansprucht, seinen Löwenruf in den Versammlungen ertönen läßt, und das Rad des Brahmà in Bewegung setzt.“

16. (7) „Wiederum versteht der Tathàgata der Wirklichkeit entsprechend die Befleckung, die Reinigung und das Auftauchen in Bezug auf die Vertiefungen, Erlösungen, Konzentrationen und Erreichungszustände6). Auch das ist eine Kraft eines Tathàgata, die der Tathàgata hat, kraft derer er den Platz als Anführer der Herde beansprucht, seinen Löwenruf in den Versammlungen ertönen läßt, und das Rad des Brahmà in Bewegung setzt.“

17. (8) „Wiederum erinnert sich der Tathàgata an seine vielfältigen früheren Leben, das heißt, an eine Geburt, zwei Geburten, drei Geburten, vier Geburten, fünf Geburten, zehn Geburten, zwanzig Geburten, dreißig Geburten, vierzig Geburten, fünfzig Geburten, hundert Geburten, tausend Geburten, hunderttausend Geburten, viele Äonen, in denen sich das Weltall zusammenzog, viele Äonen,
in denen sich das Weltall ausdehnte, viele Äonen, in denen sich das Weltall zusammenzog und ausdehnte: ,Dort wurde ich soundso genannt, war von solcher Familie, mit solcher Erscheinung, solcherart war meine Nahrung, so mein Erleben von Glück und Schmerz, so meine Lebensspanne; und nachdem ich von dort verschieden war, erschien ich woanders wieder; auch dort wurde ich soundso
genannt, war von solcher Familie, mit solcher Erscheinung, war meine Nahrung solcherart, so mein Erleben von Glück und Schmerz, so meine Lebensspanne; und nachdem ich von dort verschieden war, erschien ich hier wieder.‘ Auch das ist eine Kraft eines Tathàgata, die der Tathàgata hat, kraft derer er den Platz als Anführer der Herde beansprucht, seinen Löwenruf in den Versammlungen ertönen läßt, und das Rad des Brahmà in Bewegung setzt.“

18. (9) „Wiederum sieht der Tathàgata mit dem Himmlischen Auge, das geläutert und dem menschlichen überlegen ist, die Wesen sterben und wiedererscheinen, niedrige und hohe, schöne und häßliche, in Glück und Elend und versteht, wie die Wesen ihren Handlungen gemäß weiterwandern: ,Diese geschätzten Wesen, die sich mit Körper, Sprache und Geist übel benommen haben, die die Edlen geschmäht haben, die falsche Ansichten hatten und diesen in ihren Taten Ausdruck verliehen, sind bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode in Umständen, die von Entbehrungen geprägt sind, wiedererschienen, an einem unglücklichen Bestimmungsort, in Verderbnis, ja sogar in der Hölle; aber jene geschätzten Wesen, die sich mit Körper, Sprache und Geist wohl benommen haben, die die Edlen nicht geschmäht haben, die richtige Ansichten hatten und diesen in ihren Taten Ausdruck verliehen, sind bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode an einem glücklichen Bestimmungsort wiedererschienen, ja sogar in der himmlischen Welt.‘ So sieht er mit dem Himmlischen Auge, das geläutert und dem menschlichen überlegen ist, die Wesen sterben und wiedererscheinen sehen, niedrige und hohe, schöne und häßliche, in Glück und Elend, und versteht, wie die Wesen ihren Handlungen gemäß weiterwandern. Auch das ist eine Kraft eines Tathàgata, die der Tathàgata hat, kraft derer er den Platz als Anführer der Herde beansprucht, seinen Löwenruf in den Versammlungen ertönen läßt, und das Rad des Brahmà in Bewegung setzt.“

19. (10) „Wiederum tritt der Tathàgata durch eigene Verwirklichung mit höherer Geisteskraft, hier und jetzt in die Herzensbefreiung, die Befreiung durch Weisheit, die mit der Vernichtung der Triebe triebfrei ist, ein und verweilt darin. Auch das ist eine Kraft eines Tathàgata, die der Tathàgata hat, kraft derer er den Platz als Anführer der Herde beansprucht, seinen Löwenruf in den Versammlungen ertönen läßt, und das Rad des Brahmà in Bewegung setzt.“

20. „Der Tathàgata hat diese zehn Kräfte eines Tathàgata, und weil er diese besitzt, beansprucht er den Platz als Anführer der Herde, läßt seinen Löwenruf in den Versammlungen ertönen, und setzt das Rad des Brahmà in Bewegung.“

21. „Sàriputta, wenn ich auf solche Weise weiß und sehe, sollte dann jemand von mir sagen: ,Der Mönch Gotama hat keinerlei übermenschliche Zustände erreicht, keine Klarheit des Wissens und der Schauung, die der Edlen würdig ist. Der Mönch lehrt ein Dhamma, das lediglich mit dem Verstand erdacht ist, folgt seinen eigenen Erwägungen, so wie es ihm einfällt‘, dann wird er, wenn er jene Rede und jenen Geist nicht aufgibt und auf jene Ansicht nicht verzichtet in der Hölle landen, so als ob man ihn dorthin schleppte. Genau so wie ein Bhikkhu, der Sittlichkeit, Konzentration und Weisheit besitzt, sich hier und jetzt letztendlicher Erkenntnis 7) erfreuen würde, so wird es auch in diesem Fall geschehen, sage ich, daß er, wenn er jene Rede und jenen Geist nicht aufgibt und auf jene Ansicht nicht verzichtet in der Hölle landen wird, so als ob man ihn dorthin schleppte.“

Vier Arten der Selbstsicherheit
22. „Sàriputta, der Tathàgata hat diese vier Arten der Selbstsicherheit, und weil er diese besitzt, beansprucht er den Platz als Anführer der Herde, läßt seinen Löwenruf in den Versammlungen ertönen, und setzt das Rad des Brahmà in Bewegung. Was sind die vier?“

23. „Da sehe ich keine Grundlage, auf der mich irgendein Mönch oder Brahmane oder Himmelswesen oder Màra oder Brahmà oder irgendjemand in der Welt in Einklang mit dem Dhamma so beschuldigen könnte: ,Während du behauptest, vollständig erleuchtet zu sein, bist du nicht vollständig erleuchtet in Bezug auf bestimmte Dinge.‘ Und weil ich keine Grundlage dafür sehe, verweile ich in Sicherheit, Furchtlosigkeit und Selbstsicherheit.“

24. „Ich sehe keine Grundlage, auf der mich irgendein Mönch oder Brahmane oder Himmelswesen oder Màra oder Brahmà oder irgendjemand in der Welt in Einklang mit dem Dhamma so beschuldigen könnte: ,Während du behauptest, die Triebe vernichtet zu haben, sind diese Triebe nicht von dir vernichtet worden.‘ Und weil ich keine Grundlage dafür sehe, verweile ich in Sicherheit, Furchtlosigkeit und Selbstsicherheit.“

25. „Ich sehe keine Grundlage, auf der mich irgendein Mönch oder Brahmane oder Himmelswesen oder Màra oder Brahmà oder irgendjemand in der Welt in Einklang mit dem Dhamma so beschuldigen könnte: ,Jene Dinge, die du Hemmnisse nennst, sind nicht in der Lage, denjenigen zu hemmen, der sich in sie verwickelt.‘ Und weil ich keine Grundlage dafür sehe, verweile ich in Sicherheit,
Furchtlosigkeit und Selbstsicherheit.“

26. „Ich sehe keine Grundlage, auf der mich irgendein Mönch oder Brahmane oder Himmelswesen oder Màra oder Brahmà oder irgendjemand in der Welt in Einklang mit dem Dhamma so beschuldigen könnte: ,Wenn du jemanden das Dhamma lehrst, dann führt es ihn, sofern er es praktiziert, nicht zur vollständigen Vernichtung von Dukkha.“‘ Und weil ich keine Grundlage dafür sehe, verweile ich in Sicherheit, Furchtlosigkeit und Selbstsicherheit.“

27. „Ein Tathàgata hat diese vier Arten der Selbstsicherheit, und weil er diese besitzt, beansprucht er den Platz als Anführer der Herde, läßt seinen Löwenruf in den Versammlungen ertönen, und setzt das Rad des Brahmà in Bewegung.“

28. „Sàriputta, wenn ich auf solche Weise weiß und sehe, sollte dann jemand von mir sagen: ,Der Mönch Gotama hat keinerlei übermenschliche Zustände erreicht, keine Klarheit des Wissens und der Schauung, die der Edlen würdig ist. Der Mönch lehrt ein Dhamma, das lediglich mit dem Verstand erdacht ist, folgt seinen eigenen Erwägungen, so wie es ihm einfällt‘, dann wird er, wenn er jene Rede und jenen Geist nicht aufgibt und auf jene Ansicht nicht verzichtet in der Hölle landen, so als ob man ihn dorthin schleppte. Genau so wie ein Bhikkhu, der Sittlichkeit, Konzentration und Weisheit besitzt, sich hier und jetzt letztendlicher
Erkenntnis erfreuen würde, so wird es auch in diesem Fall geschehen, sage ich, daß er, wenn er jene Rede und jenen Geist nicht aufgibt und auf jene Ansicht nicht verzichtet in der Hölle landen wird, so als ob man ihn dorthin schleppte.“

Die acht Versammlungen
29. „Sàriputta, da gibt es diese acht Versammlungen. Was sind die acht? Eine Versammlung von Adeligen, eine Versammlung von Brahmanen, eine Versammlung von Haushältern, eine Versammlung von Mönchen, eine Versammlung von Wesen des Himmels der Vier Großen Könige, eine Versammlung von Wesen des Himmels der Dreiunddreißig, eine Versammlung von Màras Gefolge, eine Versammlung von Brahmàs. Im Besitz dieser vier Arten der Selbstsicherheit tritt der Tathàgata an diese acht Versammlungen heran und tritt in sie ein.“

30. „Ich erinnere mich, an viele hundert Versammlungen von Adeligen herangetreten zu sein. Ich erinnere mich, an viele hundert Versammlungen von Brahmanen herangetreten zu sein. Ich erinnere mich, an viele hundert Versammlungen von Haushältern herangetreten zu sein. Ich erinnere mich, an viele hundert Versammlungen von Mönchen herangetreten zu sein. Ich erinnere mich, an viele hundert Versammlungen von Wesen des Himmels der Vier Großen Könige herangetreten zu sein. Ich erinnere mich, an viele hundert Versammlungen von Wesen des Himmels der Dreiunddreißig herangetreten zu sein. Ich erinnere mich, an viele hundert Versammlungen von Màras Gefolge herangetreten zu sein. Ich erinnere mich, an viele hundert Versammlungen von Brahmàs herangetreten zu sein. Und bereits früher war ich mit ihnen dort zusammengesessen und hatte mit ihnen gesprochen und mich mit ihnen unterhalten, und doch sehe ich keine Grundlage dafür, daß man denken könnte, daß mich Furcht oder Ängstlichkeit dort überkommen haben könnten. Und weil ich keine Grundlage dafür sehe, verweile ich in Sicherheit, Furchtlosigkeit und Selbstsicherheit.“

31. „Sàriputta, wenn ich auf solche Weise weiß und sehe, sollte dann jemand von mir sagen: ,Der Mönch Gotama hat keinerlei übermenschliche Zustände erreicht, keine Klarheit des Wissens und der Schauung, die der Edlen würdig ist. Der Mönch lehrt ein Dhamma, das lediglich mit dem Verstand erdacht ist, folgt seinen eigenen Erwägungen, so wie es ihm einfällt‘, dann wird er, wenn er jene Rede und jenen Geist nicht aufgibt und auf jene Ansicht nicht verzichtet in der Hölle landen, so als ob man ihn dorthin schleppte. Genau so wie ein Bhikkhu, der Sittlichkeit, Konzentration und Weisheit besitzt, sich hier und jetzt letztendlicher Erkenntnis erfreuen würde, so wird es auch in diesem Fall geschehen, sage ich, daß er, wenn er jene Rede und jenen Geist nicht aufgibt und auf jene Ansicht nicht verzichtet in der Hölle landen wird, so als ob man ihn dorthin schleppte.“

Vier Entstehungsarten
32. „Sàriputta, es gibt diese vier Entstehungsarten. Was sind die vier? Entstehung aus einem Ei, Entstehung aus einem Schoß, Entstehung aus Feuchtigkeit 8) und spontane Entstehung.“

33. „Was ist Entstehung aus einem Ei? Da gibt es diese Wesen, die geboren werden, indem sie aus einer Eierschale ausbrechen; dies wird Entstehung aus einem Ei genannt. Was ist Entstehung aus einem Schoß? Da gibt es diese Wesen, die geboren werden, indem sie aus einer Fruchtblase ausbrechen; dies wird Entstehung aus einem Schoß genannt. Was ist Entstehung aus Feuchtigkeit? Da gibt es diese Wesen, die in einem verfaulten Fisch geboren werden, in einem verwesenden Leichnam, in verdorbenem Teig, in einer Sickergrube oder in einer Kloake. Dies wird Entstehung aus Feuchtigkeit genannt. Was ist spontane Entstehung? Da gibt es Himmelswesen und Höllenbewohner und bestimmte menschliche Wesen und einige Wesen in den niedrigeren Welten; dies wird spontane Entstehung genannt. Dies sind die vier Entstehungsarten.“

34. „Sàriputta, wenn ich auf solche Weise weiß und sehe, sollte dann jemand von mir sagen: ,Der Mönch Gotama hat keinerlei übermenschliche Zustände erreicht, keine Klarheit des Wissens und der Schauung, die der Edlen würdig ist. Der Mönch lehrt ein Dhamma, das lediglich mit dem Verstand erdacht ist, folgt seinen eigenen Erwägungen, so wie es ihm einfällt‘, dann wird er, wenn er jene Rede und jenen Geist nicht aufgibt und auf jene Ansicht nicht verzichtet in der Hölle landen, so als ob man ihn dorthin schleppte. Genau so wie ein Bhikkhu, der Sittlichkeit, Konzentration und Weisheit besitzt, sich hier und jetzt letztendlicher Erkenntnis erfreuen würde, so wird es auch in diesem Fall geschehen, sage ich, daß er, wenn er jene Rede und jenen Geist nicht aufgibt und auf jene Ansicht nicht verzichtet in der Hölle landen wird, so als ob man ihn dorthin schleppte.“

Die fünf Daseinsbereiche und Nibbàna
35. „Sàriputta, es gibt diese fünf Daseinsbereiche. Was sind die fünf? Die Hölle, das Tierreich, der Hungergeisterbereich, Menschen und Himmelswesen.“

36. (1) „Ich verstehe die Hölle und den Pfad und Weg, der zur Hölle führt. Und ich verstehe auch, wie jemand, der diesen Weg betreten hat, bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, in Umständen, die von Entbehrungen geprägt sind, wiedererscheinen wird, an einem unglücklichen Bestimmungsort, in Verderbnis, in der Hölle.“ „Ich verstehe das Tierreich und den Pfad und Weg, der zum Tierreich führt. Und ich verstehe auch, wie jemand, der diesen Weg betreten hat, bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, im Tierreich wiedererscheinen wird.“ „Ich verstehe den Hungergeisterbereich und den Pfad und Weg, der zum Hungergeisterbereich führt. Und ich verstehe auch, wie jemand, der diesen Weg betreten hat, bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, im Hungergeisterbereich wiedererscheinen wird.“ „Ich verstehe die Menschen und den Pfad und Weg, der zur Menschenwelt führt. Und ich verstehe auch, wie jemand, der diesen Weg betreten hat, bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, unter Menschen wiedererscheinen wird.“ „Ich verstehe die Himmelswesen und den Pfad und Weg, der zur Himmelswelt führt. Und ich verstehe auch, wie jemand, der diesen Weg betreten hat, bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, an einem glücklichen Bestimmungsort, in der himmlischen Welt wiedererscheinen wird.“ „Ich verstehe Nibbàna und den Pfad und Weg, der zu Nibbàna führt. Und ich verstehe auch, wie jemand, der diesen Weg betreten hat, hier und jetzt in die Herzensbefreiung, die Befreiung durch Weisheit, die mit der Vernichtung der Triebe triebfrei ist, eintreten und darin verweilen wird.“

37. (1) „Indem ich Herz mit Herz umfasse, verstehe ich eine bestimmte Person folgendermaßen: ,Dieser Mensch benimmt sich so, verhält sich so, hat so einen Weg eingeschlagen, daß er bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, in Umständen, die von Entbehrungen geprägt sind, wiedererscheinen wird, an einem unglücklichen Bestimmungsort, in Verderbnis, in der Hölle.‘ Und dann sehe ich später mit dem himmlischen Auge, das geläutert und dem menschlichen überlegen ist, daß er bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, in Umständen, die von Entbehrungen geprägt sind, wiedererscheinen ist, an einem unglücklichen Bestimmungsort, in Verderbnis, in der Hölle, und dort ausschließlich schmerzhafte, quälende, bohrende Gefühle empfindet. Angenommen, da wäre eine Holzkohlengrube, tiefer als Mannshöhe, voller glühender Kohlen ohne Flammen oder Rauch; und dann käme ein Mann daher, von heißer Witterung ausgedörrt und erschöpft, müde, ausgetrocknet und durstig, auf einem Pfad, der nur in eine Richtung, genau zu eben jener Holzkohlengrube führt. Wenn ihn ein Mann mit guter Sehkraft sähe, dann würde er sagen: ,Dieser Mensch benimmt sich so, verhält sich so, hat so einen Weg eingeschlagen, daß er zu eben dieser Holzkohlengrube
gelangen wird; und dann sieht er später, daß er in jene Holzkohlengrube gefallen ist und ausschließlich schmerzhafte, quälende, bohrende Gefühle empfindet. Genauso verstehe ich, indem ich Herz mit Herz umfasse, eine bestimmte Person folgendermaßen: ,Dieser Mensch benimmt sich so, verhält sich so, hat so einen Weg eingeschlagen, daß er bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, in Umständen, die von Entbehrungen geprägt sind, wiedererscheinen wird, an einem unglücklichen Bestimmungsort, in Verderbnis, in der Hölle.‘ Und dann sehe ich später mit dem himmlischen Auge, das geläutert und dem menschlichen überlegen ist, daß er bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, in Umständen, die von Entbehrungen geprägt sind, wiedererscheinen ist, an einem unglücklichen Bestimmungsort, in Verderbnis, in der Hölle, und dort ausschließlich
schmerzhafte, quälende, bohrende Gefühle empfindet.“

38. (2) „Indem ich Herz mit Herz umfasse, verstehe ich eine bestimmte Person folgendermaßen: ,Dieser Mensch benimmt sich so, verhält sich so, hat so einen Weg eingeschlagen, daß er bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode im Tierreich wiedererscheinen wird.‘ Und dann sehe ich später mit dem himmlischen Auge, das geläutert und dem menschlichen überlegen ist, daß er bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode im Tierreich wiedererscheinen ist, und dort schmerzhafte, quälende, bohrende Gefühle empfindet. Angenommen, da wäre eine Sickergrube, tiefer als Mannshöhe, voller Unrat; und dann käme ein Mann daher, von heißer Witterung ausgedörrt und erschöpft, müde, ausgetrocknet und durstig, auf einem Pfad, der nur in eine Richtung, genau zu eben jener Sickergrube führt. Wenn ihn ein Mann mit guter Sehkraft sähe, dann würde er sagen: ,Dieser Mensch benimmt sich so, verhält sich so, hat so einen Weg eingeschlagen, daß er zu eben dieser Sickergrube gelangen wird; und dann sieht er später, daß er in jene Sickergrube gefallen ist und schmerzhafte, quälende, bohrende Gefühle empfindet. Genauso verstehe ich, indem ich Herz mit Herz umfasse, eine bestimmte Person folgendermaßen: ,Dieser Mensch benimmt sich so, verhält sich so, hat so einen Weg eingeschlagen, daß er bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode im Tierreich wiedererscheinen wird.‘ Und dann sehe ich später mit dem himmlischen Auge, das geläutert und dem menschlichen überlegen ist, daß er bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode im Tierreich wiedererscheinen ist, und dort schmerzhafte, quälende, bohrende Gefühle empfindet.“

39. (3) „Indem ich Herz mit Herz umfasse, verstehe ich eine bestimmte Person folgendermaßen: ,Dieser Mensch benimmt sich so, verhält sich so, hat so einen Weg eingeschlagen, daß er bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode im Hungergeisterbereich wiedererscheinen wird.‘ Und dann sehe ich später mit dem himmlischen Auge, das geläutert und dem menschlichen überlegen ist, daß er bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode im Hungergeisterbereich wiedererscheinen ist, und dort eine Menge schmerzhafter Gefühle empfindet. Angenommen, da wäre ein Baum, der auf unebenem Untergrund wächst, mit kargem Blattwerk, das einen gesprenkelten Schatten wirft; und dann käme ein Mann daher, von heißer Witterung ausgedörrt und erschöpft, müde, ausgetrocknet und durstig, auf einem Pfad, der nur in eine Richtung, genau zu eben jenem Baum führt. Wenn ihn ein Mann mit guter Sehkraft sähe, dann würde er sagen: ,Dieser Mensch benimmt sich so, verhält sich so, hat so einen Weg eingeschlagen, daß er zu eben diesem Baum gelangen wird; und dann sieht er später, daß er im Schatten jenes Baumes sitzt oder liegt und eine Menge schmerzhafter Gefühle empfindet. Genauso verstehe ich, indem ich Herz mit Herz umfasse, eine bestimmte Person folgendermaßen: ,Dieser Mensch benimmt sich so, verhält sich so, hat so einen Weg eingeschlagen, daß er bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode im Hungergeisterbereich wiedererscheinen wird.‘ Und dann sehe ich später mit dem himmlischen Auge, das geläutert und dem menschlichen überlegen ist, daß er bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode im Hungergeisterbereich wiedererscheinen ist, und dort eine Menge schmerzhafter Gefühle empfindet.“

40. (4) „Indem ich Herz mit Herz umfasse, verstehe ich eine bestimmte Person folgendermaßen: ,Dieser Mensch benimmt sich so, verhält sich so, hat so einen Weg eingeschlagen, daß er bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode unter Menschen wiedererscheinen wird.‘ Und dann sehe ich später mit dem himmlischen Auge, das geläutert und dem menschlichen überlegen ist, daß er bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode unter Menschen wiedererscheinen ist, und dort eine Menge angenehmer Gefühle empfindet. Angenommen, da wäre ein Baum, der auf ebenem Untergrund wächst, mit dichtem Blattwerk, das einen tiefen Schatten wirft; und dann käme ein Mann daher, von heißer Witterung gedörrt und erschöpft, müde, ausgetrocknet und durstig, auf einem Pfad, der nur in eine Richtung, genau zu eben jenem Baum führt. Wenn ihn ein Mann mit guter Sehkraft sähe, dann würde er sagen: ,Dieser Mensch benimmt sich so, verhält sich so, hat so einen Weg eingeschlagen, daß er zu eben diesem Baum gelangen
wird; und dann sieht er später, daß er im Schatten jenes Baumes sitzt oder liegt und eine Menge angenehmer Gefühle empfindet. Genauso verstehe ich, indem ich Herz mit Herz umfasse, eine bestimmte Person folgendermaßen: ,Dieser Mensch benimmt sich so, verhält sich so, hat so einen Weg eingeschlagen, daß er bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode unter Menschen wiedererscheinen wird.‘ Und dann sehe ich später mit dem himmlischen Auge, das geläutert und dem menschlichen überlegen ist, daß er bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode unter Menschen wiedererscheinen ist, und dort eine Menge angenehmer Gefühle empfindet.“

41. (5) „Indem ich Herz mit Herz umfasse, verstehe ich eine bestimmte Person folgendermaßen: ,Dieser Mensch benimmt sich so, verhält sich so, hat so einen Weg eingeschlagen, daß er bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode an einem glücklichen Bestimmungsort, in der himmlischen Welt wiedererscheinen wird.‘ Und dann sehe ich später mit dem himmlischen Auge, das geläutert und dem menschlichen überlegen ist, daß er bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode an einem glücklichen Bestimmungsort, in der himmlischen Welt wiedererscheinen ist, und dort ausschließlich angenehme Gefühle empfindet. Angenommen, da wäre ein Herrenhaus, und es hätte ein Gemach im Obergeschoß, innen und außen verputzt, abgeschlossen, mit Riegeln gesichert, die Fenster mit Fensterläden versehen, und darin befände sich ein Sofa, mit Teppichen, Decken und Laken überzogen, mit einem Hirschfell als Bettdecke, mit einem Baldachin und karmesinroten Kissen für Kopf und Füße; und dann käme ein Mann daher, von heißer Witterung ausgedörrt und erschöpft, müde, ausgetrocknet und durstig, auf einem Pfad, der nur in eine Richtung, genau zu eben jenem Herrenhaus führt. Wenn ihn ein Mann mit guter Sehkraft sähe, dann würde er sagen: ,Dieser Mensch benimmt sich so, verhält sich so, hat so einen Weg eingeschlagen, daß er zu eben diesem Herrenhaus gelangen wird; und dann sieht er später, daß er in jenem Gemach im Obergeschoß sitzt oder liegt und ausschließlich angenehme Gefühle empfindet. Genauso verstehe ich, indem ich Herz mit Herz umfasse, eine bestimmte Person folgendermaßen: ,Dieser Mensch benimmt sich so, verhält sich so, hat so einen Weg eingeschlagen, daß er bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode an einem glücklichen Bestimmungsort, in der himmlischen Welt wiedererscheinen wird.‘ Und dann sehe ich später mit dem himmlischen Auge, das geläutert und dem menschlichen überlegen ist, daß er bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode an einem glücklichen Bestimmungsort, in der himmlischen Welt wiedererscheinen ist, und dort ausschließlich angenehme Gefühle empfindet.“

42. (6) „Indem ich Herz mit Herz umfasse, verstehe ich eine bestimmte Person folgendermaßen: ,Dieser Mensch benimmt sich so, verhält sich so, hat so einen Weg eingeschlagen, daß er hier und jetzt in die Herzensbefreiung, die Befreiung durch Weisheit, die mit der Vernichtung der Triebe triebfrei ist, eintreten und darin verweilen wird.‘ Und dann sehe ich später, daß er hier und jetzt in die Herzensbefreiung, die Befreiung durch Weisheit, die mit der Vernichtung der Triebe triebfrei ist, eintritt und darin verweilt, und dort ausschließlich angenehme Gefühle empfindet. Angenommen, da wäre ein Teich mit sauberem, angenehmem, kühlem Wasser, durchsichtig, mit sanft ansteigenden Ufern, erfreulich, und nahebei ein dichter Wald; und dann käme ein Mann daher, von heißer Witterung ausgedörrt und erschöpft, müde, ausgetrocknet und durstig, auf einem Pfad, der nur in eine Richtung, genau zu eben jenem Teich führt. Wenn ihn ein Mann mit guter Sehkraft sähe, dann würde er sagen: ,Dieser Mensch benimmt sich so, verhält sich so, hat so einen Weg eingeschlagen, daß er zu eben diesem Teich gelangen wird; und dann sieht er später, daß er in den Teich gesprungen ist, gebadet, getrunken und sich all ihrer Not, Erschöpfung und Fieber entledigt hat, und wieder herausgekommen ist, im Wald sitzt oder liegt und ausschließlich angenehme Gefühle empfindet 9). Genauso verstehe ich, indem ich Herz mit Herz umfasse, eine bestimmte Person folgendermaßen: ,Dieser Mensch benimmt sich so, verhält sich so, hat so einen Weg eingeschlagen, daß er hier und jetzt in die Herzensbefreiung, die Befreiung durch Weisheit, die mit der Vernichtung der Triebe triebfrei ist, eintreten und darin verweilen wird.‘ Und dann sehe ich später, daß er hier und jetzt in die Herzensbefreiung, die Befreiung durch Weisheit, die mit der Vernichtung der Triebe triebfrei ist, eintritt und darin verweilt, und dort ausschließlich angenehme Gefühle empfindet. Dies sind die fünf Daseinsbereiche.“

43. „Sàriputta, wenn ich auf solche Weise weiß und sehe, sollte dann jemand von mir sagen: ,Der Mönch Gotama hat keinerlei übermenschliche Zustände erreicht, keine Klarheit des Wissens und der Schauung, die der Edlen würdig ist. Der Mönch lehrt ein Dhamma, das lediglich mit dem Verstand erdacht ist, folgt seinen eigenen Erwägungen, so wie es ihm einfällt‘, dann wird er, wenn er jene Rede und jenen Geist nicht aufgibt und auf jene Ansicht nicht verzichtet in der Hölle landen, so als ob man ihn dorthin schleppte. Genau so wie ein Bhikkhu, der Sittlichkeit, Konzentration und Weisheit besitzt, sich hier und jetzt letztendlicher Erkenntnis erfreuen würde, so wird es auch in diesem Fall geschehen, sage ich, daß er, wenn er jene Rede und jenen Geist nicht aufgibt und auf jene Ansicht nicht verzichtet in der Hölle landen wird, so als ob man ihn dorthin schleppte.“

44. „Sàriputta, ich entsinne mich, ein heiliges Leben geführt zu haben, das vier Faktoren besaß. Ich habe Askese praktiziert 10) – das Äußerste an Askese; ich habe Derbheit praktiziert – das Äußerste an Derbheit; ich habe Vermeidung praktiziert – das Äußerste an Vermeidung; ich habe Zurückgezogenheit praktiziert – das Äußerste an Zurückgezogenheit.“

45. „So war meine Askese, Sàriputta, daß ich nackt herumlief, Sitten und Gebräuche verwerfend, meine Hände ableckend, ich kam nicht, wenn ich darum gebeten wurde, blieb nicht stehen, wenn ich darum gebeten wurde; ich nahm kein Essen an, das mir gebracht oder für mich zubereitet wurde, auch keine Einladung (zum Essen); ich erhielt nichts aus einem Topf, einer Schüssel, über eine Türschwelle, einen Stab, einen Mörserstößel gereicht, von zwei zusammen Essenden, einer Schwangeren, einer Stillenden, einer Frau, die bei einem Mann lag, von einem Ort, wo Essensverteilung angekündigt war, wo ein Hund wartete, wo die Fliegen summten; ich nahm keinen Fisch oder Fleisch an; ich trank keinen Schnaps, Wein oder fermentiertes Gebräu. Ich hielt mich an einen Haushalt, einen Bissen; ich hielt mich an zwei Haushalte, zwei Bissen; ich hielt mich an drei Haushalte, drei Bissen; ich hielt mich an vier Haushalte, vier Bissen; ich hielt mich an fünf Haushalte, fünf Bissen; ich hielt mich an sechs Haushalte, sechs Bissen; ich hielt mich an sieben Haushalte, sieben Bissen. Ich lebte von einem Löffelvoll am Tag, von zwei Löffelvoll am Tag, von drei Löffelvoll am Tag, von vier Löffelvoll am Tag, von fünf Löffelvoll am Tag, von sechs Löffelvoll am Tag, von sieben Löffelvoll am Tag. Ich nahm einmal täglich Essen zu mir, alle zwei Tage, alle drei Tage, alle vier Tage, alle fünf Tage, alle sechs Tage, alle sieben Tage; und so weiter, bis zu einmal alle zwei Wochen, beschäftigte ich mich mit der Praxis, Essen nur in festgelegten Abständen zu mir zu nehmen. Ich aß Laub oder Hirse oder wilden Reis oder Rinden Späne oder Moos oder Reisspelzen oder Reisabfall oder Sesam-Mehl oder Gras oder Kuhdung. Ich lebte von Wurzeln und Früchten des Waldes, ich ernährte mich von Fallobst. Ich kleidete mich in Hanf, in hanfhaltigen Stoff, in Leichentücher, in Lumpen vom Müll, in Baumrinde, in Antilopenfell, in Fetzen von Antilopenfell, in Gewirke aus Kusa- Gras, in Gewirke aus Baumrinde, in Gewirke aus Hobelspänen, in Wolle aus Menschenhaar, in Wolle aus Tierhaar, in Eulenflügel. Ich war jemand, der sich die Haare und den Bart ausreißt, der die Praxis des Haare- und Bartausreißens ausübt. Ich war jemand, der fortwährend steht, Sitzgelegenheiten verwerfend. Ich war jemand, der fortwährend auf dem Boden hockt, der sich der Beibehaltung der Hockstellung hingibt. Ich war jemand, der eine Matte aus Dornen benutzt; ich machte eine Matte aus Dornen zu meinem Bett. Ich beschäftigte mich mit der Ausübung der Praxis, bei der man dreimal täglich, auch abends, im Wasser steht. Somit beschäftigte ich mich auf solch vielfältige Weise mit der Ausübung der Praxis der Peinigung und Abtötung des Körpers. So war meine Askese.“

46. „So war meine Derbheit, Sàriputta; genau wie die Rinde eines Tindukà- Baums, die sich über die Jahre angesammelt hat, verklumpt und abblättert, so verklumpte auch der Staub und Schmutz, der sich über die Jahre angesammelt hatte, und blätterte von meinem Körper ab. Nie kam mir in den Sinn: ,Ach, reibe ich doch diesen Staub und Schmutz mit der Hand ab, oder reibe doch ein anderer diesen Staub und Schmutz mit der Hand ab‘ – so etwas kam mir nie in den Sinn. So war meine Derbheit.“

47. „So war meine Vermeidung, Sàriputta, daß ich immer achtsam war, beim Vorwärtsgehen und beim Rückwärtsgehen. Ich war voller Mitleid, sogar für die : ,Ich will die kleinen Geschöpfe in den Spalten im Boden nicht verletzen.‘ So war meine Vermeidung.“

48. „So war meine Zurückgezogenheit, Sàriputta, daß ich in einen Wald hineinstürzte und dort wohnte. Und wenn ich einen Kuhhirten oder einen Schafhirten sah, oder jemanden, der Gras oder Reisig sammelte, oder einen Holzfäller, dann floh ich für gewöhnlich von Hain zu Hain, von Dickicht zu Dickicht, von Tal zu Tal, von Hügel zu Hügel. Warum war das so? Weil sie mich nicht sehen sollten, oder ich sie. Genauso wie ein waldgeborenes Reh, wenn es Menschen sieht, von Hain zu Hain flieht, von Dickicht zu Dickicht, von Tal zu Tal, von Hügel zu Hügel, so floh auch ich, wenn ich einen Kuhhirten oder einen Schafhirten sah, oder jemanden, der Gras oder Reisig sammelte, oder einen Holzfäller, von Hain zu Hain, von Dickicht zu Dickicht, von Tal zu Tal, von Hügel zu Hügel.
So war meine Zurückgezogenheit.“

49. „Ich kroch für gewöhnlich auf allen Vieren in die Rinderkoppel, sobald das Vieh hinausgelaufen war und es der Kuhhirte zurückgelassen hatte, und ich ernährte mich für gewöhnlich vom Kot der jungen, noch saugenden Kälber. So lange mein eigener Kot und Urin reichte, ernährte ich mich von meinem eigenen Kot und Urin. So war meine große Verdrehtheit in der Ernährung.“

50. „Ich stürzte für gewöhnlich in einen ehrfurchtgebietenden Hain und wohnte dort – in einen derart ehrfurchtgebietenden Hain, daß normalerweise einem Mann die Haare zu Berge stehen würden, wenn er nicht frei von Begierde wäre. Wenn während der acht Frosttage jene kalten Winternächte kamen, hielt ich mich nachts im Freien und tagsüber im Hain auf. Im letzten Monat der heißen Jahreszeit hielt ich mich tagsüber im Freien und nachts im Hain auf. Und da fiel mir spontan dieses Gedicht ein, das man nie zuvor gehört hatte:

Erstarrt bei Nacht, versengt am Tag,
Allein im Hain, der Ehrfurcht heischt,
Entblößt, kein Feuer neben sich,
Der Weise setzt die Suche fort.

51. „Ich machte mir mein Bett auf einem Leichenfeld, mit den Knochen der Toten als Kissen. Und Hütejungen kamen herbei und spuckten auf mich, urinierten auf mich, bewarfen mich mit Dreck und stocherten mit Stöckchen in meinen Ohren herum. Und doch entsinne ich mich nicht, daß ich jemals einen üblen Geist ihnen gegenüber entstehen ließ. So war mein Verweilen in Gleichmut.“

52. „Sàriputta, es gibt bestimmte Mönche und Brahmanen, deren Lehrmeinung und Ansicht dies besagt: ,Läuterung kommt durch Nahrung zustande.‘ Sie sagen: ,Wir wollen von Kola-Früchten leben‘, und sie essen Kola-Früchte, sie essen Kola-Fruchtpulver, sie trinken Kola-Fruchtwasser, uns sie machen vielerlei Kola-Fruchtgebräu. Nun entsinne ich mich, eine einzige Kola-Frucht pro Tag gegessen zu haben. Sàriputta, du magst vielleicht denken, daß die Kola-Frucht zu jener Zeit größer war, und doch solltest du es nicht so auffassen: die Kola- Frucht war damals bestenfalls genauso groß wie jetzt. Indem ich mich von einer einzigen Kola-Frucht pro Tag ernährte, erreichte mein Körper den Zustand äußerster Auszehrung. Weil ich so wenig aß, wurden meine Glieder wie durch Knoten unterteilte Weinreben oder Bambusrohre. Weil ich so wenig aß, wurde mein Gesäß wie ein Kamelhuf. Weil ich so wenig aß, standen meine Wirbelfortsätze hervor wie aufgereihte Perlen. Weil ich so wenig aß, ragten meine Rippen heraus, so hager wie die baufälligen Dachsparren einer alten, ungedeckten Scheune. Weil ich so wenig aß, sank der Glanz meiner Augen tief in die Augenhöhlen zurück und sah aus, wie der Glanz des Wasserspiegels, der in einem tiefen Brunnen tief abgesunken ist. Weil ich so wenig aß, verschrumpelte und verdorrte meine Kopfhaut, so wie ein grüner bitterer Kürbis in Wind und Sonne verschrumpelt und verdorrt. Weil ich so wenig aß, lag meine Bauchdecke auf meinem Rückgrat auf; daher fühlte ich mein Rückgrat, wenn ich meine Bauchdecke berührte und fühlte meine Bauchdecke, wenn ich mein Rückgrat berührte. Weil ich so wenig aß, stürzte ich beim Urinieren oder beim Stuhlgang auf das Gesicht. Weil ich so wenig aß, fiel mir das an den Wurzeln verfaulte Haar aus, wenn ich versuchte, meinem Körper Erleichterung zu verschaffen, indem ich meine Glieder mit den Händen massierte.“

53. „Sàriputta, es gibt bestimmte Mönche und Brahmanen, deren Lehrmeinung und Ansicht dies besagt: ,Läuterung kommt durch Nahrung zustande.‘ Sie sagen: ,Wir wollen von Bohnen leben‘, und sie essen Bohnen, sie essen Bohnenpulver, sie trinken Bohnenwasser, uns sie machen vielerlei Bohnengebräu. Nun entsinne ich mich, eine einzige Bohne pro Tag gegessen zu haben. Sàriputta, du magst vielleicht denken, daß die Bohnen zu jener Zeit größer waren, und doch solltest du es nicht so auffassen: die Bohnen waren damals bestenfalls genauso groß wie jetzt. Indem ich mich von einer einzigen Bohne pro Tag ernährte, erreichte mein Körper den Zustand äußerster Auszehrung. Weil ich so wenig aß, wurden meine Glieder wie durch Knoten unterteilte Weinreben oder Bambusrohre. Weil ich so wenig aß, wurde mein Gesäß wie ein Kamelhuf. Weil ich so wenig aß, standen meine Wirbelfortsätze hervor wie aufgereihte Perlen. Weil ich so wenig aß, ragten meine Rippen heraus, so hager wie die baufälligen Dachsparren einer alten, ungedeckten Scheune. Weil ich so wenig aß, sank der Glanz meiner Augen tief in die Augenhöhlen zurück und sah aus, wie der Glanz des Wasserspiegels, der in einem tiefen Brunnen tief abgesunken ist. Weil ich so wenig aß, verschrumpelte und verdorrte meine Kopfhaut, so wie ein grüner bitterer Kürbis in Wind und Sonne verschrumpelt und verdorrt. Weil ich so wenig aß, lag meine Bauchdecke auf meinem Rückgrat auf; daher fühlte ich mein Rückgrat, wenn ich meine Bauchdecke berührte und fühlte meine Bauchdecke, wenn ich mein Rückgrat berührte. Weil ich so wenig aß, stürzte ich beim Urinieren oder beim Stuhlgang auf das Gesicht. Weil ich so wenig aß, fiel mir das an den Wurzeln verfaulte Haar aus, wenn ich versuchte, meinem Körper Erleichterung zu verschaffen, indem ich meine Glieder mit den Händen massierte.“

54. „Sàriputta, es gibt bestimmte Mönche und Brahmanen, deren Lehrmeinung und Ansicht dies besagt: ,Läuterung kommt durch Nahrung zustande.‘ Sie sagen: ,Wir wollen von Sesam leben‘, und sie essen Sesam, sie essen Sesampulver, sie trinken Sesamwasser, uns sie machen vielerlei Sesamgebräu. Nun entsinne ich mich, ein einziges Sesamkorn pro Tag gegessen zu haben. Sàriputta, du magst vielleicht denken, daß die Sesamkörner zu jener Zeit größer waren, und doch solltest du es nicht so auffassen: die Sesamkörner waren damals bestenfalls genauso groß wie jetzt. Indem ich mich von einem einzigen Sesamkorn pro Tag ernährte, erreichte mein Körper den Zustand äußerster Auszehrung. Weil ich so wenig aß, wurden meine Glieder wie durch Knoten unterteilte Weinreben oder Bambusrohre. Weil ich so wenig aß, wurde mein Gesäß wie ein Kamelhuf. Weil ich so wenig aß, standen meine Wirbelfortsätze hervor wie aufgereihte Perlen. Weil ich so wenig aß, ragten meine Rippen heraus, so hager wie die baufälligen Dachsparren einer alten, ungedeckten Scheune. Weil ich so wenig aß, sank der Glanz meiner Augen tief in die Augenhöhlen zurück und sah aus, wie der Glanz des Wasserspiegels, der in einem tiefen Brunnen tief abgesunken ist. Weil ich so wenig aß, verschrumpelte und verdorrte meine Kopfhaut, so wie ein grüner bitterer Kürbis in Wind und Sonne verschrumpelt und verdorrt. Weil ich so wenig aß, lag meine Bauchdecke auf meinem Rückgrat auf; daher fühlte ich mein Rückgrat, wenn ich meine Bauchdecke berührte und fühlte meine Bauchdecke, wenn ich mein Rückgrat berührte. Weil ich so wenig aß, stürzte ich beim Urinieren oder beim Stuhlgang auf das Gesicht. Weil ich so wenig aß, fiel mir das an den Wurzeln verfaulte Haar aus, wenn ich versuchte, meinem Körper Erleichterung zu verschaffen, indem ich meine Glieder mit den Händen massierte.“

55. „Sàriputta, es gibt bestimmte Mönche und Brahmanen, deren Lehrmeinung und Ansicht dies besagt: ,Läuterung kommt durch Nahrung zustande.‘ Sie sagen: ,Wir wollen von Reis leben‘, und sie essen Reis, sie essen Reispulver, sie trinken Reiswasser, uns sie machen vielerlei Reisgebräu. Nun entsinne ich mich, ein einziges Reiskorn pro Tag gegessen zu haben. Sàriputta, du magst vielleicht denken, daß die Reiskörner zu jener Zeit größer waren, und doch solltest du es nicht so auffassen: die Reiskörner waren damals bestenfalls genauso groß wie jetzt. Indem ich mich von einem einzigen Reiskorn pro Tag ernährte, erreichte mein Körper den Zustand äußerster Auszehrung. Weil ich so wenig aß, wurden meine Glieder wie durch Knoten unterteilte Weinreben oder Bambusrohre. Weil ich so wenig aß, wurde mein Gesäß wie ein Kamelhuf. Weil ich so wenig aß, standen meine Wirbelfortsätze hervor wie aufgereihte Perlen. Weil ich so wenig aß, ragten meine Rippen heraus, so hager wie die baufälligen Dachsparren einer alten, ungedeckten Scheune. Weil ich so wenig aß, sank der Glanz meiner Augen tief in die Augenhöhlen zurück und sah aus, wie der Glanz des Wasserspiegels, der in einem tiefen Brunnen tief abgesunken ist. Weil ich so wenig aß, verschrumpelte und verdorrte meine Kopfhaut, so wie ein grüner bitterer Kürbis in Wind und Sonne verschrumpelt und verdorrt. Weil ich so wenig aß, lag meine Bauchdecke auf meinem Rückgrat auf; daher fühlte ich mein Rückgrat, wenn ich meine Bauchdecke berührte und fühlte meine Bauchdecke, wenn ich mein Rückgrat berührte. Weil ich so wenig aß, stürzte ich beim Urinieren oder beim Stuhlgang auf das Gesicht. Weil ich so wenig aß, fiel mir das an den Wurzeln verfaulte Haar aus, wenn ich versuchte, meinem Körper Erleichterung zu verschaffen, indem ich meine Glieder mit den Händen massierte.“

56. „Und doch, Sàriputta, durch solche Praxis, durch die Ausübung solcher Askese erlangte ich keinerlei übermenschliche Geisteszustände, keinerlei Klarheit des Wissens und keinerlei Schauung, die der Edlen würdig ist. Warum war das so? Weil ich jene edle Weisheit nicht erlangte, die, wenn sie erlangt wird, edel und befreiend ist, und denjenigen, der in Übereinstimmung damit übt, zur vollständigen Vernichtung von Dukkha führt.“

57. „Sàriputta, es gibt bestimmte Mönche und Brahmanen, deren Lehrmeinung und Ansicht dies besagt: ,Läuterung kommt durch den Kreislauf der Wiedergeburt zustande.‘ Aber es ist unmöglich, einen Daseinsbereich in diesem Kreislauf zu finden, den ich auf dieser langen Reise nicht bereits durchschritten hätte, außer dem der Himmelswesen der Reinen Bereiche; und hätte ich den Kreislauf als ein Himmelswesen in den Reinen Bereichen durchschritten, wäre ich niemals in diese Welt zurückgekehrt 11).“

58. „Es gibt bestimmte Mönche und Brahmanen, deren Lehrmeinung und Ansicht dies besagt: ,Läuterung kommt durch eine bestimmte Art der Wiedergeburt zustande.‘ Aber es ist unmöglich, eine Art der Wiedergeburt zu finden, die ich auf dieser langen Reise nicht bereits angenommen hätte, außer der der Himmelswesen der Reinen Bereiche; und hätte ich Wiedergeburt als ein Himmelswesen in den Reinen Bereichen angenommen, wäre ich niemals in diese Welt zurückgekehrt.“

59. „Es gibt bestimmte Mönche und Brahmanen, deren Lehrmeinung und Ansicht dies besagt: ,Läuterung kommt durch eine bestimmte Daseinsform zustande.‘ Aber es ist unmöglich, eine Daseinsform zu finden, in der ich mich auf dieser langen Reise nicht bereits befunden hätte, außer der der Himmelswesen der Reinen Bereiche; und hätte ich mich in der Daseinsform der Himmelswesen
in den Reinen Bereichen befunden, wäre ich niemals in diese Welt zurückgekehrt.“

60. „Es gibt bestimmte Mönche und Brahmanen, deren Lehrmeinung und Ansicht dies besagt: ,Läuterung kommt durch Opfer zustande.‘ Aber es ist unmöglich, eine Art von Opfer zu finden, die ich auf dieser langen Reise nicht bereits dargebracht hätte, als ich entweder ein kopfgesalbter adeliger König oder ein wohlhabender Brahmane war.“

61. „Es gibt bestimmte Mönche und Brahmanen, deren Lehrmeinung und Ansicht dies besagt: ,Läuterung kommt durch Feueranbetung zustande.‘ Aber es ist unmöglich, eine Art von Feuer zu finden, die ich auf dieser langen Reise nicht schon angebetet hätte, als ich entweder ein kopfgesalbter adeliger König oder ein wohlhabender Brahmane war.“

62. „Es gibt bestimmte Mönche und Brahmanen, deren Lehrmeinung und Ansicht dies besagt: ,Solange dieser gute Mann noch in jungem Alter ist, ein schwarzhaariger junger Mann, mit Jugendlichkeit gesegnet, in der Blüte seines Lebens, solange ist er vollkommen in seiner klaren Weisheit. Aber wenn dieser gute Mann alt ist, gealtert, gebeugt unter der Last der Jahre, in fortgeschrittenem Alter, und in den letzten Lebensabschnitt eingetreten, mit achtzig, neunzig oder hundert Jahren, dann ist die Klarheit seiner Weisheit verloren gegangen.‘ Aber so sollte es nicht aufgefaßt werden. Ich bin jetzt alt, gealtert, gebeugt unter der Last der Jahre, in fortgeschrittenem Alter, und in den letzten Lebensabschnitt eingetreten: ich bin achtzig Jahre alt geworden. Nun angenommen, ich hätte vier Schüler mit einer hundertjährigen Lebenserwartung, vollkommen in Achtsamkeit, Gedächtniskraft, Erinnerungsvermögen und Klarheit der Weisheit. Angenommen, sie befragten mich ununterbrochen über die vier Grundlagen der Achtsamkeit, und ich beantwortete ihre Fragen, und sie behielten jede meiner Antworten im Gedächtnis und stellten niemals zweitrangige Fragen und machten niemals eine Pause, außer, um zu essen, zu trinken, Nahrung zu sich zu nehmen, zu schmecken, zu urinieren, Kot zu entleeren und sich auszuruhen, um Schläfrigkeit und Müdigkeit zu beseitigen. Und die Darlegung des Tathàgata über das Dhamma, seine Erklärungen zu den Faktoren des Dhamma und seine Antworten auf die Fragen wären immer noch nicht am Ende angelangt, aber inzwischen wären jene vier meiner Schüler mit ihrer hundertjährigen Lebenserwartung am Ende jener hundert Jahre gestorben. Sàriputta, sogar, wenn ihr mich in einem Bett herumtragen müßt, wird immer noch keine Veränderung in der
Klarheit der Weisheit des Tathàgata stattfinden.“

63. „Wenn man zu Recht von irgendjemand sagen wollte: ,Ein Wesen, das nicht der Verblendung unterworfen ist, ist in der Welt erschienen, zum Wohle und zum Glück von vielen, aus Mitgefühl für die Welt, zum Guten, zum Wohle und zum Glück von Göttern und Menschen‘, so bin in der Tat ich derjenige, von dem man zu Recht dies sagen sollte.“

64. Nun stand bei jener Gelegenheit der ehrwürdige Nàgasamàla hinter dem Erhabenen, um ihm Luft zuzufächern. Da sagte er zum Erhabenen: „Es ist wunderbar, ehrwürdiger Herr, es ist erstaunlich! Während ich dieser Lehrrede zuhörte, bekam ich eine Gänsehaut. Ehrwürdiger Herr, was ist der Name dieser Lehrrede über das Dhamma?“ „Was das anbelangt, Nàgasamàla, magst du diese Lehrrede über das Dhamma als ,Die Gänsehaut-Lehrrede‘ im Gedächtnis behalten.“ Das ist es, was der Erhabene sagte. Der ehrwürdige Nàgasamàla war zufrieden und entzückt über die Worte des Erhabenen.

Anmerkungen:

1) Tugenden oder Erreichungszustände, die über den positiven Zuständen der zehn heilsamen Handlungen liegen: die Vertiefungen und die höheren Geisteskräfte, bis hin zur Befreiung.
2) Offenbar hielt dieser verblendete Mensch das Ende von Dukkha für ein geringeres Ziel, verglichen mit dem Vorführen psychischer Kräfte.
3) § 6 – 8 schildert die ersten drei der sechs höheren Geisteskräfte. Die letzten drei höheren Geisteskräfte werden als die letzten drei der anschließend geschilderten zehn Kräfte des Tathàgata aufgelistet. Diese drei „Wissenskräfte“ haben alle Buddhas gemein.
4) Das Rad des Dhamma; dieses in Bewegung zu setzen heißt, die Wahrheit zu durchdringen und sie zu lehren.
5) Mehr dazu in M115.
6) Verschiedene Bezeichnungen für höhere Geisteszustände der Konzentration. Zu den acht Erlösungen siehe M77 und M137.
7) Gewißheit über das Erlangen der Befreiung.
8) Könnte als Zellteilung verstanden werden.
9) Auch wenn die Beschreibung der Himmelswelt der Beschreibung von Nibbàna ähnelt, so ist doch das Dasein in den Himmelswelten schon aufgrund seiner Vergänglichkeit letztendlich Dukkha.
10) Sunnakkhatta soll ein großer Bewunderer asketischer Praktiken gewesen sein. Im Folgenden zeigt der Buddha auf, daß ihm auch in dieser Hinsicht niemand etwas vormachen konnte.
11) Dies ist der Bereich, in den Nichtwiederkehrer spontan hineingeboren werden und in dem sie Nibbàna erlangen.

Mittwoch, Juni 11th, 2008 Allgemeines Keine Kommentare

MN11 – Die kürzere Lehrrede vom Löwenruf

Majjhima Nikàya 11

 

Die kürzere Lehrrede vom Löwenruf

(Culasïhanàda Sutta)

1. So habe ich gehört. Einmal hielt sich der Erhabene bei Sàvatthã im Jeta Hain, dem Park des Anàthapindika auf. Dort richtete er sich folgendermaßen an die Bhikkhus: „Ihr Bhikkhus.“ – „Ehrwürdiger Herr“, erwiderten sie. Der Erhabene sagte dieses:

2. „Ihr Bhikkhus, nur hier gibt es einen wahren Mönch, nur hier einen zweiten (wahren) Mönch, nur hier einen dritten (wahren) Mönch, nur hier einen vierten (wahren) Mönch. Die Lehren anderer sind leer von (wahren) Mönchen: auf jene Weise solltet ihr zu Recht den Löwenruf 1) ertönen lassen.“

3. „Es ist möglich, ihr Bhikkhus, daß Wanderasketen anderer Sekten euch vielleicht fragen: ,Aber worauf beruht es 2), worauf berufen sich die Ehrwürdigen, wenn sie so reden?‘ Den Wanderasketen anderer Sekten, die so fragen, mag man auf diese Weise antworten: ,Freunde, vier Dinge sind uns vom Erhabenen, der weiß und sieht, der verwirklicht und vollständig erleuchtet ist, verkündet worden; nachdem wir diese in uns selbst erkennen, reden wir so: ›Nur hier gibt es einen (wahren) Mönch, nur hier einen zweiten (wahren) Mönch, nur hier einen dritten (wahren) Mönch, nur hier einen vierten (wahren) Mönch. Die Lehren anderer sind leer von (wahren) Mönchen.‹ Was sind die vier? Wir haben Zuversicht in Bezug auf den Lehrer, wir haben Zuversicht in Bezug auf das Dhamma, wir haben die Übung der Sittlichkeit erfüllt, und unsere Gefährten im Dhamma sind uns lieb und angenehm, ob sie nun Laien sind, oder jene, die in die Hauslosigkeit gezogen sind. Dies sind die vier Dinge, die uns vom Erhabenen, der weiß und sieht, der verwirklicht und vollständig erleuchtet ist, verkündet worden sind; nachdem wir diese in uns selbst erkennen, reden wir so.‘“

4. „Es ist möglich, ihr Bhikkhus, daß Wanderasketen anderer Sekten vielleicht sagen: ,Freunde, auch wir haben Zuversicht in Bezug auf den Lehrer, das heißt, in unseren Lehrer; auch wir haben Zuversicht in Bezug auf das Dhamma, das heißt, in unser Dhamma; auch wir haben die Übung der Sittlichkeit erfüllt, das heißt, unsere Sittlichkeit; und unsere Gefährten im Dhamma sind uns lieb und angenehm, ob sie nun Laien sind, oder jene, die in die Hauslosigkeit gezogen sind. Wo ist da der Unterschied, Freunde, was ist anders, wo liegt die Verschiedenheit zwischen euch und uns?‘“

5. „Den Wanderasketen anderer Sekten, die so fragen, mag man auf diese Weise antworten: ,Wie ist das, Freunde, ist das Ziel ein einziges oder ein vielfaches?‘ Wenn sie richtig antworten würden, müßten die Wanderasketen anderer Sekten so antworten: ,Freunde, das Ziel ist ein einziges, nicht ein vielfaches 3).‘ – ,Aber, Freunde, ist jenes Ziel für jemanden erreichbar, der von Begierde beeinträchtigt ist, oder für jemanden, der frei von Begierde ist?‘ Wenn sie richtig antworten würden, müßten die Wanderasketen anderer Sekten so antworten: ,Freunde, das Ziel ist für jemanden erreichbar, der frei von Begierde ist, nicht für jemanden, der von Begierde beeinträchtigt ist.‘ – ,Aber, Freunde, ist jenes Ziel für jemanden erreichbar, der von Haß beeinträchtigt ist, oder für jemanden, der frei von Haß ist?‘ Wenn sie richtig antworten würden, müßten die Wanderasketen anderer Sekten so antworten:
,Freunde, das Ziel ist für jemanden erreichbar, der frei von Haß ist, nicht für jemanden, der von Haß beeinträchtigt ist.‘ – ,Aber, Freunde, ist jenes Ziel für jemanden erreichbar, der von Verblendung beeinträchtigt ist, oder für jemanden, der frei von Verblendung ist?‘ Wenn sie richtig antworten würden, müßten die Wanderasketen anderer Sekten so antworten: ,Freunde, das Ziel ist für jemanden erreichbar, der frei von Verblendung ist, nicht für jemanden, der von Verblendung beeinträchtigt ist.‘ – ,Aber, Freunde, ist jenes Ziel für jemanden erreichbar, der von Begehren beeinträchtigt ist, oder für jemanden, der frei von Begehren ist?‘ Wenn sie richtig antworten würden, müßten die Wanderasketen anderer Sekten so antworten: ,Freunde, das Ziel ist für jemanden erreichbar, der frei von Begehren ist, nicht für jemanden, der von Begehren beeinträchtigt ist.‘ – ,Aber, Freunde, ist jenes Ziel für jemanden erreichbar, der von Anhaftung beeinträchtigt ist, oder für jemanden, der frei von Anhaftung ist?‘ Wenn sie richtig antworten würden, müßten die Wanderasketen anderer Sekten so antworten: ,Freunde, das Ziel ist für jemanden erreichbar, der frei von Anhaftung ist, nicht für jemanden, der von Anhaftung beeinträchtigt ist.‘ – ,Aber, Freunde, ist jenes Ziel für einen mit Schauung erreichbar, oder für einen ohne Schauung?‘ Wenn sie richtig antworten würden, müßten die Wanderasketen anderer Sekten so antworten: ,Freunde, das Ziel ist für einen mit Schauung erreichbar, nicht für einen ohne Schauung.‘ – ,Aber, Freunde, ist jenes Ziel für jemanden erreichbar, der Vorlieben und Abneigungen hat, oder für jemanden, der keine Vorlieben und Abneigungen hat?‘ Wenn sie richtig antworten würden, müßten die Wanderasketen anderer Sekten so antworten: ,Freunde, das Ziel ist für jemanden erreichbar, der keine Vorlieben und Abneigungen hat, nicht für jemanden, der Vorlieben und Abneigungen hat.‘ – ,Aber, Freunde, ist jenes Ziel für jemanden erreichbar, der an begrifflichem Ausufern Gefallen und Freude findet, oder für jemanden, der an begrifflichem Ausufern nicht Gefallen und Freude findet?‘ Wenn sie richtig antworten würden, müßten die Wanderasketen anderer Sekten so antworten: ,Freunde, das Ziel ist für jemanden erreichbar, der an begrifflichem Ausufern nicht Gefallen und Freude findet, nicht für jemanden, der an begrifflichem Ausufern Gefallen und Freude findet.‘“

6. „Ihr Bhikkhus, es gibt diese zwei Ansichten: die Daseinsansicht und die Nicht-Daseinsansicht. Jegliche Mönche und Brahmanen, die sich auf die Daseinsansicht stützen, die Daseinsansicht annehmen, die Daseinsansicht akzeptieren, sind Gegner der Nicht-Daseinsansicht. Jegliche Mönche und Brahmanen, die sich auf die Nicht-Daseinsansicht stützen, die Nicht-Daseinsansicht annehmen, die Nicht-Daseinsansicht akzeptieren, sind Gegner der Daseinsansicht.“

7. „Jegliche Mönche und Brahmanen, die den Ursprung, das Verschwinden, die Befriedigung, die Gefahr und das Entkommen 4) im Fall dieser zwei Ansichten nicht der Wirklichkeit entsprechend verstehen, sind von Begierde beeinträchtigt, von Haß beeinträchtigt, von Verblendung beeinträchtigt, von Begehren beeinträchtigt, von Anhaftung beeinträchtigt, ohne Schauung, haben Vorlieben und Abneigungen, und sie finden Gefallen und Freude an begrifflichem Ausufern. Sie sind nicht befreit von Geburt, Altern und Tod; nicht befreit von Kummer, Klagen, Schmerz, Trauer und Verzweiflung; sie sind nicht frei von Dukkha, sage ich.“

8. „Jegliche Mönche und Brahmanen, die den Ursprung, das Verschwinden, die Befriedigung, die Gefahr und das Entkommen im Fall dieser zwei Ansichten der Wirklichkeit entsprechend verstehen, sind ohne Begierde, ohne Haß, ohne Verblendung, ohne Begehren, ohne Anhaftung, mit Schauung, haben keine Vorlieben und Abneigungen, und sie finden nicht Gefallen und Freude an begrifflichem Ausufern. Sie sind befreit von Geburt, Altern und Tod; befreit von Kummer, Klagen, Schmerz, Trauer und Verzweiflung; sie sind befreit von Dukkha, sage ich.“

9. „Ihr Bhikkhus, es gibt diese vier Arten der Anhaftung. Welche vier? Anhaftung an Sinnesvergnügen, Anhaftung an Ansichten, Anhaftung an Regeln und Ritualen und Anhaftung an eine Lehre von einem Selbst.“

10. „Obwohl gewisse Mönche und Brahmanen behaupten, die völlige Durchdringung aller Arten von Anhaftung zu lehren, beschreiben sie die völlige Durchdringung aller Arten von Anhaftung dennoch nicht vollständig. Sie beschreiben die völlige Durchdringung der Anhaftung an Sinnesvergnügen, ohne die völlige Durchdringung der Anhaftung an Ansichten, der Anhaftung an Regeln und Ritualen und der Anhaftung an eine Lehre von einem Selbst zu beschreiben. Warum ist das so? Jene guten Mönche und Brahmanen verstehen diese drei Fälle von Anhaftung nicht der Wirklichkeit entsprechend. Obwohl sie behaupten, die völlige Durchdringung aller Arten von Anhaftung zu lehren, beschreiben sie daher nur die völlige Durchdringung der Anhaftung an Sinnesvergnügen, ohne die völlige Durchdringung der Anhaftung an Ansichten, der Anhaftung an Regeln und Ritualen und der Anhaftung an eine Lehre von einem Selbst zu beschreiben.“

11. „Obwohl gewisse Mönche und Brahmanen behaupten, die völlige Durchdringung aller Arten von Anhaftung zu lehren, beschreiben sie die völlige Durchdringung aller Arten von Anhaftung dennoch nicht vollständig. Sie beschreiben die völlige Durchdringung der Anhaftung an Sinnesvergnügen und der Anhaftung an Ansichten, ohne die völlige Durchdringung der Anhaftung an Regeln und Ritualen und der Anhaftung an eine Lehre von einem Selbst zu beschreiben. Warum ist das so? Jene guten Mönche und Brahmanen verstehen diese beiden Fälle von Anhaftung nicht der Wirklichkeit entsprechend. Obwohl sie behaupten, die völlige Durchdringung aller Arten von Anhaftung zu lehren, beschreiben sie daher nur die völlige Durchdringung der Anhaftung an Sinnesvergnügen und der Anhaftung an Ansichten, ohne die völlige Durchdringung der Anhaftung an Regeln und Ritualen und der Anhaftung an eine Lehre von einem Selbst zu beschreiben.“

12. „Obwohl gewisse Mönche und Brahmanen behaupten, die völlige Durchdringung aller Arten von Anhaftung zu lehren, beschreiben sie die völlige Durchdringung aller Arten von Anhaftung dennoch nicht vollständig. Sie beschreiben die völlige Durchdringung der Anhaftung an Sinnesvergnügen, der Anhaftung an Ansichten und der Anhaftung an Regeln und Ritualen, ohne die völlige Durchdringung der Anhaftung an eine Lehre von einem Selbst zu beschreiben. Warum ist das so? Jene guten Mönche und Brahmanen verstehen diesen einen Fall von Anhaftung nicht der Wirklichkeit entsprechend. Obwohl sie behaupten, die völlige Durchdringung aller Arten von Anhaftung zu lehren, beschreiben sie daher nur die völlige Durchdringung der Anhaftung an Sinnesvergnügen, der Anhaftung an Ansichten und der Anhaftung an Regeln und Ritualen, ohne die völlige Durchdringung der Anhaftung an eine Lehre von einem Selbst 5) zu beschreiben.“

13. „Ihr Bhikkhus, bei solch einem Dhamma und solch einer Disziplin wird es offensichtlich, daß die Zuversicht in Bezug auf den Lehrer nicht in die richtige Richtung geht, daß die Zuversicht in Bezug auf das Dhamma nicht in die richtige Richtung geht, daß die Erfüllung der Übung der Sittlichkeit nicht in die richtige Richtung geht, und daß die Zuneigung unter den Gefährten im Dhamma nicht in die richtige Richtung geht. Warum ist das so? So ist es, wenn das Dhamma und die Disziplin schlecht verkündet und schlecht erklärt ist, nicht befreiend, nicht zum Frieden führend, erklärt von einem, der nicht vollständig erleuchtet ist.“

14. „Ihr Bhikkhus, wenn ein Tathàgata, ein Verwirklichter und vollständig Erleuchteter behauptet, die völlige Durchdringung aller Arten von Anhaftung zu lehren, beschreibt er die völlige Durchdringung aller Arten von Anhaftung vollständig: er beschreibt die völlige Durchdringung der Anhaftung an Sinnesvergnügen, der Anhaftung an Ansichten, der Anhaftung an Regeln und Ritualen und der Anhaftung an eine Lehre von einem Selbst.“

15. „Ihr Bhikkhus, bei solch einem Dhamma und solch einer Disziplin wird es offensichtlich, daß die Zuversicht in Bezug auf den Lehrer in die richtige Richtung geht, daß die Zuversicht in Bezug auf das Dhamma in die richtige Richtung geht, daß die Erfüllung der Übung der Sittlichkeit in die richtige Richtung geht, und daß die Zuneigung unter den Gefährten im Dhamma in die richtige Richtung geht. Warum ist das so? So ist es, wenn das Dhamma und die Disziplin wohl verkündet und wohl erklärt ist, befreiend, zum Frieden führend, erklärt von einem, der vollständig erleuchtet ist.“

16. „Was haben nun diese vier Arten der Anhaftung als Quelle, was als Ursprung, woraus werden sie geboren, woraus entstehen sie? Diese vier Arten der Anhaftung haben Begehren als Quelle, Begehren als Ursprung, sie werden aus Begehren geboren, sie entstehen aus Begehren. Was hat Begehren als Quelle, was als Ursprung, woraus wird es geboren, woraus entsteht es? Begehren hat Gefühl als Quelle, Gefühl als Ursprung, es wird aus Gefühl geboren, es entsteht aus Gefühl. Was hat Gefühl als Quelle, was als Ursprung, woraus wird es geboren, woraus entsteht es? Gefühl hat Kontakt als Quelle, Kontakt als Ursprung, es wird aus Kontakt geboren, es entsteht aus Kontakt. Was hat Kontakt als Quelle, was als Ursprung, woraus wird er geboren, woraus entsteht er? Kontakt hat die sechsfache Sinnesgrundlage als Quelle, die sechsfache Sinnesgrundlage als Ursprung, er wird aus der sechsfachen Sinnesgrundlage geboren, er entsteht aus der sechsfachen Sinnesgrundlage. Was hat die sechsfache Sinnesgrundlage als Quelle, was als Ursprung, woraus wird sie geboren, woraus entsteht sie? Die sechsfache Sinnesgrundlage hat Name-und-Form als Quelle, Name-und-Form als Ursprung, sie wird aus Name-und-Form geboren, sie entsteht aus Name-und-Form. Was hat Name-und-Form als Quelle, was als Ursprung, woraus wird es geboren, woraus entsteht es? Name-und-Form hat Bewußtsein als Quelle, Bewußtsein als Ursprung, es wird aus Bewußtsein geboren, es entsteht aus Bewußtsein. Was hat Bewußtsein als Quelle, was als Ursprung, woraus wird es geboren, woraus entsteht es? Bewußtsein hat Gestaltungen als Quelle, Gestaltungen als Ursprung, es wird aus Gestaltungen geboren, es entsteht aus Gestaltungen. Was haben Gestaltungen als Quelle, was als Ursprung, woraus werden sie geboren, woraus entstehen sie? Gestaltungen haben Unwissenheit als Quelle, Unwissenheit als Ursprung, sie werden aus Unwissenheit geboren, sie entstehen aus Unwissenheit.“

17. „Ihr Bhikkhus, wenn Unwissenheit überwunden wird und wahres Wissen in einem Bhikkhu entsteht, dann haftet er mit dem Verschwinden der Unwissenheit und dem Entstehen von wahrem Wissen nicht mehr an Sinnesvergnügen an, er haftet nicht mehr an Ansichten an, er haftet nicht mehr an Regeln und Ritualen an, er haftet nicht mehr an einer Lehre von einem Selbst an. Wenn er nicht anhaftet, ist er nicht aufgeregt. Wenn er nicht aufgeregt ist, erlangt er persönlich Nibbàna. Er versteht: ,Geburt ist zu Ende gebracht, das heilige Leben ist gelebt, es ist getan, was getan werden mußte, darüber hinaus gibt es nichts mehr.‘“
Das ist es, was der Erhabene sagte. Die Bhikkhus waren zufrieden und entzückt über die Worte des Erhabenen.

Anmerkungen:

1) „Nur hier“ bedeutet „in der Nachfolge des Buddha“; die vier wahren Mönche (samaôa, siehe Terminologiekapitel) sind die vier Arten von Edlen – Stromeingetretene, Einmalwiederkehrer, Nichtwiederkehrer, Arahants; ein Löwenruf ist eine Aussage voll Selbstsicherheit und Unerschrockenheit, deren Kraft in der Wahrheit beruht.
2) Wörtlich: „mit welcher Kraft…“
3) Die Angehörigen jener anderen Sekten sahen unterschiedliche Daseinsbereiche, die mit den Vertiefungen korrespondieren, als höchstes Ziel an.
4) Der Ursprung liegt letztendlich in Unwissenheit / Begehren, das Verschwinden geschieht beim Stromeintritt, die Befriedigung liegt in der Ich-Stärkung, die Gefahr ist die weitere Verkettung in die Daseinsfesseln, das Entkommen ist Nibbàna.
5) Dies unterstreicht die Einzigartigkeit des Buddhadhamma: die Lehre von Nicht-Selbst.

Mittwoch, Juni 11th, 2008 Allgemeines Keine Kommentare

MN10 – Die Grundlagen der Achtsamkeit

Majjhima Nikàya 10

Die Grundlagen der Achtsamkeit

(Satipatthàna Sutta)

1. So habe ich gehört. Einmal hielt sich der Erhabene im Lande Kuru bei einer Stadt der Kurus namens Kammàssadhamma auf. Dort richtete er sich folgendermaßen an die Bhikkhus: „Ihr Bhikkhus.“ – „Ehrwürdiger Herr“, erwiderten sie.
Der Erhabene sagte dieses:

2. „Ihr Bhikkhus, dies ist der Pfad, der ausschließlich zur Läuterung der Wesen führt1), zur Überwindung von Kummer und Klagen, zum Verschwinden von Schmerz und Trauer, zum Erlangen des wahren Weges, zur Verwirklichung von Nibbàna – nämlich die vier Grundlagen der Achtsamkeit.“

3. „Was sind die vier? Ihr Bhikkhus, da verweilt ein Bhikkhu, indem er den Körper als einen Körper2) betrachtet, eifrig, wissensklar und achtsam, nachdem er Habgier und Trauer gegenüber der Welt beseitigt hat. Er verweilt, indem er Gefühle als Gefühle betrachtet, eifrig, wissensklar und achtsam, nachdem er Habgier und Trauer gegenüber der Welt beseitigt hat. Er verweilt, indem er Geist als Geist betrachtet, eifrig, wissensklar und achtsam, nachdem er Habgier und Trauer gegenüber der Welt beseitigt hat. Er verweilt, indem er Geistesobjekte als Geistesobjekte betrachtet, eifrig, wissensklar und achtsam, nachdem er Habgier und Trauer gegenüber der Welt beseitigt hat.“

I. BETRACHTUNG DES KÖRPERS

1. Atemachtsamkeit
4. „Und wie, ihr Bhikkhus, verweilt ein Bhikkhu, indem er den Körper als einen Körper betrachtet? Da setzt sich ein Bhikkhu3) nieder, nachdem er in den Wald oder zum Fuße eines Baumes oder in eine leere Hütte gegangen ist; nachdem er die Beine gekreuzt, den Oberkörper aufgerichtet und die Achtsamkeit vor sich verankert hat, atmet er völlig achtsam ein, achtsam atmet er aus. Wenn er lang einatmet, versteht er: ,Ich atme lang ein;‘ oder wenn er lang ausatmet, versteht er: ,Ich atme lang aus.‘ Wenn er kurz einatmet, versteht er: ,Ich atme kurz ein;‘ oder wenn er kurz ausatmet, versteht er: ,Ich atme kurz aus.‘ Er übt sich so: ,Ich werde einatmen und dabei den ganzen Atemkörper4) erleben;‘ er übt sich so: ,Ich werde ausatmen und dabei den ganzen Atemkörper erleben.‘ Er übt sich so: ,Ich werde einatmen und dabei die Gestaltung des Körpers5) beruhigen;‘ er übt sich so: ,Ich werde ausatmen und dabei die Gestaltung des Körpers beruhigen.‘ So wie ein geschickter Drechsler oder sein Gehilfe versteht, wenn er eine lange Drehung macht: ,Ich mache eine lange Drehung;‘ oder wie er versteht, wenn er eine kurze Drehung macht: ,Ich mache eine kurze Drehung;‘ genauso versteht ein Bhikkhu, wenn er lang einatmet: ,Ich atme lang ein;‘ oder wenn er lang ausatmet, versteht er: ,Ich atme lang aus.‘ Wenn er kurz einatmet, versteht er: ,Ich atme kurz ein;‘ oder wenn er kurz ausatmet, versteht er: ,Ich atme kurz aus.‘ Er übt sich so: ,Ich werde einatmen und dabei den ganzen Atemkörper erleben;‘
er übt sich so: ,Ich werde ausatmen und dabei den ganzen Atemkörper erleben.‘ Er übt sich so: ,Ich werde einatmen und dabei die Gestaltung des Körpers beruhigen;‘er übt sich so: ,Ich werde ausatmen und dabei die Gestaltung des Körpers beruhigen.‘“

Einsicht
5. „Auf diese Weise verweilt er, indem er den Körper innerlich als einen Körper betrachtet, oder er verweilt, indem er den Körper äußerlich6) als einen Körper betrachtet, oder er verweilt, indem er den Körper sowohl innerlich als auch äußerlich als einen Körper betrachtet. Oder er verweilt, indem er die Ursprungsfaktoren im Körper betrachtet, oder er verweilt, indem er die Auflösungsfaktoren im Körper betrachtet7), oder er verweilt, indem er die Ursprungs- und Auflösungsfaktoren im Körper betrachtet. Oder die Achtsamkeit, daß da ein Körper vorhanden ist, ist einfach in dem Ausmaß in ihm verankert, das für bloße Vergegenwärtigung und Achtsamkeit nötig ist. Und er verweilt unabhängig, haftet an nichts in der Welt an. Auf jene Weise verweilt ein Bhikkhu, indem er den Körper als einen Körper betrachtet.“

2. Die vier Körperstellungen
6. „Wiederum, ihr Bhikkhus, versteht ein Bhikkhu beim Gehen: ,Ich gehe;‘ beim Stehen versteht er: ,Ich stehe;‘ beim Sitzen versteht er: ,Ich sitze;‘ beim Liegen versteht er: ,Ich liege;‘ oder er versteht, in welcher Stellung sich sein Körper auch immer befindet8).“

7. „Auf diese Weise verweilt er, indem er den Körper innerlich als einen Körper betrachtet, oder er verweilt, indem er den Körper äußerlich als einen Körper betrachtet, oder er verweilt, indem er den Körper sowohl innerlich als auch äußerlich als einen Körper betrachtet. Oder er verweilt, indem er die Ursprungsfaktoren im Körper betrachtet, oder er verweilt, indem er die Auflösungsfaktoren im Körper betrachtet, oder er verweilt, indem er die Ursprungs- und Auflösungsfaktoren im Körper betrachtet. Oder die Achtsamkeit, daß da ein Körper vorhanden ist, ist einfach in dem Ausmaß in ihm verankert, das für bloße Vergegenwärtigung und Achtsamkeit nötig ist. Und er verweilt unabhängig, haftet an nichts in der Welt an. Auch auf jene Weise verweilt ein Bhikkhu, indem er den Körper als einen Körper betrachtet.“

3. Wissensklarheit
8. „Wiederum, ihr Bhikkhus, ist ein Bhikkhu einer, der wissensklar handelt beim Hingehen und Zurückgehen; der wissensklar handelt beim Hinschauen und Wegschauen; der wissensklar handelt beim Beugen und Strecken der Glieder; der wissensklar handelt beim Tragen der Robe und beim Umhertragen der äußeren Robe und der Schale; der wissensklar handelt beim Essen, Trinken, Kauen und
Schmecken; der wissensklar handelt beim Entleeren von Kot und Urin; der wissensklar handelt beim Gehen, Stehen, Sitzen, Einschlafen, Aufwachen, beim Reden und Schweigen9).“

9. „Auf diese Weise verweilt er, indem er den Körper innerlich als einen Körper betrachtet, oder er verweilt, indem er den Körper äußerlich als einen Körper betrachtet, oder er verweilt, indem er den Körper sowohl innerlich als auch äußerlich als einen Körper betrachtet. Oder er verweilt, indem er die Ursprungsfaktoren im Körper betrachtet, oder er verweilt, indem er die Auflösungsfaktoren
im Körper betrachtet, oder er verweilt, indem er die Ursprungs- und Auflösungsfaktoren im Körper betrachtet. Oder die Achtsamkeit, daß da ein Körper vorhanden ist, ist einfach in dem Ausmaß in ihm verankert, das für bloße Vergegenwärtigung und Achtsamkeit nötig ist. Und er verweilt unabhängig, haftet an nichts in der Welt an. Auch auf jene Weise verweilt ein Bhikkhu, indem er den Körper als einen Körper betrachtet.“

4. Nichtschönheit – Die Körperteile
10. „Wiederum, ihr Bhikkhus, reflektiert ein Bhikkhu systematisch über diesen seinen Körper, von den Fußsohlen aufwärts und von den Haarspitzen abwärts, wie er, von Haut umhüllt, von vielfältigen unreinen Dingen angefüllt ist: ,In diesem Körper gibt es Kopfhaare, Körperhaare, Nägel, Zähne, Haut, Muskelfleisch, Sehnen, Knochen, Knochenmark, Nieren, Herz, Leber, Zwerchfell, Milz, Lunge, Dickdarm, Dünndarm, Mageninhalt, Kot, Galle, Schleim, Eiter, Blut, Schweiß, Fett, Tränen, Talg, Speichel, Rotz, Gelenkschmiere und Urin10).‘ So als ob es einen Sack gäbe, mit Öffnungen an beiden Seiten, gefüllt mit vielfältigen Körnern,
wie zum Beispiel Bergreis, rotem Reis, Bohnen, Erbsen, Hirse und weißem Reis, und ein Mann mit guten Augen würde ihn öffnen und so systematisch darüber reflektieren: ,Dies ist Bergreis, dies ist roter Reis, dies sind Bohnen, dies sind Erbsen, dies ist Hirse, dies ist weißer Reis;‘ genauso reflektiert ein Bhikkhu systematisch über diesen seinen Körper, wie er von vielfältigen unreinen Dingen
angefüllt ist: ,In diesem Körper gibt es Kopfhaare, Körperhaare, Nägel, Zähne, Haut, Muskelfleisch, Sehnen, Knochen, Knochenmark, Nieren, Herz, Leber, Zwerchfell, Milz, Lunge, Dickdarm, Dünndarm, Mageninhalt, Kot, Galle, Schleim, Eiter, Blut, Schweiß, Fett, Tränen, Talg, Speichel, Rotz, Gelenkschmiere und Urin.‘“

11. „Auf diese Weise verweilt er, indem er den Körper innerlich als einen Körper betrachtet, oder er verweilt, indem er den Körper äußerlich als einen Körper betrachtet, oder er verweilt, indem er den Körper sowohl innerlich als auch äußerlich als einen Körper betrachtet. Oder er verweilt, indem er die Ursprungsfaktoren im Körper betrachtet, oder er verweilt, indem er die Auflösungsfaktoren
im Körper betrachtet, oder er verweilt, indem er die Ursprungsund Auflösungsfaktoren im Körper betrachtet. Oder die Achtsamkeit, daß da ein Körper vorhanden ist, ist einfach in dem Ausmaß in ihm verankert, das für bloße Vergegenwärtigung und Achtsamkeit nötig ist. Und er verweilt unabhängig, haftet an nichts in der Welt an. Auch auf jene Weise verweilt ein Bhikkhu, indem er
den Körper als einen Körper betrachtet.“

5. Elemente
12. „Wiederum, ihr Bhikkhus, reflektiert ein Bhikkhu systematisch über diesen seinen Körper, an welchem Ort, in welcher Stellung er sich auch immer befindet, wie er aus den Elementen besteht: ,In diesem Körper gibt es das Erdelement, das Wasserelement, das Feuerelement und das Windelement11).‘ So wie sich ein geschickter Metzger oder sein Gehilfe, der eine Kuh geschlachtet hatte, an der Wegkreuzung niedersetzte, mit der Kuh, zerlegt in Einzelteile; genauso reflektiert ein Bhikkhu systematisch über diesen seinen Körper, an welchem Ort, in welcher Stellung er sich auch immer befindet, wie er aus den Elementen besteht:
,In diesem Körper gibt es das Erdelement, das Wasserelement, das Feuerelement und das Windelement.‘“

13. „Auf diese Weise verweilt er, indem er den Körper innerlich als einen Körper betrachtet, oder er verweilt, indem er den Körper äußerlich als einen Körper betrachtet, oder er verweilt, indem er den Körper sowohl innerlich als auch äußerlich als einen Körper betrachtet. Oder er verweilt, indem er die Ursprungsfaktoren im Körper betrachtet, oder er verweilt, indem er die Auflösungsfaktoren
im Körper betrachtet, oder er verweilt, indem er die Ursprungs und Auflösungsfaktoren im Körper betrachtet. Oder die Achtsamkeit, daß da ein Körper vorhanden ist, ist einfach in dem Ausmaß in ihm verankert, das für bloße Vergegenwärtigung und Achtsamkeit nötig ist. Und er verweilt unabhängig, haftet an nichts in der Welt an. Auch auf jene Weise verweilt ein Bhikkhu, indem er den Körper als einen Körper betrachtet.“

6-14. Die neun Leichenfeld-Betrachtungen
14. „Wiederum, ihr Bhikkhus, vergleicht ein Bhikkhu, als ob er eine Leiche sähe 12), die auf ein Leichenfeld geworfen wurde – schon einen, zwei oder drei Tage lang tot, aufgedunsen, blau angelaufen, aus der Flüssigkeiten heraussickern – so vergleicht er diesen seinen Körper damit: ,Dieser mein Körper ist von der selben Natur, so wird er sein, er kann diesem Schicksal nicht entgehen.‘“

15. „Auf diese Weise verweilt er, indem er den Körper innerlich als einen Körper betrachtet, oder er verweilt, indem er den Körper äußerlich als einen Körper betrachtet, oder er verweilt, indem er den Körper sowohl innerlich als auch äußerlich als einen Körper betrachtet. Oder er verweilt, indem er die Ursprungsfaktoren im Körper betrachtet, oder er verweilt, indem er die Auflösungsfaktoren im Körper betrachtet, oder er verweilt, indem er die Ursprungsund Auflösungsfaktoren im Körper betrachtet. Oder die Achtsamkeit, daß da ein Körper vorhanden ist, ist einfach in dem Ausmaß in ihm verankert, das für bloße Vergegenwärtigung und Achtsamkeit nötig ist. Und er verweilt unabhängig, haftet an nichts in der Welt an. Auch auf jene Weise verweilt ein Bhikkhu, indem er den Körper als einen Körper betrachtet.“

16. „Wiederum, ihr Bhikkhus, vergleicht ein Bhikkhu, als ob er eine Leiche sähe, die auf ein Leichenfeld geworfen wurde – von Krähen angefressen, von Habichten, Geiern, Hunden, Schakalen oder verschiedenen Arten von Würmern angefressen – so vergleicht er diesen seinen Körper damit: ,Dieser mein Körper ist von der selben Natur, so wird er sein, er kann diesem Schicksal nicht entgehen.‘“

17. „Auf diese Weise verweilt er, indem er den Körper innerlich als einen Körper betrachtet, oder er verweilt, indem er den Körper äußerlich als einen Körper betrachtet, oder er verweilt, indem er den Körper sowohl innerlich als auch äußerlich als einen Körper betrachtet. Oder er verweilt, indem er die Ursprungsfaktoren im Körper betrachtet, oder er verweilt, indem er die Auflösungsfaktoren im Körper betrachtet, oder er verweilt, indem er die Ursprungsund Auflösungsfaktoren im Körper betrachtet. Oder die Achtsamkeit, daß da ein Körper vorhanden ist, ist einfach in dem Ausmaß in ihm verankert, das für bloße Vergegenwärtigung und Achtsamkeit nötig ist. Und er verweilt unabhängig, haftet an nichts in der Welt an. Auch auf jene Weise verweilt ein Bhikkhu, indem er den Körper als einen Körper betrachtet.“

18. „Wiederum, ihr Bhikkhus, vergleicht ein Bhikkhu, als ob er eine Leiche sähe, die auf ein Leichenfeld geworfen wurde – ein Skelett, an dem noch Fleisch und Blut klebt, von Sehnen zusammengehalten – so vergleicht er diesen seinen Körper damit: ,Dieser mein Körper ist von der selben Natur, so wird er sein, er kann diesem Schicksal nicht entgehen.‘“

19. „Auf diese Weise verweilt er, indem er den Körper innerlich als einen Körper betrachtet, oder er verweilt, indem er den Körper äußerlich als einen Körper betrachtet, oder er verweilt, indem er den Körper sowohl innerlich als auch äußerlich als einen Körper betrachtet. Oder er verweilt, indem er die Ursprungsfaktoren im Körper betrachtet, oder er verweilt, indem er die Auflösungsfaktoren im Körper betrachtet, oder er verweilt, indem er die Ursprungsund Auflösungsfaktoren im Körper betrachtet. Oder die Achtsamkeit, daß da ein Körper vorhanden ist, ist einfach in dem Ausmaß in ihm verankert, das für bloße Vergegenwärtigung und Achtsamkeit nötig ist. Und er verweilt unabhängig, haftet an nichts in der Welt an. Auch auf jene Weise verweilt ein Bhikkhu, indem er den Körper als einen Körper betrachtet.“

20. „Wiederum, ihr Bhikkhus, vergleicht ein Bhikkhu, als ob er eine Leiche sähe, die auf ein Leichenfeld geworfen wurde – ein fleischloses Skelett, blutverschmiert, von Sehnen zusammengehalten – so vergleicht er diesen seinen Körper damit: ,Dieser mein Körper ist von der selben Natur, so wird er sein, er kann diesem Schicksal nicht entgehen.‘“

21. „Auf diese Weise verweilt er, indem er den Körper innerlich als einen Körper betrachtet, oder er verweilt, indem er den Körper äußerlich als einen Körper betrachtet, oder er verweilt, indem er den Körper sowohl innerlich als auch äußerlich als einen Körper betrachtet. Oder er verweilt, indem er die Ursprungsfaktoren im Körper betrachtet, oder er verweilt, indem er die Auflösungsfaktoren im Körper betrachtet, oder er verweilt, indem er die Ursprungsund Auflösungsfaktoren im Körper betrachtet. Oder die Achtsamkeit, daß da ein Körper vorhanden ist, ist einfach in dem Ausmaß in ihm verankert, das für bloße Vergegenwärtigung und Achtsamkeit nötig ist. Und er verweilt unabhängig, haftet an nichts in der Welt an. Auch auf jene Weise verweilt ein Bhikkhu, indem er den Körper als einen Körper betrachtet.“

22. „Wiederum, ihr Bhikkhus, vergleicht ein Bhikkhu, als ob er eine Leiche sähe, die auf ein Leichenfeld geworfen wurde – ein Skelett ohne Fleisch und Blut, von Sehnen zusammengehalten – so vergleicht er diesen seinen Körper damit: ,Dieser mein Körper ist von der selben Natur, so wird er sein, er kann diesem Schicksal nicht entgehen.‘“

23. „Auf diese Weise verweilt er, indem er den Körper innerlich als einen Körper betrachtet, oder er verweilt, indem er den Körper äußerlich als einen Körper betrachtet, oder er verweilt, indem er den Körper sowohl innerlich als auch äußerlich als einen Körper betrachtet. Oder er verweilt, indem er die Ursprungsfaktoren im Körper betrachtet, oder er verweilt, indem er die Auflösungsfaktoren im Körper betrachtet, oder er verweilt, indem er die Ursprungsund Auflösungsfaktoren im Körper betrachtet. Oder die Achtsamkeit, daß da ein Körper vorhanden ist, ist einfach in dem Ausmaß in ihm verankert, das für bloße Vergegenwärtigung und Achtsamkeit nötig ist. Und er verweilt unabhängig, haftet an nichts in der Welt an. Auch auf jene Weise verweilt ein Bhikkhu, indem er den Körper als einen Körper betrachtet.“

24. „Wiederum, ihr Bhikkhus, vergleicht ein Bhikkhu, als ob er eine Leiche sähe, die auf ein Leichenfeld geworfen wurde – Knochen ohne Verbindung, in alle Richtungen verstreut, hier ein Handknochen, da ein Fußknochen, da ein Schienbein, da ein Oberschenkelknochen, da ein Hüftknochen, da ein Rückenwirbel, da eine Rippe, da ein Brustbein, da ein Armknochen, da ein Schulterknochen, da ein Halswirbel, da ein Kiefer, da ein Zahn, da ein Schädel – so vergleicht ein Bhikkhu diesen seinen Körper damit: ,Dieser mein Körper ist von der selben Natur, so wird er sein, er kann diesem Schicksal nicht entgehen.‘“

25. „Auf diese Weise verweilt er, indem er den Körper innerlich als einen Körper betrachtet, oder er verweilt, indem er den Körper äußerlich als einen Körper betrachtet, oder er verweilt, indem er den Körper sowohl innerlich als auch äußerlich als einen Körper betrachtet. Oder er verweilt, indem er die Ursprungsfaktoren im Körper betrachtet, oder er verweilt, indem er die Auflösungsfaktoren im Körper betrachtet, oder er verweilt, indem er die Ursprungsund Auflösungsfaktoren im Körper betrachtet. Oder die Achtsamkeit, daß da ein Körper vorhanden ist, ist einfach in dem Ausmaß in ihm verankert, das für bloße Vergegenwärtigung und Achtsamkeit nötig ist. Und er verweilt unabhängig, haftet an nichts in der Welt an. Auch auf jene Weise verweilt ein Bhikkhu, indem er den Körper als einen Körper betrachtet.“

26. „Wiederum, als ob er eine Leiche sähe, die auf ein Leichenfeld geworfen wurde – weiß gebleichte Knochen, muschelfarben – so vergleicht ein Bhikkhu diesen seinen Körper damit: ,Dieser mein Körper ist von der selben Natur, so wird er sein, er kann diesem Schicksal nicht entgehen.‘“

27. „Auf diese Weise verweilt er, indem er den Körper innerlich als einen Körper betrachtet, oder er verweilt, indem er den Körper äußerlich als einen Körper betrachtet, oder er verweilt, indem er den Körper sowohl innerlich als auch äußerlich als einen Körper betrachtet. Oder er verweilt, indem er die Ursprungsfaktoren im Körper betrachtet, oder er verweilt, indem er die Auflösungsfaktoren im Körper betrachtet, oder er verweilt, indem er die Ursprungsund Auflösungsfaktoren im Körper betrachtet. Oder die Achtsamkeit, daß da ein Körper vorhanden ist, ist einfach in dem Ausmaß in ihm verankert, das für bloße Vergegenwärtigung und Achtsamkeit nötig ist. Und er verweilt unabhängig, haftet an nichts in der Welt an. Auch auf jene Weise verweilt ein Bhikkhu, indem er den Körper als einen Körper betrachtet.“

28. „Wiederum, als ob er eine Leiche sähe, die auf ein Leichenfeld geworfen wurde – aufgehäufte Knochen, mehr als ein Jahr alt – so vergleicht ein Bhikkhu diesen seinen Körper damit: ,Dieser mein Körper ist von der selben Natur, so wird er sein, er kann diesem Schicksal nicht entgehen.‘“

29. „Auf diese Weise verweilt er, indem er den Körper innerlich als einen Körper betrachtet, oder er verweilt, indem er den Körper äußerlich als einen Körper betrachtet, oder er verweilt, indem er den Körper sowohl innerlich als auch äußerlich als einen Körper betrachtet. Oder er verweilt, indem er die Ursprungsfaktoren im Körper betrachtet, oder er verweilt, indem er die Auflösungsfaktoren im Körper betrachtet, oder er verweilt, indem er die Ursprungsund Auflösungsfaktoren im Körper betrachtet. Oder die Achtsamkeit, daß da ein Körper vorhanden ist, ist einfach in dem Ausmaß in ihm verankert, das für bloße Vergegenwärtigung und Achtsamkeit nötig ist. Und er verweilt unabhängig, haftet an nichts in der Welt an. Auch auf jene Weise verweilt ein Bhikkhu, indem er den Körper als einen Körper betrachtet.“

30. „Wiederum, als ob er eine Leiche sähe, die auf ein Leichenfeld geworfen wurde – verrottete Knochen, zu Staub zerkrümelt – so vergleicht ein Bhikkhu diesen seinen Körper damit: ,Dieser mein Körper ist von der selben Natur, so wird er sein, er kann diesem Schicksal nicht entgehen.‘“

31. „Auf diese Weise verweilt er, indem er den Körper innerlich als einen Körper betrachtet, oder er verweilt, indem er den Körper äußerlich als einen Körper betrachtet, oder er verweilt, indem er den Körper sowohl innerlich als auch äußerlich als einen Körper betrachtet. Oder er verweilt, indem er die Ursprungsfaktoren im Körper betrachtet, oder er verweilt, indem er die Auflösungsfaktoren im Körper betrachtet, oder er verweilt, indem er die Ursprungsund Auflösungsfaktoren im Körper betrachtet. Oder die Achtsamkeit, daß da ein Körper vorhanden ist, ist einfach in dem Ausmaß in ihm verankert, das für bloße Vergegenwärtigung und Achtsamkeit nötig ist. Und er verweilt unabhängig, haftet an nichts in der Welt an. Auch auf jene Weise verweilt ein Bhikkhu, indem er den Körper als einen Körper betrachtet.“

II. BETRACHTUNG DER GEFÜHLE

32. „Und wie, ihr Bhikkhus, verweilt ein Bhikkhu, indem er Gefühle als Gefühle betrachtet 13)? Wenn ein Bhikkhu ein angenehmes Gefühl fühlt, versteht er: ,Ich fühle ein angenehmes Gefühl;‘ wenn er ein schmerzhaftes Gefühl fühlt, versteht er: ,Ich fühle ein schmerzhaftes Gefühl;‘ wenn er ein weder-schmerzhaftes-nochangenehmes Gefühl fühlt, versteht er: ,Ich fühle ein weder-schmerzhaftes-nochangenehmes Gefühl.‘ Wenn er ein weltliches angenehmes Gefühl fühlt, versteht er: ,Ich fühle ein weltliches angenehmes Gefühl;‘ wenn er ein spirituelles angenehmes Gefühl fühlt, versteht er: ,Ich fühle ein spirituelles angenehmes Gefühl 14);‘ wenn er ein weltliches schmerzhaftes Gefühl fühlt, versteht er: ,Ich fühle ein weltliches schmerzhaftes Gefühl;‘ wenn er ein spirituelles schmerzhaftes Gefühl fühlt, versteht er: ,Ich fühle ein spirituelles schmerzhaftes Gefühl;‘ wenn er ein weltliches weder-schmerzhaftes-noch-angenehmes Gefühl fühlt, versteht er: ,Ich fühle ein weltliches weder-schmerzhaftes-noch-angenehmes Gefühl;‘ wenn er ein spirituelles weder-schmerzhaftes-noch-angenehmes Gefühl fühlt, versteht er: ,Ich fühle ein spirituelles weder-schmerzhaftes-noch-angenehmes Gefühl.‘“

Einsicht
33. „Auf diese Weise verweilt er, indem er Gefühle innerlich als Gefühle betrachtet, oder er verweilt, indem er Gefühle äußerlich als Gefühle betrachtet, oder er verweilt, indem er Gefühle sowohl innerlich als auch äußerlich als Gefühle betrachtet. Oder er verweilt, indem er die Ursprungsfaktoren in Gefühlen betrachtet, oder er verweilt, indem er die Auflösungsfaktoren in Gefühlen betrachtet, oder er verweilt, indem er die Ursprungs- und Auflösungsfaktoren in Gefühlen betrachtet. Oder die Achtsamkeit, daß da Gefühle vorhanden sind, ist einfach in dem Ausmaß in ihm verankert, das für bloße Vergegenwärtigung und Achtsamkeit nötig ist. Und er verweilt unabhängig, haftet an nichts in der Welt an. Auf jene Weise verweilt ein Bhikkhu, indem er Gefühle als Gefühle betrachtet.“

III. BETRACHTUNG DES GEISTES

34. „Und wie, ihr Bhikkhus, verweilt ein Bhikkhu, indem er Geist als Geist betrachtet 15)? Da versteht ein Bhikkhu einen Geist, der von Begierde beeinträchtigt ist, als von Begierde beeinträchtigt, und einen Geist, der nicht von Begierde beeinträchtigt ist, als nicht von Begierde beeinträchtigt. Er versteht einen Geist, der von Haß beeinträchtigt ist, als von Haß beeinträchtigt, und einen Geist, der nicht von Haß beeinträchtigt ist, als nicht von Haß beeinträchtigt. Er versteht einen Geist, der von Verblendung beeinträchtigt ist, als von Verblendung beeinträchtigt, und einen Geist, der nicht von Verblendung beeinträchtigt ist, als nicht von Verblendung beeinträchtigt. Er versteht einen zusammengezogenen Geist als zusammengezogen, und einen abgelenkten Geist als abgelenkt. Er versteht einen erhabenen Geist als erhaben, und einen nicht erhabenen Geist als nicht erhaben. Er versteht einen übertrefflichen Geist als übertrefflich, und einen unübertrefflichen Geist als unübertrefflich. Er versteht einen konzentrierten Geist als konzentriert, und einen unkonzentrierten Geist als unkonzentriert. Er versteht einen befreiten Geist als befreit, und einen unbefreiten Geist als unbefreit.“

Einsicht
35. „Auf diese Weise verweilt er, indem er Geist innerlich als Geist betrachtet, oder er verweilt, indem er Geist äußerlich als Geist betrachtet, oder er verweilt, indem er Geist sowohl innerlich als auch äußerlich als Geist betrachtet. Oder er verweilt, indem er die Ursprungsfaktoren in Geist betrachtet, oder er verweilt, indem er die Auflösungsfaktoren in Geist betrachtet, oder er verweilt, indem er die Ursprungs- und Auflösungsfaktoren in Geist betrachtet. Oder die Achtsamkeit, daß da Geist vorhanden ist, ist einfach in dem Ausmaß in ihm verankert, das für bloße Vergegenwärtigung und Achtsamkeit nötig ist. Und er verweilt unabhängig, haftet an nichts in der Welt an. Auf jene Weise verweilt ein Bhikkhu, indem er Geist als Geist betrachtet.“

IV. BETRACHTUNG DER GEISTESOBJEKTE

1. Die fünf Hindernisse
36. „Und wie, ihr Bhikkhus, verweilt ein Bhikkhu, indem er Geistesobjekte als Geistesobjekte 16) betrachtet? Da verweilt ein Bhikkhu, indem er Geistesobjekte als Geistesobjekte im Zusammenhang mit den fünf Hindernissen betrachtet. Und wie verweilt ein Bhikkhu, indem er Geistesobjekte als Geistesobjekte im Zusammenhang mit den fünf Hindernissen betrachtet? Wenn Sinnesbegierde in ihm vorhanden ist, versteht ein Bhikkhu: ,Sinnesbegierde ist in mir vorhanden;‘ oder wenn keine Sinnesbegierde in ihm vorhanden ist, versteht ein Bhikkhu: ,Sinnesbegierde ist in mir nicht vorhanden;‘ und er versteht auch, wie noch nicht entstandene Sinnesbegierde entsteht, und wie bereits entstandene Sinnesbegierde überwunden wird, und wie überwundene Sinnesbegierde künftig nicht mehr entsteht 17).“
„Wenn Übelwollen in ihm vorhanden ist, versteht ein Bhikkhu: ,Übelwollen ist in mir vorhanden;‘ oder wenn kein Übelwollen in ihm vorhanden ist, versteht ein Bhikkhu: ,Übelwollen ist in mir nicht vorhanden;‘ und er versteht auch, wie noch nicht entstandenes Übelwollen entsteht, und wie bereits entstandenes Übelwollen überwunden wird, und wie überwundenes Übelwollen künftig nicht mehr entsteht.“
Wenn Trägheit und Mattheit in ihm vorhanden sind, versteht ein Bhikkhu: ,Trägheit und Mattheit sind in mir vorhanden;‘ oder wenn Trägheit und Mattheit in ihm nicht vorhanden sind, versteht ein Bhikkhu: ,Trägheit und Mattheit sind in mir nicht vorhanden;‘ und er versteht auch, wie noch nicht entstandene Trägheit und Mattheit entstehen, und wie bereits entstandene Trägheit und Mattheit überwunden werden, und wie überwundene Trägheit und Mattheit künftig nicht mehr entstehen.“
Wenn Rastlosigkeit und Gewissensunruhe in ihm vorhanden sind, versteht ein Bhikkhu: ,Rastlosigkeit und Gewissensunruhe sind in mir vorhanden;‘ oder wenn Rastlosigkeit und Gewissensunruhe in ihm nicht vorhanden sind, versteht ein Bhikkhu: ,Rastlosigkeit und Gewissensunruhe sind in mir nicht vorhanden;‘ und er versteht auch, wie noch nicht entstandene Rastlosigkeit und Gewissensunruhe
entstehen, und wie bereits entstandene Rastlosigkeit und Gewissensunruhe überwunden werden, und wie überwundene Rastlosigkeit und Gewissensunruhe künftig nicht mehr entstehen.“
„Wenn Zweifel in ihm vorhanden ist, versteht ein Bhikkhu: ,Zweifel ist in mir vorhanden;‘ oder wenn kein Zweifel in ihm vorhanden ist, versteht ein Bhikkhu: ,Zweifel ist in mir nicht vorhanden;‘ und er versteht auch, wie noch nicht entstandener Zweifel entsteht, und wie bereits entstandener Zweifel überwunden wird, und wie überwundener Zweifel künftig nicht mehr entsteht.“

Einsicht
37. „Auf diese Weise verweilt er, indem er Geistesobjekte innerlich als Geistesobjekte betrachtet, oder er verweilt, indem er Geistesobjekte äußerlich als Geistesobjekte betrachtet, oder er verweilt, indem er Geistesobjekte sowohl innerlich als auch äußerlich als Geistesobjekte betrachtet. Oder er verweilt, indem er die Ursprungsfaktoren in Geistesobjekten betrachtet, oder er verweilt, indem er die Auflösungsfaktoren in Geistesobjekten betrachtet, oder er verweilt, indem er die Ursprungs- und Auflösungsfaktoren in Geistesobjekten betrachtet. Oder die Achtsamkeit, daß da Geistesobjekte vorhanden sind, ist einfach in dem Ausmaß in ihm verankert, das für bloße Vergegenwärtigung und Achtsamkeit nötig ist. Und er verweilt unabhängig, haftet an nichts in der Welt an. Auf jene Weise verweilt ein Bhikkhu, indem er Geistesobjekte als Geistesobjekte im Zusammenhang mit den fünf Hindernissen betrachtet.“

2. Die fünf Daseinsgruppen
38. „Wiederum verweilt da ein Bhikkhu, indem er Geistesobjekte als Geistesobjekte im Zusammenhang mit den fünf Daseinsgruppen, an denen angehaftet 18) wird, betrachtet. Und wie verweilt ein Bhikkhu, indem er Geistesobjekte als Geistesobjekte im Zusammenhang mit den fünf Daseinsgruppen, an denen angehaftet wird, betrachtet? Da (versteht) ein Bhikkhu: ,So ist Form, so ist ihr Ursprung, so ist ihr Vergehen; so ist Gefühl, so ist sein Ursprung, so ist sein Vergehen; so ist Wahrnehmung, so ist ihr Ursprung, so ist ihr Vergehen; so sind Gestaltungen, so ist ihr Ursprung, so ist ihr Vergehen; so ist Bewußtsein, so ist sein Ursprung, so ist sein Vergehen.‘“

Einsicht
39. „Auf diese Weise verweilt er, indem er Geistesobjekte innerlich als Geistesobjekte betrachtet, oder er verweilt, indem er Geistesobjekte äußerlich als Geistesobjekte betrachtet, oder er verweilt, indem er Geistesobjekte sowohl innerlich als auch äußerlich als Geistesobjekte betrachtet. Oder er verweilt, indem er die Ursprungsfaktoren in Geistesobjekten betrachtet, oder er verweilt, indem er die Auflösungsfaktoren in Geistesobjekten betrachtet, oder er verweilt, indem er die Ursprungs- und Auflösungsfaktoren in Geistesobjekten betrachtet. Oder die Achtsamkeit, daß da Geistesobjekte vorhanden sind, ist einfach in dem Ausmaß in ihm verankert, das für bloße Vergegenwärtigung und Achtsamkeit nötig ist. Und er verweilt unabhängig, haftet an nichts in der Welt an. Auf jene Weise verweilt ein Bhikkhu, indem er Geistesobjekte als Geistesobjekte im Zusammenhang mit den fünf Daseinsgruppen, an denen angehaftet wird, betrachtet.“

3. Die sechs Grundlagen
40. „Wiederum verweilt da ein Bhikkhu, indem er Geistesobjekte als Geistesobjekte im Zusammenhang mit den sechs inneren und äußeren Grundlagen betrachtet. Und wie verweilt ein Bhikkhu, indem er Geistesobjekte als Geistesobjekte im Zusammenhang mit den sechs inneren und äußeren Grundlagen betrachtet? Da versteht ein Bhikkhu das Auge, er versteht Formen, und er versteht die Fessel, die in Abhängigkeit von beiden entsteht; und er versteht auch, wie die noch nicht entstandene Fessel entsteht, und wie die bereits entstandene Fessel überwunden wird, und wie die überwundene Fessel künftig nicht mehr entsteht.“
„Er versteht das Ohr, er versteht Klänge, und er versteht die Fessel, die in Abhängigkeit von beiden entsteht; und er versteht auch, wie die noch nicht entstandene Fessel entsteht, und wie die bereits entstandene Fessel überwunden wird, und wie die überwundene Fessel künftig nicht mehr entsteht.“ „Er versteht die Nase, er versteht Gerüche, und er versteht die Fessel, die in Abhängigkeit von beiden entsteht; und er versteht auch, wie die noch nicht entstandene Fessel entsteht, und wie die bereits entstandene Fessel überwunden wird, und wie die überwundene Fessel künftig nicht mehr entsteht.“
„Er versteht die Zunge, er versteht Geschmäcker, und er versteht die Fessel, die in Abhängigkeit von beiden entsteht; und er versteht auch, wie die noch nicht entstandene Fessel entsteht, und wie die bereits entstandene Fessel überwunden wird, und wie die überwundene Fessel künftig nicht mehr entsteht.“
„Er versteht den Körper, er versteht Berührungsobjekte, und er versteht die Fessel, die in Abhängigkeit von beiden entsteht; und er versteht auch, wie die noch nicht entstandene Fessel entsteht, und wie die bereits entstandene Fessel überwunden wird, und wie die überwundene Fessel künftig nicht mehr entsteht.“
„Er versteht den Geist, er versteht Geistesobjekte, und er versteht die Fessel, die in Abhängigkeit von beiden entsteht; und er versteht auch, wie die noch nicht entstandene Fessel entsteht, und wie die bereits entstandene Fessel überwunden wird, und wie die überwundene Fessel künftig nicht mehr entsteht 19).“

Einsicht
41. „Auf diese Weise verweilt er, indem er Geistesobjekte innerlich als Geistesobjekte betrachtet, oder er verweilt, indem er Geistesobjekte äußerlich als Geistesobjekte betrachtet, oder er verweilt, indem er Geistesobjekte sowohl innerlich als auch äußerlich als Geistesobjekte betrachtet. Oder er verweilt, indem er die Ursprungsfaktoren in Geistesobjekten betrachtet, oder er verweilt, indem er die Auflösungsfaktoren in Geistesobjekten betrachtet, oder er verweilt, indem er die Ursprungs- und Auflösungsfaktoren in Geistesobjekten betrachtet. Oder die Achtsamkeit, daß da Geistesobjekte vorhanden sind, ist einfach in dem Ausmaß in ihm verankert, das für bloße Vergegenwärtigung und Achtsamkeit nötig ist. Und er verweilt unabhängig, haftet an nichts in der Welt an. Auf jene Weise verweilt ein Bhikkhu, indem er Geistesobjekte als Geistesobjekte im Zusammenhang mit den sechs inneren und äußeren Grundlagen betrachtet.“

4. Die sieben Erleuchtungsglieder
42. „Wiederum verweilt da ein Bhikkhu, indem er Geistesobjekte als Geistesobjekte im Zusammenhang mit den sieben Erleuchtungsgliedern betrachtet. Und wie verweilt ein Bhikkhu, indem er Geistesobjekte als Geistesobjekte im Zusammenhang mit den sieben Erleuchtungsgliedern betrachtet?
Wenn das Erleuchtungsglied der Achtsamkeit in ihm vorhanden ist, versteht ein Bhikkhu: ,das Erleuchtungsglied der Achtsamkeit ist in mir vorhanden;‘ oder wenn das Erleuchtungsglied der Achtsamkeit in ihm nicht vorhanden ist, versteht ein Bhikkhu: ,das Erleuchtungsglied der Achtsamkeit ist in mir nicht vorhanden;‘ und er versteht auch, wie das noch nicht entstandene Erleuchtungsglied der Achtsamkeit entsteht, und wie sich das bereits entstandene Erleuchtungsglied der Achtsamkeit völlig entfaltet.“
„Wenn das Erleuchtungsglied der Wirklichkeitsergründung 20) in ihm vorhanden ist, versteht ein Bhikkhu: ,das Erleuchtungsglied der Wirklichkeitsergründung ist in mir vorhanden;‘ oder wenn das Erleuchtungsglied der Wirklichkeitsergründung in ihm nicht vorhanden ist, versteht ein Bhikkhu: ,das Erleuchtungsglied der Wirklichkeitsergründung ist in mir nicht vorhanden;‘ und er versteht auch, wie das noch nicht entstandene Erleuchtungsglied der Wirklichkeitsergründung entsteht, und wie sich das bereits entstandene Erleuchtungsglied der Wirklichkeitsergründung völlig entfaltet.“
„Wenn das Erleuchtungsglied der Energie in ihm vorhanden ist, versteht ein Bhikkhu: ,das Erleuchtungsglied der Energie ist in mir vorhanden;‘ oder wenn das Erleuchtungsglied der Energie in ihm nicht vorhanden ist, versteht ein Bhikkhu: ,das Erleuchtungsglied der Energie ist in mir nicht vorhanden;‘ und er versteht auch, wie das noch nicht entstandene Erleuchtungsglied der Energie entsteht, und wie sich das bereits entstandene Erleuchtungsglied der Energie völlig entfaltet.“
„Wenn das Erleuchtungsglied der Verzückung in ihm vorhanden ist, versteht ein Bhikkhu: ,das Erleuchtungsglied der Verzückung ist in mir vorhanden;‘ oder wenn das Erleuchtungsglied der Verzückung in ihm nicht vorhanden ist, versteht ein Bhikkhu: ,das Erleuchtungsglied der Verzückung ist in mir nicht vorhanden;‘ und er versteht auch, wie das noch nicht entstandene Erleuchtungsglied der Verzückung entsteht, und wie sich das bereits entstandene Erleuchtungsglied der Verzückung völlig entfaltet.“
„Wenn das Erleuchtungsglied der Stille in ihm vorhanden ist, versteht ein Bhikkhu: ,das Erleuchtungsglied der Stille ist in mir vorhanden;‘ oder wenn das Erleuchtungsglied der Stille in ihm nicht vorhanden ist, versteht ein Bhikkhu: ,das Erleuchtungsglied der Stille ist in mir nicht vorhanden;‘ und er versteht auch, wie das noch nicht entstandene Erleuchtungsglied der Stille entsteht, und wie sich das bereits entstandene Erleuchtungsglied der Stille völlig entfaltet.“
„Wenn das Erleuchtungsglied der Konzentration in ihm vorhanden ist, versteht ein Bhikkhu: ,das Erleuchtungsglied der Konzentration ist in mir vorhanden;‘ oder wenn das Erleuchtungsglied der Konzentration in ihm nicht vorhanden ist, versteht ein Bhikkhu: ,das Erleuchtungsglied der Konzentration ist in mir nicht vorhanden;‘ und er versteht auch, wie das noch nicht entstandene Erleuchtungsglied der Konzentration entsteht, und wie sich das bereits entstandene Erleuchtungsglied der Konzentration völlig entfaltet.“
„Wenn das Erleuchtungsglied des Gleichmuts in ihm vorhanden ist, versteht ein Bhikkhu: ,das Erleuchtungsglied des Gleichmuts ist in mir vorhanden;‘ oder wenn das Erleuchtungsglied des Gleichmuts in ihm nicht vorhanden ist, versteht ein Bhikkhu: ,das Erleuchtungsglied des Gleichmuts ist in mir nicht vorhanden;‘ und er versteht auch, wie das noch nicht entstandene Erleuchtungsglied des Gleichmuts entsteht, und wie sich das bereits entstandene Erleuchtungsglied des Gleichmuts völlig entfaltet.“

Einsicht
43. „Auf diese Weise verweilt er, indem er Geistesobjekte innerlich als Geistesobjekte betrachtet, oder er verweilt, indem er Geistesobjekte äußerlich als Geistesobjekte betrachtet, oder er verweilt, indem er Geistesobjekte sowohl innerlich als auch äußerlich als Geistesobjekte betrachtet. Oder er verweilt, indem er die Ursprungsfaktoren in Geistesobjekten betrachtet, oder er verweilt, indem er die Auflösungsfaktoren in Geistesobjekten betrachtet, oder er verweilt, indem er die Ursprungs- und Auflösungsfaktoren in Geistesobjekten betrachtet. Oder die Achtsamkeit, daß da Geistesobjekte vorhanden sind, ist einfach in dem Ausmaß in
ihm verankert, das für bloße Vergegenwärtigung und Achtsamkeit nötig ist. Und er verweilt unabhängig, haftet an nichts in der Welt an. Auf jene Weise verweilt ein Bhikkhu, indem er Geistesobjekte als Geistesobjekte im Zusammenhang mit den sieben Erleuchtungsgliedern 21) betrachtet.“

5. Die vier Edlen Wahrheiten
44. „Wiederum verweilt da ein Bhikkhu, indem er Geistesobjekte als Geistesobjekte im Zusammenhang mit den vier Edlen Wahrheiten betrachtet. Und wie verweilt ein Bhikkhu, indem er Geistesobjekte als Geistesobjekte im Zusammenhang mit den vier Edlen Wahrheiten betrachtet? Da versteht ein Bhikkhu der Wirklichkeit entsprechend: ,Dies ist Dukkha;‘ er versteht der Wirklichkeit entsprechend: ,Dies ist der Ursprung von Dukkha;‘ er versteht der Wirklichkeit entsprechend: ,Dies ist das Aufhören von Dukkha;‘ er versteht der Wirklichkeit entsprechend: ,Dies ist der Weg, der zum Aufhören von Dukkha führt.‘“

Einsicht
45. „Auf diese Weise verweilt er, indem er Geistesobjekte innerlich als Geistesobjekte betrachtet, oder er verweilt, indem er Geistesobjekte äußerlich als Geistesobjekte betrachtet, oder er verweilt, indem er Geistesobjekte sowohl innerlich als auch äußerlich als Geistesobjekte betrachtet. Oder er verweilt, indem er die Ursprungsfaktoren in Geistesobjekten betrachtet, oder er verweilt, indem er die Auflösungsfaktoren in Geistesobjekten betrachtet, oder er verweilt, indem er die Ursprungs- und Auflösungsfaktoren in Geistesobjekten betrachtet. Oder die Achtsamkeit, daß da Geistesobjekte vorhanden sind, ist einfach in dem Ausmaß in ihm verankert, das für bloße Vergegenwärtigung und Achtsamkeit nötig ist. Und er verweilt unabhängig, haftet an nichts in der Welt an. Auf jene Weise verweilt ein Bhikkhu, indem er Geistesobjekte als Geistesobjekte im Zusammenhang mit den vier Edlen Wahrheiten betrachtet.“

Schluß
46. „Ihr Bhikkhus, sollte jemand diese vier Grundlagen der Achtsamkeit auf solche Weise sieben Jahre lang entfalten, kann eine von zwei Früchten für ihn erwartet werden: entweder letztendliche Erkenntnis 22) hier und jetzt, oder, wenn noch eine Spur von Anhaften übrig ist, Nichtwiederkehr.“
„Aber von sieben Jahren ganz zu schweigen, Bhikkhus. Sollte jemand diese vier Grundlagen der Achtsamkeit auf solche Weise sechs Jahre lang entfalten, kann eine von zwei Früchten für ihn erwartet werden: entweder letztendliche Erkenntnis hier und jetzt, oder, wenn noch eine Spur von Anhaften übrig ist, Nichtwiederkehr.“
„Aber von sechs Jahren ganz zu schweigen, Bhikkhus. Sollte jemand diese vier Grundlagen der Achtsamkeit auf solche Weise fünf Jahre lang entfalten, kann eine von zwei Früchten für ihn erwartet werden: entweder letztendliche Erkenntnis hier und jetzt, oder, wenn noch eine Spur von Anhaften übrig ist, Nichtwiederkehr.“
„Aber von fünf Jahren ganz zu schweigen, Bhikkhus. Sollte jemand diese vier Grundlagen der Achtsamkeit auf solche Weise vier Jahre lang entfalten, kann eine von zwei Früchten für ihn erwartet werden: entweder letztendliche Erkenntnis hier und jetzt, oder, wenn noch eine Spur von Anhaften übrig ist, Nicht-Wiederkehr.“
„Aber von vier Jahren ganz zu schweigen, Bhikkhus. Sollte jemand diese vier Grundlagen der Achtsamkeit auf solche Weise drei Jahre lang entfalten, kann eine von zwei Früchten für ihn erwartet werden: entweder letztendliche Erkenntnis hier und jetzt, oder, wenn noch eine Spur von Anhaften übrig ist, Nichtwiederkehr.“
„Aber von drei Jahren ganz zu schweigen, Bhikkhus. Sollte jemand diese vier Grundlagen der Achtsamkeit auf solche Weise zwei Jahre lang entfalten, kann eine von zwei Früchten für ihn erwartet werden: entweder letztendliche Erkenntnis hier und jetzt, oder, wenn noch eine Spur von Anhaften übrig ist, Nichtwiederkehr.“
„Aber von zwei Jahren ganz zu schweigen, Bhikkhus. Sollte jemand diese vier Grundlagen der Achtsamkeit auf solche Weise ein Jahr lang entfalten, kann eine von zwei Früchten für ihn erwartet werden: entweder letztendliche Erkenntnis hier und jetzt, oder, wenn noch eine Spur von Anhaften übrig ist, Nichtwiederkehr.“
„Aber von einem Jahr ganz zu schweigen, Bhikkhus. Sollte jemand diese vier Grundlagen der Achtsamkeit auf solche Weise sieben Monate lang entfalten, kann eine von zwei Früchten für ihn erwartet werden: entweder letztendliche Erkenntnis hier und jetzt, oder, wenn noch eine Spur von Anhaften übrig ist, Nichtwiederkehr.“
„Aber von sieben Monaten ganz zu schweigen, Bhikkhus. Sollte jemand diese vier Grundlagen der Achtsamkeit auf solche Weise sechs Monate lang entfalten, kann eine von zwei Früchten für ihn erwartet werden: entweder letztendliche Erkenntnis hier und jetzt, oder, wenn noch eine Spur von Anhaften übrig ist, Nichtwiederkehr.“
„Aber von sechs Monaten ganz zu schweigen, Bhikkhus. Sollte jemand diese vier Grundlagen der Achtsamkeit auf solche Weise fünf Monate lang entfalten, kann eine von zwei Früchten für ihn erwartet werden: entweder letztendliche Erkenntnis hier und jetzt, oder, wenn noch eine Spur von Anhaften übrig ist, Nichtwiederkehr.“
„Aber von fünf Monaten ganz zu schweigen, Bhikkhus. Sollte jemand diese vier Grundlagen der Achtsamkeit auf solche Weise vier Monate lang entfalten, kann eine von zwei Früchten für ihn erwartet werden: entweder letztendliche Erkenntnis hier und jetzt, oder, wenn noch eine Spur von Anhaften übrig ist, Nichtwiederkehr.“
„Aber von vier Monaten ganz zu schweigen, Bhikkhus. Sollte jemand diese vier Grundlagen der Achtsamkeit auf solche Weise drei Monate lang entfalten, kann eine von zwei Früchten für ihn erwartet werden: entweder letztendliche Erkenntnis hier und jetzt, oder, wenn noch eine Spur von Anhaften übrig ist, Nichtwiederkehr.“
„Aber von drei Monaten ganz zu schweigen, Bhikkhus. Sollte jemand diese vier Grundlagen der Achtsamkeit auf solche Weise zwei Monate lang entfalten, kann eine von zwei Früchten für ihn erwartet werden: entweder letztendliche Erkenntnis hier und jetzt, oder, wenn noch eine Spur von Anhaften übrig ist, Nichtwiederkehr.“
„Aber von zwei Monaten ganz zu schweigen, Bhikkhus. Sollte jemand diese vier Grundlagen der Achtsamkeit auf solche Weise einen Monat lang entfalten, kann eine von zwei Früchten für ihn erwartet werden: entweder letztendliche Erkenntnis hier und jetzt, oder, wenn noch eine Spur von Anhaften übrig ist, Nichtwiederkehr.“
„Aber von einem Monat ganz zu schweigen, Bhikkhus. Sollte jemand diese vier Grundlagen der Achtsamkeit auf solche Weise einen halben Monat lang entfalten, kann eine von zwei Früchten für ihn erwartet werden: entweder letztendliche Erkenntnis hier und jetzt, oder, wenn noch eine Spur von Anhaften übrig ist, Nichtwiederkehr.“
„Aber von einem halben Monat ganz zu schweigen, Bhikkhus. Sollte jemand diese vier Grundlagen der Achtsamkeit auf solche Weise sieben Tage lang entfalten, kann eine von zwei Früchten für ihn erwartet werden: entweder letztendliche Erkenntnis hier und jetzt, oder, wenn noch eine Spur von Anhaften übrig ist, Nichtwiederkehr.“
47. „Also geschah es bedingt durch dies, daß gesagt wurde: ,Ihr Bhikkhus, dies ist der Pfad, der ausschließlich zur Läuterung der Wesen führt, zur Überwindung von Kummer und Klagen, zum Verschwinden von Schmerz und Trauer, zum Erlangen des wahren Weges, zur Verwirklichung von Nibbàna – nämlich die vier Grundlagen der Achtsamkeit.‘“
Das ist es, was der Erhabene sagte. Die Bhikkhus waren zufrieden und entzückt über die Worte des Erhabenen.

Anmerkungen:
1) Diese Lehrrede gilt als Standardwerk für die Vipassanameditation. Viele Übersetzer haben hier „Achtsamkeit ist der einzige Weg, der zu … Nibbàna führt“. Bhikkhu Bodhi weist darauf hin, daß es richtig heißen muß, „Achtsamkeit ist der Weg, der einzig zu … Nibbàna führt“. Ein Weg, der also nicht in Sackgassen geraten kann oder nach Nebenzielen trachten kann, wie etwa die Praxis der Göttlichen Verweilungen oder der Vertiefungen.
2) Das heißt, man betrachtet den Körper als das, was er ist, ohne ihn mit „Ich“ zu identifizieren. Also: „Da ist (ein) Körper“ und nicht: „Das bin ich.“ Analog verhält es sich mit den anderen drei Grundlagen.
3) Das bezieht sich natürlich nicht nur auf Mönche, sondern gilt für alle Meditierenden.
4) Hier streiten sich die Gelehrten, ob sich das Wort kàya (Körper) auf den Atem oder auf den Körper bezieht (vgl. M118).
5) Aus dem Wort kàyasaòkhàra für sich genommen ist nicht ersichtlich, ob Gestaltung durch den Körper oder Gestaltung des Körpers gemeint ist. In M62 und M118 kommt das gleiche Wort im Zusammenhang mit cittasaòkhàra (Gestaltung des Geistes) vor. Vermutlich ist also das Zur-Ruhe-Kommen des Atems (laut M44 das, was den Körper gestaltet) mit zunehmender Konzentration gemeint.
6) „Innerlich“ bezieht sich auf das unmittelbare subjektive Erleben, „äußerlich“ auf das Rückschließen in der Reflektion oder ein „Zurücktreten“, bei dem man sich „von außen“ betrachtet.
7) Nicht nur das Betrachten der Vergänglichkeit, sondern auch der Bedingungen, die zu Entstehen und Vergehen führen.
8) Eine Übung, die als formale Meditation durchgeführt werden kann, aber auch als Achtsamkeitsschulung im Alltag.
9) Wissensklarheit umfaßt mehr als reine Achtsamkeit. Achtsamkeit ist das bloße Vergegenwärtigen. Wissensklarheit ist bereits Anwendung von Weisheit, ein Erkennen, um was es sich beim Vergegenwärtigten handelt – insbesondere in Bezug auf Heilsames und Unheilsames.
10) Zweck dieser Übung ist nicht, Begierde und Anhaftung gegenüber dem Körper durch Abscheu zu ersetzen. Es geht um ein nüchternes Erkennen der Wirklichkeit entsprechend: da ist nichts, was man in Besitz nehmen könnte. Interessant ist hier, daß die Übung der Achtsamkeit offensichtlich reflektive Betrachtung beinhaltet – im Gegensatz zur weitverbreiteten Meinung, Denken könne nicht Meditation sein.
11) Diese Übung kann auf zweifache Weise ausgeführt werden: als Übung der Reflektion oder als Betrachten der Manifestation der Elemente in den körperlichen Empfindungen.
12) Wieder ein Beispiel, das zeigt, daß Achtsamkeit mehr umfaßt als nur bloßes Beobachten. Die Tatsache, daß der Buddha die Betrachtung des Todes in neun Varianten gelehrt hat, weist auf die Bedeutung dieser Form der Reflektion hin.
13) Die Übungen der Körperbetrachtung sind grundlegende Übungen, die die Achtsamkeit und Weisheit in Aktion fördern. Die Übung der Gefühlsbetrachtung ist schon subtiler; sie kann dazu beitragen, eine Menge unheilsamer Reaktionen auf unsere Erfahrungen zu vermeiden. Wichtig ist, klar zu verstehen, was mit Gefühl (vedanà) gemeint ist: ein unmittelbares Empfinden jeglicher Erfahrung als angenehm, unangenehm oder neutral. Gefühl bedeutet im Deutschen ja auch Berührungsempfinden und Emotion. Diese sind hier nicht gemeint und haben im Pàli auch andere Bezeichnungen.
14) Spirituelle Gefühle steht hier für Gefühle, die sich im Verlauf der Praxis einstellen. Angenehm sind z.B. die Gefühle bei der Praxis der ersten drei Vertiefungen oder der Göttlichen Verweilungen, unangenehm sind Scham und Reue, neutral sind die Gefühle in der vierten Vertiefung.
15) Diese Übung erfordert schon eine gewisse Geläufigkeit, um die Betrachtung des Geistes, ohne ein Verstricktwerden in dessen Machenschaften, zu ermöglichen.
16) Die schwierigste Übung, die in der Betrachtung der Vier Edlen Wahrheiten gipfelt. Die Geistesobjektbetrachtung ist aber auch für Meditationsneulinge zugänglich über die Betrachtung der Hindernisse.
17) Ein bemerkenswerter Wechsel im Refrain. Es geht bei der Geistesobjektbetrachtung also nicht nur um passives Beobachten, sondern auch um das Fördern heilsamer Zustände und Schwächen unheilsamer Zustände – entgegen weitverbreiteter Meinung, Vipassanameditation „schaue nur zu“.
18) Die fünf Daseinsgruppen, an denen angehaftet wird, sind fünf Gruppen von Faktoren, die die individuelle Persönlichkeit ausmachen. Form ist dabei auch äußerlich (nicht nur der eigene Körper) zu verstehen, da sie ja die Erlebenswelt ausmacht, auf die sich die Ich-Illusion ebenfalls stützt – “dies ist mein, gehört zu mir“.
19) Mit der erhöhten Achtsamkeit und Konzentration unter Retreatbedingungen ist es oft möglich, auftauchende Hindernisse zu ihrer Ursache – ein Geräusch, ein Geruch, ein Gedanke – zurückzuverfolgen. Diese Einsicht in Ursache und Wirkung macht das Loslassen leichter.
20) Die investigierende, untersuchende, aber nicht verurteilende Qualität des Geistes.
21) Mehr zum Thema Entfaltung der Erleuchtungsfaktoren in M118.
22) Letztendliche Erkenntnis (aññà) ist die Gewißheit des Arahant bezüglich seiner endgültigen Befreiung.

Mittwoch, Juni 11th, 2008 Allgemeines Keine Kommentare