Familienaufstellungen – Organisationsaufstellungen
Befreiende Einblicke in unbewußt wirkende Verhaltensmuster
Es ist noch nicht lange her, dass systemische Familienaufstellungen als „neue esoterische Wundermethode“ bei der Bewältigung hartnäckiger persönlicher Schwierigkeiten und alter Konflikte innerhalb der Familie gehandelt wurden. Inzwischen ist die z.T. verblüffende Wirksamkeit jedoch wissenschaftlich dokumentiert und die Aufstellungsmethode etabliert sich sogar zunehmend in renommierten Wirtschaftsunternehmen als höchst effizientes und kostengünstiges Diagnose- und Lösungsinstrument (Organisationsstellen).
Verhaltensmuster werden von Generation zu Generation weitergegeben
Das Wissen, dass sowohl positive wie auch negative Lebensmuster und Verhaltensweisen in Familien von Generation zu Generation weiter gegeben werden, ist ja nicht neu. „Die musikalische Begabung liegt unserer Familie einfach im Blut“ oder „Den Jähzorn hat er wohl von seinem Großvater“ sind recht gängige Aussagen. Wie unbewußt der Einfluss von Ahnen jedoch oftmals in Personen wirkt und welch unglaubliche Auswirkungen gerade schwere Schicksale und tabuisierte Personen im Familiensystem auf Nachgeborene haben, wird jedoch meistens erst im Rahmen von Familienaufstellungen entdeckt.
Die systemische Familienaufstellung – wo kommt sie her?
Das systemische Familienstellen hat seinen Ursprung in den sechziger Jahren als die amerikanische Familientherapeutin Virginia Satir die “Familienrekonstruktion” entwickelte. Sie hatte erkannt, dass verhaltensauffällige Mitglieder einer Familie oft gar nicht die Ursache eines Problems sind, sondern lediglich etwas ausdrücken, was die ganze Familie betrifft. Bert Hellinger entwickelte diese Technik über Jahrzehnte weiter und machte sie im deutschsprachigen Raum bekannt. Er integrierte u.a. Elemente des Psychodramas und der Skriptanalyse sowie Erfahrungen aus der Gruppendynamik und Erlebnisse aus seiner Zeit als Missionar in Afrika. Vor allem entdeckte er die grundlegenden Ordnungen und Gesetzmäßigkeiten in Familiensystemen, welche Dynamiken in ihnen wirken und wie schicksalhafte Verstrickungen gelöst werden können.
Energie geht nicht verloren – das gilt auch für das “System Familie”
Die Mitglieder einer Familie scheinen demnach über Generationen hinweg miteinander verbunden – gleichgültig ob guter, schlechter oder gar kein Kontakt zu den Angehörigen besteht und gleichgültig ob diese noch leben oder bereits verstorben sind. Tragische Ereignisse und Schicksale wie z.B. schwere Krankheiten, Unfälle, plötzlicher Kindstod, Abtreibungen und Selbstmord können sich so noch lange nach dem Ereignis in traumatisierender Weise bis auf die Nachkommen auswirken. Dem physikalischen Gesetz folgend, dass Energie nicht verloren geht, werden gerade verdrängte und abgespaltene Gefühle wie z.B. Trauer, Wut, Schuld oder Ohnmacht von einer Person im Familiensystem zur nächsten weitergereicht. Diese Trauer und Schuld wird von den Nachgeborenen unbewußt mit großer Liebe und Loyalität angenommen und dann z.B. als Depression (ohne objektive Begründung aus der eigenen Biographie) oder Erfolglosigkeit (z.B. = stellvertretende Sühne) gelebt. Auch schwere Schicksale von Personen, die ungerecht behandelt wurden, versuchen Nachkommen z.B. durch Verzicht auf eine erfüllte Partnerschaft o.ä. auszugleichen. Besonders Kinder weisen vielfach durch auffälliges Verhalten auf verheimlichte Geschehen oder Personen in der Familiengeschichte hin. Mancher versucht sogar unbewusst durch exzessiven Drogen- und Alkoholmißbrauch oder eine riskante Lebensweise verstorbenen Angehörigen (z.B. dem Vater) in den Tod zu folgen. All dies geschieht jedoch völlig unbewusst. Man weiß gar nicht, was man tut und man tut es, ohne es wirklich zu wollen, oftmals sogar zum eigenen Schaden.
Muster zu erkennen schafft die Basis für Veränderung(en)
Auch wenn diese Verhaltensweisen also häufig als störend empfunden werden: solange solch hintergründig wirkende Muster unbewußt und unerkannt bleiben, können sie – trotz guten Willens – nicht verändert werden. Denn sie sind ja ein Zeichen der tiefen Treue des Einzelnen zu seinem Familiensystem. Erst wenn diese Verbundenheit erkannt wird, gelingt ein selbstbestimmtes glückliches Leben.
Vom Familienstellen zum Organisationsstellen
Auch die Mitarbeiter eines Unternehmens oder Betriebes bilden, ähnlich wie in einer Familie, ein eigenes System – eine Art geistiges Feld – mit einer Ordnung, die hintergründig wirkt, ohne dass es den Beteiligten bewusst ist. Unsichtbare Gesetze regeln (unabhängig von der offiziellen Struktur) den Rang und die Zugehörigkeit in Teams, den Ausgleich von Geben und Nehmen, die Führung und das Arbeitsklima. So kann es in Unternehmen, Abteilungen oder Teams durchaus zu kräftezehrenden Auseinandersetzungen oder lähmender Stagnation kommen, obwohl die Dinge in dem offiziellen und komplexen Spannungsfeld von Person, Funktion und Organisation durchaus “vorschriftsmäßig” gehandhabt werden.
Die Methode des systemischen Familien- und Organisationsstellens (verdichtete Aufstellungen von Familien, Partnerschaften, Gesundheit und beruflichen Systemen) erlaubt die dazu erforderlichen Einblicke in das Unterbewusstsein. In erstaunlich kurzer Zeit zeigen sich dort die wahren, meist sehr berührenden Motive für das Denken und Handeln. Man kann erkennen, welchen Anteil man selber an einer Situation hat, welchen tieferen Sinn ein Problem oder Konflikt hat und erfährt die richtige Haltung, mit der eine dauerhafte Lösung gelingt. Sowohl für private Themen wie auch im beruflichen Bereich.
Neugierig geworden? Hier können Sie Familienaufstellungen live erleben.
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