Meditation über den eigenen Todeszeitpunkt

(Betrachtung der eigenen Vergänglichkeit)

Diese Methode ist sehr effektiv, um herauszufinden, was uns in diesem Leben wirklich wichtig ist. Darüber hinaus können wir uns damit die Vergänglichkeit des eigenen Lebens vergegenwärtigen.
Oft verlieren wir uns nahezu vollständig in unseren Wunschvorstellungen und Sehnsüchten. Da diese auf einen imaginären Zustand in der Zukunft ausgerichtet sind, verlieren wir das Gefühl für den Augenblick im Hier und Jetzt und damit den Kontakt zur Realität. Trauern wir zudem noch verpassten „Chancen“ in unserer Vergangenheit hinterher, hindert uns dies noch zusätzlich, in der Gegenwart zu leben.
Es muss uns klar werden: jeder Augenblick ist einzigartig und wird sich uns in dieser Form nie wieder bieten! Je mehr wir uns mit unseren Gedanken in der Zukunft bewegen, umso weniger können wir das Potential der Gegenwart nutzen.

Jeder Mensch muss eines Tages sterben, so viel steht fest. Was aber unklar ist, ist der Zeitpunkt unseres Todes. Wie können wir sicher sein, dass wir den morgigen Tag noch erleben? Wir wissen es nicht. Daher ist es umso wichtiger, jeden Tag, ja jede Minute unseres augenblicklichen Daseins, dem Pfad der Befreiung zu widmen.

Im Rahmen der Todesmeditation stellt man sich beispielsweise vor, man bekommt die Diagnose einer unheilbaren Krankheit und hat nur noch einen Monat zu leben. Welche Gedanken und Gefühle kommen hoch? Was will man unbedingt noch erledigt haben? Auf diese Weise erlangen wir mehr Klarheit darüber, was wir in diesem Leben wirklich wollen und wertschätzen. Regelmäßig durchgeführt, ermöglicht uns die Betrachtung der eigenen Vergänglichkeit, den Wert des Augenblicks mehr und mehr zu wertschätzen. Mit Demut und Dankbarkeit für dieses Leben können wir jeden neuen Tag beginnen und unsere täglichen Bemühungen auf heilsame Gedanken und Taten ausrichten. Wir sind zunehmend imstande, unser Leben neu zu strukturieren und können uns immer besser auf die wirklich wichtigen Dinge in unserem Leben konzentrieren. Dies spart Kraft und Energie und beschert gleichzeitig mehr Zufriedenheit und Wohlbefinden, was auch für unsere Mitmenschen positiv spürbar wird.

4. Juli 2008