Mitgefühl durch eigenes Handeln – Bericht vom Vortrag der Nonne Nu Nhu Minh in der Pagode Phat Hue

2In Folge der Teilnahme an der Ordinationszeremonie in Plum Village (Frankreich), sowie an dessen 30. Jahresfest, hat am Dienstag, den 06. März 2012 eine Delegation buddhistischer Mönche und Nonnen aus Vietnam auf ihrem Rückweg die Stadt Frankfurt und, zu unserer Ehre, unsere Pagode Phat Hue besucht. Am gleichen Abend hat unsere ehrwürdige Nonne Thich Nu Nhu Minh einen Dia-Vortrag zum Thema: “Mitgefühl durch eigenes Handeln über das Kinderhilfsprojekt „Chance to grow“gehalten.

Nach Thay´s Einleitung begrüßt die ehrwürdige Nonne Ni Su Nhu Minh alle Anwesenden und bedankt sich für unseren herzlichen Empfang, sowie für die gute Bedienung beim Mittagsessen, und sie freut sich über so viele Menschen, die mit viel Hingabe für eine besondere Energie sorgen.
Mit zarter und liebevoller Stimme erzählt sie, wie sie 1995 Thay kennengelernt hat, und wie sie zusammen gearbeitet haben an verschiedenen Projekten. Sie erzählt, wie sie Liebende Güte praktiziert, indem sie nah bei den Menschen steht, besonders bei den Menschen, die zurückgelassen wurden, von der Gesellschaft weggestoßen. Wir können Liebende Güte üben da, wo Menschen uns wirklich brauchen und wir müssen bereit sein, mit durch deren Leid zu gehen. Eine Diapräsentation wird gezeigt von der Reise nach Vietnam, die März 2009 von einer Gruppe im Rahmen von „Chance to Grow“ gemacht worden ist, wobei wir verschiedene Hilfsprojekte mit Geld- und Sachspenden unterstützt haben.

Die Spenden wurden Ni Su Nhu Minh, Ehrw. Äbtissin der Pagode Tay Linh überreicht. Die vielsagenden Bilder haben verschiedene unter uns bis zu Tränen gerührt. Zwischendurch begeistert Ni Su Nhu Minh uns immer wieder mit den vielen schönen Gedichten, die sie geschrieben hat.
Wenn wir lernen, Menschen zu begleiten, Lösungen zu finden, die ihnen helfen, können wir in unserem tiefsten Herzen die Bereitschaft zu helfen entwickeln.
Wir können Liebende Güte praktizieren indem wir zuerst Liebende Güte für uns selbst praktizieren. Liebevoll zu sich sein bedeutet nicht, nach Lust und Laune zu leben, sondern den Geist frisch halten, und dabei helfen uns die fünf Grundgelübte.

1. Möge ich es unterlassen, zu töten

2. Möge ich es unterlassen, zu stehlen.

3. Möge ich es unterlassen, sexuell unheilsame Handlungen auszuüben.

4. Möge ich es unterlassen, zu lügen, Zwietracht zu säen, grobe Worte zu benutzen und

sinnlose Gespräche zu führen.

5. Möge ich es unterlassen, meinen Geist oder Verstand mit Drogen, Alkohol, Gedanken

oder Emotionen zu benebeln und zu schaden.

Ni Su Nhu Minh dankt allen Anwesenden sowohl wie allen , die die Pagode unterstützen und sie sagt, dass sie für uns alle betet. In einer „Frage- und- Antwort- Runde“ erzählt Ni Su Nhu Minh, dass sie eine Schule bauen will, weil sie nicht nur für Menschen da sein will, sondern sie auch unterrichten will und Kinder früh
mit dem buddhistischen Aspekt vertraut machen möchte.
Die Summe des Projektes beträgt 25.0000€. Da es eine staatlich anerkannte Schule ist, muss es allen Normen entsprechen. Im Rahmen dieses Schulprojektes wurde Ni Su Nhu Minh eine Spende von 20.000€ übergeben.

Wir werden demnächst über dieses Schulprojekt berichten. www.chance-to-grow.org

Frau Andrea Kalles, eine Zenschülerin die bei dem Vortrag anwesend war, hat ihre Gefühle in

folgendes Gedicht ausgedrückt:

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Gedankensplitter

Voller Schmerz

Liebende Güte dringt ins Herz

Mitgefühl bringt Gefühl

Leise wird man weise.

Helfen macht Freude

Gemeinschaft stärkt

Der Frühling kommt

Gefühle sprießen.

Phat Hue

Juchhe

Der Weg ist das Ziel

Ich gehe.

Ich atme ein – ich atme aus

Mache dem Winter ein Garaus

Der Frühling kann kommen

Dankbarkeit und Mitgefühl grüßen.

Liebende Güte – was für ein Wort

zart und einfühlsam

langsam und schleichend

ein lebendiger Hort.

Gemeinschaft

Ach ja

Hurra

Meisterschaft

Beweglichkeit ist schön

Gesundheit ebenso

Aber nicht Alles

Denn Alles ist nichts ohne Liebe.

Ein Jahr Pause

wie schön

nichts müssen müssen

Danke danke.

Pause – mach ne Sause

geh in die Klause

lebe, feiere, liebe

atme ein und atme aus.

Verzeihung und Vergebung

Achtung und Respekt

Bewertung und Zweifel

All das sucht sich seinen Weg.

Blumen blühen

Emotionen kommen

Liebe erwacht

Dankbarkeit erhebt sich aus dem Schlamm.

Demut – was für ein Wort

kenne ich das?

Nein, ich lerne und habe Geduld.

Danke, lieber Thay.

Berauscht, begeistert und ergeben

den Buddha erleben

Wohin soll das führen?

Lassen wir los und uns führen.

Vietnam – ein Land der Freude

Menschen vergeben

Auf ins Reine Land

Mit Lächeln, Geben und Segen!

Spenden, tun und reden

lächeln und vergeben

Vietnam, Vietnam,

oh Du liebenswertes Land!

Begeisterung,

zur Schule gehen

helfen, aufbauen, geben

Klasse!

Frieden in mir

erfasse mich und verbreite dich

hier und jetzt und überall

Beatme mich und sei mit mir

so erfreue ich auch dich.

(Andrea Kalles)

19. März 2012

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