Mutterliebe – tief wie der Ozean, weit wie der Himmel

Der folgende Text wurde aus Anlass der Ullambana-Feier am 07.09.2008 während der Gedenk- und Dankeszeremonie in der Buddhahalle der Pagode Phat Hue vorgetragen. Diese Gedanken zum Muttertag können als Anregung benutzt werden, um sich an seinen Ursprung zu erinnern und seinen Eltern positive Gedanken zu widmen…

An Ullambana gedenken wir unserer Eltern, unserer Mutter sowie unserem Vater. Ohne unsere Eltern würden wir nicht existieren, nicht leben. Wie aus dem Samen einer Blume eine neue Pflanze wachsen kann, wenn man sie regelmäßig gießt und sich um sie kümmert, konnte auch wir durch die Fürsorge und Liebe unserer Eltern leben, uns zu den Menschen entwickeln, die wir heute sind. Heute wollen wir besonders unserer Mutter Gedanken und Worte des Dankes und der Liebe widmen: Unzählige Stunden, Tage, Wochen blieb sie an unserer Seite, sorgte für uns und beschützte uns. Sie gab uns Nahrung, Wärme und Liebe. Sie half uns Zeit unseres Lebens bei allen Schwierigkeiten, die sich uns in den Weg stellten und brachte uns bei, für uns selbst zu sorgen. Ohne die Hilfe und Zuneigung unserer Mutter, hätten wir niemals heute hier sein können, um eben dafür zu danken.

Natürlich haben wir uns seit unseren ersten Lebensjahren sehr verändert, sind gewachsen, haben die Welt erkundet, Freunde gefunden und wollen auf eigenen Beinen stehen – genau wie der einstige Samen der Blume: Zunächst wuchsen zarte, hellgrüne Blättchen aus dem hauchdünnen Spross. Die Pflanze wuchs und wuchs, entwickelte die ersten Blüten und reckte ihren Kopf hoch über das Gras hinaus, um die Weite der Welt zu erblicken. Fragt man nun diese neue Blume: „Weißt du eigentlich noch, dass du vor zwei Wochen noch ein kleiner Samen warst?“ dann kann es gut sein, dass sie es bereits vergessen hat. Dass die Blume ihren Ursprung vergessen hat, bedeutet aber nicht, dass der Samen sich in Nichts aufgelöst hat. Der Samen ist immer noch Bestandteil der Blume und wird es immer bleiben. So ist es auch mit uns: Auch wir vergessen manchmal, wo unser Ursprung liegt – nämlich in unseren Eltern. Sie haben sich für uns gegeben, opferten viel Zeit und Kraft ihres Lebens dafür, uns ein angenehmes und gutes Leben zu ermöglichen. Sie sind unser Ursprung und damit ein Teil von uns. Wir waren und sind die Verbindung unserer Eltern und werden es immer bleiben, auch wenn wir uns verändert haben oder diese Verbindung sogar nicht mehr akzeptieren wollen. All dies ändert nichts an der Liebe, die eine Mutter für ihr Kind empfindet.

Man sagt: Mutterliebe – Sie ist so tief wie der Ozean und so weit wie der Himmel.

Die Liebe, die eine Mutter ihrem Kind entgegenbringt ist unendlich. Viel Schmerz ließ unsere Mutter über sich ergehen, viele ihrer eigenen Bedürfnisse opferte sie unserem Wohl und unserem Glück. Auch wenn ein Kind sein ganzes Leben seinen Eltern widmen würde, könnte es nicht vergelten, was es von seinen Eltern erhalten hat: Existenz. Leben. Unendliche Liebe und Zuneigung.

Heute wollen wir daher unseren Eltern und besonders unserer Mutter mit offenem Herz unseren tiefsten Dank ausdrücken und unsere Gedanken nur ihnen widmen.

Wir können innerlich zu uns selbst sagen:

“Mutter, Ich bin mir bewusst, dass ein Teil von dir immer in mir ist,
in jeder Zelle meines Körpers.”
Auch wenn du eines Tages sterben solltest,
meine „innere“ Mutter bleibt bei mir…
Wohin ich auch gehe, ein Teil von dir geht mit mir.
Wenn ich dich in der Vergangenheit abgelehnt und verletzt haben sollte,
so möchte ich mich dafür entschuldigen.
Wie die kleine Blume habe ich vergessen, dass du und ich niemals getrennt sind.
Mutter… Egal wo du jetzt auch bist,
meine Gedanken sind bei dir und senden dir all meine Liebe und Dankbarkeit”

7. September 2008

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