Montag, 10. Januar 2011

Im Buddhismus glauben wir daran, dass wir immer wieder geboren werden. Und es kommt auf unser Bewusstsein an, wie wir wiedergeboren werden. Sehr oft nehmen wir im letzten Augenblick unseres Lebens unser Leid mit. So entsteht ein Kreislauf des Leidens und wir werden in diesem Leben erneut mit Leid konfrontiert und haben wieder die Gelegenheit, unser Leid aufzuarbeiten. Das Problem ist, dass uns meist das Werkzeug oder die Methoden fehlen, um anders mit leidvollen Situationen umzugehen. Probleme zu verändern fällt uns schwer, da unser Bewusstsein an alten Strukturen festhält. Das ist ungefähr so, als ob wir nach einem alten Rezept Brot backen. Uns wurde das Rezept überliefert und wir halten uns genau daran, aber irgendwie wird das Brot nicht so gut. Denn das Rezept ist veraltet, es ist abgestimmt auf alte Holzöfen, statt unseren modernen Backöfen und auch die Zutaten sind anders als die, die wir heute benutzen und deshalb gelingt das Brot nicht. Doch wir versuchen immer wieder neu nach dem alten Rezept das Brot zu backen und niemals sind wir zufrieden, denn das Brot gelingt nicht richtig. Manchmal müssen wir einfach das Rezept verändern, andere Zutaten benutzen oder die Temperatur anders einstellen und das Brot gelingt. Wir brauchen eine Offenheit für das Neue um das Alte zu verändern.
Einige unserer Gemeindemitglieder möchten mit Technik nichts zu tun haben. Aber sie möchten regelmäßig nach Vietnam telefonieren, was sie sehr hohe Gebühren kostet. Wir bieten ihnen an, bei uns über das Internet kostenlos zu telefonieren, aber das lehnen sie ab, weil sie vor der modernen Technik zurückscheuen und nichts damit zu tun haben möchten. So klagen sie immer weiter über zu hohe Telefonrechnungen!
Deshalb ist es wichtig, immer wieder eine Offenheit für das Leben zu entwickeln, damit wir Neues aufnehmen können und auch Neues lernen können. Buddha sagt, wir sollen offen sein für das Dharma und versuchen Belehrungen zu hören, darüber zu reflektieren und zu praktizieren. Um dafür offen zu sein, gibt es eine Grundregel:

1. Um sich mit seinen Problemen auseinander setzen zu können, muss man stark sein. Man stärkt sich mit positiven Gedanken, Situationen und Affirmationen, damit unser Geist mit positiver Energie aufgetankt wird.
2. Man erkennt, welche Probleme man hat
3. Man betrachtet sich ehrlich und schaut, in wie weit man bereit ist, sein Problem zu verändern. Wenn man es verändern möchte, öffnet man sich für Methoden, um eine Veränderung möglich zu machen.

Was heißt das konkret?
Wir lernen, die schönen Momente im Leben zuzulassen.
Wir lernen, Lob anzunehmen.
Wir lernen, um Hilfe zu bitten.
Wir gehen liebevoll und sanft mit uns selbst um und nutzen die Möglichkeiten unsere Energie zu stärken, bis wir genug Kraft haben, uns unseren Problemen zu stellen.
Im Alltag beobachten wir, welche Probleme sich in unserem Leben immer wieder wiederholen oder was uns stört, uns aber immer wieder begegnet. Dann versuchen wir, unser Problem zu analysieren. Sehr oft agieren wir mit Schuldzuweisungen, in dem wir uns selbst oder anderen die Schuld geben. Oft verurteilen wir uns selbst und machen uns schlecht: „Ich bin schlecht, oder ich mache alles falsch.“ Oder wir beschuldigen die Anderen: „Du machst alles falsch, Ihr seid nicht richtig“ – Buddha aber sagt: Nichts existiert allein, alles existiert immer in einer Co-Abhängigkeit und in einer Co-Abhängigkeit trägt niemand allein die Schuld. Es geht vielmehr darum, das Resultat zu sehen und sich zu fragen: Wie gehe ich damit um?

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10. Januar 2011

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