Die 5 Beobachtungen

von Anabodhi (pali) Asvaghosa (sanskrit) 1 Jhd.n.Chr.
Unsere Praxis auf dem Weg zur Befreiung beschränkt sich nicht nur auf das Textstudium oder auf Meditation – auch im Alltag, in jedem einzelnen Moment gilt es, sich selbst zu reflektieren und zu analysieren. Meditation ist die Voraussetzung, mit Ruhe und Klarheit diese Praxis der Selbstbeobachtung in den Alltag hineinzutragen. Erst wenn wir die Qualitäten, die wir in der Meditation erlangen konnten auch nach der Meditation aufrecht erhalten können, hat unsere Praxis einen wahrhaften Nutzen für uns und unsere Umgebung.
Welches sind die Phänomene oder Objekte, denen wir besonders im Alltag große Aufmerksamkeit und Achtsamkeit schenken sollen? Asvaghosa stellte bereits im 1. Jahrhundert n. Chr. die folgenden 5 Beobachtungen zusammen – bis heute haben sie nicht an Bedeutung für die buddhistische Praxis verloren.
(Kommentar der Pagode Phat Hue)

1. Beobachtung der Gewohnheitsstruktur
2. Beobachtung der Transformation
3. Beobachtung der gegenwärtigen Einflüsse
4. Beobachtung und Analyse
5. Beobachtung der aufeinander aufbauenden Gedanken

1. Beobachtung der Gewohnheitsstruktur

Wahrnehmen wie unsere Gewohnheitsstruktur arbeitet.
Unsere Gewohnheitsstruktur entsteht nur, wenn Unsicherheiten oder Ängste in uns entstehen.

2. Beobachtung der Transformation

Aktive und bewusste wahrnehmung wann die alten Strukturen entstehen und deren bewusste Veränderung.

3. Beobachtung der gegenwärtigen Einflüsse

Bewusst wahrnehmen welchen Einfluss die fünf Sinne auf uns haben und erkennen wie Sie auf uns wirken.

4. Beobachtung und Analyse

Die analytische Wahrnehmung dient dazu, durch eigene Erfahrung und Wissen die Phänomene so wahrzunehmen, dass sie für uns verständlich und logisch erscheinen. Dabei steht für die Analyse die buddhistische Logik im Vordergrund.

5.Beobachtung der aufeinander aufbauenden Gedanken

Bewusst wahrnehmen wie ein Gedanke den nächsten Impuls auslösst und wir jedoch die Entscheidung haben heilsam oder unheilsam zu handeln.