Bericht Nr.5 – Der Samstag: Liebende Güte – alltagsnaher Buddhismus – heilende Musik – wilde Trommeln

jade1Der Samstag des Jade Buddha Festivals

Erklär mir Liebe

Vortrag mit Zen-Meister Thich Thien Son und Ulrika Thomann
(Therapeutin)

Sie geht jeden an, betrifft uns alle, egal woher wir kommen, welche Hautfarbe
wir haben, ob wir arm sind oder reich: Die Liebe. Doch was ist das überhaupt?
Liebe? Dieser Frage gingen die beiden in ihrem Dialog nach. Ulrika Thomann, die sagt, „Für mich ist Liebe der Inbegriff von allem, ohne Liebe gibt es kein Leben“ und unser Zenmeister, der dagegen hält: „Liebe gibt es nicht – wenn wir denken wir Lieben, sind das unsere eigenen Erwartungen und Projektionen.“

Einführend erzählt Thay, dass er S.H. den Dalai Lama gefragt hat, was seine
Antwort auf die Frage was Liebe ist sei. Und der Dalai Lama habe geantwortet, dass der Augenblick, wo du mit einem Menschen Freude teilst und es in der Erinnerung einen guten Eindruck hinterlässt, das ist die Liebe. Deshalb empfiehlt er uns, Bilder anzuschauen, wo wir glücklich waren. Musik anzuhören, die uns an schöne Stunden erinnert, denn wir Menschen haben die Gewohnheit, aus der Erinnerung zu leben und so erleben wir auch aus der Erinnerung die Liebe.

Das Gespräch hat sehr viele Facetten und sicher wird es demnächst als DVD
erhältlich sein – deshalb hier nur noch einen sehr peotischen Begriff, den
Thay gegen Ende des Vortrags für alle vermittelt hat, in dem er von dem sehr
poetischen Begriff „Intersein“ erzählt, den der Zenmeister Thich Nath Hanh
eingeführt hat. Intersein bedeutet so viel wie: Du bist Ich. Wenn ich sehe, da
ist etwas nicht in Ordnung, dann ist ein Teil von mir nicht in Ordnung und ich
kann daran arbeiten, es in Ordnung zu bringen. Wenn dein Mann bockig und
stur ist, dann erinnert er uns daran, wo wir selber stehen und dass es ohne
Reibung keine Erkenntnis gibt. Wenn wir unseren Partner oder unsere Partnerin akzeptieren wie er oder sie ist, geben wir ihr Raum sich zu entwickeln. Liebe ist tiefe Verbundenheit. Wir suchen unsere Partner nicht zufällig aus, irgendeine karmische Verbindung ist da und wenn dieser Partner stur und bockig ist, versuchen wir mit dieser Sichtweise zu sehen: wir sind eins- seine Sturheit ist meine Sturheit. Und der Umgang mit der Sturheit ist das, was in diesem Leben auf mich zukommt, damit ich daran lernen und wachsen kann.

Ich existiere, weil Du existierst. Ich bin glücklich, weil du glücklich bist. Ich lerne, weil du mir Konflikte zeigst, Ich bin dankbar, weil ich dich sehe. Danke, dass Du mir das gezeigt hast, Danke, dass unser Streit uns mehr über uns gezeigt hat. Danke, dass wir miteinander wachsen können.

Einführung in Buddhismus

Die Einführung in den Buddhismus beendete Thay mit folgendem Satz:
„Genieß das Leben, schau hin, und erkenne, dass viele Sachen schön sind.
Schau genau hin, so dass Du sagen kannst: Das Leben ist schön.“

Du kannst es erreichen, in dem Du alles was Du tust ganz bewusst erlebst,
genauso wie der Moment gerade ist- das ist Deine Meditation der  Achtsamkeit, dass Du den Moment richtig erlebst: Wenn Du Kuchen isst, ist es eine Kuchenmeditation.

Wenn Du Auto fährst eine Automeditation. Wenn Du an der Ampel stehen bleibst, ist es eine Ampelmeditation. Alles erleben was DA ist.

Die Einführung in den Buddhismus zog viele interessierte Menschen an.
Thay illustriert, wie wir stufenweise herausfinden, wie man sich vom Leid
befreien kann. Zuerst lernen wir uns kennen und ganz als Mensch mit unseren
menschlichen Gefühlen, Ängsten und Fehlern zu akzeptieren. Die  Zen-Seminare können führen uns dabei in die verschiedenen Stufen der Selbsterkenntnis und Akzeptanz ein.

Einführungskurse in den Zen-Weg finden regelmäßig in unserem Zentrum
Buddhas Weg in Siedelsbrunn wie in Frankfurt in der Pagode Phat Hue statt. Die Termine finden Sie auf unserer Webseite.

Ein Swami der Weltweiten Organisation von Art of Living
gibt uns an diesem Wochenende die Ehre.

„Wenn ihr Eure Kraft kennen lernen wollt, müsst ihr nach innenreisen.
Das schönste Land der Welt ist in dir. Wenn du glücklich bist, wird alles schön. Sogar Lärm wird zu Musik. In diesem Leben gibt es nichts zu tun. Denn was ist unser letztendliches Ziel im Leben? Glücklich zu sein. Wenn du glücklich bist, kannst du das Glück weitergeben und teilen. Einfach nur
weil du existierst.“ – Egal wie klug oder wie schön du bist, eines Tage wirst du
sterben. Wenn du dir bewusst bist, dass du nicht viel zeit in diesem Leben hast, wird dir klar, dass wir das leben genießen müssen. Dass wir das Leben zu einem Fest machen und nicht zu einer Last. Zu diesem Anlass lädt der Swami alle ein, am 2 + 3. Juli, zum World Culture Festival ins Olympiastadion nach Berlin. Näheres unter: www.worldculturefestival.org

Im Anschluss an seine Rede, gibt der Swami Healing/ Segen im weißen Foyer, für jeden der möchte.

Rezitation & Opfergabe für Verstobene
Beim Jade Buddha gedenken wir den Verstorbenen und wünschen Ihnen, dass Sie Ihren Frieden finden. Wir wünschen auch für uns, dass all die Dinge die wir nicht mehr mit ihnen teilen können oder Worte die wir nicht zurücknehmen können, uns verziehen werden und wir uns auch selbst verzeihen können. Mögen die Verstorbenen und auch die Angehörigen ihren Frieden finden und das sanfte Lächeln des Jade Buddha in ihr Herz lassen.

Musik fürs Herz von Vincenco – Love, Joy & Healing
Ruhige Gitarrenmusik mit Gesang und Mantas und Melodien fürs Herz aus aller Welt. Man geht auf innerliche Reise und lässt sich verzaubern an andere Orte…

Sakura No Ki Taiko – Japanisches Trommeln

Vor so viel Publikum haben sie noch nie gespielt – das wundert wenn man sie erlebt hat. Sie sind Superstars auf der Trommel: ästhetisch, wild und muskulös–Ungeheure Disziplin und wilde Sinnlichkeit. Man muss dabei gewesen sein und die tiefen Trommeln selbst im ganzen Körper gespürt haben. Es ist wie Kraft tanken.

Vortrag Thay Thien Son: Globale Veränderungen in 2012

Wissenschaftler haben bewiesen: Durch Gedanken kann man viel verändern.
Wenn die Welt also so offen ist, hat jeder von uns die Möglichkeit etwas zu
verändern. Wir können uns öffnen. Die Möglichkeit der Offenheit liegt in der
Realität. In der Realität hier und jetzt haben wir die Flexibilität alles zu tun.

Wenn wir in die negative Energie rein gehen, denken wir, dass 2012 eine
Katastrophe passiert. Wir können auch dagegen steuern und uns öffnen für
ein positives Bewusstsein und eine höhere Dimension und diese Einstellung in
unseren Herzen tragen und uns zusammen schließen. Kollektives Bewusstsein, heißt im „Wir“ zu denken: „Was mir passiert, passiert auch dir und allen anderen.“

Vielleicht sollten wir die Dinge auf uns zukommen lassen und Geschehen lassen. Alles hat viele Seiten. Wären die Chinesen nicht nach Tibet gekommen, wäre der Dalai Lama nicht ins Exil gegangen und Buddhismus wäre hier im Westen nicht so populär. Wäre der Kommunismus nicht nach Vietnam gekommen, wäre ich nicht geflüchtet und wäre jetzt nicht hier…

Versuche jeden Tag mit einer guten Motivation anzugehen. Der Mensch ist wichtig. Wenn der Mensch wichtig ist, dürfen wir menschlich sein.
Menschlich sein heißt, dass wir uns erlauben Fehler zu machen. Sich zu öffnen, spirituell sein heißt: menschlich sein, lebendig sein.

Vietnamesischer Kulturabend mit vietnamesischen Popstars

„Mein Wunsch ist, den Friedensimpuls zu setzen, dass wir Menschen aus allen
Nationen gleich sind: wir alle atmen ein und atmen aus, wir alle haben einen
Körper, durch den Blut fließt.“ (Thich Thien Son eröffnet die „Jade Buddha-
Party“)

Alle Bilder in der Bildergallerie finden Sie hier.

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12. Juni 2011

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