Reisetagebuch Vietnam Tag 13: Madame Hanoi
Der Sonntagmorgen in Hanoi fängt mit Baguette an. Die französische Vergangenheit lässt grüssen und sie holt uns auch im Laufe des Tages noch öfters wieder ein. Als erstes geht es hinaus in die südliche Vorstadt, zur Dao Pagode. Wieder schieben wir uns durch staubige Luft und Motorrad Gewimmel hindurch – wie mag erst der Verkehr an einem normalen Wochentag aussehen?
Dann geht es über einen schmalen, holprigen Weg, am Rande tauchen immer wieder Ziegelberge auf und das ganze Dorf scheint im Neubaufieber zu sein. Der erste Eindruck am alten Pagodengebäude ist…endlich ein Stück Geschichte gefunden. Alte Damen sitzen am Eingang und verkaufen Gemüse.
Im Innenhof erwartet uns lang ersehnte Stille und in der dunklen Ahnenhalle finden wir die zwei Reliquien der Mönche die vor unbestimmter Zeit in der Meditation versunken und nie wieder aufgewacht sind.
Die Klosteranlage ist im Begriff wieder aufgebaut und eine riesige Teichanlage wird mit dazu beitragen sie zu einem Besuchermagnet zu machen.
Zurück in der Stadt löst sich die Gruppe auf und jeder gestaltet seinen Ausflug in die Altstadt nach seinem Wunsch. Es ist wie das Eintauchen in eine andere Welt. Das Gewirr der Gassen und Händler, die Auslagen der Läden bis hinaus auf die Strasse, dazwischen immer wieder die Träger die Gemüse und Obst anbieten, die immerwährende hupende Mopedlawine,der Autosalon neben dem Haarschneider auf der Strasse und, und, und…eine fremde doch freundliche Welt.
Es ist das Gefühl einer Lebendigkeit die das Überleben garantiert, denn die Armut der Menschen hier im Norden ist omnipräsent. Wir alle geniessen diesen Trubel und nachdem die anfängliche Scheu überwunden ist, können wir garnicht genug bekommen. Die etwas distanzierte „Madame“ hat auch uns in ihren Bann gezogen.
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