Reisetagebuch Vietnam Tag11: Reise in die Vergangenheit

127310211Heute fließen Bilder an uns vorbei, die uns den Alltag der Landbevölkerung näher bringen. Immer wieder das leuchtende Grün der Reisfelder oder sandige Felder mit Süsskartoffel Pflanzungen, immer mehr Wasserbüffel in Lehmlöchern. Einfache Bauern mit beladenen Fahrrädern, vor allem dicken Holzbündeln. Entenzüchtereien und kleine Wohnhütten wechseln ab.

49Alle diese Eindrücke werden begleitet vom ständigen Hupen unseres Fahrers, um die kreuz- und querfahrenden Mopeds zu warnen. Kamikaze ähnliche Reisebusse sausen vorbei und selbst ein auf dem Dach festgebundenes Moped ist kein seltener Anblick dabei. Um die Zeit etwas zu verkürzen gönnen wir uns natürlich einen köstlichen Cafe Fin am Strassenrand bei einer „Harmoniepause“

595b68Endlich tauchen aus dem Dunst des unendlichen Flachlandes einige Bergformationen auf. Wir haben unser Ziel nach fast vier Stunden Fahrt erreicht. Wir krabbeln aus dem Bus und nach einem einfachen Mittagessen verteilen wir uns auf zwei Holzboote die mit Stechpaddel und Motor ausgerüstet sind.

797b89geht die Fahrt auf dem Son Fluss. Gesäumt von zuckerhutartigen Bergen, die mit ihren grünen Hängen bis ins Wasser hinabfallen geht es flussaufwärts. Ein kleines Dorf wird sichtbar, überragt von einer nagelneuen Kirche, die sich vor dem Dschungelhintergrund unwirklich ausnimmt.

97Unsere Fahrt wird langsamer, eine letzte Kurve und vor uns sehen wir das gähnend dunkle Loch eines Höhleneingangs. Hinein geht die Fahrt, der Motor wird ausgestellt und der Fahrer steht nun am Stechpaddel und schiebt das Boot unter der niedrig hängenden Decke durch. Es gibt nur eine Stelle an der die Boote ins Höhleninnere kommen und je nach Wasserstand ist die Zufahrt auch teilweise ganz versperrt.
9b Dumpfe Stille umpfängt uns, es wird kühl und feucht und nur spärliches Licht durchdringt an manchen Stellen die Dunkelheit. Nach einigen Momenten haben unsere Augen sich an das Licht gewöhnt und wir können die phantastisch anmutenden Karstformationen bewundern, die sich über 36 Millionen von Jahren gebildet haben.

1071111Formen von Statuen, Tieren,Blumen sind erkennbar und unserer Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Dann geht es ans Land und wir dringen über unterirdische Sandstrände in das Höhleninnere vor. Nur ein Bruchteil des bisher 38km tief erforschten Gängesystems ist zugänglich, aber die gigantischen Formationen versetzen uns in eine Vergangenheit die gespenstisch-phantastisch-bizarr und skurril anmutet.

128Die Rückfahrt übers Land auf der dunkle Landstrasse hat noch einen besonderen Reiz, endlich kommen wir wieder heil an der Thay Linh Pagode zum letzten Abendessen und Abschied von „unseren“ Nonnen an.

14. März 2009

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