Wir treffen SH den Dalai Lama in Evry

Erlebnisbericht:

Ich möchte euch von einem Tag erzählen, der unser spontanes und intensives Erleben des Alltags in der Sangha in bester Weise darstellt. Vielleicht macht es euch Spaß mitzulesen. Wenn ihr den Kurzreport und inhaltlichen Teil der Rede SH lesen möchtet, findet ihr dies unter News.

Hue Nghiem

Montag 11.Aug 2008

Pagode Phat Hue, Büro

Es ist kurz nach 9 Uhr und unsere Sangha und einige Pagodenbewohner sitzen beim morgendlichen Arbeitsmeeting mit unserem Meister Thich Thien Son. Hue Trieu hat einige Fragen, die den Arbeitsplan und kommende Einsätze der Mediengruppe betreffen , u.a. der Besuch SHDL in Basel und Berlin im Oktober diesen Jahres. Es lag auch noch die Einweihung der neuen Pagode in Evry bei Paris in der Luft, hatten wir doch eine Einladung des Ehrw. Abtes Thich Minh Tam an die Sangha für Dienstag 12.Aug 08 bekommen, denn der Dalai Lama hat in diesem Jahr kurzfristig zugesagt. Bis jetzt hatten wir die Teilnahme aber zurückgestellt, da die Reise, Hin und Her an einem Tag, recht aufwendig erschien und die Sangha mit Arbeit und Unterricht ausgelastet ist. Nach kurzer Diskussion beschlossen wir jedoch das die Möglichkeit SH aus nächster Nähe zu sehen und zu hören und evt . sogar ein kurzes Gespräch mit dem Abt aufnehmen zu können einfach zu wichtig ist um sie nicht wahrzunehmen. Gesagt, getan- doch wer soll fahren? Wunschmeldungen voran, traf es uns, d.h. Hue Trieu und mich, Hue Nghiem.

Wow…jetzt mussten wir aber alles in Windeseile arrangieren, um noch am selben Nachmittag zu starten…alles klappte wie am Schnürchen. Wir bekamen ein super günstiges Ticket (billiger als die Fahrt mit dem Auto). Die Sachen und Fotomaterialien waren schnell zusammengepackt, die restlichen Tagesarbeiten erledigt und gegen 17 Uhr ging es los. Unsere ganze Reise sollte sich noch nach und nach als ein Mini Zenkurs für uns entpuppen.

Flughafen Frankfurt

Superpünktlich treffen wir um 17.30 Uhr am Flughafen ein, der Air France Schalter ist schnell gefunden, das E Ticket gegen Boardkarten eingetauscht und dann die Frage…”wie- das ist alles Handgepaeck???” Insgeheim hatten wir damit gerechnet, denn neben unserem kleinen Rucksack für die Übernachtung (glücklicherweise braucht man als Nonne nicht viel) gab es noch den Monster Rucksack mit großer Spezialkamera und Zubehör. Hue Trieu zeigt ihren Presseausweiss vor, wir erklären wohin es geht und die Dame gibt ihr ok. Uff….geschafft, auf zur nächsten Hürde, die Gepäckkontrolle.“Tja, was haben wir denn da für einen Schatz im Gepäck? Kommen sie bitte mit zur Sonderkontrolle”. Hue Trieu wurde es etwas flau im Magen, aber die Beamtin war recht nett und erklärte ihr die ganze Prozedur. Natürlich liegen die Fragen: wer und was seid IHR ? in der Luft. So erzählen wir, wer wir sind, woher wir kommen und wohin wir wollen und der Name SH öffnet wirklich alle Herzen und Türen. Das Interesse ist groß und wir lassen gleich ein paar Flyer unserer Veranstaltung 2009 dort. Weiter gehts im Eilschritt – mal wieder ist der Flughafen im Umbau und unser Abfluggate liegt am letzten Ende eines endlos erscheinenden Flures. Hue Trieu schwer bepackt mit Monster Rucksack vorn und kleinem Gegengewicht auf dem Rücken, ich mit kleinerem aber schwerem Teil auf dem Rücken und 2 Taschen vor dem Bauch. Aber so haben wir uns jegliches Einchecken gespart und nach Erfahrung fast 1 Stunde Wartezeit in Paris auf dem Flughafen am Gepäckband. Abfluggate gefunden und hinein in die Maschine. Immer wieder begegnet uns erst dieser fragende, etwas skeptische Blick, der sich dann in ein freundliches Lächeln verwandelt: “Bonjour Mesdames, asseyez vous”. Fast vergessen – wir sind wirklich auf dem Weg nach Frankreich und werden SH morgen sehen…es kommt uns noch vor wie im Traum!.

Ein ruhiger Flug liegt hinter uns und alle Fragen, wie sich morgen alles gestaltet haben wir zwar angedacht aber zurückgestellt.Wir sind uns einig: lassen wir den Moment entscheiden und einen klaren Blick bewahren. Adresse in der Hand, übrigens das Einzige was wir an Information haben, gehts weiter zum RER Bahnhof…mal wieder einige Meter, Treppauf und Treppab. Glücklicherweise gibt es einen direkten Zug nach Bagneux im Süden von Paris, einziges Problem: wir sind nicht sicher an welcher Station wir rausmüssen, da ich mal wieder etwas zu kurz im Internet geschaut habe und auf den ersten Blick beide Möglichkeiten sehr nah erschienen.

Wir entscheiden uns für eine Station, tja und dann sind wir ca 1 Stunde zu Fuss unterwegs. Es ist ein herrlich lauer Sommerabend, die Strassen, wie es sich für den August in Paris gehört, menschenleer, aber dann gibt es doch ein paar nette Leute, die aber leider die Strasse nicht kennen. Erst beim dritten Anlauf und dem Nennen der Pagode haben wir Glück…es sind nur noch ein paar Meter um die Strassenecke. Dann stehen wir vor….einem kleinen, alten Pariser Vorstadthäuschen mit dem Nameszug Pagode Khanh An….irgendwie hatte sich von meinem letzten Besuch 2006 ein anderes Bild im Gedächtnis festgesetzt, Hauptstrasse, Pagodenturm, Riesengebäude…das ist aber die neue Pagode die eingeweiht wird und ca 45 Autominuten von hier entfernt liegt, nämlich in Evry! (Soviel zu Erinnerungen und Vorstellungen wie Khanh An auszusehen hatte.)

Pagode Khanh An 22.30 Uhr

Etwas unsicher geworden klopfen wir an die Tür, eine ältere Dame, Vietnamesin öffnet uns verwundert. Wir stehen in einem kleinen Büro und werden in Empfang genommen. “A di da phat, habt ihr schon gegessen” – ja, wir sind angekommen in einem kleinen Stück Vietnam. Man hatte uns nach einem Telefonat unseres Meisters mit dem Ehrw. Abt Thich Minh Tam und dem Ehrw. Thich Quang Dao erwartet, ein bischen zahlreicher, aber das konnten wir schnell aufklären.

Wohin nun mit uns, noch nach Evry fahren? Zu dieser späten Stunde fand sich aber kein Fahrer mehr. So bekommen wir erst einmal die Badges und Registrierung als Ordinierten Sangha und ein bischen Informationen über den geplanten Ablauf. Wir erfahren das der Besuch SH am Nachmittag zwischen 14 und 16 Uhr stattfinden wird, (wir hatten 10 Uhr morgens abgespeichert ), und alle Besucher , insgesamt 1500 geladene Gäste, einer strengen Sicherheitskontrolle unterzogen werden … absolut keine Fotoapparate mit in das Gebäude gebracht werden dürfen.

Hilfe, leichte Panik steigt auf…wir sind doch extra zum Fotografieren gekommen. Mehrere Versuche noch etwas zu klären, oder die Genehmigung für die Aufnahmen zu bekommen sind an diesem Abend fehl am Platz. Wir geben uns mit dieser Nicht Antwort zufrieden, vertrauen in den Moment und geduldig suchen wir unseren Schlafplatz auf. Wir freuen uns, nach und nach bekannte Gesichter aus dem Sommercamp in Amiens zu sehen, alles fleissige Helfer und Helferinnen für den kommenden Tag. Wir gehen in die Buddhahalle, durch verwinkelte Flure über einen schönen Innenhof in dem immer noch fleissig gekocht wird und landen schliesslich in einem Zimmer wo wir im Etagenbett schlafen dürfen.

Pagode Khanh An 05.00 Uhr

Am frühen Morgen sehen wir, das über Nacht noch zahlreiche Gäste eingetroffen sind und dicht gedrängt überall auf dem Boden übernachtet haben. Wir machen uns zur Morgen Rezitation fertig, draussen herrscht ein suptropisches Klima nachdem es in den Frühstunden sehr stark geregnet hat-ein gutes Zeichen . Wir lernen wieder eine etwas andere Morgenzeremonie kennen und zum Ende zieht Kaffeeduft vermischt mit dem Geruch frischer Kräuter durchs Haus, das Frühstück ist von fleissigen Laienhelfern vorbereitet worden: franz. Milchkaffe und Baguette und traditionelle vietnamesische Reissuppe warten auf den Tischen. Die Sangha und Laien versammeln sich, der Ehrw. Abt läutet und es kann gefrühstückt werden. Es liegt eine erwartungsvolle Spannung in der Luft, einige erklärende Worte zum Ablauf werden auf vietnamesisch gesprochen und die Personen auf Autos und Fahrer nach Evry verteilt. Es geht gegen 9.30 Uhr los! Und wie gehts nun weiter mit uns??? Wir haben alle Möglichkeiten erfragt wie und wo der Ausweis für Hue Trieus Photoausrüstung abzuholen ist. Nächste Stelle direktbei der Präfektur. Unser Fahrer ist ein sehr ruhiger, geduldiger Herr und er bietet sich an uns, nachdem wir die anderen Passagiere an der Pagode abgesetzt haben, weiterzufahren.

Pagode Evry 10.15 Uhr

Die Pagodentürme leuchten von weitem gelblich durch einige Baumwipfel, ja das war das Bild von Khanh An was ich in Erinnerung hatte, nur gab es vor 2 Jahren noch keinen Anstrich. Praktische Orientierung: unser Bahnhof für die Rückfahrt ist nur 800 m entfernt, sieht nach einem kurzen Rückweg aus (später mehr dazu)

Schon an der ersten Abzweigung erwartet uns eine Metallbarriere und Polizeisperre. Die Pagode ist sehr weiträumig abgesichert worden und die Polizei macht soeben einen Sicherheitscheck….wir kommen an einer Karawane von Einsatz-und Mannschaftswagen vorbei, die sehr beieindruckend, fast einschüchternd sind. Sofort sind Bilder und Pressestimmen zu Tibet, dem Shudgen Konflikt und China im Kopf parat und lösen eine leichte innere Unruhe in mir aus. Es wird Ernst.

Doch im Moment ist unser Gedanke gleich wieder bei dem Ausweis. In der Präfektur angekommen, verweist man uns zurück an die Organisation. Da sich jedoch das Nationalpolizei Revier direkt nebenan befindet, nutzen wir die Chance und fragen dort ebenfalls nach. Ein freundlicher Kommissar erklärt uns das seine Zuständigkeit im äusseren Sicherheitsbereich liegt und wir ins an den Kommissar vor Ort für die innere Sicherheit wenden müssen….das heißt marsch, marsch zurück zur Pagode. Ein Blick zur Uhr, Schluck- die Zeit läuft, schon nach 11.30 Uhr. Wir müssen bis 13.00 Uhr an Ort und Stelle in Zeremonieroben in der Buddhahalle sein.

Pagode Evry 11.45 Uhr

Die Sonne brennt vom Himmel, es bläst ein heftiger Seewind und eine Menschentraube steht noch vor dem Sicherheitscheck. Linke Seite Einlass für die Ordiniertensangha, rechts für weitere geladene Gäste. Einige hochgradige Besucher anderer buddhistischer Traditionen, aus örtlicher Politik und öffentlichem Leben reihen sich ein und zwängen sich durch die engen Kontrolltore. Wir gehen in unseren Sanghabereich, immer noch ohne den Ausweis für die Aufnahmen in der Hand. Mittlerweile haben wir unsere Dharmabrüder aus Pagode Vien Giac Hannover getroffen, viele Dharmaschwestern aus verschiedenen anderen Klöstern sind auch angereist. Die Buddhahalle mit ihrer meterhohen goldenen Buddhastatue vor hellgrüner Wand füllt sich nach und nach. Alle nehmen auf dem Boden, der mit rotem Teppich belegt ist, Platz. Auf der Bühne steht nur der Sessel wo später SH Platz nehmen wird, umrahmt von Blumenschmuck.

Auf dem Mezzanin hört man die Presse und das Fernsehen murmeln, die Spannung und Erwartung steigt. Im Untergeschoss versammeln sich die ca 1000 geladenen Gäste und warten mit angestrengtem Blick auf die Leinwände auf die Ankunft SH. Eine erneute Durchsage….SH wird in 15 Minuten erwartet.

Hue Trieu schwitzt Blut und Wasser, ihre ganze Aufgabe, der ganze Sinn der Reise hängt an einem seidenen Faden. Wir hatten endlich die betreffende Dame auffindbar gemacht die einen neuen Ausweis ausstellen wollte, ganz zufällig hatte Hue Trieu ein weiteres Passfoto von sich dabei…! Ich selbst konnte mich am Mittelgang platzieren und hatte mein Telefon (Handys waren erlaubt) als Kamera aktiviert…zur Not mussten wenigstens diese Bilder herhalten. Ich fühlte meine Angst hochkommen, nicht richtig zu treffen, plötzlich lag das Gefühl der Verantwortung aller Photos auf mir. So ist das mit unseren Projektionen und Ängsten im Alltag. Durchsage: SH trifft im Auto Konvoi in 5 Minuten ein….Hue Trieu, immer noch ohne den Ausweis und Kamera in der Hand. Die großen Türen nach draußen sind offen, man überblickt den Vorplatz aus der Höhe, eine Menschenmenge bewegt sich, die Trommel und Glocke erklingt, die gelben Baldachinspitzen werden sichtbar und auf einmal ist SH im Raum…..eine Woge geht durch die Menge. Seine Leibwächter drängen alle in die Reihen zurück und dann passiert es- die ältere Nonne neben mir hält SH ihre Kata (weisser Schal) hin und… er bleibt stehn,legt ihr ganz langsam und ruhig den Schal wieder um den Hals, alle Wächter herum sind am drängeln aber SH lächelt und segnet sie…und ich, ich stehe 50cm daneben und vergesse fast auf den Auslöser zu drücken.

Mir stehen die Tränen in den Augen, diese Herzenswärme zu spüren ist einfach unbeschreiblich. SH schiebt sich im wahrsten Sinne des Wortes zur Bühne durch, verbeugt sich vor dem Buddha und nimmt auf dem Sessel Platz. Neben ihm Matthieu Ricard sein Freund und Übersetzer. Aber wo ist Hue Trieu, ich kann sie nicht sehen und hatte sie in der Aufregung ein wenig vergessen. Da höre ich das vertraute Klicken des Schnellauslösers UNSERER Kamera…. sie ist im Einsatz! Was war geschehen? Egal es hat irgendwie noch geklappt.

Die offizielle Feierlichkeit beginnt, das Protokoll nimmt seinen Lauf. Zuerst gab es eine bewegte Ansprache des Ehrw. Abtes Thich Minh Tam. Die neue Pagode in Evry wird die grösste buddhistische Pagode in Europa sein und die vietnamesische Gemeinde ist überglücklich die Segnung SH zu bekommen, ist doch die Geschichte des vietnamesischen und tibetischen Volkes von der gleichen Flüchtlingskultur geprägt. Anschliessend spricht der Bischof von Evry, zum Frieden in der Welt und unter den Religionen, danach folgt die Rede des Bürgermeisters von Evry, übrigens die jüngste Stadt Frankreichs. Seine Botschaft bezieht sich auf die Menschenrechte und Freiheit der Religionen.

Endlich ergreift SH das Wort, er spricht in englisch, leider ist der Ton so leise, das man ihn im hinteren Bereich der Halle kaum versteht. So warte ich auf die Übersetzung die lauter übertragen wird. Zwischendurch macht SH in seiner ihm eigenen liebenswürdigen Art den Kontakt zum Publikum, zu den Ordinierten in den vorderen Reihen, den Kindern oder anderen Besuchern. Die Halle ist erfüllt von seiner Präsenz und Ausstrahlung. Er spricht über menschliche Würde, Verantwortung für Mitgefühl,Verantwortung unserer Handlungen, der Wichtigkeit des Zusammenhaltes der unterschiedlichen Religionen für eine glücklichere Welt und gibt die Botschaft an die Ordinierten, wie wichtig es ist, buddhistische Texte zu studieren um Wissen und Verstehen zu erlange, aber am allerwichtigsten dieses auch im Alltag zu praktizietren. Sonst erschließt sich keine Weisheit und die Worte des Buddhas von vor über 25000 Jahren verlieren ihren Gehalt. Hauptziel der buddhistischen Lehre ist die Transformation unseres Geistes und dadurch unserer Haltung und Handlung, hin zur Überwindung zerstörerischer Emotionen. Die Worte und ihre Botschaft sind klar und gehen in die Tiefe. Mögen viele Menschen dieser Botschaft folgen.

Die Zeremonie geht weiter mit einem Geschenk übergeben von acht Kindern:

3 tibetische Kinder als Symbol der drei Juwelen (Buddha, Dharma, Sangha)

5 vietnamesische Kinder als Symbol der 5 Kräfte (Glaube, Kraft, Achtsamkeit, Konzentration, Weisheit)

8 Kinder insgesamt als Symbol für den 8 fachen Pfad

Mittlerweile hat SH die Zeit überschritten, es ist mehr als seine Stunde vergangen. Auf der Presseempore wird es lauter, die ersten Übertragungen werden weitergegeben, da nur eine halbe Stunde Sendezeit angesetzt war. SH Übergibt noch eine wunderschöne Tanka, auf welcher unter anderem die drei grossen Gelehrten dagestellt sind, die den Buddhismus nach Tibet gebracht haben. Danach läuft alles sehr schnell ab. Der Dalai Lama steigt von der Bühne und begibt sich wieder von einer Menschentraube aus Mönchen und Leibwächtern umringt durch einen Nebenausgang ins Untergeschoss. Es steht noch die Segnung der Stupa auf dem Programm und eigentlich eine kleine Ruhepause im Raum des Hochehrwürdigen Abtes. SH streicht die Ruhepause, er spricht zu den Besuchern und kommt auf dem Vorplatz wieder in Sicht. Am Zaun haben sich Hunderte von Menschen versammelt um ihn zu sehen und zu gruessen, alles in sehr freundlicher Atmosphäre. Presse und Fernsehen umringt ihn-aber es gibt keine politischen Äusserungen an diesem Nachmittag. Die Segnung der Stupa erfolgt in einem engen Kreis von Mönchen

und nach kurzer Zeit erscheint SH wieder und geht die Treppe Richtung Auto hinunter. Immer noch liegt die Spannung und Aufregung seiner Anwesenheit in der Luft, vermischt mit Glücksgefühl und tiefer Dankbarkeit für seine Persönlichkeit und Menschlichkeit. Ein letzter Gruss , das Umlegen der Kata um den Hals eines alten Exiltibeters, ein letztes herzliches Schulterklopfen und SH steigt ins Auto und der Konvoi setzt sich wieder in Bewegung. Wow – war es nun Traum oder Wirklichkeit – diese intensiven Minuten wirken nach!

So, wie ist es Hue Trieu ergangen…

Sie stand, als der Dalai Lama in die Buddhahalle kam, noch immer ohne Kamera, ohne Werkzeug, ohne ihr Selbstbild im Saal. Sie war weder im Ordiniertenbereich noch im Fotografenbereich einzuordnen. Aber in diesem Moment hat sie richtig losgelassen, ehrlich und tief…”wenn es so sein soll, dann habe ich halt keine Kamera und erlebe den Dalai Lama live”. Der Kampf gegen das Ego hatte stattgefunden, es gab keine Erwartungen mehr und just in diesem Moment kam die Hilfe in Form des nachgelieferten Fotografen Ausweises. Dies ist Zen Live !

Rückfahrt 17.30 Uhr

Nachdem wir reichlich Aufnahmen hatten, noch einige schöne Gespräche mit Dharmabrüdern und Schwestern führen konnten ging es zurück. Fix die Zugkarte gekauft, nur mit halben Ohr zugehört, das es irgendwo auf der Linie mal wieder ein Problem gab und wir auf halber Strecke in die Metro umsteigen müssten. Die Zeit bis zum Abflug wurde schon wieder sehr knapp und als wir aus der Metro wieder in die RER Bahn wechseln wollten, standen wir im geschlossenen Gare du Nord: Alarmbereitschaft, Feuer.

Noch ganz benebelt von den Erlebnissen und dem Treffen mit SH laufen wir zum Taxistand und erlauben uns ein Taxi bis zum Flughafen zu nehmen. Die Taxifahrerin schlängelt sich durch den Verkehr und wir kommen in letzter Minute (5 Minuten vor Toresschluss) an. Weiter geht das Gelaufe: Einchecken am allerersten Schalter, aber das Abfluggate am genau entgegengesetzten Ende….hechel, hechel. Endlich über den Wolken gehen wir den Tag durch und er erscheint uns so unwirklich, wie die Luftschlösser unter uns.

Flughafen Frankfurt

Alles klappt reibungslos..plötzlich ein Hallo von der Seite. Die freundliche Beamtin von gestern am Kontrollschalter hat wieder Dienst und wir kommen ins Gespräch, zeigen ihr ein paar Bilder auf dem Kamera Display und da sie alle Flyer verteilt hat lassen wir ihr gleich noch einen ganzen Stapel da. (Falls irgendjemand zufällig im Terminal 2 abfliegt, kann er sie sehen.) Am Rande hatten wir noch einige nette Begegnungen die uns gezeigt haben: bin ich offen und freundlich kommt alles auf mich zu.

Eure Hue Trieu und Hue Nghiem

28. August 2008

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