Das Gefäß leer machen und endlich leben …
Was wir gewöhnlich als „Leben” definieren, ist nicht das Leben im Hier und Jetzt. Wir leben fast ausschließlich aus unserer Vergangenheit heraus. Jeder von uns schleppt seine eigene Wolke, bestehend aus Erinnerungen, Interpretationen und damit verbundenen Gefühlen und Emotionen mit sich durch den Alltag. Bei allem, was wir wahrnehmen, sind unsere Vergangenheit und die daraus entstehenden Prägungen unsere ständigen Begleiter. Wie sieht Deine Wolke aus? Welche Farbe hat sie? Ist sie dicht und dunkel oder leicht und rosarot?
Wenn sich Deine Wolke dunkel und schwer anfühlt, ist es wichtig, dass Du verstärkt die Achtsamkeit im gegenwärtigen Moment trainierst. Das klingt einfacher als es ist. Denn es ist zu Deinem Überlebensmechanismus geworden, dass Du an Deiner dunklen Wolke festhältst. Sie ist Dir vertraut und gibt Dir das Gefühl der Sicherheit. Wenn Du zum Beispiel überall nur Gefahr siehst, wirst Du die Energie der Gefahr in Deine Wahrnehmung im Hier und Jetzt hineintragen, was dazu führt, dass Du sie ständig um Dich herum und in Dir selbst erzeugst und wahrnimmst. Dein Körper schüttet vermehrt Stresshormone aus, was Gefühle von Angst und Panik noch verstärkt. Auch wenn keine Gefahr besteht, wird Deine Wolke dafür sorgen, dass Du die Dinge und Gegebenheiten als Gefahr decodierst. Selbstverständlich reagieren dann auch Deine Mitmenschen entsprechend, wenn sie Deine fortwährende Anspannung und Alarmbereitschaft spüren. Manch einer wird sich von Dir zurückziehen oder aber angriffslustig reagieren. Diese Wechselwirkungen festigen Deine Wolke zusätzlich.
Viele Wolken aus unserer Vergangenheit wollen wir nicht wirklich loslassen. Wir möchten sie vielleicht „klar und leicht machen”, aber ganz tief in uns, halten wir sie in Form von Gewohnheitsstrukturen, wie wir mit uns und unserer Mitwelt umgehen, fest. Wir meinen, durch wiederholtes Analysieren und Reflektieren können wir die Wolken auflösen. Das reicht aber nicht aus.
Du musst auch bereit sein, die Verbindung zu Deiner Wolke vollständig aufzulösen. Ansonsten findest Du Dich ständig in Deiner „Wolken-Spirale” wieder. Du holst die Gedanken und Gefühle aus der Vergangenheit immer wieder hoch und verlierst Dich in ihnen. Die Prägung ist sehr stark – aber es ist wichtig, dass Du Dir vergegenwärtigst, sie hat nichts mit der Realität zu tun!
Wir stecken tief in unseren Ängsten und erzeugen immer wieder die gleichen Gefühle wie in der Vergangenheit. Damit halten wir unsere Wunden offen und verhindern den Heilungsprozess. Um diesen Teufelskreis zu durchbrechen, brauchen wir eine Methode, die uns die Möglichkeit gibt, dass wir immer wieder neu, ohne den Ballast unserer vergangenen Prägungen, beginnen können – in jedem Moment. Nur so können unsere Wunden nach und nach wirklich und in der Tiefe heil werden.
Wie kannst Du das Glas leeren?
Stell’ Dir vor, Du hast ein Glas mit Tee in Deiner Hand. Nimm‘ das Glas und schütte den Inhalt aus. Ja, es tut ein bisschen weh, den guten Tee einfach so auf den Boden zu schütten, aber nun ist das Glas leer. Du kannst es neu füllen: Zum Beispiel mit Freude, Vertrauen, Lebendigkeit und Hingabe.
Um das Glas vollends und vor allem längerfristig von den Schlacken Deiner Vergangenheit zu entleeren, brauchst Du Mut, Stärke, Durchhaltevermögen und (Selbst)vertrauen. Ansonsten füllst Du es gleich auf der Basis Deiner Gewohnheitsstrukturen mit dem „guten alten Gebräu” wieder auf.
Du selbst – mit all Deinen Aspekten: Körper, Gefühle, Gedanken, Gewohnheiten und Bewusstsein – bist das Gefäß. Der Inhalt ist Deine Vergangenheit. Schütte sie aus. Aber gib’ acht, wohin Du sie schüttest – kippe sie nicht über Deinen Mitmenschen aus, Du könntest sie damit unnötig belasten. Auch sie haben mit ihren eigenen Wolken bereits genug zu tun. Gehe in die Natur, an einen Teich oder in den Wald, übergebe Deine Vergangenheit den fünf Elementen. Hier ist sie gut aufgehoben und wird dem Kreislauf der Veränderung übergeben.
Das Glas immer wieder ausschütten…
Im Alltag müssen wir unser Glas ständig wieder ausschütten. Wir müssen uns immer wieder von der Vergangenheit frei machen. Du kannst dies tun, indem Du Deine Gefühle, Gedanken und Handlungen regelmäßig überprüfst und reflektierst, um Deine Gewohnheitsstrukturen zu erkennen. Sie durchziehen wie ein roter Faden Dein gesamtes Wesen und Handeln. Wenn Du sie durchschaut hast, kannst Du dazu übergehen, Dir neue, heilsamere Strategien und Gewohnheiten anzutrainieren, z.B. indem Du Deine Wahrnehmung schulst, die blühenden Blumen und nicht die bereits verwelkten Exemplare zu sehen.
Zweitens, öffne Deine fünf Sinne, für das, was in Dir und um Dich herum in diesem Augenblick wirklich ist – ohne Interpretationen, Dramen und anderen Ausläufern Deiner Wolkenformationen.
Auf diese Weise bleibt Dein Gefäß immer aufnahmebereit für das, was ist. Es ist leer, aber dennoch voll – voll von Leben.
Ein sehr gut durch beobachtung dokumentierter Beitrag, der auch in einem guten Erklärstiel geschrieben.
Dennoch ist es eine oft sehr schwehre übung das Glas mit dem vergangenen Inhalt so zu leeren, dass es zB. bei einem neuerleben einer Kriese, rückschlag nicht nur wieder erneut mit dem alten Inhalt zu füllen und nun auch noch das neue
Übeldazu hinein zu füllen
Sehr gehaltvoller tiefsinniger Beitrag, zudem einfach erklärt. Wäre schön, auf dieser Seite einen Link
” weitersenden ” oder “weiterempfehlen ” einzurichten, damit man lieben Menschen diesen Artikel zukommen lassen kann.
Liest sich aber leichter, als dass es einem gelingt !
[...] Das Gefäß leer machen und endlich leben … [...]
Wir sind alle Produkt unserer Vergangenheit. Sie veranlasst uns in der Gegenwart so zu handeln, wie wir es in der Vergangenheit als Erfahrung abgespeichert haben. Wenn Du im Augenblick sein willst, solltest Du Deine Vergangenheit kennen und durch diese “gespeicherte Erfahrung” Dich nicht in die Irre führen lassen. Wichtig ist, sich zu vergeben, ein Klima von “Innerer Freundlichkeit” aufzubauen und in der Gegenwart so zu handeln, dass Du ein Freund der Wesen wirst und Positivität (das Herz öffnen) ausstrahlst. So kannst Du Dich immer wieder neu schaffen, von Augenblick zu Augenblick.
Besser ein Gefäß ungefüllt lassen
als bis zum Rande füllen
Habe den Beitrag erst heute gelesen ! Aber das ist eigentlich auch gut, denn nun kann ich dieses Gefäss leer machen für alles neue was kommt! Ja die Gewohnheiten sind oft so fest in uns verankert, wir kleben an ihnen, auch wenn sie uns manchmal nichts gutes bringen( wie die schweren Wolken)!
wünsche Euch allen einen guten Anfang für das neue Jahr und auch für ein neues leben!
lieben Gruss, gabi
also ich komme mir vor wie ein Umweltverschmutzer, wenn ich das probiere. Hat aber schon mal blendend funktioniert.
Das Glas war niemals voll, warum sich drum kuemmern?
Wenn das Auge nicht sieht,das Ohr nicht hört
und der Geist nicht weiß,dann ist das Gefäß leer.