Meditation

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Unter den Weltreligionen findet sich die buddhistische Meditation als eine der am weitesten kultivierten und organisierten Meditationspraxen. Die Praxis der Meditation ist zentraler Bestandteil in allen buddhistischen Schulen, egal ob ein Schüler Beruhigung oder Befreiung von gedanklichen Inhalten (shamatha Meditation), die bewusste Entwicklung bestimmter Geisteszustände durch kreative Visualisierungen (Pures Land Meditation) oder das Sich-Bewusst-Werden aller psychischen und physischen Prozesse in ihrem Zusammenspiel (vipassana Meditation) erstrebt.

Es existieren zwar viele Gemeinsamkeiten in den Meditationsanleitungen der buddhistischen Welt, trotzdem haben die Meditationsformen der einzelnen buddhistischen Schulen philosophische und praktische Eigenheiten. Bestimmte Linien des Vajrayana Buddhismus definieren zahlreiche Level und Stufen des Geistes auf dem Weg der Meditation (einschließlich mehrerer Grade der Erleuchtung selbst), während andere Linien – wie die südliche Ch’an Schule in China – das Prinzip gradueller, allmählicher Fortschritte ablehnt und an dessen Stelle die Lehre von plötzlicher und einsichtsvoller Selbsterkenntnis stellt.

Gemäß des Palikanons Tipitaka (auch Dreikorb) der Theravadatradition – wahrscheinlich um 29 vor Christus verschriftlicht – beginnt die buddhistische Meditation mit einer unabdingbaren Basis moralischen Trainings (sila) und führt durch Achtsamkeit (sati) und Konzentration (samadhi) auf den Weg zu Einsicht oder Erkenntnis und zum Erlangen des buddhistischen Ideals. Zentraler Bestandteil dieses Prozesses ist das Erreichen von Zielstrebigkeit oder Nicht-Zerstreutheit (ekagrata; Pali, ekagatta) und Gelassenheit (upekkha). Diese geistige Ruhe und Harmonie sind notwendig, bevor die unmittelbare Weisheit und Erkenntnis erlangt werden kann.
Im Mahayana Buddhismus steht hierauf bezogen die Ent- oder Aufdeckung der ursprünglichen Buddha-Natur im Zentrum, vergleichbar mit der Buddhaschaft der Tathagata-garbha und Yogacara Schulen.

Die erleuchtende Einsicht führt zur Auslöschung von Gier, Hass und Verblendung – den Bestandteilen allen Leidens – und zur entgültigen Befreiung vom Glauben an ein Selbst und von vorherigen Bedingungen im erlangten Nirvana.
Ist man in diesem nicht-dualistischen Zustand extremer Transzendenz gefestigt – denkt nicht mehr in Gegensätzen – erfährt man die gestaltende Veränderungen des Geistes oder Bewusstseins (citta) und strahlt liebende Güte, Weisheit und Mitgefühl aus.
Befreit von Leiden, dualistischen Ansichten und erfüllt von Mitgefühl, kehrt der vollkommene Meditierende nun zurück zur Wiedervereinigung mit der Welt. Mit erleuchteter Selbstbeherrschung (damathaya) arbeitet er fortan für das allgemeine Wohl und Glück aller fühlenden Wesen.