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29.07.09 – Persönliche Eindrücke zur Ankunft des Dalai Lama

dsc002111Wir saßen vor dem Hotel Kempinski unter der heißen Sonne… eine lange Weile. Die Tibeter sprachen unter sich mit voller Aufregung, ihre Kinder waren wie süße kleine Puppen verkleidet … vielleicht ist einer von denen die nächste Reinkarnation von irgendeinem früheren Dalai-Lama? Die vietnamesische Gemeinschaft war mit zahlreichen Personen vertreten, die meistem Frauen von ihnen mit ihrer wunderschönen Tracht. Unsere Sangha-Mitglieder wurden allmählich auch zahlreicher, das konnte man an den braunen Roben feststellen. Aufregung, Sonne, Hitze, nichts tun, nichts denken, warten, Zeit verschwinden lassen und genießen…

Plötzlich wird es in mir ganz still, der Kopf leer, das Herz warm und eine leichte Gänzehaut verbreitet sich über meinen Rücken, meinen Nacken bis an der Kopfspitze. Ich fühle ihn! Der Dalai-Lama kommt. Tatsächlich fahren zwei Motorräder der Polizei plötzlich vor der Einfahrt und sperren die Landstraße ab. Einige Sekunden später fährt die komplette Polizeieskorte hinein und direkt dahinter folgen mehrere schwarze Limousinen. In der ersten ist er nicht, aber in der zweiten, ja! Da ist er der Dalai-Lama… er steigt vor der Eingangsallee aus, wo bereits alle auf ihn warten, und fängt an, die Leute herzlich mit seinem warmen, offenen und nicht nachmachbaren Lächeln zu begrüßen. Es sind nur 30 Meter zu Fuß bis zur Hoteleingangshalle, aber dieses Lächeln geht nur sehr langsam vorbei und dauert Minuten, Minuten und Minuten… bis dass Seine Heiligkeit vor Hue Bao plötzlich laut lacht und ihn dabei an seinen Zopf hochhält. Der alte Weise und die junge Generation: Mönche unter sich! Dann verschwindet er ins Gebäude. Das war’s. Plötzlich kein Gefühl mehr in mir, die Leere. Und mir fließen dann plötzlich die Tränen.

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29.07.09 – Interview mit einer Gewinnerin BILD Zeitung

Dalai Lama HamburgIm Rahmen des Dalai Lama Besuchs konnte eine glückliche Gewinnerin ein Meet and Greet mit dem Dalai Lama gewinnen. Aus vielen Bewerbern wurde Ina Janke ausgewählt. Hier ein Interview mit der Gewinnerin der BILD Zeitung für das “Greet and Meet” mit Seiner Heiligkeit dem Dalai Lama 2009 in Frankfurt.

 
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29.07.09 – Der Dalai Lama ist da!

dsc00261Heute ist der Dalai Lama am Frankfurter Flughafen eingetroffen und wurde herzlich in Empfang genommen. Endlich ist er da! Nur Wenigen war der Zutritt in die Flughafenlaunch möglich. Dafür hatte der Dalai Lama für jeden der Anwesenden Zeit, ein nettes Wort und ein Lächeln zu wechseln. “Danke für ihre Einladung, die es mir möglich macht nach Deutschland zu kommen” sagte er bescheiden. Dabei müssen doch wir danken…
Während der offizielle Empfang hinter verschlossenen Türen stattfindet, haben sich einige Exiltibeter am Hotel Kempinski in Gravenbruch zusammengefunden. “Die Tibeter wissen, wo der Dalai Lama ist” antworten mir einige auf die Frage, wie sie von diesem ersten Empfang erfahren haben. Auch die Sangha der Pagode Phat Hue sowie Zen-Schüler und die vietnamesischen Gemeindemitglieder dürfen dabei sein. Und so sieht man Menschen in tibetischen und vietnamesischen Trachten und Roben farbenprächtig und in einer Mischung aus freudiger Erregung und entspannter Fröhlichkeit gemeinsam auf seine Heiligkeit warten. Als er dann anrauscht mit seiner Karawane aus Sicherheitsfahrzeugen, sind viele zu Tränen gerührt. Für einige ist dies die erste so nahe Begegnung mit dem Dalai Lama und die Verehrung für ihn ist bei allen groß. Die trocken gebliebenen Augen leuchten. Es ist eben doch etwas besonderes, so einem Menschen zu begegnen. Und dabei ist er neben all seinem Ruhm und all der großartigen Ausstrahlung so einfach und lebendig.

Viel zu schnell ist alles vorbei. Aber die Menschen bleiben noch lange vor dem Hotel stehen und genießen die Nachwirkung dieses großartigen Erlebnisses… es war ein schöner Tag!

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28.07.09 – Der Dalai Lama kommt

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Wow! war das erste Wort welches mir in den Kopf schoss, als ich gestern in der Commerzbank Arena stand. Wow! angesichts der Ausmaße des Stadions und der unzählbaren Stuhlreihen auf dem grünen Fußballrasen. Wow! angesichts der Arbeiter, die überall am Werke waren und Wow! bei der Vorstellung, dass dieses Stadion in einigen Tagen mit Menschen gefüllt sein wird, die von seiner Heiligkeit dem XIV. Dalai Lama und seinen hochkarätigen Gästen Vorträge und Diskussionen zur „Kunst des Lebens“ hören wollen.

dalai-lama-1-102Die Fahnen hängen schon im Wind und kündigen sein Kommen an. Ich registriere es aufgeregt und voller Vorfreude, als wir auf das Gelände der Arena fahren. Da ich noch nie zuvor in einem Fußballstadion war, bin ich beeindruckt von seiner Größe: tausende von Menschen passen da rein. Tausende von Menschen können hier lernen, wie das gemeinschaftliche Leben so gestaltet werden kann, dass alle Menschen glücklich sind.

Wir werden begrüßt und tragen Möbel und Pflanzen in den Eingangsbereich. Erst jetzt erfahre ich, was wir hierher transportiert haben: es ist der Stuhl, auf dem der Dalai Lama die nächsten Tage sitzen und zu den Menschen sprechen wird. Vielleicht zupft er auch wieder an seinen Zehen…

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dalai-lama-1-149Die Bühnenbauer sind von der Medientribühne aus nur als kleine schwarze Punkte auszumachen. Die Ordnung im Chaos erinnert mich an die Arbeit der letzten Tage in der Pagode und ich sehe im Großen, was ich seit Tagen im Kleinen erlebe. Irgenwie kommt alles zusammen, irgendwie arbeiten alle Hand in Hand, auch wenn die Arbeit Kraft kostet und die Bedingungen nicht immer einfach sind.

Die Kunst des Lebens…eigentlich fühle ich mich schon mitten im Thema. „Geistiges Gleichgewicht“ und „innere Ruhe“, ohne beides wären die vergangenen Tage vermutlich nicht so reibungslos und ohne Spannungen verlaufen, denn die Anforderungen an die Verantwortlichen sind hoch und viele arbeiten Tag und Nacht. Trotzallem ist nichts zu spüren von Gereitzheit oder Stress. Es ist eher so, dass jeder in sich gesammelt bleibt und alle einander unterstützen. „Wow!“ auch hier, ein stilles und eher staunendes, so wie mit offenem Mund.

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27.07.09 – Der Dalai Lama kommt!

vorbereitungen-fur-sh-1Der Countdown läuft…Drei Tage in denen die Spannung steigt und die Menschen in der Pagode Phat Hue sich stündlich multiplizieren. Drei Tage in denen die Vorbereitungen auf Hochtouren laufen. Drei Tage in denen alle gemeinsam anpacken, um dem Dalai Lama ihre Ehre zu erweisen. Noch drei Tage, bis seine Heiligkeit der XIV. Dalai Lama nach Frankfurt kommt!

Gestern Nachmittag trafen sich fast achzig vietnamesische Gemeindemitglieder und einige deutsche Helferinnen und Helfer in der Pagode Phat Hue, um letzte Einzelheiten vor dem Eintreffen Seiner Heiligkeit am Mittwoch zu besprechen. Das Treffen begann mit einem Gebet und die große Freude und Dankbarkeit über diesen Besuch wurde bei allen Anwesenden spürbar. › Continue reading

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27. Juli 2009 Blog, Sanghaleben 1 Kommentar

Walk for Peace: Mönche für Frieden beim Frankfurter JP Morgan Lauf

Walk for Peace...Frankfurt am Main, 18.06.2009 – Am 17. Juni nahmen über 69.000 Menschen beim JP Morgan Lauf 2009 in der Frankfurter Innenstadt teil. Wie auch in den letzten Jahren war die-ser größte Firmenlauf der Welt ein beeindruckendes Ereignis für Frankfurt. Aber eines war diesmal anders: Erstmalig meldete das Frankfurter Kloster Pagode Phat Hue acht Mönche und Nonnen aus Deutschland, den USA, Vietnam und Taiwan zu dem Lauf an. Die Ordinierten wollten mit dieser Aktion ihr Engagement für inneren und äußeren Frieden zum Ausdruck bringen. Den überraschten Läufern und Zuschauern bot sich hiermit ein merkwürdiges Bild: Langsam und still schritten sie die Strecke ab und erreichten als letzte Teilnehmer entspannt das Ziel.

19. Juni 2009 Blog, Sanghaleben 2 Kommentare

Reisetagebuch Vietnam Tag 15: Das Ende ist da…

173Die Stimmung ist ein wenig betrübt, nach zwei Wochen ist heute die Abreise nach Deutschland nicht mehr aufschiebbar. Die Rückfahrt nach Hanoi vergeht sehr schnell und auf Bitte der Gruppe lassen wir den Tag in einem Terassen Cafe am See in Hanoi ausklingen. Wir nehmen alle sehr viel von dieser Reise mit nach Hause und werden viele Tage brauchen um alles zu verarbeiten und die Impulse umzusetzen. DANKE, dass wir dabei waren und dieses Land und seine Menschen ein erstes Mal kennenlernen konnten….

Reisetagebuch Vietnam Tag 14: Natur Pur

02Am vorletzten Tag unserer Reise steht die Ha Long Bucht auf dem Programm. In unseren Vorstellungen kommen Bilder aus Postkarten und Filmen hoch. Aber vorerst liegen drei Stunden Fahrt zur Küste vor uns. An der Ausfallstrasse stehen reihenweise mit Tuch und Strohhut vermummte Frauen und verkaufen Baguette. Ein Geschenk für die Landbevölkerung die dieses Brot nicht kennt.Heute morgen ist die ganze Landschaft in noch dichteren Dunst gehüllt als sonst, und so sehen wir die vorbeigleitende Landschaft wie hinter einem Schleier. Die Armut ist sehr sichtbar, die Städte oder Dörfer durch die wir fahren sind verschmutzt von den Abgasen der Steinkohle Industrie. Gegen Mittag fahren lange Schlangen von Schülern auf Rädern an uns vorbei, alle in blau weissen Uniformen gekleidet. Sie kommen aus der Ober- oder Berufschule die in neuen Gebäuden am Ortseingang untergebracht sind.

135214313412Dann endlich sind wir da….leider bleibt uns der erste sagenhafte Blick in die Bucht und ihre tausend Inseln durch den Nebel versagt aber der zweite Blick ist nicht weniger faszinierend.

512610712Auf einer für uns reservierten Dschunke schippern wir die nächsten vier Stunden durch eine Landschaft die teilweise an Kulissen erinnert. Immer wieder tauchen neue Bergformationen aus dem grünen Wasser auf, der Blick verliert sich in den verschwommenen Konturen, man kann dahin träumen. Wir alle geniessen ein liebevoll zubereitetes Essen und die Natur um uns herum. Auf Deck lockert sich die Stimmung. Am Ende der Fahrt kommen wir entspannt im Hafen an. Ob mit oder ohne Sonne – diese Bucht hat jederzeit ihren Reiz und Ausstrahlung.

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Reisetagebuch Vietnam Tag 13: Madame Hanoi

130Der Sonntagmorgen in Hanoi fängt mit Baguette an. Die französische Vergangenheit lässt grüssen und sie holt uns auch im Laufe des Tages noch öfters wieder ein. Als erstes geht es hinaus in die südliche Vorstadt, zur Dao Pagode. Wieder schieben wir uns durch staubige Luft und Motorrad Gewimmel hindurch – wie mag erst der Verkehr an einem normalen Wochentag aussehen?

213312411Dann geht es über einen schmalen, holprigen Weg, am Rande tauchen immer wieder Ziegelberge auf und das ganze Dorf scheint im Neubaufieber zu sein. Der erste Eindruck am alten Pagodengebäude ist…endlich ein Stück Geschichte gefunden. Alte Damen sitzen am Eingang und verkaufen Gemüse.

6b7117b1Im Innenhof erwartet uns lang ersehnte Stille und in der dunklen Ahnenhalle finden wir die zwei Reliquien der Mönche die vor unbestimmter Zeit in der Meditation versunken und nie wieder aufgewacht sind.

511Die Klosteranlage ist im Begriff wieder aufgebaut und eine riesige Teichanlage wird mit dazu beitragen sie zu einem Besuchermagnet zu machen.

111281110898Zurück in der Stadt löst sich die Gruppe auf und jeder gestaltet seinen Ausflug in die Altstadt nach seinem Wunsch. Es ist wie das Eintauchen in eine andere Welt. Das Gewirr der Gassen und Händler, die Auslagen der Läden bis hinaus auf die Strasse, dazwischen immer wieder die Träger die Gemüse und Obst anbieten, die immerwährende hupende Mopedlawine,der Autosalon neben dem Haarschneider auf der Strasse und, und, und…eine fremde doch freundliche Welt.

1210Es ist das Gefühl einer Lebendigkeit die das Überleben garantiert, denn die Armut der Menschen hier im Norden ist omnipräsent. Wir alle geniessen diesen Trubel und nachdem die anfängliche Scheu überwunden ist, können wir garnicht genug bekommen. Die etwas distanzierte „Madame“ hat auch uns in ihren Bann gezogen.

Reisetagebuch Vietnam Tag 12: Es geht in den Norden – Hanoi

129Die Weiterreise von Hue nach Hanoi per Flugzeug gestaltet sich etwas anders als geplant. Nach einem Wetterumsturz über Nacht sind die Flugpläne durcheinander und unser Abflug erfolgt erst 4 Stunden später, dh eine lange Pause am Flughafen in Hue. Wir nutzen die Zeit mit einem Cafe versüßt, zu intensivem Gespräch und Gedankenaustausch der Eindrücke der bisherigen Reise.

2123113bEndlich geht’s los und nach einem sehr kurzen Flug landen wir auf dem modernen Flughafen in Hanoi City. Mal wieder sammeln wir unser Gepäck zusammen und ab geht’s in die Stadt. Eine dichte Dunstglocke lässt alle Farben verblassen. Der Verkehr ist dicht, Lastwagen, Autos und Motorräder schieben sich mit uns in Richtung Stadtmitte. Die ersten Häuser muten bizarr an, wie eine Mischung aus Baukasten und Disneyland. Extrem schmal, 4 bis 5 Etagen hoch und mit vielen Verzierungen. Dazwischen aber immer wieder sehr alte kleine zerfallene Hütten.

41051069710810Es geht durch wuselige Gassen zum Hotel. Wir haben wenig Zeit, erst zum Essen und dann direkt ins Wasserpuppentheater. Die wenigsten von uns wussten was sich dahinter verbirgt. So geniessen wir bei traditioneller Musik ein Theaterstück, welches auf einer Wasserbühne spielt. Erst zum Schluss lüftet sich für uns das Geheimnis der Puppen. Hinter dem Vorhang tauchen nämlich die Puppenspieler in Person auf. Sie stehen hüfthoch im Wasser und bewegen die bunten Holzpuppen per Stab und Seil.

Nach dem Theater macht uns der nächtliche Verkehr an diesem Samstagabend fast schwindelig, aber einige wagen das Abenteuer und machen sich über die Nachtmärkte der Altstadt auf den Heimweg zum Hotel.