Buddhas Weg

Der Peace Walk ist gestartet – Ziel: Jade Buddha, Kloster Buddhas Weg

1Heute morgen um 9.30h startete der Peace Walk in der Pagode Phat Hue/ Frankfurt. Der Ehrw. Thich Thien Son segnete die ersten 12 TeilnehmerInnen, die 4 Tage lang zu Fuß bis zum Kloster Buddhas Weg gehen werden, und gab den “Friedensbotschaftern” einen Impuls mit auf den Weg.

14“Ihr seid nun wahre Botschafter für den Frieden und verbindet mit eurem Peace Walk die Energie des Friedens, die im Odenwald durch den Jade Buddha entsteht mit der Stadt Frankfurt – Frankfurt ist seit jeher bekannt dafür, eine Stadt der Macht und des Geldes zu sein und oft wird Geld und Macht mit unheilsamen Energien verbunden.Die Energie, die ihr mit dem Peace Walk auch in Frankfurt erzeugt, wird dazu beitragen, diese unheilsamen Energien zu heilen und Frieden und Mitgefühl mit jedem Schritt auch in Frankfurt möglich zu machen. Ich wünsche euch viel Kraft und eine gute Gesundheit für den Peace Walk. Alles Liebe und Gute auf eurem Weg.”

22Den ersten Teil der ersten Etappe, der durch die hektischen und stressigen Teile der City führen, werden alle TeilnehmerInnen in Geh-Meditation vollbringen. Organisator Hue Chuyen sagte: “Wir wollen mit unserem Friedensmarsch tatsächlich ein Beispiel sein für eine friedliche Art und Weise zu leben. Durch die Gehmeditation machen wir die Menschen in der Stadt darauf aufmerksam.”

25Nach einem Gruppenfoto wurden die Lunchpakete gepackt und die Rucksäcke geschultert und los geht die erste Etappe des Peace Walks: Erster Halt heute ist eine Schule in Dietzenbach, wo der Organisator des Peace Walks Hue Chuyen für alle TeilnehmerInnen des Peace Walks, für die LehrerInnen und SchülerInnen der Schule und deren Eltern eine Einführung in die Meditation geben wird.

31Jeden Tag stoßen nun weitere “Pilger” dazu, die sich dem Gehen für den Frieden anschließen wollen. Wir dürfen erwarten eine große Menschenmenge am Samstag zur Eröffnung des Jade Buddha Festivals im Kloster Buddhas Weg.

Wir wünschen allen TeilnehmerInnen alles Gute auf ihrem Weg. Kommt gut an!

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Samstag, 01.01.2011

Wir freuen uns jedes Jahr auf Neujahr, weil wir Neujahr wie einen Neubeginn empfinden. Wir haben Vorsätze und Zielsetzungen und schenken uns die Gelegenheit für neue Möglichkeiten unserem Leben.
Am Ende des Jahres reflektieren wir über das vergangene Jahr und schöpfen daraus Motivation für das kommende Jahr. Diese Gelegenheit wollen wir nutzen, um positive Energie in uns zu erzeugen: Wie das Leben auch sei, welchen Konflikt wir im letzen Jahr hatten und was immer das neue Jahr uns bringen wird – wir nutzen die positive Energie, um miteinander zu leben. Denn im Leben geht es darum, fröhlich und gelassen unser Leben zu genießen. Um das möglich zu machen, wollen wir am Anfang des Jahres unser Herz öffnen und mit Offenheit allen Situationen begegnen.
Was in unser Leben kommt, ist richtig für uns.
Was zu Ende geht, lernen wir loszulassen.
Wenn wir in dieser Offenheit leben können, haben wir weniger Konflikte und Frieden kommt aus unseren tiefsten Herzen.

Ich wünsche Euch allen ein frohes Neues Jahr 2011
In Liebe
Thich Thien Son

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Donnerstag, 23. Dezember 2010

Wir bekommen in diesen Tagen so viele Geschenke und Wünsche zu Weihnachten, von unseren Freunden, Patienten und den Zenschülerinnen. Als Ausländer und Mensch, der nicht in der christlichen Kultur aufgewachsen ist, versuche ich zu verstehen, was Weihnachten eigentlich bedeutet. Vieles ist mir nicht ganz klar: Was ist der Unterschied zwischen dem Nikolaus und dem Weihnachtsmann und welche Rolle spielt darin das Christkind? Ich bekomme alle möglichen Versionen erzählt und habe trotzdem nicht alles verstanden. Nur eine Sache ist hängen geblieben, dass der Nikolaus aus der Türkei kommt und der Weihnachtsmann von Coca Cola. Aber jetzt kann ich erst Recht keine Verbindung herstellen, was das mit Jesus Christus zu tun hat. Also bin ich auf den Weihnachtsmarkt gegangen, um die Weihnachtsstimmung zu spüren: Ich sehe viele Menschen fröhlich miteinander Glühwein trinken und es gibt viele Stände an denen Sachen verkauft werden, aber was hat das mit Weihnachten zu tun? Irgendwann bin ich an der Liebfrauenkirche vorbeigekommen und bin hineingegangen. Ich habe mich hingesetzt. Es war still und ruhig und ich spüre etwas Erhabenes. Nach einer Weile setzt sich eine Frau zu mir, sie spricht mich an und sagt „Sie sind doch ein buddhistischer Mönch, was machen Sie denn hier, in einer christlichen Kirche?“
„Ich versuche herauszufinden was Weihnachten ist“, sage ich.
Sie erklärt mir vieles. Ein Satz ist in meinem Kopf besonders hängen geblieben: „Weihnachten ist ein Tag der Besinnung. Ein Tag, wo du über deine Verbindung zu Gott nachdenkst. Durch die Geburt seines Sohnes, besinnen wir uns auf unsere Verbindung mit dem Allmächtigen.“ Als Nicht-christlich-Gläubiger verstehe ich, dass wir uns an Weihnachten darauf besinnen, dass wir ein Teil des Ganzen sind. An Weihnachten machen wir uns bewusst, dass wir nicht allmächtig sind und bedanken uns darüber, wie reich Gott uns beschenkt. Die Atmosphäre in der Kirche und die Antwort der Frau, wecken in mir eine tiefe Demut und ich fühle mich warm und umhüllt von Liebe. Man muss nicht alles allein schaffen und erkämpfen, sondern wird von anderen Kräften getragen. Dafür gibt es im Buddhismus ein Wort: Intersein. Es bedeutet: Ich existiere, weil du existierst. Wenn ich mir der Abhängigkeit voneinander bewusst bin, spüre ich automatisch, dass Frieden notwendig ist. Wenn wir uns darüber bewusst sind, dass wir voneinander abhängig sind um zu existieren, haben wir selbstverständlich Respekt und Fürsorge füreinander. An Weihnachten können wir uns darauf besinnen, wie notwendig innerer und äußerer Frieden ist.

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Mittwoch 21. Dezember 2010

Es sind nur noch einige Tage bis Weihnachten. Überall spüre ich die Anspannung vor dem Fest, sogar hier bei uns im Kloster. Patienten bringen uns Schokolade und zahlreiche Geschenke, und wollen uns eine Freunde machen. Jedes Mal wenn wir die Geschenke in Empfang nehmen checken die Freunde unsere Reaktion: Freuen wir uns darüber? Bemerken wir ihre Herzlichkeit? Wenn wir über die Farbe des Geschenkpapiers mit ihnen diskutieren, freuen sie sich besonders und da wir keine Erwartungen haben, freuen wir uns über jedes Geschenk.

Besonders an den Festtagen entstehen häufig hohe Erwartungen an die Menschen die wir lieben. Wir haben eine genaue Vorstellung, wie Liebe und Aufmerksamkeit aussehen soll und wenn die Geschenke nicht ausdrücken was wir erhofft haben, sind wir schnell enttäuscht. Wenn die festliche Stimmung, auf die wir hinarbeiten, nicht so aufgeht, wie wir es uns vorgestellt haben, dann trifft es uns hart und wir sind schnell verletzt. Viele von uns merken gar nicht, dass unser Glück nur auf Erwartungen und Vorstellungen basiert.

Weihnachten ist das Fest der Liebe und Liebe bedeutet annehmen und verstehen.
Wenn wir das Weihnachtsfest auf dieser Bedeutung aufbauen, werden wir automatisch ein glückliches Fest erleben. Dann wird Weihnachten zu einem besonderen Fest, auf das wir immer wieder gerne zurück blicken und uns an unser Glück erinnern.

Wie wäre es, wenn wir dieses Mal unsere Festtage mit mehr Spontanität und Flexibilität gestalten, und dem Impuls des Augenblicks folgen? Und wie wäre es, wenn wir uns in diesen Tagen die Möglichkeit geben, unsere Familienmitglieder tiefer zu verstehen und anzunehmen?

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Dienstag, 21. Dezember 2010

Viele Buddhisten haben den Wunsch ins Nirvana zu gehen. Sie denken, dort finde ich Ruhe, Gleichmut und Glück. Ihr Wunsch ist, der Welt zu entsagen und alle Anhaftungen und Schwierigkeiten loszulassen. Nur so denken sie, ist es möglich, den Geist zu transformieren und inneren Frieden zu finden.

Ich beobachte, dass viele Menschen ihre Mitmenschen nicht ertragen können. Oft wollen sie sich nicht einmal die Mühe machen, sich mit ihrem Gegenüber auseinanderzusetzen, denn er oder sie denkt und fühlt so anders, dass es sowieso keinen Sinn macht. Sie denken, das Beste ist, sich zurückzuziehen und zu meditieren, statt sich mit sinnlosen Problemen auseinanderzusetzen und Zeit zu verschwenden.

Aber was bedeutet es dann, Zusammen zu sein? Zusammen zu leben?

Als Kind habe ich oft versucht, mich in Menschen, die viel Ablehnung und Hass in sich tragen hineinzuversetzen. Wie geht es ihnen? Was fühlen sie? Ich habe mir vorgestellt sie fühlen so viel Hass und Ablehnung in sich, dass sie vor lauter Wut ins Nirvana flüchten müssen. Doch was passiert, wenn sie in der Stille des Nirvana ankommen, mit ihrer ganzen Wut? Quälen sie sich dann selbst? Oder gehen sie sich selbst so sehr auf die Nerven, dass sie sich die ganze Zeit sagen müssen: „Ich existiere nicht, du existierst nicht, das Problem existiert nicht, ich in im Nirvana?“

Buddha lehrt uns, dass wir jedem Augenblick begegnen sollen und jedes Hindernis annehmen sollen. Egal was kommt, es ist richtig: Jede Situation ist die richtige. Jeder Mensch ist der richtige. Es ist gut wie es ist. Alles dient unserer Entwicklung.
Als Praktizierender leuchtet es mir ein, dass alle äußeren Aspekte, meine inneren Aspekte sind. Und wenn ich die äußeren Aspekte nicht annehmen kann, werde ich auch meinen inneren Frieden nicht finden können.

Jetzt, wo Weihnachten vor der Tür steht, haben wir oft besonders viel mit Stress mit der Suche nach Geschenken, dem „Vorweihnachtsstress“ und unserer Familie und plötzlich haben wir viel mehr Wut und Zorn in uns als sonst! Vielleicht müssen wir lernen, genau diese unangenehmen Gefühle zu akzeptieren, damit wir ins uns Frieden schließen und uns innerlich für ein friedvolles Fest vorbereiten können. Wenn du Frieden in dir und mit den Menschen um dich herum hast, brauchst du weder Nirvana, noch irgendeinen anderen Ort, wo dein geistiger Zustand hinstreben muss um Ruhe, Gleichmut und Glück zu finden. Du hast Nirvana in dir, über dir, unter dir und um dich herum. Überall. Dann ist Weihnachten in jedem Augenblick.

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Montag, 20. Dezember 2010

Eine Freundin sagt zu mir, irgendwann wenn ich von diesem Leben loslasse und sterbe, möchte ich, dass ihr eine Party feiert und keine Abschiedsfeier: Jeder soll ein Glas Champagner trinken und mir das Beste wünschen, dass ich ein neues Leben anfangen darf und kann. Es soll ausgelassen und verschwenderisch sein, denn so lebe ich ja auch. Viele sagen zu mir ich, ich sei verrückt, und ich sollte sparen, dass ich mir ein Auto kaufen kann oder neue Möbel. Aber das Leben ist doch so kurz und ich möchte auf mein Leben nicht wegen einem Einbauschrank oder einem Auto einschränken und auf vieles verzichten, was das Leben mir bietet. Ich lebe gern, ich esse gern und ich verschenke gerne. Als ich auf die Welt gekommen bin hatte ich ja auch nichts, zwischendurch ich nichts und ich werde auch mit leeren Händen aus dieser Welt gehen. Sie sagt, sie will nie das Gefühl haben, im Leben etwas versäumt zu haben, dass sie irgendwann mit gutem Gewissen sagen kann: „Ich habe nichts bereut. Ich habe mein Leben gelebt. Ich bin mit mir vollkommen im Reinen.“

Jeder versucht auf seine Art und Weise sein Glück zu definieren und macht sich abhängig von einem bestimmten Aspekt, von bestimmten Gegenständen oder Menschen, um glücklich zu sein. Wir jagen unserer Vorstellung von Glück hinterher und sind oft unglücklich, weil nichts so eintritt, wie wir es uns wünschen. Dabei ist das Glück JETZT!

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Freitag, 17. Dezember 2010

Altes Loslassen. Neues anfangen.

Gestern war ein starker Sturm. Es hat stundenlang geschneit, so dass auch die letzen Blätter von den Bäumen weggeweht wurden. Ich habe aus dem Fenster gesehen und gedacht, dass die Natur uns wirklich vollkommen zeigt, das Loslassen ein Überlebensmechanismus ist. Denn wenn die Bäume im Winter ihre Blätter nicht verlieren würden, wären sie nicht in der Lage zu überleben. Auch in der Lehre des Feng Shui wird gesagt, dass wir nur neu anfangen können, wenn wir im Haus das Alte wegwerfen und loslassen, damit wir Raum für neue Möglichkeiten schaffen können. Es wäre schön, das Vertrauen zu entwickeln und von der Natur zu lernen, dass Loslassen uns die Möglichkeit für einen Neubeginn gibt. So oft halten wir an unseren Schmerzerinnerungen fest, an Konflikten, Auseinandersetzungen und Verletzungen – und sind nicht bereit sie loszulassen und zu verzeihen. Wir pflegen weiter unsere alten Wunden, obwohl sie schon längst verheilt sind. Doch je mehr wie an ihnen festhalten, uns weiter selbst bemitleiden, trauern und beklagen, desto schmerzhafter wird es für uns. Wenn wir loslassen und verzeihen, geben wir uns die Möglichkeit für Entwicklung und Veränderung. Sonst sind wir wie der Apfel, der am Baum hängen bleibt und verfault, aber sich nicht herunter fallen lassen kann. Er infiziert den Baum mit Fäulnis und Pilz und macht ihn krank. Wir sollten uns bewusst sein, dass unser Festhalten an alte Verletzungen und Schmerzen, uns wie der faule Apfel negativ beeinflusst. Vielleicht bringen wir die Energie auf, im Hier und Jetzt zu leben. Dass wir jederzeit sagen können: „Ich lebe mein Leben!“

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Donnerstag, 16. Dezember 2010

Ich habe einen Zenschüler, der bei einem Unfall starb. Er fuhr mit dem Fahrrad einen Berg hinunter und als ihm eine alte Frau entgegen kam, wich er ihr aus und prallte gegen einen Baum. Seine Frau bat mich in ihr Haus, um eine Zeremonie für ihren Mann zu halten. Als sie mich durch das Haus führt, zeigt sie mir die Spuren, die er hinterlassen hat. Im ganzen Haus verteilt sind diese kleinen gelben Posted-Zettel: Am Spiegel im Badezimmer hängt ein Zettel auf dem steht „Liebling, wenn Du heute Morgen in den Spiegel siehst, weißt du, dass ich dich liebe“. Seine Frau zeigt mir Bücher mit kleinen Anmerkungen am Rand auf denen steht: „Als ich diesen Absatz gelesen habe, musste ich an Dich denken“. Wenn er morgens aus dem Haus zur Arbeit ging und in der Küche sich das Geschirr stapelte und alles im Chaos war, fand sie später einen kleinen Zettel: „Wenn Du deine Arbeit heute tust, schicke ich Dir meine Liebe“. Obwohl er nicht mehr da ist, fühlt seine Frau sich immer noch umhüllt von seiner Liebe. Was immer in seinem Leben war, er betrachtete alles unter dem Blickwinkel der Liebe und hat in jeder Situation im Geist die Liebe gehalten.

Meistens leben wir mehr in unseren Vorstellungen, statt im Augenblick. Wir haben eine genaue Vorstellung, wie unser Leben sein soll und wenn es nicht so läuft, wie wir es uns wünschen, werden wir mitgerissen von einem Strom von Emotionen und Gefühlen.
Manchmal kommt jemand zu uns, und wir denken: Ich habe jetzt keine Zeit. Wir halten an der Vorstellung fest, dass wir gerade etwas anderes tun müssen und wenn uns jemand anspricht, fühlen wir uns gestört. Oder wir wissen genau, wie die Dinge sein müssen – und dann kommt es anders! So sind wir enttäuscht, verletzt oder wütend und ohne dass wir es wollen, werden wir von unseren Gefühlen mitgerissen. Dass das nicht passiert, müssen wir die richtigen Methoden finden, um unseren Gefühlsstrom zu besänftigen. Denn wenn wir erst einmal mitgerissen werden, entsteht ein Domino-Effekt, der kaum zu bremsen ist, genauso wenig wie eine Herde junger Stiere…
Um unsere geistige Färbung zu verstehen, machen wir jeden Morgen einen Realitätscheck, um zu verstehen: Wie geht es mir heute? Wie ist mein Gefühl? Wie meine Laune? Durch den täglichen Check wissen wir, was in uns los ist und wissen schon gleich morgens, dass es heute vielleicht knallen könnte. So können wir schon vorsichtig in den Tag gehen und versuchen, uns nicht zu verwickeln. In dem wir die geistige Färbung des Tages verstehen, können wir zu einer inneren Sicherheit finden, die uns sagt: Egal was passiert, ich nehme es an. Welches Problem auch auftaucht, ich akzeptiere es und versuche das Beste daraus zu machen. Ich nehme jede Situation an, wie sie kommt, denn sie gehört zu meinem Leben.

Im Haus meines Zenschülers sah ich, dass was immer in seinem Leben oder im Alltag passierte, sein geistiger Zustand orientierte sich daran, dass er die Situation so akzeptierte wie sie war und er alles mit einer liebevollen Haltung verband. Denn, was auch immer passiert im Leben: Was wir immer suchen, ist Liebe. Und was wir immer geben können, ist Liebe.

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Mittwoch, 15. Dezember 2010

„Ich fühle mich vernachlässigt! Ich fühle mich im Stich gelassen! Ich fühle mich missverstanden! Niemand nimmt mich wirklich wahr! Ständig werde ich kritisiert und nicht so akzeptiert, wie ich bin…“ - Das sind die Botschaften unseres Egos.

Der Buddha lehrt uns im Einklang des Augenblicks zu leben. Aber wir haben unsere eigenen Vorstellungen und Wünsche und möchten am liebsten den Kosmos so beeinflussen, dass alles so läuft, wie wir es haben möchten. Dadurch sind wir nie im Einklang mit dem Augenblick, sondern jagen immer irgendetwas hinterher. Wir glauben, die Welt in unserem Sinne ändern zu können und bringen uns mit all unserer Lebensenergie ein, um unsere Vorstellungen durchsetzen zu können. Die ganze Welt soll so sein, wie wir es uns wünschen. Dabei vergessen wir, dass wir nur winzig kleine Lebewesen in diesem unendlich großen Universum sind. Natürlich haben wir nicht genug Kraft und Energie um dagegen zu wirken. Und trotzdem wünschen wir es so sehr und wir sind enttäuscht und frustriert, dass wir es nicht schaffen. Wenn wir akzeptieren, dass wir nur kleine Wesen im großen Universum sind können wir einfach entspannen und einfach sein, wie wir sind. Aber wir leiden lieber. Wir wollen nicht von der Vorstellung loslassen, dass wir Einfluss nehmen können auf alles was geschieht. Denn welchen Sinn hat dann unser Leben? Welche Bedeutung haben wir, wenn wir nichts anderes sind, als Staubkörnchen im Universum, die von den kosmischen Energien hin und her getrieben werden?

Der Buddha aber lehrt uns: Wenn du nirgendwo hingehen musst und nichts vorhast, dann fängt dein Leben an. Dann entdeckst du die unendlichen Möglichkeiten des Augenblicks. Dann kannst du alles sein, was dieser Augenblick dir schenkt.

Im Leben geht es darum, zu leben! Im Fluss des Lebens zu tanzen. Im Leben zu baden. Auf den Wellen des Lebens zu reiten. Es geht darum, sich einfach treiben zu lassen.
Entdecke, dass du viel mehr bist, als dein Ego dir vorspielt! Du bist alles was jeder neue Augenblick dir bietet.

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Freitag, 10. Dezember 2010

Der 6. Patricharch unserer Tradition verglich unseren Geist mit einer Kuhherde und uns selbst mit dem Hirten. Die Aufgabe des Hirten ist, gut für seine Herde zu sorgen, sie zu hüten und zu schützen, damit die Tiere sich gut entwickeln können. Genauso wie der Hirte seine Herde genau im Blick hat, beobachten wir uns selbst: Wie sind unsere Gefühle und Gedanken und wie ist unsere Gesamtverfassung? Gibt es Vorkommnisse oder Strukturen in uns, die immer wieder vorkommen? Was wissen wir über uns selbst? Wo sind unsere Schwächen? Welche Bedingungen brauchen wir, um in Balance und Harmonie in uns selbst zu sein? Innere Sicherheit und Ausgeglichenheit reduzieren automatisch unsere Ängste, so dass wir friedvoller und harmonischer mit uns selbst und Anderen leben können.
Die 10 Bildern beschreiben, wie ein guter Hirte für seine Herde sorgt. Sie sind eine Art Leitfaden, dem wir folgen, um unser eigenes Potential, unsere innere Stärke und unser Selbstverstrauen zu entwickeln.

1. Der Hirte gibt den Kühen einen Weideplatz.
Ein guter Hirte sorgt dafür, dass seine Herde einen Platz und gute Bedingungen hat, um sich wohl zu fühlen. Dann werden die Kühe sich gesund entwickeln und gute Milch produzieren.
So wie die Kuh eine Weide braucht, brauchen wir eine Struktur und Rahmenbedingungen, dass wir uns gut entwickeln können. Wir stellen uns eine Struktur oder Stundenplan auf, der durchführbar ist und der uns unterstützt. Damit schaffen wir uns eine Atmosphäre und gute Bedingungen für ein gesundes und glückliches Leben.


2. Der Hirte kennt seine Herde.

Der Hirte betrachtet seine Herde genau und kennt die Eigenheiten der verschiedenen Tiere. So kann er bestimmte Eigenschaften eindämmen oder umwandeln.
Wir machen eine Bestandaufnahme unserer Situation: Wer sind wir? Wie geht es uns? Wie fühlt sich unser Körper an? Welche Gefühle haben wir? Haben wir Gewohnheiten, die sehr häufig vorkommen? Wie ist unsere Grundstimmung? Sind wir eher pessimistisch oder sehen wir die Welt oft rosarot? Sind wir eher flexibel und leicht, oder nehmen wir die Dinge oft schwer? Wie sind wir? Wie sehen wir die Welt? In welcher Verfassung sind wir körperlich, geistig und seelisch? Haben wir bestimmte Gewohnheiten oder Denkmuster, die uns besonders kennzeichnen oder uns immer wieder Schwierigkeiten bereiten? Gibt es Dinge, die sich immer wieder wiederholen? Wir schauen uns ehrlich an und lernen uns kennen.


3. Der Hirte reinigt die Herde regelmäßig von Insekten und Ungeziefer und pflegt ihre Wunden.

Ein guter Hirte weiß, dass die Tiere auf der Weide von Insekten geplagt werden und sorgt dafür, dass sie nicht zu sehr darunter leiden müssen. Genauso wie die Insekten automatisch angezogen werden durch die Bedingungen auf der Weide, ziehen wir durch unser Karma Verletzungen an. Doch wie der Hirte, gehen wir achtsam mit unseren Schmerzen und Verletzungen um und versuchen, uns zu pflegen und zu reinigen und Heilung zu ermöglichen.

4. Der Hirte schützt seine Herde vor Verletzungen
Ein guter Hirte weiß, unter welchen Bedingungen die meisten Insekten und Gefahren für die Herde kommen. Er verteilt Schlamm auf ihrem Fell und schützt sie so vor Plagen und Verletzungen durch Ungeziefer. Genauso schützen wir uns vor unseren leidvollen Verstrickungen, in dem wir Achtsamkeit entwickeln im Umgang mit unser Gier, unseren Wünschen und Sehnsüchten.


5. Der Hirte verjagt die Feinde

Um Ungeziefer und Insekten zu verjagen entfacht der Hirte ein Kräuterfeuer, dessen Rauch die Insekten fern hält. Wir haben die Möglichkeit heilsame Plätze aufzusuchen, an denen wir uns nicht so sehr von unseren Begierden oder destruktiven Energien überwältigen lassen.


6 Der Hirte führt seine Herde auf einem sicheren Pfad.

Der Hirte kennt alle Wege und schützt die Herde vor Feinden und Gefahren.
Dies ist vergleichbar mit dem Achtfachen Pfad, der uns schützt, dass wir nicht vom Weg abkommen und uns an Orten aufhalten oder Handlungen begehen, die uns selbst und anderen Schaden können. Der Achtfache Pfad lehrt uns:
1. Rechte Erkenntnis
2. Rechte Gesinnung
3. Rechte Rede
4. Rechtes Tun
5. Rechter Lebensunterhalt
6. Rechte Anstrengung
7. Rechte Achtsamkeit
8. Rechte Sammlung

Zu den einzelnen Punkten des Achtfachen Pfads werde ich in den folgenden Wochen noch einmal tiefer eingehen.

7. Der Hirte kennt den Weg.
Der Hirte weiß, wo der beste Weideplatz für seine Tiere ist. Er kennt den Weg und auch alle Gefahren auf dem Weg und führt sie sicher zur Weide.
Der Weg zum Ziel, ist vergleichbar mit der richtigen Methode. Um dahin zu kommen, gibt es Methoden. Ein spiritueller Lehrer kann uns dabei helfen, die richtige Methode zu finden. Es ist wichtig, dass wir innere Sicherheit entwickeln und auf unserem Weg begleitet werden, um auch in schwierigen Situationen, die innere Balance halten zu können.

8. Der Hirte bringt die Herde sicher über den Fluss
Auf dem Weg zum Weideplatz ist die Herde vielen Gefahren ausgesetzt. Beim Überqueren eines reißenden Flusses, muss der Hirte Strömung und Tiefe des Gewässers einschätzen können, damit die Herde sicher zum anderen Ufer gelangt. Im übertragenen Sinne helfen uns die Vier Edlen Wahrheiten, mit deren Hilfe wir Klarheit über unsere Situation gewinnen. Wir betrachten klar in welcher Lage wir sind und untersuchen genau:

1. Was ist mein Leid? Wo sind meine Schmerzen?

2. Woher kommt es? Welche Ursachen hat es?
Wir sind bereit nach innen zu sehen und zu erforschen, woher unser Leid kommt: Kommt es aus der Kindheit? Gab es verletzende Situationen oder Traumata? An was halten wir fest? Welche Gefühle sind beteiligt? Und an welche Wünschen und Sehnsüchten?

3. Wir entwickeln den Wunsch, einen Weg aus dem Leid zu finden. Dabei fragen wir uns ehrlich: Möchten wir uns wirklich verändern? Und was heißt das? Oft sind wir nicht bereit das Leid wirklich loszulassen, denn häufig verknüpfen wir unsere Probleme mit unserer Existenz. Um wirklich einen Weg aus dem Leid zu finden, müssen wir die innere Bereitschaft dafür haben, es wirklich loszulassen und uns zu verändern.

4. Wenn du dein Leid kennst, kennst du auch das Gegenmittel dazu. Wenn wir wissen woran es hakt, kennen wir auch die Methode die uns unterstützen kann, uns zu verändern.

9. Der Hirte sorgt gut für die Herde.
Wenn der Hirte einen guten Weideplatz für die Herde gefunden hat, sorgt er dafür, dass sie genug Nahrung und Wasser bekommt.
Für uns bedeutet das, dass wir auf unseren geistigen, seelischen und körperlichen Zustand achten und gut mit uns selbst umgehen. Destruktive Gefühle, Gedanken und Handlungen fügen uns Leid zu und bringen uns in schwierige Situationen. Deshalb gehen wir vorsichtig und liebevoll mit uns um. Wir verstehen, dass alles sich ständig ändert: Unser Körper unsere Gedanken, unsere Gefühle sind ständig in Bewegung, kein Zustand ist statisch und für immer. Unser Unglück, geht genauso vorbei wie unser Glück und dieser Wandel gibt uns die Sicherheit, dass alles bewältigbar ist.


10. Der Hirte achtet darauf, dass sich die Herde gut entwickeln kann.

Der gute Hirte geht fürsorglich mit seiner Herde um. Er achtet darauf, dass die Tiere gut versorgt und genährt sind. Er weiß, wie er die Tiere für Arbeit einspannen kann und achtet darauf, dass sie nicht ausgemolken oder ausgezehrt werden.
Genauso gehen wir auch mit uns selbst um: wir sollten uns weder über- noch unterfordern. Wir sollten uns nicht zu sehr in eine Richtung peitschen, uns aber auch nicht gehen lassen.
Gut für sich zu sorgen heißt, die eigenen Bedürfnisse zu kennen und darauf zu achten, dass unsere Energien und unsere Verfassung in Balance ist.

Den Leitfaden anwenden: Sich selbst ein guter Hirte/ eine gute Hirtin sein:
Wer bin ich überhaupt in diesem Moment? und was erlebe ich gerade?
Dieser Leitfaden schult unsere Achtsamkeit in Bezug auf uns selbst und bringt uns Klarheit darüber, wer wir sind. Alles was in unserem Leben passiert, führen wir auf uns selbst zurück.
Dadurch lernen wir uns kennen und verstehen den Mechanismus, der uns immer wieder in unser Leid führt. Wenn wir das verstehen, haben wir die Möglichkeit uns zu verändern.

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