Mittlere Sammlung – Band 3

Die oberen (zweiund)fünfzig Texte

(Uparipannàsapàli)

Kapitel I – Die Abteilung bei Devadaha (Devadahavagga)

  • 101. Bei Devadaha – Devadaha Sutta
    – im Land der Sakyer, bei einer Stadt der Sakyer namens Devadaha
    – der Erhabene an die Bhikkhus
    Der Erhabene analysiert die Position der Niganthas, Gefühle der Gegenwart hingen ausschließlich von vergangenen Taten ab, die mittels Askese geläutert werden könnten und müßten. Dies geschieht in Wiedergabe eines (fiktiven?) Streitgesprächs, in dem die Nigaõñhas in gewohnter Weise widerlegt werden. Anschließend erläutert der Erhabene seinen Weg zum Ende von Dukkha: der mittlere Weg, der ein Beibehalten von Vergnügen ohne Anhaftung, im Einklang mit dem Dhamma, aber auch milde Askese (duthaòga), die jedoch nicht zur Läuterung alten Karmas beitragen kann, beinhaltet.
  • 102. Pañcattiya Sutta – Die Fünf und Drei
    – bei Sàvatthã im Jeta Hain, dem Park des Anàthapindika
    – der Erhabene an die Bhikkhus
    Der Erhabene erläutert fünf Arten von falscher Ansicht. Diese lassen sich zu drei Arten zusammenfassen: Eternalismus, Nihilismus und (irrtümliche Annahme von) Nibbàna.
  • 103. Kinti Sutta – Was denkt ihr von mir?
    – bei Kusinàrà, im Opferhain
    – der Erhabene an die Bhikkhus
    Der Erhabene erläutert das richtige Verhalten bei Meinungsverschiedenheiten in der Sangha; ein wohlausgewogenes und wohlerwogenes Verhältnis von Mitgefühl und Gleichmut.
  • 104. Sàmagàma Sutta – Bei Sàmagàma
    – im Land der Sakyer, bei Sàmagàma
    – der Erhabene an den ehrwürdigen Ananda
    Anläßlich der Streitereien unter den Niganthas nach dem Tode des Nigantha Nàtaputta erläutert der Erhaben das richtige Verhalten der Sangha in Streitfällen. Er listet sechs Eigenschaften, die zur Eintracht in der Sangha beitragen, auf.
  • 105. Sunakkhatta Sutta – An Sunakkhatta
    – bei Vesàlã, im Großen Wald, in der Spitzdach-Halle
    – der Erhabene an Sunakkhatta
    Sunakkhatta, Sohn der Licchavier hört, daß eine Anzahl Bhikkhus in der Gegenwart des Erhabenen Arhantschaft verkündet hat. Er fragt den Erhabenen, ob dies zu Recht oder aus Selbstüberschätzung heraus geschehen sei. Der Erhabene antwortet, teils teils. Anschließend erläutert der Erhabene die Gefahr der Selbstzufriedenheit, bzw. Selbstüberschätzung in der Praxis, die weiteren Fortschritt verhindert, und wie diese zu überwinden seien.
  • 106. Aneñjasappàya Sutta – Der Weg zum Unerschütterlichen
    – im Land der Kurus, bei einer Stadt der Kurus namens Kammàsadhamma
    – der Erhabene an die Bhikkhus und an Ananda
    Der Erhabene erläutert die Gefahren der Sinnesvergnügen und zeigt den Pfad zum Unerschütterlichen – die Vertiefungen ab der vierten aufwärts – und schließlich den Weg zu Nibbàna. Dabei bedingen sich weise Reflektion und Geistesruhe gegenseitig.
  • 107. Ganakamoggallàna Sutta – An Ganaka Moggallàna
    – bei Sàvatthã, im Östlichen Park, im Palast von Migàras Mutter
    – der Erhabene an den Brahmanen Ganaka Moggallàna
    Der Brahmane Ganaka Moggallàna fragt den Erhabenen, ob es in seinem Dhamma eine stufenweise Übung gäbe. Der Erhabene bejaht dies und schildert die Reihenfolge: Einhaltung der Übungsregeln/Pàtimokkha, Sinneskontrolle, Mäßigung im Essen, Mäßigung im Schlafen, Achtsamkeit, Abgeschiedenheit, Vertiefungen. Der Brahmane fragt, wieso einige der Schüler des Erhabenen Nibbàna nicht erlangen. Der Erhabene antwortet, er zeige den Weg, gehen müsse aber jeder einzelne den Weg selber.
  • 108. Gopakamoggallàna Sutta – Mit Gopaka Moggallàna
    – bei Ràjagaha, im Bambushain, dem Eichhörnchen-Park
    – der ehrwürdige Ananda an den Brahmanen Gopaka Moggallàna
    Nach dem Parinibbàna des Erhabenen: Ananda erklärt zwei Brahmanen, warum die Sangha in Eintracht lebt, obwohl der Erhabene keinen Nachfolger oder Vorsitzenden der Sangha bestimmt hat – das Dhamma ist die Zuflucht und Vinaya regelt das Ordensleben. Dennoch gebe es herrvorragende Bhikkhus, die Vorbildfunktion haben. ânanda erklärt deren Eigenschaften: Befolgung der Ordensregeln, Gelehrsamkeit, Zufriedenheit mit den Requisiten, Meisterschaft in den Vertiefungen, magische Fähigkeiten, himmlisches Ohr, Gedankenlesen, Erinnerung an vergangene Leben, himmlisches Auge, Erleuchtung.
  • 109. Mahàpunnama Sutta – Die längere Lehrrede in der Vollmond-Nacht
    – bei Sàvatthã, im Östlichen Park, im Palast von Migàras Mutter
    – der Erhabene an die Sangha
    Ein Bhikkhu befragt den Erhabenen nach dem Wesen der Daseinsgruppen. Der Erhabene erläutert deren Nicht-Selbst Natur. Ein fehlgeleiteter Bhikkhu mit falscher Ansicht wird zurechtgewiesen. Im Verlauf des Vortrags erlangen sechzig Bhikkhus Arahantschaft.
  • 110. Culapunnama Sutta – Die kürzer Lehrrede in der Vollmond-Nacht
    – bei Sàvatthã, im Östlichen Park, im Palast von Migàras Mutter
    – der Erhabene an die Sangha
    Der Erhabene erklärt den Unterschied zwischen einem rechtschaffenen und einem unrechtschaffenen Menschen.

    Kapitel II – Abteilung von Einer nach dem anderen (Anupadavagga)

  • 111. Anupada Sutta – Einer nach dem anderen
    – bei Sàvatthã im Jeta Hain, dem Park des Anàthapindika
    – der Erhabene an die Bhikkhus
    Der Erhabene preist Sàriputta für seine Fähigkeit, Geistesfaktoren in den verschiedenen Vertiefungen klar zu erfassen, für seine Erleuchtung und seine Fähigkeit als Dhamma-Lehrer.
  • 112. Chabbisodhana Sutta – Die sechsfache Reinheit
    – bei Sàvatthã im Jeta Hain, dem Park des Anàthapindika
    – der Erhabene an die Bhikkhus
    Der Erhabene erläutert, wie man einen Arhant erkennt: es sind bestimmte Fragen zu stellen. Die Natur der Antworten eines Erleuchteten wird erläutert.
  • 113. Sappurisa Sutta – Der rechtschaffene Mensch
    – bei Sàvatthã im Jeta Hain, dem Park des Anàthapinika
    – der Erhabene an die Bhikkhus
    Der Erhabene zeigt auf, daß die richtige Dhamma-Praxis wichtiger ist als Herkunft, Gelehrsamkeit und Asketentum. Desweiteren zeigt er auf, daß die Vertiefungen nur zur Erleuchtung führen, wenn sie mit Nicht-Identifikation gekoppelt sind, statt das Selbstbild durch diese Erreichungszustände weiter aufzublähen.
  • 114. Sevitabbàsevitabba Sutta – Was zu pflegen ist, und was nicht
    – bei Sàvatthã im Jeta Hain, dem Park des Anàthapindika
    – der Erhabene im Gespräch mit Sàriputta
    Der Erhabene erläutert Dinge, die zu pflegen sind, und die nicht zu pflegen sind: je nachdem, ob sie heilsame Zustände fördern oder nicht. Die Zugehörigkeit dieser Dinge zu der zu pflegenden oder nicht zu pflegenden Art hängt von der Einstellung desjenigen, den sie betreffen, ab; d.h., ob z.B. eine Robe heilsame oder unheilsame Zustände hervorruft, ist davon abhängig, ob der Besitzer Anhaftung daran entwickelt oder nicht.
  • 115. Bahudhàtuka Sutta – Viele Arten von Elementen
    – bei Sàvatthã im Jeta Hain, dem Park des Anàthapindika
    – der Erhabene an die Bhikkhus, vor allem an Ananda
    Der Erhabene erläutert, daß man ein Weiser wird, wenn man in folgenden Dingen bewandert ist: in den Elementen – hier werden ganz unterschiedliche Einteilungen der Wirklichkeit getroffen, nicht nur die materiellen Elemente, sondern auch mentale Elemente; in den Sinnesgrundlagen; in der Bedingten Entstehung; in dem, was möglich und was unmöglich ist.
  • 117. Mahàcattàrãsaka Sutta – Die Großen Vierzig
    – bei Sàvatthã im Jeta Hain, dem Park des Anàthapindika
    – der Erhabene an die Bhikkhus
    Der Erhabene erklärt, was Edle Konzentration ist: wenn Konzentration von den anderen Faktoren des Edlen Achtfachen Pfads begleitet und unterstützt wird. Besonderer Bedeutung kommt Richtiger Ansicht zu – sie ist der leitende Faktor, der zusammen mit Richtiger Anstrengung und Richtiger Achtsamkeit die Grundlage dafür bildet, daß Absicht, Handlung etc. zu Richtiger Absicht, Richtiger Handlung etc. werden. Der Erhabene erklärt den Unterschied zwischen den weltlichen und überweltlichen Aspekten der Pfadfaktoren.
  • 118. Anàpànasati Sutta – Achtsamkeit auf den Atem
    – bei Sàvatthã, im Östlichen Park, im Palast von Migàras Mutter
    – der Erhabene an die Bhikkhus
    Die Sangha wird von den berühmten Ordensälteren trainiert und praktiziert gut. Der Erhabene preist die Sangha, indem er sie beschreibt: sie hat Erleuchtete verschiedener Stufen, es werden die 37 Erleuchtungsfaktoren praktiziert, es werden die Brahmaviharas, Betrachtung der Nicht-Schönheit, der Vergänglichkeit und des Atems praktiziert. Letzteres wird in Einzelheiten erklärt. Anschließend erläutert der Erhabene, auf welche Weise die Praxis der Atemachtsamkeit die vier Grundlagen der Achtsamkeit entfaltet, und diese wiederum die sieben Erleuchtungsglieder.
  • 119. Kàyagatàsati Sutta – Achtsamkeit auf den Körper
    – bei Sàvatthã im Jeta Hain, dem Park des Anàthapindika
    – der Erhabene an die Bhikkhus
    Der Erhabene erläutert die verschiedenen Techniken der Körperachtsamkeit:
    Achtsamkeit auf den Atem, die vier Körperstellungen, physische Handlungen, Betrachtung der 32 Körperteile, vier Elemente, neun Leichenfeldbetrachtungen, die vier Vertiefungen. Anschließend erklärt er das Vorankommen durch die Praxis der Körperbetrachtung und ihren Nutzen in 10 Punkten.
  • 120. Sankhàruppapatti Sutta – Wiedererscheinen durch Bestreben
    – bei Sàvatthã im Jeta Hain, dem Park des Anàthapindika
    – der Erhabene an die Bhikkhus
    Der Erhabene erläutert, daß ein Bhikkhu, der die Eigenschaften des Vertrauens, der Sittlichkeit, Gelehrsamkeit, Großzügigkeit und Weisheit besitzt, und das entsprechende Bestreben nach dem Wiedererscheinen in bestimmten Daseinsbereichen (nach dem Tode) entwickelt, dort auch wiedererscheinen wird. Das gilt auch für die höchsten Daseinssphären der formlosen Bereiche. Unter entsprechenden Voraussetzungen ist auch Erleuchtung hier und jetzt erreichbar, dann gibt es allerdings kein Wiedererscheinen nach dem Tode mehr.

    Kapitel III – Abteilung über Leerheit (Suññatavagga)

  • 121. Culasuññata Sutta – Die kürzere Lehrrede über Leerheit
    – bei Sàvatthã, im Östlichen Park, im Palast von Migàras Mutter
    – der Erhabene an Ananda
    Ananda läßt sich das Verweilen in Leerheit erlären. Ein stufenweises Abwenden vom Leben in Gesellschaft, konzeptuellem Denken, formhafter Vertiefung (hier: basierend auf dem Erdkasina), dem Gebiet der Raumunendlichkeit, Bewußtseinsunendlichkeit, Nichtsheit, Weder-Wahrnehmung-noch-Nichtwahrnehmung. Die da noch übrigbleibende merkmallose Konzentration wird ebenfalls als vergänglich erkannt. Dies führt zur Befreiung von den drei Trieben und gilt als die vollkommene und unübertreffliche Leerheit.
  • 122. Mahàsuññata Sutta – Die längere Lehrrede über Leerheit
    – im Land der Sakyer, bei Kapilavatthu, in Nigrodhas Park
    – der Erhabene an Ananda
    Der Erhabene erläutert die Gefahren des „socializing“. Anschließend erklärt er das Verweilen in Leerheit: das Eintreten in das Unerschütterliche oder in die Leerheit. Sollte das nicht gelingen, ist weiteres Üben erforderlich, mit gleichzeitiger Entfaltung der Wissensklarheit (über das Nicht-Erreichte). Der Erhabene lehrt ein ständiges Gewahrsein bezüglich unheilsamer Zustände, besonders in Zusammenhang mit den fünf Strängen sinnlichen Vergnügens, Anhaftung an die fünf Daseinsgruppen. Abschließend erklärt der Erhabene, daß der „Absturz“ eines Menschen, der das heilige Leben in seiner Lehre lebt, schwerer wiegt, als der „Absturz“ eines Lehrers oder Anhängers einer anderen Lehre.
  • 123. Acchariya-abbhuta Sutta – Wunderbar und erstaunlich
    – bei Sàvatthã im Jeta Hain, dem Park des Anàthapindika
    – Ananda an die Bhikkhus
    Ananda wird vom Erhabenen aufgefordert, seine Feststellung, der Tathàgata sei wunderbar und erstaunlich, zu erläutern. ânanda listet die wundersamen Ereignisse vor und unmittelbar nach der Geburt des Erhabenen auf – so wie er es aus dessen Mund erfahren hat. Der Erhabene fügt noch eine wunderbare Eigenschaft des Tathàgata hinzu: Gefühle, Wahrnehmungen und Gedanken zu kennen.
  • 124. Bakkula Sutta – Bakkula
    – bei Ràjagaha im Bambushain, dem Eichhörnchen-Park
    – der ehrwürdige Bakkula an Acela Kassapa
    Der ehrwürdige Bakkula erläutert seinem alten Freund aus Laienzeiten, wie diszipliniert er praktiziert habe, und daß er bereits nach acht Tagen als Mönch Arahantschaft erlangt habe. Der Freund ist inspiriert und bittet um Ordination. Auch er wird nach kurzer Zeit Arahant. Bakkula erlangt endgültiges Nibbàna nach Vorankündigung.
  • 125. Dantabhumi Sutta – Die Stufe des Gezähmten
    – bei Ràjagaha im Bambushain, dem Eichhörnchen-Park
    – der Erhabene an den Novizen Aciravata
    Der Novize Aciravata belehrt den Prinzen Jayasena auf dessen Drängen hin über das Dhamma. Der Prinz behauptet jedoch, es sei unmöglich, Einspitzigkeit des Geistes zu erlangen. Der Erhabene, dem der Vorfall berichtet wird, erläutert dem Novizen, daß der Prinz nichts von Geistesschulung wissen könne, da er den Sinnesvergnügen zu sehr verfallen sei. Anschließend erläutert der Erhabene den Schulungsweg der Bhikkhus und vergleicht ihn mit dem Zähmen und Schulen eines wilden Elefanten.
  • 126. Bhumija Sutta – Bhumija
    – bei Ràjagaha im Bambushain, dem Eichhörnchen-Park
    – der Erhabene an den ehrwürdigen Bhumija
    Der ehrwürdige Bhumija erklärt dem Prinzen Jayasena, daß Erfolg im spirituellen Leben nicht von der Zielsetzung, sondern von weiser Vorgehensweise abhängt. Der Erhabene bestätigt die Richtigkeit dieser Auffassung und erläutert anhand von vier Gleichnissen weise Vorgehensweise als gleichbedeutend mit der Wahl geeigneter Mittel: dem edlen achtfachen Pfad.
  • 127. Anuruddha Sutta – Anuruddha
    – bei Sàvatthã im Jeta Hain, dem Park des Anàthapindika
    – der ehrwürdige Anuruddha an den Zimmermann Pañcakanga
    Der ehrwürdige Anuruddha erklärt dem Zimmermann den Unterschied zwischen der „unermeßlichen Gemütserlösung“ (die Brahmavihàras) und der „erhabenen Gemütserlösung“ (die Praxis der Vertiefungen, hier: die zweite Vertiefung). Er erläutert die korrespondierenden Himmelsbereiche des Glanzes, mit ihren Nuancen, d.h. dem Unterschied in der zugrundeliegenden Vertiefung. Ein Unterschied besteht in der Größe des als Meditationsobjekt benutzten Kasina, ein anderer in der Klarheit und Qualität der Absorbtion.
  • 128. Upakkilesa Sutta – Geistestrübungent
    – bei Kosambã in Ghositas Park
    – der Erhabene an den ehrwürdigen Anuruddha
    Der Erhabene erklärt die subtilen Hindernisse tiefer und beständiger Konzentration und erläutert ihren Einfluß auf das Erscheinungsbild des Kasina.
  • 129. Bàlapandita Sutta – Toren und Weise
    – bei Sàvatthã im Jeta Hain, dem Park des Anàthapindika
    – der Erhabene an die Bhikkhus
    Der Erhabene berichtet von der Torenlaufbahn – unmoralisches Verhalten, Hölle, schlechte Wiedergeburt als Mensch, unmoralisches Verhalten etc. – und von der (weltlichen) Laufbahn eines Weisen – moralisches Verhalten, Himmel, gute Wiedergeburt als Mensch, moralisches Verhalten etc.. Mit eindrucksvollen Beispielen schildert der Erhabene die Leiden der Hölle und die Freuden des Himmels.
  • 130. Devaduta Sutta – Die Götterboten
    – bei Sàvatthã im Jeta Hain, dem Park des Anàthapindika
    – der Erhabene an die Bhikkhus
    Der Erhabene macht anhand einer Geschichte über den Gott des Todes, König Yama, klar, daß angesichts der „Götterboten“ – Geburt, Alter, Krankheit, Folgen des Kamma in dieser Welt, Tod – ein intelligenter und reifer Mensch eigentlich nur Gutes tun dürfte. Aufgrund von Nachlässigkeit ist es aber oft nicht so. Die daraus resultierenden Qualen der Hölle werden in glühenden und lodernden Farben geschildert.

    Kapitel IV – Abteilung der Darlegung (Vibhaògavagga)

  • 131. Bhaddekaratta Sutta – Eine glücksverheißende Nacht
    – bei Sàvatthã im Jeta Hain, dem Park des Anàthapindika
    – der Erhabene an die Bhikkhus
    Der Erhabene warnt vor dem Anhaften an Vergangenem und Zukünftigem und preist die Einsicht in die Natur gegenwärtiger Zustände. Das alles in Gedichtform. Anschließend erläutert er das Gedicht in Prosa: es geht um die Ich-Anhaftung in Bezug auf die fünf Daseinsgruppen.
  • 132. Anandabhaddekaratta Sutta – Ananda und eine glücksverheißende Nacht
    – bei Sàvatthã im Jeta Hain, dem Park des Anàthapindika
    – der Erhabene an den ehrwürdigen Ananda
    Es wird berichtet, daß der ehrwürdige ânanda die Bhaddekaratta Sutta rezitiert – vor den versammelten Mönchen. Später will der Erhabene von ihm wissen, wie er dies getan habe, worauf der ehrwürdige ânanda die Sutta rezitiert. Der Erhabene lobt ihn und sagt es sei gut, daß er die Sutta so rezitiert habe: worauf er die Sutta noch einmal rezitiert.
  • 133. Mahàkaccànabhaddekaratta Sutta – Mahà Kaccàna und eine glücksverheißende Nacht
    – bei Ràjagaha, im Park der heißen Quellen
    – der Erhabene an den ehrwürdigen Samiddhi
    Der ehrwürdige Samiddhi wird von einem Deva nach der Bhaddekaratta Sutta befragt. Weil er nichts weiß, geht er zum Erhabenen und läßt sich das Gedicht vortragen. Weil er es versäumt, nach der Erläuterung zu fragen, gehen die Bhikkhus zum ehrwürdigen Mahà Kaccàna, der das Gedicht anhand von Anhaftung/Nichtanhaftung an die Sinnesgrundlagen erklärt. Bestätigung durch den Erhabenen erfolgt anschließend.
  • 136. Mahàkammavibhanga Sutta – Die längere Darlegung zu den Handlungen
    – bei Ràjagaha, im Bambushain, dem Eichhörnchen-Park
    – der Erhabene an den ehrwürdigen ânanda und die Bhikkhus
    Der Erhabene erklärt, daß Handlungen nicht immer unbedingt im unmittelbar nächsten Leben Ergebnisse bringen müssen. Dies kann entweder hier und jetzt, im nächsten Leben oder irgendwann später erfolgen. Die Annahme, sie müßten im nächsten Leben fruchten, kann zu falscher Ansicht über Ursache und Wirkung führen.
  • 137. Salàyatanavibhaïga Sutta – Die Darlegung der sechsfachen Grundlage
    – bei Sàvatthã im Jeta Hain, dem Park des Anàthapindika
    – der Erhabene an die Bhikkhus
    Der Erhabene erläutert die sechs Sinnesgrundlagen, Kontakt etc., sowie Geisteszustände, die damit verbunden sind, spirituelle und weltliche. Er lehrt, weltliche Freude durch spirituelle zu ersetzen, weltliche Trauer durch spirituelle, weltlichen Gleichmut durch spirituellen; spirituelle Trauer durch spirituelle Freude, Freude durch Gleichmut. Der Weg gipfelt in der Nicht-Identifikation selbst mit den subtilsten Daseinszuständen.
  • 138. Udessavibhaïgasutta – Die Darlegung einer Zusammenfassung
    – bei Sàvatthã im Jeta Hain, dem Park des Anàthapindika
    – der Erhabene an die Bhikkhus
    Der Erhabene gibt eine äußerst knappe Zusammenfassung über Nicht-Anhaftung und zieht sich dann zurück. Weil die Bhikkhus es versäumen, nach der Erläuterung zu fragen, gehen die Bhikkhus zum ehrwürdigen Mahà Kaccàna, der die Zusammenfassung anhand von Anhaftung/Nicht-Anhaftung an die Sinne, die Vertiefungen und die fünf Khandhas erklärt. Bestätigung durch den Erhabenen erfolgt anschließend.
  • 139. Aranavibhanga Sutta – Die Darlegung von Konfliktfreiheit
    – bei Sàvatthã im Jeta Hain, dem Park des Anàthapindika
    – der Erhabene an die Bhikkhus
    Der Erhabene lehrt in Zusammenfassung und Erläuterung den Weg der Konfliktfreiheit: der Mittlere Weg – der Edle Achtfache Pfad; Nicht-Anhaftung an Sinnesvergnügen, die sublimen Freuden der Vertiefungen, Gebrauch Richtiger Rede zum richtigen Zeitpunkt; nicht hastig sprechen, normaler Sprachgebrauch statt Dialekt.
  • 140. Dhàtuvibhanga Sutta – Die Darlegung der Elemente
    – auf der Wanderschaft durch das Land Magadha
    – der Erhabene an den ehrwürdigen Pukkusàti
    Der ehrwürdige Pukkusàti ist aus Vertrauen in den Erhabenen in die Hauslosigkeit gezogen, ohne ihn jemals getroffen zu haben. Als er dem Erhabenen begegnet, erkennt er ihn zunächst nicht. Während eines Vortrags des Erhabenen erlangt er Nichtwiederkehr und erkennt, wer da zu ihm spricht. Anschließend bittet er um Verzeihung für sein nicht angemessenes Verhalten gegenüber dem Erhabenen und um Ordination. Er muß jedoch erst die Requisiten besorgen. Auf der Suche danach kommt er um. Der Vortrag des Erhabenen handelt davon, die sechs Elemente (Bewußtsein als sechstes) als Nicht-Selbst zu erkennen, ebenso die Sinneskontakte. Desweiteren lehrt der Erhabene Nicht-Anhaftung an die subtilsten Geisteszustände der formlosen Vertiefungen, und an den Dschungel der ,Ich’-Konzepte und Vorstellungen.

    Kapitel V – Die Abteilung der sechsfachen Grundlage (Salàyatanavagga)

  • 141. Saccavibhanga Sutta – Die Darlegung der Wahrheiten
    – bei Bàrànasi im Hirschpark bei Isipatana
    – der Erhabene und Sàriputta an die Bhikkhus
    Der Erhabene gibt eine kurze Darstellung des In-Gang-Setzens des Rad des Dhamma, lobt Sàriputta und Moggallàna für ihre Lehrqualitäten, und zieht sich zurück. Sàriputta übernimmt die Darlegung der Vier Edlen Wahrheiten.
  • 142. Dakkhinàvibhanga Sutta – Die Darlegung der Spenden
    – im Land der Sakyer, bei Kapilavatthu, in Nigrodhas Park
    – der Erhabene an Ananda
    Der Erhabene erläutert Geben und seine Folgen, in Abhängigkeit von der Reinheit der Geber und Empfänger. Eine Gabe an die Sangha ist dabei die beste von allen, weil dabei die Reinheit und Aspiration der (künftigen) Edlen eventuelle schlechte Einflüsse von ‘Gelbnacken’ neutralisiert.
  • 143. Anàthapindikovàda Sutta – Rat an Anàthapindika
    – bei Sàvatthã im Jeta Hain, dem Park des Anàthapindika
    – der ehrwürdige Sàriputta an Anàthapindika
    Der ehrwürdige Sàriputta lehrt den Haushälter Anàthapindika völliges Loslassen/ Nicht-Anhaften gegenüber den Sinnesgrundlagen, Sinnesbewußtsein, Kontakt, Gefühl aufgrund von Kontakt, sechs Elementen, fünf Khandhas, den vier formlosen Gebieten, an dieser und der jenseitigen Welt, an allem, was unsere Welt ausmacht. Anàthapiõóika ist von dem ersten Fortgeschrittenen-Vortrag in seinem Leben überwältigt, und er gibt Sàriputta zu Bedenken, daß es auch Laienanhänger gibt, die solch hohem Dhamma gegenüber empfänglich sind. Anàthapindika stirbt und wird im Tusita-Himmel wiedergeboren.
  • 144. Channovàda Sutta – Rat an Channa
    – bei Ràjagaha im Bambushain, dem Eichhörnchen-Park
    – die ehrwürdigen Sàriputta und Mahà Cunda an den ehrwürdigen Channa
    Der ehrwürdige Channa ist schwer krank und will sich umbringen. Er behauptet, er würde dies untadelig tun – d.h. als Arahant. Sàriputta und Mahà Cunda versuchen, diese Behauptung zu überprüfen, indem sie Channa nach der Nicht-Selbstnatur der Sinnesgrundlagen befragen. Channa beantwortet die Fragen richtig, aber ein Zweifel bleibt wegen nicht einwandfreiem monastischen Verhaltens. Als Channa sich umgebracht hat, bestätigt der Erhabene, daß Channa ein Arahant gewesen sei. Seine geringeren Verstöße zählten nicht gegenüber der Tatsache, daß er an keinem neuen Körper anhaftete.
  • 145. Punnovàda Sutta – Rat an Punna
    – bei Sàvatthã im Jeta Hain, dem Park des Anàthapindika
    – der Erhabene an den ehrwürdigen Punna
    Der ehrwürdige Punna bittet den Erhabenen um einen kurzen Rat für die Praxis, weil er nach Sunàparanta, seine Heimat zurückkehren will. Der Erhabene erklärt ihm die beiden ersten Edlen Wahrheiten anhand der Anhaftung an die sechs Sinne, und die beiden letzten Edlen Wahrheiten anhand des Loslassens der Anhaftung an die sechs Sinne. Anschließend fragt er Punna, welche Einstellung er habe, wenn ihm geistiges und körperliches Leid zugefügt werde. Punna zeige Selbstkontrolle und Friedfertigkeit, für die er gelobt wird. Später, in Sunàparanta hat Punna tausend Schüler und wird ein Arahant.
  • 146. Nandakovàda Sutta – Rat von Nandaka
    – bei Sàvatthã im Jeta Hain, dem Park des Anàthapindika
    – der ehrwürdige Nandaka an fünfhundert Bhikkhunãs
    Der ehrwürdige Nandaka gibt fünfhundert Bhikkhunãs unter der Führung von Mahàpajàpatã Gotamã die turnusgemäße Belehrung. Mit treffenden Beispielen erläutert er die Vergänglichkeit der Sinnesgrundlagen und der davon abhängigen Gefühle. Danach listet er die sieben Erleuchtungsglieder auf. Der Buddha trägt ihm anschließend auf, den Vortrag am nächsten Tag zu wiederholen. Nandaka kommt dem nach, und nun verkündet der Buddha, daß nun alle fünfhundert Bhikkhunãs mindestens Stromeintritt erreicht hätten.
  • 147. Cularàhulovàda Sutta – Die kürzere Lehrrede vom Rat an Ràhula
    – bei Sàvatthã im Jeta Hain, dem Park des Anàthapindika
    – der Erhabene an den ehrwürdigen Ràhula
    Der Erhabene erkennt, daß die Zeit für seinen Sohn reif ist. Er geht mit ihm in einen Hain, Tausende von Devas folgen ihnen. Der Erhabene belehrt Ràhula über das Nicht-Identifizieren mit den inneren und äußeren Sinnesgrundlagen, Sinnesbewußtsein, Kontakt, und den vier geistigen Khandhas, die in Abhängigkeit von Kontakt entstehen. Im Verlauf des Vortrags wird Ràhula ein Arahant, die Devas Stromeingetretene.
  • 148. Chachakka Sutta – Die sechs Sechsergruppen
    – bei Sàvatthã im Jeta Hain, dem Park des Anàthapindika
    – der Erhabene an die Bhikkhus
    Der Erhabene erklärt sehr ausführlich das bedingte Entstehen von Sinnesbewußtsein, Kontakt, Gefühl und Begehren. Er erläutert, wie Nicht-Selbst in diesen Dingen zu betrachten sei, wie sie mit den Neigungen zu Begierde, Abneigung und Unwissenheit zusammenhängen, und wie durch Aufgeben dieser Neigungen Befreiung zu erlangen ist. Und prompt erlangen auch sechzig Bhikkhus Arahantschaft während des Vortrags.
  • 149. Mahàsalàyatanika Sutta – Die große sechsfache Grundlage
    – bei Sàvatthã im Jeta Hain, dem Park des Anàthapindika
    – der Erhabene an die Bhikkhus
    Der Erhabene erklärt, wie durch Nichtanhaftung an die Sinnesgrundlagen der Edle Achtfache Pfad und die 37 „Zur Erleuchtung gehörenden Dinge“ entfaltet werden.
  • 150. Nagaravindeyya Sutta – An die Nagaravinder
    – bei einem kosalischen Dorf namens Nagaravinda
    – der Erhabene an die Brahmanen von Nagaravinda
    Der Erhabene gibt den Brahmanen einen Maßstab zur Beurteilung von religiös Suchenden: sind jene Ehrwürdigen frei von Gier, Haß und Verblendung in Bezug auf die Sinnesgrundlagen oder nicht? Und der Hinweis, wie dies festzustellen sei: jemand, der im Wald lebt, ist entweder frei von diesen unheilsamen Zuständen oder auf dem Weg dorthin – denn im Wald gibt es kein Schwelgen in den fünf Strängen sinnlichen Vergnügens.
  • 151. Pindapàtapàrisuddhi Sutta – Die Läuterung von Almosenspeise
    – bei Ràjagaha im Bambushain, dem Eichhörnchen-Park
    – der Erhabene an den ehrwürdigen Sàriputta
    Der Erhabene erklärt dem ehrwürdigen Sàriputta die Läuterung der Almosenspeise durch Rückblick auf den Almosengang: waren unheilsame Zustände in Bezug auf die Sinnesgrundlagen vorhanden? Wenn ja, dann gibt es etwas zu tun. Wenn nein, dann gibt es glückliches Verweilen unter Beibehaltung der heilsamen Zustände. Der Erhabene erläutert dann allgemeine Rückblickbetrachtung in Bezug auf die 37 Erleuchtungsfaktoren, Ruhe und Einsicht, und Befreiung.
  • 152. Indriyabhàvana Sutta – Der Entfaltung der Sinne
    – bei Kajaïgalà in einem Hain von Mukhelu-Bäumen
    – der Erhabene an den ehrwürdigen Ananda
    Der Erhabene fragt einen brahmanischen Schüler nach der Lehrmeinung seines Lehrers bezüglich der Entfaltung der Sinne (spirituelle Fähigkeiten in Bezug auf Sinneswahrnehmung). Dieser antwortet, sein Lehrer lehre Nicht-Wahrnehmung, was der Erhabene im Handumdrehen widerlegt, weil ja auch Blinde und Taube nicht wahrnehmen. Dem ehrwürdigen ânanda erklärt er dann, was in seiner Lehre unter 1. ,Zustandekommen der höchsten Entfaltung der Fähigkeiten in der Schulung des Edlen‘, 2. ,Schüler in höherer Schulung, der den Weg betreten hat‘ und 3. ,Edler mit entfalteten Fähigkeiten‘ zu verstehen sei: 1. ein Abwenden von angenehmen, unangenehmen und neutralen Zuständen infolge von Sinneswahrnehmungen, durch Erkennen ihrer Bedingtheit, Hinwendung zum Gleichmut; 2. ein edler Schüler erkennt die subtilen Abneigungen und Vorlieben infolge von Sinneswahrnehmungen als Hemmnis auf dem Weg zur vollen Erleuchtung; 3. ein Arahant kann wahlweise das Abstoßende oder Nicht-Abstoßende in allen Wahrnehmungen erkennen, oder in Gleichmut weilen.